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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 51.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193400002
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19340000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19340000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 51.1934
-
- Ausgabe Nummer 1, 4. Hartung (Jan.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 2, 11. Hartung (Jan.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 3, 18. Hartung (Jan.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 4, 25. Hartung (Jan.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 5, 1. Hornung (Febr.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 6, 8. Hornung (Febr.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 7, 15. Hornung (Febr.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 8, 22. Hornung (Febr.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 9, 1. Lenzing (März) 1934 -
- Ausgabe Nummer 10, 8. Lenzing (März) 1934 -
- Ausgabe Nummer 11, 15. Lenzing (März) 1934 -
- Ausgabe Nummer 12, 22. Lenzing (März) 1934 -
- Ausgabe Nummer 13, 29. Lenzing (März) 1934 -
- Ausgabe Nummer 14, 6. Ostermond (April) 1934 -
- Ausgabe Nummer 15, 12. Ostermond (April) 1934 -
- Ausgabe Nummer 16, 19. Ostermond (April) 1934 -
- Ausgabe Nummer 17, 26. Ostermond (April) 1934 -
- Ausgabe Nummer 18, 3. Wonnemond (Mai) 1934 -
- Ausgabe Nummer 19, 11. Wonnemond (Mai) 1934 -
- Ausgabe Nummer 20, 17. Wonnemond (Mai) 1934 -
- Ausgabe Nummer 21, 25. Wonnemond (Mai) 1934 -
- Ausgabe Nummer 22, 31. Wonnemond (Mai) 1934 -
- Ausgabe Nummer 23, 7. Brachmond (Juni) 1934 -
- Ausgabe Nummer 24, 14. Brachmond (Juni) 1934 -
- Ausgabe Nummer 25, 21. Brachmond (Juni) 1934 -
- Ausgabe Nummer 26, 28. Brachmond (Juni) 1934 -
- Ausgabe Nummer 27, 5. Heumond (Juli) 1934 -
- Ausgabe Nummer 28, 12. Heumond (Juli) 1934 -
- Ausgabe Nummer 29, 19. Heumond (Juli) 1934 -
- Ausgabe Nummer 30, 26. Heumond (Juli) 1934 -
- Ausgabe Nummer 31, 2. Ernting (August) 1934 -
- Ausgabe Nummer 32, 9. Ernting (August) 1934 -
- Ausgabe Nummer 33, 16. Ernting (August) 1934 -
- Ausgabe Nummer 34, 23. Ernting (August) 1934 -
- Ausgabe Nummer 35, 30. Ernting (August) 1934 -
- Ausgabe Nummer 36, 6. Scheiding (September) -
- Ausgabe Nummer 37, 13. Scheiding (September) -
- Ausgabe Nummer 38, 20. Scheiding (September) -
- Ausgabe Nummer 39, 27. Scheiding (September) -
- Ausgabe Nummer 40, 4. Gilbhard (Oktober) -
- Ausgabe Nummer 41, 11. Gilbhard (Oktober) -
- Ausgabe Nummer 42, 18. Gilbhard (Oktober) -
- Ausgabe Nummer 43, 25. Gilbhard (Oktober) -
- Ausgabe Nummer 44, 1. Neblung (November) 1934 -
- Ausgabe Nummer 45, 8. Neblung (November) 1934 -
- Ausgabe Nummer 46, 15. Neblung (November) 1934 -
- Ausgabe Nummer 47, 22. Neblung (November) 1934 -
- Ausgabe Nummer 48, 29. Neblung (November) 1934 -
- Ausgabe Nummer 49, 6. Julmond (Dezember) -
- Ausgabe Nummer 50, 13. Julmond (Dezember) -
- Ausgabe Nummer 51, 20. Julmond (Dezember) -
- Ausgabe Nummer 52, 27. Julmond (Dezember) -
-
Band
Band 51.1934
-
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- Gartenbauwirtschaft
