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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 51.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193400002
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19340000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19340000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 51.1934
-
- Ausgabe Nummer 1, 4. Hartung (Jan.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 2, 11. Hartung (Jan.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 3, 18. Hartung (Jan.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 4, 25. Hartung (Jan.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 5, 1. Hornung (Febr.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 6, 8. Hornung (Febr.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 7, 15. Hornung (Febr.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 8, 22. Hornung (Febr.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 9, 1. Lenzing (März) 1934 -
- Ausgabe Nummer 10, 8. Lenzing (März) 1934 -
- Ausgabe Nummer 11, 15. Lenzing (März) 1934 -
- Ausgabe Nummer 12, 22. Lenzing (März) 1934 -
- Ausgabe Nummer 13, 29. Lenzing (März) 1934 -
- Ausgabe Nummer 14, 6. Ostermond (April) 1934 -
- Ausgabe Nummer 15, 12. Ostermond (April) 1934 -
- Ausgabe Nummer 16, 19. Ostermond (April) 1934 -
- Ausgabe Nummer 17, 26. Ostermond (April) 1934 -
- Ausgabe Nummer 18, 3. Wonnemond (Mai) 1934 -
- Ausgabe Nummer 19, 11. Wonnemond (Mai) 1934 -
- Ausgabe Nummer 20, 17. Wonnemond (Mai) 1934 -
- Ausgabe Nummer 21, 25. Wonnemond (Mai) 1934 -
- Ausgabe Nummer 22, 31. Wonnemond (Mai) 1934 -
- Ausgabe Nummer 23, 7. Brachmond (Juni) 1934 -
- Ausgabe Nummer 24, 14. Brachmond (Juni) 1934 -
- Ausgabe Nummer 25, 21. Brachmond (Juni) 1934 -
- Ausgabe Nummer 26, 28. Brachmond (Juni) 1934 -
- Ausgabe Nummer 27, 5. Heumond (Juli) 1934 -
- Ausgabe Nummer 28, 12. Heumond (Juli) 1934 -
- Ausgabe Nummer 29, 19. Heumond (Juli) 1934 -
- Ausgabe Nummer 30, 26. Heumond (Juli) 1934 -
- Ausgabe Nummer 31, 2. Ernting (August) 1934 -
- Ausgabe Nummer 32, 9. Ernting (August) 1934 -
- Ausgabe Nummer 33, 16. Ernting (August) 1934 -
- Ausgabe Nummer 34, 23. Ernting (August) 1934 -
- Ausgabe Nummer 35, 30. Ernting (August) 1934 -
- Ausgabe Nummer 36, 6. Scheiding (September) -
- Ausgabe Nummer 37, 13. Scheiding (September) -
- Ausgabe Nummer 38, 20. Scheiding (September) -
- Ausgabe Nummer 39, 27. Scheiding (September) -
- Ausgabe Nummer 40, 4. Gilbhard (Oktober) -
- Ausgabe Nummer 41, 11. Gilbhard (Oktober) -
- Ausgabe Nummer 42, 18. Gilbhard (Oktober) -
- Ausgabe Nummer 43, 25. Gilbhard (Oktober) -
- Ausgabe Nummer 44, 1. Neblung (November) 1934 -
- Ausgabe Nummer 45, 8. Neblung (November) 1934 -
- Ausgabe Nummer 46, 15. Neblung (November) 1934 -
- Ausgabe Nummer 47, 22. Neblung (November) 1934 -
- Ausgabe Nummer 48, 29. Neblung (November) 1934 -
- Ausgabe Nummer 49, 6. Julmond (Dezember) -
- Ausgabe Nummer 50, 13. Julmond (Dezember) -
- Ausgabe Nummer 51, 20. Julmond (Dezember) -
- Ausgabe Nummer 52, 27. Julmond (Dezember) -
-
Band
Band 51.1934
-
