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Schristleitung: O. Goetz Mröon G-müseanbaüer Nr. 5. 6. Ostermond 1934 Ernte. H. janiscb, Berlin-Weißensee. Triebspitzen an samcn gar nicht Tas Zuviel wird ja von den mit Kunstdünger muß mindestens und ein Selbstverständlich Z, und schüttelt das amen bestäubt sind. an Trockenbeize nicht teile, nimmt man wenig des Mitteln Gefäß nur solange, bis die S gen der Früchte, ja ganzer Stellagen anrichten kann. Zwischen einer Düngung dem Auslegen der Bohnen Einheitlichkeit zu gewährleisten, notwendig ist, die Maßnahmen der Regierung in der Erkenntnis ihrer bewirkt wird. Man kann also die Bohnen auch auf schwerem Boden drillen, wenn man mit Sä maschinen arbeitet, die die Bodenverkrustung nicht noch von sich aus beschleunigen. - Ltekkek, Dortmund. Bedeutung zu unterstützen und zu fördern. l,. Lcupin, Calbe a. S. Für den Inhalt verantwortlich: O. Goetz - Bcrlin- Karlshorst. Die nächste Nummer dieser Beilage erscheint am 26. Ostermond 1934, erst sehr spät Früchte an. Bei Kastcngurken werden die Pflanzen beim fünften bis sechsten Blatt gekürzt, um Seitentriebe in genügender Anzahl zu erhalten. Die Bitterkeit der Gurken findet in Kultur fehlern, Witterungseinflüssen und dadurch beein trächtigte Wachstumsbedingungen ihre Erklärung. Wasser- und Nahrungsmangel geben verkümmerte, gummiflüssige, zum Bitterwerden neigende Früchte. Bei Freilandgurken ist oft ein zu reichlich mit frischem Pferdemist gedüngter'Boden die Folge von bittren Früchten. Auch denke man daran, daß jeder Boden leicht gurkcnmüde wird und ein zu bindiger Boden auch nicht zuträglich für Gurken ist. Gurkenboden muß nicht nur warm, sondern auch locker sein. Mäßige Beschattung durch Bäume ist mich von großem Vorteil, da die Ausdünstung des Wassers im Boden nicht so groß ist. Reichliche Bewässerung in rcgenarmcu Zeiten sichern gute Wirkung -es Io-s auf verschiedene Gemüsearien In den letzten Jahren ist über die Bedeutung des Jods für den Gartenbau auf Grund mehr oder weniger umfangreicher Versuche des öfteren berich tet worden. Bestrebungen, Jod über die Düngung dienstbar zu machen, haben bisher keine oder fast keine Erfolge gezeitigt. Es ist aber gelungen, ein zelne Gemüsearten für medizinische Zwecke mit Jod mehr oder weniger anzureichcrn und den Ge müsepflanzen durch Behandlung mit Jod in Ver bindung mit Kali größere Widerstandsfähigkeit ge gen Krankheiten zu verleihen. Die Lehr- und For schungsanstalt für Gartenbau in Weihnstephan hat in fünfjährigen Versuchen und Untersuchungen die Wirkung des Jods auf Erträge und Jodgehalt ver schiedener Gemüsearten einer eingehenden Bearbei tung unterzogen. Die Versuche haben gezeigt, in welcher Form, in welcher Menge und zu welchem Zeitpunkt Jod günstigenfalls den Gemüsepflanzen verabreicht werden muß. Die Ergebnisse dieser langjährigen Versuche finden Sic in Heft 2 und 3/1934 „Der Obsr- und Gemüsebau", der zum Preise von KL 1,50 je Vierteljahr durch jede Post anstalt zu beziehen ist. Ost. - Es ist bekannt, in welch schwierigen Verhältnissen sich die Landwirischast und der Gartenbau in den letzten Jahren bcsunden hat, die Klagen über die Unrentabilität vieler Betriebe sind laut genug in die LcssentUchkeit gedrungen. Neben den Faktoren, die sich auf die wirtschasts- politische und außenpolitische Lage beziehen und die als feststehend für die gesamte Volkswirtschaft in Rechnung zu ziehen waren, ist es aber ganz beson ders die schwierige Absatzlage gewesen, die Garten bau und