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Echriftleitung: R. Tetzner Der Samenbau Nr. 4 29. Lenzing 1934 Die Berechtigung der Richtpreise für Gemüse- und Blumensamen einzelnen bedingt? Nun sind aber auch die von der Gegenseite vor- von Oie äußeren Hauptmerkmale -es Gemüsesamens den sachkundigen Betreuung und zur Expedition hohe Aufwendungen für Fachpersonal, Kontrolle und Versuchsanbau in Versuchsgärten. großen Teil des Tüten-Baraeschäft? durch Schleuder preise wegnehmen, mehr als die Hälfte ihres Um- llmsätzen mit meist weniger als 25A> des früheren Nutzens vorlieb nehmen, trotz der derzeitigen Auf ¬ schläge. Wodurch ist nun die Höhe dieser Aufschläge im Heblich. In Würdigung aller dieser Umstände wird man sagen dürfen, daß unsre Richtpreise nur scheinbar hohe Preisspannen umfassen. Sie sind zur Durch führung der volkswirtschaftlich bedeutungsvollen Aufgaben des Samenhandels unbedingt notwendig, geben sogar den Betrieben nur einen sehr beschei- ben selbst machen oder sich^ solche von seiner Ver suchsstation machen lasten. Vom Samenbezug bis Zu dem Artikel in Ar. 3 -es Samenbau vom 8. Lenzing 4934 In Stellungnahme zu dem Artikel „Der Samen verkauf muß in Fachmannshände" in Nr. 3 vom 8. Lenzing 1934 erwidere ich folgendes: Um es kurz zu machen, greife ich zunächst mal gen, also verhältnismäßig teuer, beschafft wer den,' trotzdem bleibt ost viel davon liegen und wird die Preise für I Icx ab 250 g, die Preise für 100 g ab 50 x. Außerdem gilt bei Ueberschneidungen im mer der niedrigere Preis. Die Preisstaffelung an sich bietet daher zu irgendwelchen Anständen keiner lei Anlaß, während die Berechtigung der absoluten Preishöhe in dem oben Vorgebrachien ihre Erklä rung findet. 2. Bei den fertigen Tüten sind sowohl Preise wie Füllmengen festgesetzt. Bei den lediglich für den Verkehr in Fachgeschäften in Betracht kommenden Portionspreisen mußte die Füllmenge offen gelaffen werden, da sie sich nach Qualität und Beschaffenheit richten muß. 3. Daß die derzeitige Preishöhe unter Berücksichti gung des Umstands, daß die Lasten um mindestens 100^° gestiegen sind, weil durchschnittlich nicht höher als vor dem Krieg, als durchaus angemessen be zeichnet werden muß, geht aus den beigefügten sta tistischen Tafeln unzweideutig hervor. Handlung gewährleistet. Andrerseits belasten die Ko sten der Aussaat den Verbraucher nur in allerge ringstem Umfang, und zwar trotz der hohen Un- kostenfteigerung nick^ mehr als vor dem Krieg. Da mit ist auch dem Verlangen der Verbraucherschaft weitgehend entsprochen. Von irgendwelchem „Wu cher" kann jedenfalls nicht gesprochen werden. Alles das ist notwendig für den ordnungsgemäßen Betrieb einer Spezialsamenhandlung. Alles das be lastet aber den Verkehr der Warenhäuser nicht. Des- halb können auch die Verhältnisse des Samenver- schleißes in diesen mit dem Absatz von Fachgeschäf ten und deren Kalkulationsgrundlagen absolut nicht verglichen werden. Die Zusammenballung des Ab satzes von Dutzenden von Millionen Samentüten in einer Hand, die den Großeinkauf im Ausland zu Aus. nahmepreisen, deren maschinelle Abpackung und den Absatz an Abnehmerkonzerne zu entsprechenden Prei sen ermöglicht, ist aber das Grab des Fachhandels, der in ungleich kleineren Meirgen viel teurer ein kauft, mit der Hand abpackt, tausenden von Arbei tern und Angestellten ihr Brot gibt, aber gerade deshalb mit hem Großbetrieb und den Warenhäu sern nicht konkurrieren kann. Erst wenn das Sa menbargeschäft wieder den Fachbetrieben des Mittel stands durch Verbot des Absatzes von Sämereien in Warenhäusern usw. zuqeführt sein wird, kann eine angemessene Senkung der Preise in Betracht kom men. Bei Fortdauer der Schleuderkonkurrenz aber wird der Fachhandel mehr und mehr zum Erliegen kommen und die Zahl der Arbeitslosen ständig ver größert werden Ganz besonders fällt auch noch ins Gewicht, daß der Spezialsamenhandel insbesondre auch die Land wirte und Gärtner wie die Privatkundschaft mit Sämereien zu versorgen hat. Ersteres ist ganz über wiegend Kreditgeschäft, wobei Kredite bis zur Ernte allgemein