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Station Schöna. Bis mit Sonntag Abend sind an hiesiger Station insgesamt»! 7403 beladene Fahrzeuge und 2164 böhmische Prahmen angerufen und rcgistirt worden. Vor Schmilka trafen am Sonntag Mittag noch zwei große Prahmen aus dem Mvldaugebicte ein; das sind Floßholztransporte, die sonst »m diese Zeit absolut nicht mehr zu erwarten waren. — Montag früh b Uhr herrschten im Elbthale 7 ° Wärme. — Mit 25. d. M. verläßt der hiesige Stationsvorstand, Herr Paul Morgner, diesen Posten, um nach Station Biencumiihle übcrzu- siedeln. Herr Morgner war eine Reihe von Jahren hier- selbst und erfreute sich stets der Gunst des reisenden Publikums, der Bewohner der Umgegend nnd der Herren Beamten. Königstein. Am Bußtag Nachmittag haben ans dem Wege nach dem Liliensteine Vcrwüstnngen ärgster Art stattgcfundcn, und zwar sind nicht nur Bänke gewalt sam umgeworfen, znr Seite geschlendert, zertrümmert und sonstige Beschädigungen ansgeführt worden, sondern cs sind auch mehrere Barrioren »mgerissen nnd sogar junge Bäume entwurzelt worden. Durch die Bemühungen des Districtsgcudarmen Herrn Becher in Schandau, sowie des Bergwirlhes Herrn Bergmann gelang cs in Gcmcinschaft mit der Pirnaer Polizei, die Thäter in drei in Pirna wohnhaften Malergehilfen anszumiltcln. Diese wurden ver haftet und an das Amtsgericht abgeliefert. Dresden. Se. Majestät der König traf am Sonntag Vormittag 9 Uhr 30 Min. von Bebcnhauscn wieder in Villa Strehlen ein. — Beim Preisschießen der Offiziere der Sächs. Jäger- Bataillone nm den von Sr. Majestät dem König gestifteten Ehrensäbel für 1896/97 erhielt Herr Secvnde-Lieutenant Schubert im Wurzener Jägerbataillon diesen Preis als zweitbester Schätze. Bester Schutze war Herr Hauptmann Bock v. Wülfingen. Da derselbe bereits im Besitz eines derartigen Säbels ist, so war er vom Wettbewerb aus geschlossen. — Die Anna Rummel in Dresden, die von dem pol nischen Arbeiter Marreck am 8. d. M. in den Kopf ge schossen worden war, ist am Freitag ans dem Krankenhaus als nahezu geheilt entlassen worden. — Die Kindesmörderin Ulbrich zeigt, dem Vernehmen nach, ein Verhalten, welches auf Geistesschwäche oder-krank- heit schließen läßt. Sie hat bisher keine Spur von Neue zu erkennen gegeben und auch ihr Schlaf war ganz un gestört. Bei' einer Befragung zeigt sie vollständige Gleich giltigkeit. Bereits als die Mordthat bekannt geworden war, ist sie noch bei dem Schnldircctor der kleinen Tochter erschienen, um sich über deren Verhalten zu unterrichten. Wenn hier keine Verstellung Vorgelegen hat, ist ihr das Bewußtsein ihrer entsetzlichen That geschwunden gewesen. Verdächtig gemacht hat sich die Ulbrich zunächst durch Widerspräche darin, wo sie sich zu einer gewissen Zeit aufgehalten habe. Das eine Mal wollte sie in LölUan, das andere Mal in Lanbegast gewesen sein. An beide Orte geführt, mußte sie eingesteheu, daß sie gelogen habe. Eine junge Durchgängcrin nnd Schwindlerin ist dieser Tage zu Strehla in einem 13jährigen Mädchen Namens Gläser aus Chemnitz augehalten worden. Das Mädchen war bereits zwei Mal ans der elterlichen Wohnung ent wichen. Vor dem letzten Weggänge hatte dasselbe das Sparkassenbuch der Schwester entwendet und daraus 19 Mark erhoben, welche Summe es bis auf 9 Mark für sich verwendet hatte. Vor einigen Tagen wurde in Leipzig ein 37jähriger Mäkler aus Anuabcrg, der sich durch große Geldausgabeu verdächtig gemacht halte, verhaftet und alsbald festgestcllt, daß er in Schkeitbar bei Lätzen 700 Mk. in Coupons und 80 Mk. baarcs Geld, sowie eine Cassette