Landwirtschaft am stärksten gefährdet hat. Die Gründe für die Absatzschwierigkeiten liegen in erster Linie in der unübersichtlichen Erzeugung, dem willkür lichen und unübersichtlichen Absatz und in der Willkür des Handels, der oft genug auf dem Rücken der Anbauer seine Geschäfte zu machen Pflegte. Die Folgen waren außerordentlich starke Preis schwankungen auf dem Gcmllsemarkt, insbesondre auch auf dem Zwiebelmarkt. Tie Preisschwankun gen, die z. B. bei Zwiebeln im Laufe der Jahre bei 50 I<K von RM. 0,65 bis RM. 13,— sich bewegten, brachten eine große Unsicherheit in den Anbau, ge fährdeten die Eimräglichtei'r und stärkten die Ge fahr des Wettbewerbs des Auslands, die mit als Hauptgrund bei den bestehenden Schwierigkeiten an gesehen werden mußte. Es sind vielerlei Mittel und Wege versucht und gegangen 'worden, um die nur allzu klar zutage tretenden Absatzschwierigkeiten zu bessern und Len Anbauern und Absatzgenossenschaften Hilfsmittel zu bieten, die schwierige Lage zu beheben. Eine Er- zeugungs- und Verbrauchsstatistik, wie sie in dem Wert von Regicrungsrat Dr. Tiel: „Tie Produk tions- und Absatzverhältnisse auf dem Zwiebelmarkl" veröffentlichr worden ist, bot gute Unterlagen, um eine Ueberfichtlichkeit über die Marktlage zu ge winnen. Auf Grund dieser Tatsachen ließen sich dann, unter Berücksichtigung der jährlichen Ernre- viert werden. Tie Temperatur beträgt 2,5—3° L unter Null, die relative Feuchtigkeit, die bei der Kühllagerung im allgemeinen eine große Rolle spielt und für Zwiebeln wegen der Gefahr der Schimmcl- bildung und des Fcuchtwerdens nicht zu hoch sein darf, beträgt 80—85?«. Mittels starker Venti lation wird die Luft im Kühlraum in ständiger Be wegung gehalten und sichert so eine gleichmäßige Umspülung und Turchkühlung der Lagerware. Vor aussetzung für eilt Gelingen der Kühllagcrung ist neben Sortenwahl, geeigneter Düngung und Her kunft vor allen Dingen eine einwandfreie, g es u n d e Q u a l i t ä t der einzulagernden Ware. Die Wirtschaftlichkeit ist natürlich in erster Linie von dem erzielbaren Preis abhängig, und zwar unter Berücksichtigung der Gesamtun kosten, die sich ans Fracht, Lagerspesen, Atmungs- Verlusten, Verderb, Risiko und Zinsen zusammen- sctzen. Bei einem Preis von Ml 7,— bis 8,— für Kühlzwiebeln je 50 IcA, der ungefähr dem Preis für ägypter Ware, die als Ersatz für die deutsche Ware in den Frühjahrs- und Frühsommermonaten bisher den deutschen Zwiebelmarkt beherrschte, entspricht, würde der Anbalicr bzw. Einlagerer einen Netto- Erlös von rund Ml 3,— bis 3,50 je 50 erzie len, was einem guten Durchschnittspreis entspricht. Dafür, daß dieser Preis erreicht wird, ist durch Fühlungnahme mit den betreffenden Stellen der Behörden und des Handels im Reichsnährstand Fürsorge getroffen. Wenn auch bei der Anwendung des Marktschutz- Gesctzes sich zeitweilig Schwierigkeiten ergaben, die di. notwendige Einigkeit zwischen Anbauerschaft und Handel — dem natürlichen Verteiler der Ware — bedrohten, so wurden doch die meisten Schwie rigkeiten auf Grund eines richtig verstandenen und richtig angewandten Führerprinzips überwunden und der Absatz für Zwiebeln ist in Bahnen geleitet, die Len berechtigten Interessen der Beteiligten in jeder Beziehung Rechnung tragen. Ter deutsche Bauer oder Händler weiß, daß die Einordnung und Unterordnung unter ein Gesetz ja nur seinen eignen knappen Ernte ein Mehrangebot von rd. 300 000 bis 40st 000 Ztr. bei der Verteilung zu berücksich tigen, da wir es bei Zwiebeln mit einem