üblich sind, oft auch weiter darüber hinaus verlangt werden und gegeben werden müssen, wäh rend der Absatz an Private durchweg Bargeschäft ist. Während nun Gärtner und Landwirte allgemein nach wie vor ihren Samenbedarf bei den Samen handlungen kaufen, weil sie genau wissen, daß nur bei diesen ihre Versorgung einwandfrei ist und sie nur bei diesen Kredit finden, hat die Konkurrenz der Warenhäuser sich zunehmend des privaten Bar geschäfts mit einem ganz beschränkten Schleuder- Preis-Sortiment von ca. 200 Sorten bemächtigt, aus dem dieser Bedarf wahllos von unkundigen Verkäufern befriedigt wird, selbstverständlich oft auf Kosten des Ertrags. Durch diese Abwanderung des Bargeschäfts werden die Samenhandlungen gezwun gen,in immer stärkerem Umfang Bankkredit in An spruch zu nehmen bzw. ihren Bedarf selbst auf Kre dit einzukaufen. Auch das verteuert den Betrieb er- Anmerkung ter Schriftleitun g: Die Preise sowohl wie auch die verschiedentlichen Preisspannen, insbesondre aber auch der Vermehrer preis werden in sehr zahlreichen Zuschriften an den Reichsnährstand zum Teil recht leidenschaftlich er- örtert. Unsres Erachtens ist für eine gerechte Be- urtellM derartiger Dinge aber mehr ruhige, auf Beweise gestützte Sachlichkeit als Leidenschaftlichkeit oder gar Haß ausschlaggebend. ES rodet sich über nichts leichter als über eine Sache, von der man nichts oder wenig versteht. Wir werden, um die für alle beteiligten Gruppen tragbare Linie um so klarer zu erkennen, jeden hier zu Wort kommen lasten und beginnen diesen Meinungsaustausch mit Ausführungen von sachverständiger Samenhandels seite. 3. Die Käufer verlangen in den Spezialfamen- handlungen ausführliche und zeitraubende Auskunft und Anleitung für den Bedarf ihrer Gartenanlagen, wozu erfahrenes Fachpersonal erforderlich ist/ sie verlangen Kataloge mit anschaulichen Abbildungen, Spezialkulturanweisungen usw. Diese Anforderun gen bedingen hohe Aufschläge gerade für den Ver kauf in kleinster Menge. 4. Die Spezialsamenhandlungen halten aus vor genannten Gründen durchweg entsprechend vorge bildetes, zum großen Teil älteres, verheiratetes, er fahrenes, daher auch teureres Fachpersonal, das über die tote Zeit — ?/, des Jahres durchgehalten werden muß, da mit Aushilfskräften nichi zuver- lästig gearbeitet werden kann. 5. Das.Eintüten der Sämereien erfolgt in den Spezialsamenhandlungen in teurer Handarbeit, da Maschinen sich nur im Großgeschäft rentieren. Das Vorrätighalten einer Unzahl von signierten Tüten bezw. das Signieren der nicht vorrätigen ist gleich falls kostspielig. 6. Das Risiko einerseits der zu leistenden Gewähr für Sortenechtheit, Reinheit und Keimkraft, andrer seits für das umfangreiche Kreditgeschäft ist bedeu tend und macht laufend hohe Kosten für Unter suchungen, Auskünfte und Mahnfpesen. 8. die Keimkraft des Samens ist oder wird schlecht, so daß er nicht oder nicht mehr ver- kaufrfähig ist. VI. Dagegen sucht sich der Samenhandel zu schützen durch: 1. sorgfältige Ueberwachung des Samenlagers, Kontrolle der Bezeichnung der einzelnen Samensorten' 2. durch eine scharfe Keimkontrolle; 3. durch einen Versuchsgarten, in dem alle Eamensorten ausgeprobt werden und dieses alles nur für den einmali gen Verkauf des Samens an einen Bruchteil der Bevölkerung. Alle andren Geschäftszweige arbeiten unter we sentlich günstideten Verhältnissen. Der Lebens- mittelhandel wird von 100A der Bevölkerung ge braucht und 385mal im Jahr. Mindestens einmal in der Woche werden Lebensmittel gekauft und wer den dafür bei diesem wöchentlichen Kauf mehr Mark ausgegeben, als einmal für den nötigen Iah- resbedarf an Samen. Textil- und