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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OleGartenbaowlrtschaft Llr-. 14 6. 4 IS34 «< - ' » .. . » — . > t-»äu,wr. k^e rt«t»t tri>^»,m». Abbildung 4. Ter Standort der Blumenkulturen unter Glas in Preußen 1933 nach kleineren Per- Abbildung 3. Ter Standort der gemischten Kulturen unter Glas in Preußen 1933 nach kleineren waltungsbezirken. 1 Punkt — 1000 qm Grundfläche unter Glas. Verwaltungsbezirken. - 1 Punkt 1000 — qm Anbaufläche. Die Standorte der Gemüse-, Blumen- und ge- Blumenanbau unter Glas sich kaum findet. Aehn- mischten Kulturen nach kleineren Verwaltungsbezir- lich liegen die Verhältnisse im Süden von Ham- ken ergeben sich aus den Abbildungen 3, 4 und 5 bürg, während im Norden Hamburgs (Kreise Piune- Man erkennt aus den Abbildungen, daß im Osten berg und Stormarn) wieder der Blumenanbau von Berlin (Kreis Lebus), wo dem Gemüsebau stark überwiegt. Ebenso finden sich auch im Süden unter Glas eine erhebliche Bedeutung zukommt, ein von Berlin (Kreis Teltow) vornehmlich Blumen ¬ kulturen. Vergleicht man die Nebersichtskarten über Standorte der Gewächshäuser mit denen der Blu- die Standorte der einzelnen Nutzungsarten der menkulturen decken. Die auffallendste Ausnahme glasbedeckten Flächen mit denen der Standorte der hiervon findet sich in Ostfriesland (Wiesmoor!), Gewächshäuser und Frühbeete, so erkennt man, wie wo der starke Gcniüsebau fast ausschließlich in Gc- sich im allgemeinen die Standorte der Frühbeete wächshäuscrn betrieben wird. mit der Verteilung der Gemüsekulturen und die Allgemeiner Vollstreckungsschuh verlängert bis 34.40.4934 k nerin etwas feuchter Wiesen, der Wälder und der ren Wiesen sehen, stammen von dieser ersten ab. scheu an den Werken Gottes erfreuen-, darum trö -chlüssel. stete er den Petrus und gab ihm neue Sorten angegeben waren. Das waren aber noch Verhältnisse herbeisühren können. Nir. Mv die Gärinersfvau Pflanzen, die Ungeziefer vertreiben! Duldet man eine Fliege in der Küche, so Gut waschen ist billig waschen Klärungen Lem Namen Sauerstoffwaschmittel, die nur etwa ist nui' ei'- kolgObick bei ricklißei' KlaluO — benutzen Lie darum „Tander, Idandwörlerbviek der und ikre Lr- schweißtreibend, manche rühmen ihn gegen Rheuma tismus, Gicht und Harnbeschwerden, auch gegen Schwindel und Kopfweh soll er von guter Wirkung sein. Viele dieser Anwendungen gehen auf die alten Kräuterbücher zurück. Der kurfürstlich bayerische er hinzu und wollte sie nehmen. Aber eine mensch liche Hand darf nichts Himmlisches anfassen; der Schlüsselbund verwandelte sich vor den Augen des Wiese blieben sie liegen. Der Holzpflock bohrte sich tief in die Erde ein, an seinem obren Ende aber mit dem silbernen Schlüssel das Felsentor und stopfte sich die Taschen mit den Schätzen voll. In der Eile vergaß er aber den Schlüssel mitzunehmen und so konnte er später das Felsentor nicht mehr finden. In der Volksmedizin wird die Schlüssel blume, die von der modernen Heilkunde nicht mehr viel beachtet wird, immer noch gern verwendet. Der Tee aus den Blättern und Blüten gilt als „Die Schlüsselblume wärmt, sie trocknet und erweicht, Stillt Schmerzen, in dem Schlag sie bald c'n Mittel reicht. Vertreibt die lauffeud Gicht, zu böser Tiere Biß Hält man die Schlüsselblume für köstlich und gewiß." Schließlich sei noch erwähnt, daß die Schlüssel blume auch der bäuerlichen Erntevorhersage nicht fremd ist. Haben die Schlüsselblumen lange Stiele, so wird auch die Gerste lang n erden, sagt man im Fränkischen und im Schwäbischen (in der Gegend von Tuttlingen), gilt dieses Orakel von der Länge des Hanfes. Jedenfalls beweisen solche Volksmei nungen, daß die Schlüsselblume noch lange nicht, wie das von manch anderer wildwachsenden Pflanze gilt, den Botanikern und Blumenfreunden allein überlassen ist. Hemrick iAarrell. leiten, aber starke Gegner von Holunderblättern, Lavendelblüten und Kerbelkraut. Schützen wir also unser Eingemachtes vor dem Besuch dieser Süßmäuler durch Ausstreuen der Dinge, die sie nicht mögen. Tie ekelhaften Schwaben oder Russen, die in manchen Häusern fast unvertilgbar er scheinen, kann man mit Gurkcnschalcn mächtig ausführliche Darstellung gebracht über den Voll- streckungsschutz, der seit dem 1. 