Suche löschen...
Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 51.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193400002
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19340000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19340000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 51.1934
-
- Ausgabe Nummer 1, 4. Hartung (Jan.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 2, 11. Hartung (Jan.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 3, 18. Hartung (Jan.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 4, 25. Hartung (Jan.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 5, 1. Hornung (Febr.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 6, 8. Hornung (Febr.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 7, 15. Hornung (Febr.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 8, 22. Hornung (Febr.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 9, 1. Lenzing (März) 1934 -
- Ausgabe Nummer 10, 8. Lenzing (März) 1934 -
- Ausgabe Nummer 11, 15. Lenzing (März) 1934 -
- Ausgabe Nummer 12, 22. Lenzing (März) 1934 -
- Ausgabe Nummer 13, 29. Lenzing (März) 1934 -
- Ausgabe Nummer 14, 6. Ostermond (April) 1934 -
- Ausgabe Nummer 15, 12. Ostermond (April) 1934 -
- Ausgabe Nummer 16, 19. Ostermond (April) 1934 -
- Ausgabe Nummer 17, 26. Ostermond (April) 1934 -
- Ausgabe Nummer 18, 3. Wonnemond (Mai) 1934 -
- Ausgabe Nummer 19, 11. Wonnemond (Mai) 1934 -
- Ausgabe Nummer 20, 17. Wonnemond (Mai) 1934 -
- Ausgabe Nummer 21, 25. Wonnemond (Mai) 1934 -
- Ausgabe Nummer 22, 31. Wonnemond (Mai) 1934 -
- Ausgabe Nummer 23, 7. Brachmond (Juni) 1934 -
- Ausgabe Nummer 24, 14. Brachmond (Juni) 1934 -
- Ausgabe Nummer 25, 21. Brachmond (Juni) 1934 -
- Ausgabe Nummer 26, 28. Brachmond (Juni) 1934 -
- Ausgabe Nummer 27, 5. Heumond (Juli) 1934 -
- Ausgabe Nummer 28, 12. Heumond (Juli) 1934 -
- Ausgabe Nummer 29, 19. Heumond (Juli) 1934 -
- Ausgabe Nummer 30, 26. Heumond (Juli) 1934 -
- Ausgabe Nummer 31, 2. Ernting (August) 1934 -
- Ausgabe Nummer 32, 9. Ernting (August) 1934 -
- Ausgabe Nummer 33, 16. Ernting (August) 1934 -
- Ausgabe Nummer 34, 23. Ernting (August) 1934 -
- Ausgabe Nummer 35, 30. Ernting (August) 1934 -
- Ausgabe Nummer 36, 6. Scheiding (September) -
- Ausgabe Nummer 37, 13. Scheiding (September) -
- Ausgabe Nummer 38, 20. Scheiding (September) -
- Ausgabe Nummer 39, 27. Scheiding (September) -
- Ausgabe Nummer 40, 4. Gilbhard (Oktober) -
- Ausgabe Nummer 41, 11. Gilbhard (Oktober) -
- Ausgabe Nummer 42, 18. Gilbhard (Oktober) -
- Ausgabe Nummer 43, 25. Gilbhard (Oktober) -
- Ausgabe Nummer 44, 1. Neblung (November) 1934 -
- Ausgabe Nummer 45, 8. Neblung (November) 1934 -
- Ausgabe Nummer 46, 15. Neblung (November) 1934 -
- Ausgabe Nummer 47, 22. Neblung (November) 1934 -
- Ausgabe Nummer 48, 29. Neblung (November) 1934 -
- Ausgabe Nummer 49, 6. Julmond (Dezember) -
- Ausgabe Nummer 50, 13. Julmond (Dezember) -
- Ausgabe Nummer 51, 20. Julmond (Dezember) -
- Ausgabe Nummer 52, 27. Julmond (Dezember) -
-
Band
Band 51.1934
-