annähernd feststehenden Verbrauch zu tun haben. Unter den Selbsthilsemaßnahmen, die zur Besserung der Ab satzlage für das mitteldeutsche Zwibbelanbaugebiet ergriffen worden sind, gehört mit in erster Linie die Errichtung einer Versteigerung-Halle, sowie die Be teiligung der Anbauerschaft an den Kühllagerungs versuchen, die von dem früheren Jnstirut für Land- wirischastliche Marktforschung aus Mitteln des Reichsministeriüms für Ernährung und Landwirt schaft angestelli wurden, und für Zwiebeln bald zu Positiven Ergebnissen führten. Als am 13. Heunwnd sJuli) 1933 das Reichsgesetz „Zur Reglung des Absatzes von Erzeugnissen des deutschen Gauienbaus" erlassen wurde, war Ler Zeiipunkt gekommen, zu dem die Anbauer Selbst- hilfematznahmen unter Gcsctzesschutz nach Bedarf ergreifen konnten. Es ist wohl als bekannt voraus zusetzen, daß dieses Gesetz lein Muß- Gesetz, son dern ein Kann- Gesetz ist, nach dem die obersten Landesbehörden oder die von ihnen bestimmten Be hörden besondre Maßnahmen erlassen können, Lie zum Schuh Ler bedrohten Erzeugung dienen. Am 12. Ernting l Augusts 1933 erließ auf Er suchen der Aabauerschaft der Regierungspräsident zu Magdeburg daraufhin eine „Anordnung" zur Reglung der Absatzverhältnisse für Zwiebeln. Der Landesbauernführcr bestimmte in Kürze darauf einen Sonderbeauftragten für den mitteldeutschen Zwiebelmarkt, dem die Vollmacht zur Erlassung von Sonderbestimmungcn in bezug auf die Absatzlage gegeben wurde. Als wichtigste der ergriffenen Maß nahmen sind zu nennen: 1. Zusammenfassung aller zwiebelanbauenden Kreise und Ortschaften und Ermittlung der Bestände, 2. Preisfestsetzung für die gesamte Saison ähnlich den Roggen- und Weizcnfestpreisen, 3. Zusammenschluß Les gesamten Handels zu ge meinsamer Verteilung des Gesamtangebots, 4. Verteilung und Streckung des Angebots durch Kühllagerung. Auf Grund von Veröffentlichungen des Sonder beauftragten für den Zwiebclmarkt ist die gesamte Anbauerschaft auf die in Höhe von rund 300 000 Zentnern vorhandene Mehrernte gegenüber dem Vorjahr aufmerksam gemacht worden und den An bauern dringend empfohlen worden, einen entspre chenden Teil ihrer Vorräte zur Kühllagerung zu bringen. Um den Absatz der Kühlzwiebeln zu sichern, ist der Handel mit einer ihm auf Grund seiner Handelsquote zugercchneten Menge zwangs weise an der Kühllagcrungs-Attion beteiligt Worden. In 16 deutschen Kühlhäusern sind, über das ganze Reich verteilt, rund 132 000 Zentner Zwie beln eingelagcrt, Lie zum Verbrauch m den Mo naten Lenzing (Mätz) bis Brachmond (Juni) be stimmt sind, zu welcher Zeit die deutsche Zwiebel so gut wie ganz vom Markt verschwunden ist, da sie im Frühjahr zu keimen beginnt und für den Ver brauch untauglich wird. Die Technik der Kühl- lagerung erfolgt in der Weise, daß die in Zentner- säcken lagernden Zwiebeln auf Stellagen in drei .Schichten MereinanLer in den Kühlräumen konser- Feldmäßiger Anbau von Stangenbohnen In Nr. 4/1934 dieser Beilage wurde über den feldmäßigen Anbau von Buschbohnen berichtet. In folgendem soll die Kultur der Stangenbohnen behandelt werden.'Im großen und ganzen gilt für sie hinsichtlich der Düngung und Schädlingsbekämp fung das bereits für die Buschbohnenkultur Ge sagte. Tie Reiben werden zur besseren Belichtung in Nord-Süd-Richtung angelegt in einem Abstand von 60 cm, so daß mit der Hacke durchgefahrcn werden kann. Als Stangen werden gewellte Slahldrähte verwendet, die, wie bisher die Holz stangen, kreuzweise mit einem inneren Abstand von