1. 1934 für land- > wirtschaftliche Betriebe und somit auch für Gärt- . nereien gilt. Das „2. Gesetz über den landwirt- s fchastlichen Vollstreckungsschutz" vom 27. 12. 33 be sagte im wesentlichen, daß vom 1. 1. 1934 ab die Vorschriften der „Verordnung über Maßnahmen auf dem Gebiete der Zwangsvollstreckung vom 26. 5. 33" neben seinem bisherigen Geltungsbereich sich auch aus die Landwirtschaft — mit gewissen geringfügigen Abwandlungen — erstrecken sollte. Vom 1. 1. 1934 ab gab es also keinen besondren landwirtschaftlichen Bollstreckungsschutz mehr, son dern nur noch den allgemeinen Bollstreckungsschutz für die gesamte Wirtschaft. Es sei hier eingefügt, daß der für Entschuldungs- betriebc geltende Bollstrcckungsfchutz eine ausge sprochene Sonderregelung bedeutet. Näheres dar über ist in Nr. 7 der Gartenbauwirtschaft in dem Artikel „Vollstreckungsschutz für Entschuldungsbe- ' triebe" veröffentlicht. ! Das 2. Gesetz über weitere Maßnahmen aus dem < Gebiete der Zwangsvollstreckung vom 22. 3. 34 bringt zunächst eine Verlängerung des allgemeinen Vollstreckungsschutzes bis zum 31. 10. 34. Kenn zeichnend ist, daß der Gesetzgeber selbst in diesem Gesetz sagt: „Der Vollstrecküngsschutz wird jedoch dahin gelockert,...". Es tritt hier wieder deutlich die Tendenz zu Tage, daß allmählich eine voll- kommne Beseitigung des Vollstreckungsschutzes an- 750 Gramm. Die Reihenfolge ist folgendermaßen: Soda wird aufgelöst und in den Waschkesscl gegossen, und erst nach einer Pause von etwa 10 Minuten setzt man die Seife aufgelöst hiirzu. Man mutz der Soda etwas Zeit lassen, den Härteinhalt des Wassers zu mildern. Das geschieht wie bei andren Vorgänge des Lebens auch nur, wenn eine gewisse Wärme dabei mitspielt. Auch Seifenpulver werden vorher gelöst und sogar glattgequirlt und dann dem enthärteten Wasser Angeführt. Wer auf diese wissenschaftliche Weise wäscht, wird in bezug auf Sparsamkeit und Nutzen keine Enttäuschungen erleben. —t. , Sehr viele Hausfrauen glauben, mit einer Schmierseife billiger zu fahren als mit dem Seifenriegel oder mit Seifenflockcn, weil sie der Preis besticht, aber bei einem Stück harter Seife oder Seifenflockcn, die beide der Familie harter Natronseifen angchören, ist der Fettsäuregehalt etwa 60 bis 70 Prozent und bei der Weichen Schmierseife, die man Kaliseife nennt, etwa die Hälfte, während der Rest Wasser und andre Stoffe, nämlich freies Alkali, enthält. Abgesehen davon, daß also der Preis zu der Güte im richtigen Ver hältnis steht, sind auch alle Gewebe aus tierischen Faserstoffen gegen freie Alkalien, Laugen oder Aschensalze äußerst empfindlich. Man kann also Wolle oder Seide niemals Schmierseife zur Reini gung anbicten. Verwendet man Soda in irgend einer Form zu der Seife, so kann man nicht mehr als ein Teil Soda zu zwei Teilen Seife rechnen, will man schonend mit seiner Wäsche umgehen. Tie Seifcnpulver bestehen aus 10 bis 60 Pro zent Seife und der Rest ist Soda, Wasserglas und Wasser oder doppelkohlensaures Natron