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Dl? Garkenbauvlrtschaft ^,-.2. 11.1.1834 Regelung der Frage „Was ist Obst?" 2) b) Lrnleergevnis c) Gebiet: -1) Citrus-Früchte (Orangen, Apfelsinen, Zitro nen, Limonen, Pomeranzen, Bergamotten, fruits usw.), Bananen, Ananas, 33.9 42.7 44.3 37.S 43.8 56.0 — 59.8 — 66.3 58.1 65.8 66.6 58.1 61.3 72.1 Dolksbotanlk: Oie Obstbäume km winierlichen Brauchtum 46.2 48.3 45.6 32.7 48.2 54.0 40.5 60.9 71.3 56.7 57.3 Grape Oliven, nüssc, nisbrot; käüi), 2. Sogenannte (!) Südfrüchte, d. h. Obst, das in Deutschland weder erwcrbsmäßig angebaut wird, noch wild wächst: 30.0 42.7 36.5 43.2 34.1 34.2 52.4 45.9 43.1 47.6 62.7 63.3 60.0 — 61.4 49.6 52.5 45.4 31.2 42.1 32.3 34.5 40.9 39.4 54.0 53.1 55.7 63.8 67.0 71.1 65.8 60.3 71.4 72.9 79.3 70.0 68.8 57.4 73.5 62.9 56.4 54.4 62.4 51.7 66.4 «4.4 68.9 65.4 77.3 75.6 73.9 62.6 72.7 65.0 70.7 54.4 61.4 70.0 70.9 71.7 72.5 Datteln, Feigen, Paranüsse, Kokos- Erdnüsse, Mandeln, Johan ferner Kakipflaumen (Oiosp/ros Lotuspflaumen (Oiosp^ros iöti), In das Gebiet Obst gehören (gartenbaulich, han delsmäßig und zollpolitisch): 1. In Deutschland erwerbsmätzig angebautcs bzw. wildwachsendes Obst: Brandenburg Pommern Grenzmark Aioderschlellen Lderschlesien Prov. Sachsen Tchiesw.-Holst. Hannover Wiesbaden Nheinprovinz Bayern Freist. Lachsen Württemberg Vaden Thüringen Hessen Braunschweig Lübeck Turchschn. d. berücks. Gebiet« am 1. 12. 33 Turchschn. d. berücks. Gebiete am SO. 10. 33 Turchschn. d. berücks Gebiete am 1. 12. 32 Die eßbaren Früchte der mehr jährig kultivierten Pflanzen (Stauden und Holzgewächse) ge hören zum Obst — die Früchte der einjährig kultivierten Pflanzen sind dem Gemüse zuzurechnen. Pampelmuse, Pampelmuse; zu Paranüsse als Sy nonym Amerikanische Nüsse. — Endlich wäre es wichtig, zu jeder Art die Handelssorten hinzu- zuncllcn, z. B. zu Haselnüssen die Sorten Lamberts« nüsse, Levantiner Nüsse usw. Zu Gemüse zählen also an Früchten, die in der Küche verwertet werden: alle Hülsenfrüchte (Erbse, Linse, Bohne, Lupine), alle eßbaren Früchte von Lola« num-Arten (Tomate, Aubergine-Eier frucht, Ananaskirsche), alle Kürbisgewächse (Gurke, Kürbis, Melone, Arbuse). 36.3 39.5 35.8 23.4 38.3 49.8 59.0 54.6 40.0 25.6 41.8 58.7 25.0 24.1 14.4 29.4 24.5 46.4 27.3 30.6 32.4 38.2 22.5 52.5 32.2 39.9 51.3 41.8 57.5 63.6 28.0 26.0 39.5 25.7 39.1 40.6 40.4 42.5 22.5 35.4 42.5 53.3 35.3 46.6 42.8 36.3 44.5 53.5 48.6 48.5 52.5 30.0 45.7 61.3 48.2 53.3 50.5 36.3 39.8 64.4 41.0 41.1 45.0 33.0 47.5 43.8 53.1 58.« 56.3 43.2 38.2 37.2 42.0 57.1 — 71.0 62.S 6L.I Diese Abteilung 2 darf nicht den Namen „Aus laudsobst" tragen; denn viele der in Abteilung 1' N«h °°chmd«u Bou»,« in °/. d» genannten Früchte gedeihen a u ch im Ausland und werden auch vom Ausland eingeführt. — Für die unter 2 aufgeführte Zusammenstellung bleibt vom Früchtehandel ein ergänzendes Verzeichnis der zu den genannten Namen im Handel üblichen Syno nyme zu schaffen, z. B. zu Lotuspflaume als Sy nonym Lotusapfel; zu Grape fruit als Synonyme Erntevorräie an Obst und Gemüse am 't.IulmonS (Dez.) ^933 Tie Preisberichtstelle beim Reichsnährstand, Hauptabteilung II, hat gemeinsam mit den Land« wirtschastskammern (Hauptabteilung II der Lan desbauern scharren) am 1. Julmond (Dez.) 1933 weitere Erhebungen im Obst- und Gemüsebau durchgeführt. Tie Erhebungen erbrachten folgend« Ergebnisse: Erhebung für Kreiland-Gemüfe am ^.Zulmond (Oez ) 1933 Jcacopflaumen(Lürz'8obäl3nu8 icsco), Mom« binpflaumen (8ponäis8 mvmbin), Mango pflaumen (NnnAikers inciica), Granatäpfel (?