Bekleidungshan del werden von IOOA, der Bevölkerung gebraucht und oftmals im Jahr, und alle Einkäufe machen ein Mehrfaches aus als die Beträge, die nur von einem Bruchteil der Bevölkerung für Samen aus gegeben werden. Die eben angeführten Geschäfte lausen die Ware ein und sehen auf den ersten Blick, ob die Ware dem entspricht, was auf der Rechnung steht. Im Samenhandel kann diese Feststellung erst gemacht werden, wenn die Gartenprobe gemacht ist, öie sich je nach der Art des Artikels nach der Aus saat innerhalb 3—14 Wochen zeigt, daher als Schutz: Keimkontrolle und Versuchsfeld. Trotzdem sind die üblichen Aufschläge in phar mazeutischen Artikeln, ToilettengegenstLnden, im Feinkostgeschäft vielfach höher als im Samenhandel. Die fertigen Puddingpulver haben einen Ausschlag um viele hundert Prozent, im Glas Bier ist der Rohstoffanteil nur mit dem Bruchteil eines Pfen nigs anzusetzen. Diese Beispiele lassen sich zahlreich vermehren. Beim Verkauf der Sämereien muß auf jeder Tüte der Name der betreffenden Sorte stehen und sei es euch nur für eine 10-Pfg.-Tüte. In den meisten M»n sind vorgedruckte Tüten oder Zettel vorhan- ^bei dem großen Sortiment eine notwendige, ^kostspielige Aufwendung, um nach Möglichkeit Belieferungen auszuschließen. Das große Sotzment in allen möglichen Gemüse- und Blu- Mnstmen erschwert die Ueberwachung, verteuert die Laßnhaltung und erhöht das Risiko, das für den Laim nicht in Erscheinung tritt. So werden von einem kleineren Fachgeschäft etwa 2000, einem mitt leren 3000, einem größeren 4—k>000 Sorten geführt. In einem mittleren Geschäft sind vorhanden etwa 10 Sorten Blumenkohl, 14 Sorten Weißkraut, IO Sorten Rotkraut, 16 Sorten Wirsing, 15 Sorten Oberkohlraöi, 10 Sorten Untererdkohlrabi, 15 Sor ten Möhren und Karotten, 10 Sorten Sellerie, 10 Sorten Radies, 12 Sorten Rettich, 12 Sorten Zwie beln, 40 Sorten Küchenkräuter, 14 Sorten S pinat, 28 Sorten Salat, 23 Sorten Gurken, 20 ' öorten Erbsen, 40 Sorten Bohnen usw., sowie pulsende Sorten Blumensamen, alles sartenverschiedem. Die Preisaufschläge, wie sie heute im deutschen Samenhandel genommen werden, sind nicket will- kürlich, sie sind so niedrig nur zu vertreten mit Rücksicht auf die allgemein schwere Wirtschafts krise, sie sind organisch verkettet mit dem Erhalten und Fortführen des Berufshandels, sie sind weit niedriger als die Aufschläge, die der französische, amerikanische oder englische Samenhandel nimmt. Daß die vom Reichsverband des deutschen Sa men-Handels festgesetzten Preise gerecht und nicht zu hoch sind, geht schon daraus hervor, daß die Rentabilität der Samengeschäfte, wie die Finanz ämter bezeugen werden, dauernd zurückgegangen ist. Konnte man früher im Samenhandel einen Nutzen vielleicht bis zu 25Ä- erzielen, so sind heute 10A- günstige Ausnahmefälle, die große Mehrzahl muß sich mit einem Nutzen von 8^> und weniger be gnügen, und die Zahl der Samenhandlungen, die ohne Gewinn oder mit Verlust arbeiten, ist sehr beträcktlich und mehrt sich in geradezu erschreckendem Umfang. Weiter ist diesbezüglich darauf hinzuwei sen, daß in den letzten Jahren aller Samen- geschäste (rund 1000 von 3000) in finanzielle Schwierigkeiten geraten sind und daß das Eigen- kavital des Samenhandels sich größtenteils ver flüchtigt hat. Auch daß die Verbraucherpreise nur 25A, über den Wiederverkäuferpreisen liegen bei durchschnittlich 33^"^ Unkosten des Samenhandels, spricht für deren L srechtigung Nun soll man sich nach amtlicher Auffassung be mühen, durch Umsatzvergrößerung auch mit einem bescheideneren Nutzen auszukommen. Im Samen handel ist indessen eine absolute Umsatzsteigerung