und Wasser. Sie sind wie Kernseifen für alle Gewebe zu verwenden und besonders die Pulver mit doppel kohlensaurem Natron unterstützen durch einen sehr sahnigen Schaum, der infolge einer Absvaltung von ungeheuren Scharen kleiner, feiner Bläschen entsteht, die Reinigungswirkung der Seife. Natür lich bedeutet diese Unterstützung zngleiche in Sparen von Seife. Am besten ist es, man gebraucht das Seifenpulver, wie Lied und Beschreibung auf dem Paket es Vorschlägen. Tie selbsttätigen Waschmittel, bekannter unter ärgern. Schon nach 14 Tagen merkt man nach allabendlichem Ausstreuen frischer Schalen, daß die Herrschaften ausgewandert sind. Wieder sind die Mäuse im Keller an der Ver tilgung unsrer Vorräte beteiligt gewesen. Wir pflücken wilde Kamillen und Pfesferminzblätter oder trocknen die Blätter von Oleanderbäumen, die wir zerstoßen und in ihre Schlupfwinkel einstreuen, und haben nun keine „Mitesser" mehr. Auf den Holzwurm, der die unbegreifliche Vorliebe hat, unsre Möbel zu durchlöchern, sollen Holunderblätter eine abschreckende Wirkung haben. So hilft uns die Natur selbst, das zu ver treiben, was sie hervorgcbracht hat. bei jeder vierten Wäsche in Anwendung kommen sollen, sind ein Gemisch aus Seife, Soda, Wasser glas und Bleichmitteln, die bei Erwärmung in der Waschlauge Sauerstoff abspalten. Dadurch wird die Wäsche bereits während des Kochens gebleicht, und man kann von einer Kombination im Wasch mittel sprechen. Wiederum muß empfohlen werden, sich genau au die Vorschrift auf dem Paket zu halten. Denn eine Uebersteigerung aller noch so gut gemeinten Beeinflussung schlägt meist in daS Gegenteil um. Eine übersättigte Waschlauge hat ebenso wenig Wirkung wie eine unterernährte. Am größten ist die Reinigungskraft, wenn man aus jedes Liter Wasser 3 Gramm Kernseife oder 4 Gramm beste Seifenflocken und etwa 3 bis 5 Gramm Soda zusetzt. Der Waschkcssel mit etwa 50 Liter Fassungsvermögen braucht also 250 Gramm Kernseife oder 200 Grauim Seifenslocken, die nötige Soda. Von Seisenpulver, wenn man das handelsübliche SOprozentige verwendet, 500 bis Wir haben in Nr. 2 der Gartenbauwirtschast eine gestrebt wird, damit die Wirtschaft wieder frei von " dxm Vollstreckungsschutz naturgemäß ver- Oie Schlüsselblume bundenen Hemmnissen sich entfalten kann. Beachtlich für unsre Leser ist folgendes^ 1. Einer Pfändung von Fertigwaren kann in Zu kunst nicht mehr widersprochen werden. 2. Das Vollstreckungsgerickst kann Anträge aus i Gewährung von Vollstreckungsschutz ohne sachliche > Prüfung zurückwcisen, wenn es den Eindruck hat, ; daß der Antrag absichtlich oder aus grober Nach- i lässigkcit verspätet gestellt worden ist. 3. Das Rechtsmittel der Beschwerde gegen die Entscheidungen des Vollstreckungsgcrichts über Ge währung des Bollftreckungsschutzes wird ausgeschlos sen. Die Entscheidung des Vollstreckungsgerichts ist also kn sedcm Falle endgültig. Um die Aendcrung der "Rechtslage, die vom l. 4. 