ünica Zranstum), Ostind. Rosenäpfel Oam- bosa-Arten), Tahitiäpfel (äpönciias cytheres und 8p. äülcw), Abacate (?ersea xrstwmms), Taniarinde (Tamarinckuo inclics), Guajave (psictium qua^ävs), Mangostanen (Qarcinis msn^o8täna), Opuntienfrüchte, Brotbaum früchte (/Xrtc>csrpu8-Arten), Asfenbrotbaum- früchte (Häan8öina clixitäta). Kernobst: Apfel, Birne, Quitte, Mispel, Weißdornfrüchte, Hagebutten, Elsbeeren (8or- bus torminäli«), Speierling (8orbu8 äo- me8tica), Ebereschen (8örbus aucupärla), Kornelkirsche (Lörnus mä«). Steinobst: Pflaumen, Zwetschen, Kirschen, Aprikosen, Pfirsiche, Schlehen (also alle ?rü- nu8-Arten mit genießbaren Früchten). Beerenobst: Erdbeeren, Himbeeren, Brom beeren, Loganbeeren, Japan. Weinbeeren, Jo hannisbeeren (einschl. Ahlbeeren), Weintrau ben (Rosinen, Korinthen), Berberitzen, Ma- honien, Maulbeeren (Weiße und Schwarze M.), Moosbeeren, Heidelbeeren, Preiselbeeren (u. a. Vacciniüm-Arten mit eßbaren Früchten), Holunderbeeren, Hagebutten. Schalenobst: Haselnüsse (und alle eßbaren Früchte von anderen Lorylus-Arten), Wal nüsse, Eßkastanien. In Nr. 39 der „Gartenbauwirtschaft" haben wir eine Anfrage an den praktischen Gärtner und den Fruchthändler veröffentlicht, die sich darauf bezog, festzustellcn, welche Früchte zum Obst gehören. Die in diesem Beitrag gegebene Aufstellung wurde von allen zuständigen Stellen grundsätzlich zustimmend beantwortet. Einige kleinere Abänderungen wur den insofern gewünscht, als die Eßkastanien zu den in Deutschland angebautcn Obstsorten gerechnet werden sollen. Zu dem Becrenobst wurden als Er gänzung Hagebutten genannt. Bon einer Stelle wurde der Einwand erhoben, daß die Früchte von Weißdorn, Berberitze, Schlehen und Wacholder nicht als Obst bezeichnet werden dürfen, weil sonst die dazu gehörigen Pflanzen evtl, als Obstbäume aufgesührt werden müßten. Diesem Einwand können wir nicht zustimmcn, denn es ist ausdrücklich gesagt worden, daß es sich um die Früchte, nicht nm die Pflanzen handelt. Um aber allen Mißverständnissen vorzubeugen, fügen wir in der Aufstellung den entsprechenden Zusatz an. Die nachfolgende, den Wünschen der Einsender gemäß, geänderte Aufstellung wird den zuständigen Stellen zugeleitet werden, damit in Zukunft Klar heit über die Frage, was bei Zollerklärungen usw. zu Obst zu rechnen ist, herrscht. -! t? « ß i sßZZsR K K L Der Städter denkt wohl oft, der Bauer kümmere sich um seine Obstbäume nur im Sommer und Herbst. Was soll der Bauer auch im Wimer mit seinen Obstbäumen zu tun haben, wenn sie im kah len Garten die schneebedeckten Neste in die Luft strecken. Wer mit dem Denken und Fühlen des Landmanncs nicht vertraut ist, der weiß eben nicht, daß dem Bauern Ler Obstbaum mehr ist als eine „nützliche Sache". Für ihn ist der Baum ein urlebcnLigcs, man möchte fast sagen, ein beseeltes Wesen. Ter altgermanische Baumkult, dessen Reste uns im heutigen Volksglauben noch so oft begegnen — man denke nur an die „heiligen" Bäume bei manchen Wallfahrtsorten — hat gerade in dem Verhältnis des Bauern zu seinen Obstbäumen mannigfache Niederschläge hinterlassen. Auch der Eifer der christlichen Glaubensboten vermochte den alten Baumkult nicht ganz auszutilgen. Es ist ge wiß schon lange her, daß die Holsteiner Bauen, am Weihnachtsabend in den Wald gingen, dort an die Bäume klopften und sprachen: „Frouwet ju, ji Bömel de billige Karst is kamen!" (Freut euch, ihr Bäume! der heilige Christ ist gekommen!). Tagegen wird noch aus der zweiten Hälfte des vorigen Jahr hunderts berichtet, daß z. B. in der Pfalz der Bauer in der Neujahrsnacht „u -einen Obsrbäumcn in den Garten