etwa 70 cm befestigt werden. Die Entfernung in der Reihe beträgt 50 cm. Der Saatbedarf bei 8 Korn je Stange beläuft sich für 41 km auf ebenfalls etwa 25—30 KZ. Diese Drahtstangen haben die Vorteile einer fast unbegrenzten Lebens dauer gegenüber den Holzstangen, die ungefähr 8 Jahre gebrauchsfähig bleiben, schnellere Ver wendbarkeit — kein Eintreten in den Boden, da sie nur einige Zentimeter tief Hineinkommen —, leichterer Transport, bequemeres Pflücken — da sich die Drähte biegen lassen, erübrigt sich eine Leiter — und leichteres Abbauen. Nicht zu ver gessen ist die leichte Uebertragung von Pilzsporeu durch die Holzstangen, die hier ganz fortfällt. Ein Anlegen der Ranken ist nicht nötig, wenn nur der Jnnenhalbkreis um die Stangen belegt wird, an dernfalls ist zu beachten, daß Bohnen linksklim mend sind. Bei Anlage einer Stangenbohnenkultur sind nur windgcschütztc Lagen zu verwenden, da Gurkenschniit und Bitterkeit der Früchte Ter Schnitt der Gurkcnpflanzen, der nch der Sorte und der Zeit anpasscn muß, erfordert die ganze Umsicht und Erfahrenheit eines Fachmanns. Schon das Anbindcn Ler Triebe führe man, gleich^ mäßig verteilend, an dem Spalier aus. Den Haupttricb kann man bis zur Mitte des Hauses, bis zu einer Höhe von einem Meter heranwachsen lassen um dann mit Lem Stutzen zu beginnen. Bei den meisten Sorten bringen Lie Seitentriebe in den ersten zwei bis drei Blattwinkcln oft gleich zwei bis drei Früchte. Tie Seitentriebe stutze man ein Blatt nach einer Frucht und sorge durch reich liches Lichten für regelmäßige, nicht zu dichte Be wachsung am Spalier. Licht- und Luftdurchlaß sind auch hier bei geregelter Temperatur für den ge sunden Ansatz nnd die Güte der Heranwachsenden Früchte ausschlaggebend. Große Tcmpcratur- schwankungen führen zu Gummierungen und Er krankungen der Früchte. Liesen Schnitt bzw. vor genanntes Stutzverfahren wird man in der ersten Treibperiode Hartung—Lenzing anwenden, wie man andrerseirs für das Entfernen der männlichen Blüten sorgt. Bei schlechtem Ansatz versuche man eine künstliche Befruchtung hcrbeizuführen. Um Samengurken zn erzielen, bestäubt man die weib lichen Blüten mit dem Pollen abgctrockneter männ licher Blüten. Bei der Frühjahrstreiberci Ostermond— Wonnemond läßt man Lie Gurken bis zum 5. Blatt wachsen und stutzt die Pflanzen auf drei Blätter zurück, gleichfalls sorge man für eine sachgemäße Durchlichtung und Entfernung der ohne Frucht ansatz sich bildenden Ranken. Ein Durchgehenlassen der Hauptranken bei der Haustreiberei kann man nur Pflanzen bestimmter Sorten zumuten. Es eignen sich besonders gut dazu die englischen Sorten. Im allgemeinen jetzen solche ungestutzten Pflanzen schwankungen, die bei Zwiebeln etwa 30 Prozent betragen können, Pläne über die Bewirtschaftung . ... Ler Z-wiebelerntcn aufstellen. Die gesamte Zwiebel- Nutzen bezweckt und Laß es, um eine starkmachende erzeugung beträgt im Durchschnitt der Jahre für " Las Hauptanbaugebiet — Las in Len Kreisen Calbe und Magdeburg gelegen ist — rd. 1 600 000 Ztr., her einer reichlichen Ernte ist aber gegenüber einer angenommen. Andrerseits soll doch soviel gebest werden, daß die Samcn gut bestäubt sind. Ich verwandte dazu durchsichiige Flaschen und konnre dann die Fcrtigbcizung gut erkennen. 