34 ab eingetreten ist, zu kennzeichnen, sei nach drücklich darauf aufmerksam gemacht,, daß gegen eine Pfändung in alle verkaufsfertige Ware ein Vollstrecknnqsschntz nicht mehr zur Verfügung steht. Jeder Schuldner muß sich also gewärtigen, daß der Gläubiger im Wege der Zwangsvollstreckung vor- geht. Es kann deshalb nicht dringend genug daztt geraten werden, alle Verpflichtungen ordnungs mäßig und pünktlich in Zukuust zu regeln. Denjenigen, die ihren Verpflichtungen nicht nach kommen können, wird erneut empfohlen, die Frage zu prüfen, ob sie im Wege des Entschuldungsver fahrens eine Bereinigung ihrer wirtschaftlichen mehr fand. Er eilte schnell zum Heiland und klagte ihm seine Not. Aber der Heiland sah im Voraus " ' F " l Früh ¬ lingsblume. Er sieht gar gern, wenn sich die Men- lange nicht alle. Auch die beiden eingangs genann ten wildwachsenden Arten zusammen mit der hauptsächlich in West- und Südeuropa (auch in den Alpen) wachsenden stengellosen Schlüsselblume (?. vulZäris, ?. acaülls) werden in Kreuzungsformen (z. B. der Bastard zwischen ?. elatior und ?. vul- xsris) sehr häufig als frühblühende Gartenblumen gepflanzt. Nur kurz sei bemerkt, daß die bekannte Topfpflanze, die chinesische Primel (?. sinensis) eine alte chinesische Zierpflanze ist, deren Wildform man nicht kennt. Sie wurde 1819 in Europa ein geführt. Eine andre Topfprimel, die Bccherprimel (?. obcönica) stammt aus den Gebirgen am Ost abfall des tibetanischen Hochlands. In Europa wurde sie zum ersten Mal in Chelsea (England) 1880 zur Blüte gebracht (nach Hegi). Kehren wir zu unsren beiden einheimischen Schlüsselblumen zurück! Daß sie im Volk allgemein bekannt sind, beweisen schon ihre zahlreichen Bolks- namen- „Schlüsselblume" selbst gehört aber nicht zu diesen echten Volksbenennungen; das ist mehr ein Name, der durch die Bücher und die Schule geläu fig geworden ist. Echte Volksnamen für die Schlüsselblumen sind z. B. Himmelschlüssel in Süddeutschland, Karkenslätel (Kirchen- schlüssel) in Schleswig, Schmalzschlüsseli in St. Gallen, Fastenblümel oder Alleluja- bl ü m e l in Steiermark, weil sie in der Fastenzeit blühen oder zu der Zeit, in der der Pfarrer in der Kirche das „Alleluja" (Ostern) singt. Gans- blea ml heißt man in Oberbayern und in Ober österreich die hohe Schlüsselblume wohl deswegen,x Leibarzt Johann Joachim Becher rühmt in sei- weil ihre hellgelbe Blütenfarbe an den Flaum der nem 1662 zu Ulm erschienenen „parrmssus meckici- nalis jllustratus" die Schlüsselblume in den etwas - holprigen Reimen: jungen Gänschen erinnert. Merkwürdig klingende Bezeichnungen führt die Schlüsselblume im Schwä bischen. Da nennt man sie B a g e n g a, B a d e n k e, Magenge, Magginkeln, Bartange; ja sogar ein ,)B a n d e n g e l" und ein „Bartenge l" wird da und dort daraus. Alle diese Namen sind offenbar nichts andres als das mißverstandne bzw. verballhornte lateinische „betönica" (bzw. die Ver kleinerungform „betonicuia"), womit die alten Bo taniker die Schlüsselblumen bezeichneten. Als „weiße Bathonien" erscheint die Schlüsselblume in den deut schen Kräuterbüchern des 16. Jahrhunderts. Heut zutage gilt der lateinische Pflanzenname ketnnicu für einen rotblühenden Lippenblütler (öetönica ofsicinälis), der mit unsrer Schlüsselblume nicht näher verwandt ist, ihr aber in der Gestalt der Blätter einigermaßen gleicht. Wenn schon die vielen Volksnamen zeigen, daß Lie Schlüsselblume wohl beachtet wird, so beweisen Sagen, verschiedne Bräuche und allerlei Aber glaube, der sich um die liebliche Frühlingsblume rankt, das gleiche. Weit verbreitet ist die Sage über die Entstehung der Schlüsselblume. In Posen erzählt man sie sich z. B. folgendermaßen: „An der Himmelspforte stand Petrus und waltete seines Amts. Er hatte eben die schweren Schlüssel zu einem Bunde geknüpft und einen Holzpflock dar an befestigt. So waren sie immer hübsch beisammen und bequemer zu tragen. Müde von dem vielen Oeffnen der schweren Himmelspforte setzte