ging, um ihnen in aller Form ein „gutes neues Jahr" zu wünschen, etwa mit den Worten: „Ich wünsche Euch das neue Jahr an, daß ihr gute Früchte tragen sollt!" Auch das ist noch nicht allzu lange her, daß im Hildesheimischen die Knechte in Ler Silvesternacht in die Obstgärten gingen, sich gegenseitig an den Händen nahmen, leden Baum uuuanzten und dazu ausriefen: Freue ju Böme Nijahr is kamen, Dit Jahr ne Karre bull, Up et Jahr en Wagen vull!" die aus dem Ofen kamen, hinauflegte. Wenn daS Stroh Aehren haben oder mit den Weihnacht»« speisen in Berührung gewesen sein soll, dann dürfen wir cs wohl als ein Fruchibackeitssymbol auffassen, und diese seine fruchtbarmachend« Kraft soll durch das Umwickeln auf die Obstbäume übertragen wer den. Plan könnte aber auch daran denken, daß dieses Stroh ein kärglicher Rest eines früheren Ge treideopfers oder Speiseopfers an den Baum ist. Nicht minder häufig ist der Brauch, die Obst- bäume in der Christ- oder Silvesternacht (manch mal auch an den Fastnacht- oder Kurtagen) tüchtig zu schütteln, wovon man sich dann eine reiche Obsternte erwartet. Man hat diese Sitte kurzer hand damit erklären wollen, daß Obstschädlinge wie der Apfelblütenstecher (Brenner), der unter den Nindcnschuppen überwintert, auf diese Weise her« untcrgeschüitelt werden sollen. Aber daran denkt der Bauer — wenigstens um Weihnachten — wohl nicht, wie man je leider sagen muß, daß trotz aller Aufklärungsarbeit die Obstpflcgc auf dem Lande hie und da noch manches zu wünschen übrig läßt. Nein, dieser alte Brauch des Schüttelns ist wieder ein Nest der Anschauung vom „beseelten" Baum. Der im Winter ruhende Baumgeist soll aus seinem Schlaf gerüttelt werden, der Baum soll aufgeweckt werden, ähnlich wie man einen Menschen aus tiefem Schlaf aufrüttelt. Auch mag das Schütteln eine Vorwegnahme des Schüttelns der fruchtbehangenen Zweige im Herbst sein. So wie ich dich jetzt im Winter schüttle, denkt sich der Bauer, so will ich dich auch in der Obsternte schütteln können. Recht erwünscht ist es dem Landmann für seine Obstbäume, wenn um Weihnachten oder Neujahr ein tüchtiger Wind geht. Hören wir, was Peuckert in feiner schönen „Schlesischen Volks ¬ kunde" (1928) darüber sagt: „Vom 4. bis 24. Dezember sind die Dreiwindwochen. In dieser Zeit entscheidet es sich, ob es das nächste Jahr eine gute Obsternte gibt oder nicht. Viel Wind bringt viel Obst. Die erste Woche gilt den Kirschen, Früh birnen und Frühpflaumen, die zweite den übrigen Birnen und Pflaumen und die dritte den Acpfeln und Nüssen. Wenn nämlich her Wind die Bäume reckt schüttelt, sagt man sie rammeln oder preschen, wie Tiere, die sich begatten, und der Erfolg ist, daß sie im nächsten Jahr viel schütten (so wie die Katze „schüttet", wenn sie Junge wirst). „Das ist aber durchaus nicht nur schlesischer Volksglaube. Auch im Schwäbischen und Fränkischen spricht man von die sem „Rammeln" der Bäume, wenn die winter lichen Stürme die Zweige der Obstbäume anein- anLcrschlagen. Die Volkskundler sind schon längst dahinter gekommen, daß das bekannte „Neujahranschießen" ursprünglich eine Art Lärmzauber ist: Die bösen Geister, die ja besonders um die Jahreswende um gehen, sollen durch den Lärm verscheucht werden. So wird sich Wohl auch der hie und da noch geübte Brauch erklären, in der Silvesternacht durch die kahlen Kronen der Obstbäume zu schießen, damit sie recht viel Früchte tragen sollen. Oder soll durch dieses Schießen ähnlich wi- durch das Rütteln der schlummernde Baumgeist geweckt werden? Sei ihm wie ihm wolle: jedenfalls sehen wir aus all diesen Bräuchen, mit denen der deutsche Bauer seine Obst bäume im Winter umgibt, seine innige Nalurver« bundcnheit. Wer hier nichts als den „Aberglauben" sieht und spöttisch oder erhaben darüber lächelt, dem hat sich der tiefe Sinn des Brauchtums noch nicht erschlossen. stroi. 