4. Steilek, Dortmund. Gemüsesamenbeizung Den Mitteilungen von Dr. Gante über „Gemüse samenbeizung" in Nr. 4,1934 dieser Beilage seien einige Erfahrungen angefügt. Als Beizmittel wurden „Tillantin I?" und „ll 564" verwendet. Gebeizt wurden sämtliche Gemüse- und einige Blumenartcn. Nach den von mir gemachten Erfahrungen wurde bis auf eine Ausnahme keine Schädigung fest gestellt. Diese Ausnahme war'der Salat „Mai könig", der mit „Tillantin k?" gebeizt war und - von mehreren Aussaaten in einem Falle — schlecht auflief. Die Angaben von Dr. Winkelmann wer den hiermit bestätigt. Tagegen bewährte sich die Beizung sehr wirkungsvoll gegen Krankheiten andrer Gemüse. Im Vorjahr waren z. B. alle Bohnen und Gurken sehr stark von der Brcnnfleckenkrank- heit heimgesnchr; im Beizjahr (Bohnen teilweise auf dem Bcfallsquartierl trat sie ganz verschwin dend wenig auf. Selbst die Grindkrankhcii an Gurken, die im Vorjahr fast die gesamte Ernte vernichtete, trat kanm noch in Erscheinung. Sellerie allerdings wurde im Mistbeet trotz der Beizung von der Blattfallkrankhcit befallen; Las lag aber an der Erde, und lehrte schlagend, daß man vor sichtigerweise nicht nur die Samen, sondern auch die Saaterde beizen soll. Mit „ftl 564" wurden u. a. Bohnen gebeizt. Es wurde kein Beizschaden iesrgcsrcllt, nur ein mehr äußerer, daß die gequollenen Bohnen schlecht aus der Sämaschine liefen. In einem andren Betrieb trat im Saatbeet an Blumenkohlpslanzcn (unge beizt) die Schwarzbeinigkeit stark auf. Versuchs weise wurden die Bilanzen mit Ler vorgcschricbenen Lösung von „fts 564" überbraust und d.anach die Blätter mit klarem Wasser nachgcspült. Tic Krank heit wurde abgestoppr, die Pslanzcn erholten sich zusehends. Es sei bemerkt, daß ich Lie von Tr. Gante ge äußerte Ansicht über die Gcsäbrlichkcit von „Zuviel" Fel-mäßiger Anbau von Buschbohnen Ter gleichnamige Aufsatz von Tausche!, Berlin, in Nr. 4/1934 dieser Beilage regt zu einigen Er gänzungen an. Erfahrungen über Bohnenanbau auf ganz besonders schwerem Boden mögen des halb mitgetcilt werden. Wer Len BoLcn Thürin gens in Ler Meininger/Hildburghauser Gegend kennt, weiß, daß es kaum schwerere Bodenarren gibt. Ter dortige Keuperton klafft bei Hitze mehrere Zentimeter weit und so tief auf, daß die Risse noch bis in den reinen Keuper gehen. Hack- und Grabe arbeit ist dann fast unmöglich. Bei nassem Wetter wiederum ist der Boden derart zäh-schmicrcnd, daß eine Bearbeitung vollkommen ausgeschlossen ist. Tie dortigen Bauern nennen ihren Boden „Se kundenboden", weil er tatsächlich nur geringe Zeiten zur guten Bearbeitung freiläßi. Dennoch muß bemerkt werden, daß Gemüse aller Art dort sehr gut wuchs. Vor allem aber Bohnen — auch Wachsbohucn, die Tauschel als nicht ge eignet für schweren Boden hält. Angebaut wurden „Wachs Ideal", „Amtsrat Koch", „Wachs Beste von Allen", „Mont d'Or" und „Wachs Gold regen". Alle brachten gute Erträge und gediehen vorzüglich; hervorragend waren '„Wachs Ideal" und ^,W achs Bestem Alle n". Von den grünen Sorten waren „Hinrichs Riesen", „Alpha ohne Fäden", „Lara" und „Konserva" an gebaut worden. Alle Sorten befriedigten, also auch „Kouserva", am besten gefiel — wegen der kurzen Emwicklungszeir und der Schotengüte —- die Sorte „S a x a". Sämtliche Sorten waren in Drillsaat angebaut worden, in Abständen von 45—50 cm. Zuzustimmen ist der Ansicht des Verfassers, daß bei schwerem Boden die Erdoberfläche nicht an- gcdrückr werden sollte. Ta er das Andrücken der Oberfläche bei Drillsaaten als unvermeidlich hält, und den einzelnen Bohnen dadurch das Auflaufen erschwert wird, empfiehlt Tanschel Horstsaat, bei der mehrere Bohnenkeimlinge sich das Turchdrücken der Bodenkruste erleichtern sollen. An sich ist das auch richtig, doch