unmöglich, weil de-' durch Kleingärtner und Sied ler erhöhten.Bedarf ein starker Verbrauchsrückgang des Land- und Gartenbaus und insbesondre der Privatwirtschaft infolge der wirtschaftlichen Ver hältnisse gegenübersteht. Die Spezialsamenhandlun gen haben aber dadurch, daß ihnen Warenhäuser, Einheitspreisgeschäfte, Konsumläden, Großfilialfir- men und andre Auchsamenverschleißstellen einen hängt dann von dem Grade der Reinigung ab, ob diese minderwertigen Körner mehr oder weniger ausgeschieden werden. Wurde gut geputzt und er scheint uns demnach der Same vollkörnig, so liegt darin auch eine gewisse Gewähr, daß derselbe ziem lich frei von Unkrautsamen und andren Gemenge- teilen ist, die sonst, bei weniger guter Reinigung, in dem Saatgut verbleiben und den Käufer desselben doppelt schädigen. Einerseits fallen die unerwünsch ten Beimengungen ins Gewicht, und andrerseits verursacht das Aufgehen des Unkrauts mehr Jäte arbeit und endlich einen schütteren Bestand. Bei der Beurteilung der Körnerform darf aber nicht vergessen werden, daß bei gewissen Sämereien, auch dann, wenn dieselben vollkommen ausgereift sind, die Samenschale runzlig und uneben ist. Dies kommt insbesondere bei Zwiebelsamen und . beim Samen der Mark- und Zuckererbsen vor. Wem diese Tatsachen nicht bekannt sind, der kann natürlich leicht irren und auch dem Händler beziehungsweise Verkäufer Unrecht tun. Bei Bohnen (psisseolus) wieder deutet das Vorhandensein einer runzligen Samenschale bei sonst gut ausgebildetem Korn aus ein hohes Alter des betrefsenden Saatguts hin. Diese und vielleicht noch andre Momente müssen uns eben stets gegenwärtig sein; denn nur dann wird unser Urteil der Wahrheit entsprechen. 2. Die Farbe. Der Same der einzelnen Pslan- zenformen ist von Natur aus sehr verschieden ge färbt. Es sind alle denkbaren Schattierungen, an gefangen vom reinen Weiß bis zum dunkelsten Blau (Schwarz) vertreten. Der typische Farbcnton unter liegt aber, sobald gewisse Umstände eintreten, einer mehr oder weniger auffallenden Veränderung. Verfärbungen, das heißt Abweichungen von der normalen Samensarbe, werden in der Hauptsache Die äußeren Merkmale vermögen uns zwar nicht mit unbedingter Sicherheit über den Wert einer Sämerei als Saatgut zu unterrichten; sie gestatten uns aber in vielen Fällen eine rasche Orientierung und deshalb können wir dieselben nicht entbehren. Aeußere, also mit den Sinnen unmittelbar wahr- nehmende Hauptkennzeichen sind: 1. Die Vollkörnigkeit. Diese Eigenschaft bildet zunächst den Ausdruck für den Reifegrad. Nicht voll ausgcreifte, trockne Samenkörner, erscheinen uns in der Regel runzlig, unregelmäßig eingeschrumpft — kurz, es stehlt ihnen die Fülle und die Rundung in der Form, die einem normal ausgereiften Samen größtenteils eigentümlich ist. Die mäßig einge schrumpften Körner bezeichnet man landläufig als Mittelkorn, die deutlich geschrumpften als Schmacht korn, und diejenigen, deren Form infolge Schrump- fung eine mehr oder weniger unregelmäßige, dem Typus der betreffenden Samenart nicht mehr ent sprechende ist, als Hinterkorn. Selbstverständlich darf ein Saatgut, das als qualitätsvoll hingestellt wird, weder Schmach!