er sich auf eine Bank hin, um etwas -n verschnaufen. Antz Zu den ersten Blumen, mit denen der wieder- als er so dasaß, nickle er etwas ein und merkte gar erwachende Lenz unsre Wiesen und Raine schmückt, nicht, wie der Schlüsselbund seiner Hand entglitt, gehören die Schlüsselblumen. Wenn ihre gelben Der schwere Schlüsselbund durchbrach das blaue Blüten erscheinen, dann weiß Alt und Jung: Jetzt Himmelsgewölbe und fiel hinab. Wären Wolken ge- ist die Herrschaft des Winters endgültig gebrochen.'wesen, so hätte sich der Schlüsselbund wenigstens Man braucht kein Botaniker von Fach zu sein, um darin festgelegt, aber es war das schönste Frühlings- zu sehen, daß das, was man gemeinhin „Schlüssel- wetter »nd der Himmel unbewölkt. So fielen die blume" nennt, nicht immer die. gleiche Pflanze ist. Schlüsselblumen auf die Erde hinab. Auf einer Auf trocknen Wiesen, an Waldrändern usw. wächst die Echte Schlüsselblume (kTimuIa okkicinglls, ?. vöris), leicht kenntlich an ihrer trichterförmigen hingen die aoldnen Schlüssel. Da kam ein Mensch Blumenkrone, den dottergelben, zitronenähnlich des Wegs. Ms der die goldnen Schlüssel sah, sprang duftenden Blüten. Ihre Schwester, die hohe Schlüsselblume (?. elätior), ist mehr eine Bewoh- Grasgärten. Der Saum ihrer Blumenkrone ist flach, Menschen in goldgelbe Blüten, lind alle die etwa tellerförmig ausgebreitet, die Blütenfarbe ist Schlüsselblumen, die wir jahraus, jahrein auf uns- Helll;elb. ren Wiesen sehen, stammen von dieser ersten ab. Auch in den Gärten zählen dis Schlüsselblumen Als Petrus oben im Himmel aufwachte, qeriet er (Primeln, Aurikeln), zu den Erstlingen. Die Gar- in große Verlegenheit, wie er seine Schlüssel nicht ten-Aurikel (?. kortensis) ist eine Kreuzung zweier alpiner Arten, nämlich der Echten Aurikel (?. ,c„,r . aun'cula) und der Behaarten Primel (?. kirsüta). all die Freude der Menschen an der neuen Sie wird schon seit Ende des 16. Jahrhunderts in l' ' unsren Gärten qezogen. Die Blütezeit der Aurikel zucht war die Wende des 18./19. Jahrhunderts. Da mals veröffentlichte Fr. Aug. Kanngießer (1799) Auch als die geheimnisvolle Blume, die eine „Aurikelflora", in der nicht weniger als 144 den Zugang zu den verborgnen Schätzen öffnet, er scheint in manchen Sagen die Schlüsselblume. So wurde in den fünfziger Jahren des vorigen Jahr hunderts aus Brackenheim (im würftembergischen Neckarkreis) die folgende Sage ausgezeichnet: „Ein Hirte sah im Spätherbst (man kann tatsächlich ab und zu die hohe Schlüsselblume im Gilbhard zum zweiten Male blühend finden) eine große schöne Schlüsselblume. Er brach sie ab und steckte sie auf den Hut. Aber dieser wurde ihm bald so schwer, daß er ihn abnehmen mußte. Da steckte statt der Blume ein silberner Schlussel daran und zugleich sah der Hirte eine schöne weiße Jungfrau vor sich stehen, die zu ihm sagte, er möge die Tür aufschließen, die hat sie bald Millionen von Nachkommen. Stellt er Plötzlich an dem Berge erblickte. Dann dürfe er man einen Tomatentopf mit den scharfriechenden von den goldenen und silbernen Schätzen hinter' Blättern ans Fenster, jo wandert die eine Fliege dieser Tür soviel mitnehmen wie er wolle. Zum aus und bekommt ihre Nachkommenschaft bei un- Schlnß fügte sie hinzu: „Vergiß das Beste nicht!", fern Nachbarn. Das ist der Zweck der Uebung. Das wiederholte sie dreimal. Nun öffnete der Hirte Ameisen sind große Freunde von Süßig-
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