gelten Lie angeführten Nachteile der Drillsaat nicht für alle Sämaschinen-Systeme. Tenn auf die Art der Maschinenarbeit kommt es an, ob nachher die Bodenoberfläche verkrustet oder nicht. Wir verwandten für unsren größeren feld mäßigen Anbau von Bohnen die „Haka"-Lä- maschinen. Diefe unterscheiden sich in dem für Bohnensaat wichtigen Punkt von andren Svstemen dadurch, daß die Druckrolle nichtaufdem wieder beigestrichenen Boden, son dern auf den Samen läuft. Ter Saat vorgang ist also so: Das Schar schneidet Lie Furche, der Samen fällt ein, die Truckrollc drückt ihn an den Furchenboden, die Zustrcichcr bringen Re Deck erde locker auf die Saat. Eine Verkrustung des Bodens kann somit nur durch wiederholte, Karke Regenfälle erfolgen. Im übrigen wirkt dicfe Reihenfolge der Säarbeit sich noch dahin günstiger ans, daß die Haarröhrchentatigkcit richtig beeinflußt und dadurch ein schnelleres Auslaufen Ler Saat Oie biologisch-dynamische Wirt- schaftsmetho-e in Württemberg In Nr. 2/1934 dieser Beilage wurde unter „Aus Nah und Fern" eine Notiz ans Stuttgart veröffent licht, nach Ler Württemberg und Hohenzollcrn jede Werbung für die biologisch-dqnamifchc Wirtschafts weise unterbunden haben soll. Die Arbeits gemeinschaft für b i o l o g i s ch - d y na- mis ch e Wirtschaftsweise in Land- wirt schäft und Gartenbau Stutt gart bittet uns, mitzuteilen, daß diese Nachricht nicht den Tatsachen cnrspricht. Bisher seien in Württemberg in keiner Weise Schrille gegen die biologisch-dynamische Wirlschaftswcije unternom men worden. Schrifrltg. sonst der Wind erheblichen Schaden durch Anschla- ........ . — Oie Kühllagerung als Hilfsmittel bei den Maßnahmen zur Zwiebelmarktreglung '(Unter Berücksichtigung des Rcichsgcsetzes bom 13. 7. 1933.) Zeitraum von 5 Wochen liegen, da die Samcn im Keimen sehr empfindlich sind, und die erlittene Einwirkung bis zur Blüte gegenüber ungedüngter Pflanzen gerade nur ausgeglichen wird, also kein Vorteil zu verzeichnen ist. Als Düngung verwendet man im allgemeinen je ba 2—3 är 40?«iges Kali, 2—3 clr Supe^phosphat oder Thomasmehl, 2 ct^ Salpeter und 4 cir kohlensauren Kalk. An und für sich wird Kalk nicht von der Pflanze gebraucht, doch ist er notwendig, da Lurch ihn. die biologische und auch physikalische Beschaffenheit des Erdreichs gefördert wird und ein Teil des im Bo den vorhandncn Kalks durch einige Düngemittel gebunden wird. Tie Düngung wird in gutem Bo den vorher gegeben, in fandigem wird nur */» des Stickstoffs angewandt und später als Kopfdüngung zweimal je nackgegebcn in Form von Natron salpeter, Nitrophoska oder Harnstoff. An Krankheiten nenne ich hier nur die Brenn fleckenkrankheit, die von dem Pilz Oloeosynrium lttuckemulkionum herrührt, und die Fettflccken- krankhcit I POvIoiuaim.-, mi-Oienqinis vn- licola), die fast ausschließlich nur die Flageolett- Sorten befällt. Ihre Bekämpfung kann nicht direkt geschehen. Es muß durch Beizen des Saatguts vor gebeugt werden und von befallenen Pflanzen keine Samen verwendet werden. Das befallene Kraut wird ebenso wie beim Auftreten des Bohnenrostes ver brannt. Erstere Krankheit ist leicht an den bis zu 1 cm großen schwarzen Flecken auf den Hülsen zn erkennen. Bei der Fettfleckenkrankheit erscheinen auf den Blättern und Hülsen Stellen von eigenartig durchscheinendem Aussehen. Auf den Samen bilden sich hornartig vertiefte Flecke. Luftiger, nicht zu dichter Stand, gesunde Ernährung und durchlässiger Boden beugt diesen Krankheiten vor. 1). Isusckel, Berlin.