- noch Hinterkörner enthalten. Es muß größtenteils aus Bollkörnern bestehen; jedenfalls dürfen die Mittel körner nicht die Oberhand gewinnen. Sind auch letztere in der Mehrzahl befähigt, Pflanzen hervor zubringen, so ist doch deren Gehalt an Reserve, stoffen ein geringerer als bei den Vollkörnern und infolgedessen die Ernährung des Keimlings, dessen Wohlbefinden für die spätere Entwicklung der Pflanze von anerkannt größter Bedeutung ist, eine minder kräftige. Mag aber die Ernte noch so zeitgerecht ausgeführt worden sein, ein gewisser Bruchteil an nicht ge nügend ausgebildeten Samenkörnern wird trotzdem in der ausgedroschenen Masse eintreten, und es den Abschnitt 4 des Artikels heraus. Die darin ver langte Haftung der Samen-Lieferfirma ist zu wert geh end und kann evtl, zum vollständigen Ruin der betr. Firma führen, besonders wenn man's mit Leuten zu tun hat, die gern reklamieren und sich die bestellte Ware noch zu ihrem Vorteil erheblich verbilligen möchten. Für Echtheit der bedingt durch den Reifegrad, durch ungünstige Wit terung zur Zeit der Ernte und durch das Alter. Nicht genügend ausgereifte Samenkörner er« scheinen uns ost Heller gefärbt. Während zum Bei spiel das reife Saatkorn der kohlartigen Gewächse eine ausgesprochen rotbraune bis tiefblaue Farbe besitzt, finden wir die notreisen Körner braun, mit einem deutlichen Stich ins Fuchsrote. Durch Regenwetter zur Zeit der Ernte werden Helle Samen häufig dunkler, und sei dies auch nur infolge des an den Samen durch den Regen sich fcstfetzenden Staubes. Wird dunkel gefärbter Samen wiederholt beregnet und darauffolgend von grellem Sonnenlicht beschienen, so kann eine Art Bleichung eintreten und die Samen erscheinen uns dann Heller. Auch mit zunehmendem Alter machen sich, wie betont wurde, bei vielen Samenarten Farbenver änderungen bemerkbar. Freilich treten dieselben bei den verschiednen Formen erst nach verschleimen Zeiträumen in Erscheinung. Auf einzelne Samen wirkt das Alter bleichend, andre wieder dunkeln nach, und wieder andre erweisen sich als außer ordentlich farbenbeständig. Blauschalige Bohnen z. B. werden nach 4 bis 5 Jahren fuchsig, das heißt Heller rosenrot gesärbts werden braun, der kaffeegrüne Same der hellfarbi gen Pferdebohne zeigt schon nach einem Jahr eine auffallende Nachdunklung, er wird nämlich braun. Hingegen die Farbenbeständigkeit, wenigstens in sofern es sich um praktisch in Betracht kommende Zeiträume handelt, bei den Samen von Rüben, Spinat Zwiebeln, Erbsen, Gurken, Kohlarten u. a, ziemlich groß. Erreichen jedoch diese Samen ein Alter von 10 bis 15 Jahren, dann tritt allerdings auch bei ihnen eine Veränderung der Farbe ein. Von ganz besondrem Einfluß auf die Verfärbung beziehungsweise den Zeitraum, nach dem dieselbe hervortritt, ist der Umstand, ob die Samen in dunk len oder hellerleuchteten Räumen aufbewahrt wer den. Dunkelheit verzögert die Verfärbung, während Licht dieselbe beschleunigt. Daß dem so ist, kann sich jeder leicht in der Weise überzeugen, wenn er ein mit irgendeiner empfindlicheren Sämerei an gefülltes Fläschchen derart auf ein Fensterbrett stellt, daß es die Sonne nur von einer Seite be«. scheinen kann, während die andre dauernd im Schatten verbleibt. Schon nach wenigen Wochen wird man deutlich wahrnehmen, daß die der Son nenseite zugekehrten Körner eine merkliche Verände rung der Farbe aufzuweisen haben. Die Körner der Schattenseite hingegen bleiben indes vollständig unverändert. Otto Kunath. Die Festsetzung der Richtpreise des Reichsver bands des deutschen Samenhandel; erfolgt seit lan gen Jahren durch eine Kommission, der 11 Mitglieder aus den verschiednen Zweigen unsres Standes und den verschiednen Gegenden des Deutschen Reichs an- gehören, nach Maßgabe der Ernteverhältnisse und der Marktpreise in eingehendem Benehmen mit den Züchtern, und zwar für Wiederverkäufer und — durchschnittlich 25?L höher — für Verbraucher. Die derzeitige Höhe der Preise entspricht durchschnittlich derjenigen der Vorkriegszeit, obwohl die Unkosten heute um mindestens IOOA Höher sind. Der Käufer ist also heute durch die Samenpreise nicht Höher belastet als vor dem Krieg. Bei Beurteilung der Preisaufschläge, die von fast allen Fachgeschäften ihren Preisen 'zugrundegelegt werden, sind folgende Hauptpunkte zu beachten: I. Der Samenhandel wird nur von etwa 7A> der Bevölkerung gebraucht. 