8r. Narrest, Gunzenhausen. Ja im Isergebirge gibt es noch jetzt Leute, die an Weihnachten die Obstbäume zum Weihnachtsmahl einladen: „Jitzt stimmt rei' an atzt mit uns! Uff Summ'r wull'n m'r mit euch assa!" Noch nicht so selten ist der Brauch, die Obstbäume an Weihnachten oder Neujahr zu beschenken. Natürlich spielt da mehr oder weniger deutlich der Gedanke mit, der Baum möge sich dafür im Herbst durch reiches Tragen erkenntlich zeigen. Im Riesen gebirge ist es noch heute allgemein üblich, die Ueber- resre vom Weihnachtsmahl, namentlich die Nutz- und Apfelfchalen, ins Tischtuch einzuschlagen und dieses dann (vor Sonnenaufgang) unter die Obstbäume im Garten auszulceren. Ter Baum fall auch am weihnachtlichen Mahle mithalten, und wenn er auch nur die unbrauchbaren Reste bekommt. Zwcrschen- kerne und Hutzelstiele — Hutzeln sind bekanntlich die getrockneten Birnen — trugen in der Siaaber Ge gend (Westböhmen) die Kinder am Weihnachts abend zu den Lbstbäumen im Garten und sagten dazu: „Dau hats Beimala wos zan heilign Aubnd, Latz 's wißt's. Laß La halig Aubnd is". Ein uraltes Brauchtum hat sich erhalten, wenn im sächsiscl)en Erzgebirge die Obstbäume, damit sie reiche Frucht tragen, unter dem „Christläuten" (d. h. wenn es zur Christmesse läutet), mit Milch begossen werden. Sogar mit Geld wurden die Obstbäume beschenkt. Im Iser- und Ricsengebirge grub man an Weih nachten ein Geldstück — meist ein Zweipfennigslück <— in die Wurzeleri e des Baumes oder schlug es in seinen Stamm. Tas Geldstück ist hier natürlich auch das Symbol des Reichtums, d. h. der Obst baum soll reich tragen. Sehr verbreitet ist in ganz Deutschland der Brauch, an Weihnachten oder Neujahr die Obst bäume mit Strohgarben oder Strohfeilen zu umwickeln, damit sie im kommenden Jahr reich lich fruchten sollen. Was ist der Sinn dieses Brauches? Er wird uns klar, wenn wir erfahren, daß es mancherorts ausdrücklich heißt, daß man kein „gewöhnliches" Stroh dazu nehmen dürfe. In der Forchheimer Gegend (Oberfranken) und in unsrer früheren Provinz Posen müssen es volle, also nicht ausgedroschene Getreidegarben sein. Oder die Strohbänder mußten in der Gegend von Lübeck aus Lem Stroh geflochten sein, worauf nach dem Wurstkochen (an Weihnachten) die Würste lagen, als man sie ans dem Kessel heransnahm. Ganz ähn lich ist es, wenn man im Riesengebirge das Stroh benutz", auf Las man die ersten Weihnachtskuchen, vis neuste Verdung Soeben ist der kleine Taschenkalender (7X10 cm groß; 32 Seiten stark), der Blumenalmanach 1934, erschienen. Er enthält Winke für Blumenpslege und Angaben, wann, wie und welche Blumen man schenkt! Diese außerordentlich günstige Form der Werbung darf von keinem Gärtner übersehen werden; denn nur, wenn die Käufer ständig angeregt werden, an die Blumen zn denken, werden sie ihnen zum selbstverständlichen Zubehör des täglichen Lebens. Der Taschenkalender bringt auf den ersten 18 Seiten kleine Aufsätze folgenden Inhalts: „WaS soll ich schenken", „Mutter kauft Blumen", „Blumen in alle Welt" und „Die Pflege der Topf pflanzen und Schnittblumen", die eine wertvolle Bereicherung des bunibcbildcrten Kalendariums darstcllcn. Der Preis des Blumcnalmannchs 1934 ist mit 5 cH/ je Stück so gering bemessen, daß cs jedem Berufskamecaden möglich ist, seinem Kundenkreis dadurch eine Freude zu bereiten und gleich zeitig neue Berussfreunde zu werben, *) Die Ziffern bedeuten: 100 — fehr gut (Doll ernte), 75 - gut, 50 -- mäßig, 25 --- schlecht, 0 — völlige Mißernte. Erhebung für Obst am ^ IulmonS (Oez.) ^933 Noch vorhanden« Vorrat« in der Gesamternke: Spätäpfel Spätbirnen 26.2 13.5 25.6 7.0 II.3 7.8 SI.4 8.9 Oediet: Brandenburg Pommern Grenzmark Niederschlesien Oberschlesien Provinz Sachsen Schleswig-Holstein Hannover Wiesbaden Nheinprovinz Bayern Freistaat Sachsen Württemberg Vaden Thüringen Hessen Hamburg Oldenburg Braunschweig 20.5 12.0 20.8 6.1 26.2 19.9 19.1 11.9 16.5 3.5 9.6 7.5 26.7 9.6 10.5 5.8 13.3 7.2 29.2 34.7 10.8 8.9 26.1 6.1 18.3 8.3 20.7 17.4 12.9 8.6 17.4 9.1 36.8 33.0 14.9 3.9 Or. 8. Lübeck Turchschn. d. berücksichtigten Ge biete am 1. 12. 1933 Turchschn. d berücksichtigten Ge biete am 20. 10 1933 Turchschn. d. berücksichtigten Ee, biete am 1. 12. 1932 Aenderung der Preise für )ung- pflanzen von Remonlaninetten Die Nr. 49 der Gartenbauwirtschast vom 7. 12. veröffentlichte Berichtigung behält ihre Gültigkeit. Tie übrigen Sorten werden wie folgt bewertet: Königin Wilhelmine, Meta, Pres. Carnot, Er folg per 100 Stück NU 12,—, per 1000 Stück NN U O,—. Allgäu, Aline, Edelweiß, Eintracht, Fanny, Faute, Merle, Fortschritt per 100 Stück N)k^ IS,—. Lachsa, Maria, Mein Stolz, Rheinlachs, Schnell feuer, Vulkan, Herbstzauber, Wurmstich, Leucht feuer, Niebelungen, Rosakönigin per 100 Stück Ntt 18,—. Rakete, Schöne von Hainewalde per 100 Stück NN 2b,—. Sondergruppe Deutscher Jungpflanzenzüchter, Oer Oeutfche Hunggäriner bringt im ersten Heft Les neuen Jahrgangs ein« Reihe von Beiträgen, die Len vielgestaltigen Inter» jefsen nicht nur -cs Lehrlings, sondern auch LeS Lchrherrn entgegenkommen. Sie alle müssen den „Junggärtner" lesen, aus dessen Inhalt der ersten Nummer 1934 wir folgende Beiträge näher kenn zeichnen: „Das Jahr der Persönlichkeit" nennt der Ver fasser des Leitartikels das Jahr 1934, das den ein scheidenden Durchbruch Ler Persönlickkeit bringen wird, deren Wert und Erfolg am Charakter zn messen sein wird. — Der Beitrag „Großblumige Amaryllis" gibt mit Abbildungen einen Ucberblick über Sorten und Kultur. — Tie Wichtigkeit des „Holländischen Grabens im Gemüsebau" führt ein weiterer Aussatz vor Augen. — Die Schädlings bekämpfung behandelt der Beitrag „Wurzelhals- Anschwellungen an Kohlpflanzen". — „Beobachtun gen am laublosen Baum" für die zehn bekanntesten Bäume unsres Vaterlandes werden mit Zeichnun gen und Beschreibungen aufgezeigt. — Den Unter schied zwischen „Dornen und Stacheln" lehrt uns, ebenfalls unterstützt durch Abbildungen, ein weiterer Beitrag, — Zum Schluß wollen wir die Fortsetzung der Anfsatzserie „Wir zeichnen", im neuen Jahr beginnend mit „Stauden", und die neue Artikcl- rcihe „Neber die Entstehung der Böden" nennen. — Niemand versäume, den „Junggärtner" bei feiner zuständigen Postanstalt sofort zn bestellen, um einen geschloffenen Jahrgang zu erhalten. Er kostet bei zwei Heften monatlich SO Pfg,
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)