41. Der Lagerumschlag des Samenhandels ist ein mal. Gemüie- und Blumensamen werden nur einmal im Jahr gebraucht. HI. Der Kaufbetrag des einzelnen Kunden ist im AeÄÄinen"^ jatzes ve.rloren wie einander geholt werden, und zwar nur in den Monaten Lenzing, Ostermond, Maien, und " " " ' die sich nur auf einige Mark belaufen. Der Durchschnittsbetrag ist nach Art des Geschäfts verschieden, er beträgt unter 3 M, oft nur IV. Bek der Empfindlichkeit der Samen, die sehr gewissenhaft behandelt, betreut und überwacht werden müssen, ist ein erfahrenes, gut ausge- 35°^^ Teil, dieses Sortiments kann nur in kleinen bildetes Stammpersonal notwendig, das teuer ^"9* weniger rann auf oreses große Sortiment nrmt ver- , . , .... W-!--GM,mm, ,»r I-«»-» bahnen, Zwiebeln für Lauch usw.; 2. es kann durch irgendeinen Fehler etwas Fatz scheS gegeben werden; gebrachten Beispiele falsch. Dazu ist zu bemerken- ^site sind Keimfähigkeit leisten Samensirmen 1. Nach unsren Richtlinien gelten die Preise für Garantie! Wer daran zweifelt, kann Keim 100 Irx ab 25 kx, die Preise für 10 kx ab 5 kx, x - -- - - —' zur Aussaat ist oft ein weiter Weg von Wochen und Monaten, hier kommts auf die Aufbewahrung des Saatguts, die richtige Saatweise und die Be handlung' an. Die Keimfähigkeit des Samens im freien Land hängt auch von der Witterung ab. Bei zu schlechter, kalter Witterung, auch bei großer Trockenheit, verkommt das beste Saatgut manchmal in der Erde, ohne auszugehen- Natürlich schieben dann viele dem Samenlieferanten die Schuld in die Schuhe. „Der Samen hat nichts getaugt". DaS ist dann in der Regel das erste, was man hört. Für den Ernteausfall kann man doch den Samenliefe ranten nicht haftbar machen! Die Ernte hängt doch vom Wetter, vom Boden, vom sachgemäßen Dün gen, van der Behandlung der Kulturen durch den Änbauer selbst ganz wesentlich ab, auch von der Sorte, die man bestellte. — Wer, wie ich früher, in Quedlinburg und Erfurt im Samenbau und Samenhandel tätig gewesen ist, wird wissen, mit welcher Sorgfalt, Aufmerksamkeit und peinlichster Gewissenhaftigkeit die dortigen Züchter ihre Kul turen behandeln, und ist jedem jungen Gärtner nur anzuraten, mal dort längere Zeit tätig zu sein. Irrtümer können beim Packen des Samens auch vorkommen, doch ist das nicht böser Wille, sondern irren ist menschlich und ist jede, uns Gärtnern wohlbekannte, gute Samenfirma bereit, Ersatz zu leisten im Rahmen des möglichen. Nun weiter zu Punkt 5) Ihrer Ausführungen: Da bin ich Mit Ihnen einig. Der Samenhandel muß in die Hände des selbständigen, gelernten Gärtners und Fachmanns; denn der Gärtner ist auch der zuverlässigste Fachmann, da er ja den vom reellen Großsamenzüchter erworbenen Samen im eignen Betrieb mitverwendet und infolge seiner be ruflichen Erziehung direkt auf Zuverlässigkeit und peinlichste Aufmerksamkeit eingestellt ist. Außer dem besitzt er die nötigen Sorten- und Samen- kenntniffe und weiß, worauf es ankommt bei Sä mereien, ferner kann er gleich dem Käufer von Sämereien Auskunft und Rat in fachmännischer Weise geben. K- kl Vs/. eie/' rsi Aegrüncket rvorcken, s e/re rn ekel' s/ekckl/autenrken Bekannter? aokung rn ckkeLe/' fVn. Für den Inhalt verantwortlich; R. Tetzner, Berlin-Biesdorf. Die nächste Nummer dieser Beilage erscheint am 19. Ostermond 1934.
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