gestohlen hatte. Bezüglich der letzteren behauptete der Dieb, er habe sie auswärts versteckt, und diese Angabe hat nun mehr ihre Bestätigung erhalten, denn die Cassctte, in der sich 11,300 Mk. in Wcrthpapieren befanden, ist ans einem Felde bei Schkeitbar von einem Feldwachter anfgefnnden worden. Von einem schweren Schicksalsschlnge ist Diacvnns Köhler in Mhlan betroffen worden; er ist nach einem amtlichen Besuche, den er Spiritisten gemacht hatte, nervös erkrankt nnd befindet sich znr Zeit in einer Heilanstalt in Leipzig. Neber die Erdbeben im Vogtland«, die immer noch nicht zu Ende kommen wollen nnd erst am Mittwoch und Donnerstag in so erschreckender nnd die Bewohnerschaft beängstigender Weise sich bemerkbar machten, verkantet noch, daß jedesmal nach einem Erdstoße, und sei cs auch das heiterste Wetter, ein starker Nebel über die ganze Gegend niedergcht. Eine nicht minder seltsame Erscheinung ist auch die, daß, trotzdem es seit fast drei Wochen ziem lich kalt war, nach jedem Erdbeben die Erde in Gärten und auf Feldern austhante nnd zwar in einer Weise, wie sich dies im Frühjahre zu vollziehen pflegt; es scheint, als ob die Wärme von unten käme. Ob diese Erscheinungen nur zufällig mit den Erdstößen Zusammentreffen, öder ob die Ansicht berechtigt sei, daß die Erdbeben vulkanischen Ursprunges seien nnd 'eine abnorme Ausdünstung der Erde bedingen, dies zu untersuchen, sei den Geologen über lassen. Jedenfalls erscheint cs aber geboten, Beobacht ungen über diese Erscheinungen in allen Theilen des Erd beben-Geländes anznstellen. Dein am 1l. d. M. bei einem Uebcrfall von Harnisch nnd Genossen schwer verletzten Schiffchensticker Albert Vogel in, Pla neu i. V. ist das an jenem Abend zer schlagene Ange herausgcnomincn worden. Die Sehkraft ans diesem Äuge war ohnehin verloren. In Forchheim bei Olbernhau hatten die Besitzer eines Puppentheaters einen ihrer Wagen ans der Höhe der Görsdvrfer Chaussee unweit des Gasthofs „znr blauen Tanbc" ausgespaunt, nm mit denselben Pferden als Vor spann den zweiten Wagen ans den Berg hinanfznbcsördcrn. Der obcnstehende Wagen kam, wahrscheinlich infolge un genügender Festlegung, in's Nollen nnd fuhr rückwärts in den Chansseegraben. Dabei gerieth der Wagen, in dem gekocht wurde, in Brand. Drei Kinder des einen Besitzers konnten mit vieler Mühe ans dem brennenden Gefährt gerettet werden, während ein viertes, das 3'/^ Jahre alte Töchterchen des anderen Besitzers, verbrannte. Daß die überall an den Petrolenm-Hängelampen an gebrachten Papierrosetten, welche das nbtropfende Oel aussangen sollen, nicht ungefährlich sind, zeigt ein beim Waarcnschauer Hentschel in Ebersbach vvrgekvmmcncr Fall. Dessen Sohn wollte die Petroleumlampe anzändcn, kam dabei mit dem brennenden Streichholz der Rosette zu nahe und im Nu staud dieselbe in Flamme». Hierdurch wurde der Ballo» znr Explosiv» gebracht imd das Petroleum ergoß sich i» brcimimdcm Zustande ans die Diele». Schnelle Hilfe konnte den Brand noch ersticken. Am 13. ds. wurde iu Sei da» bei Bautzen nnlcrm Schloß Nr. 17 der dort wohnhafte Wirthschaftsbesitzer Karl August Gottlieb Dittrich, 67 Jahre alt, in dem Hof- raum todt aufgcfunden. Es ließ die nufgrfnndcnc Lage des Leichnams auf ein Verbrechen schließen. Der ärztliche Bcfnud der Leiche hatte ergeben, daß der Verstorbene einen heftigen Schlag wie mit einem stumpfen Instrument, vermuthlich einem Knüppel, an der linken Seite des Hinler kopfes erhallen halte, wodurch der Tod eingctrcten ist. Da der Sohu, der mit dem Vater in Unfrieden lebte, wiederholt nnd auch am Abende vorher noch die Aenßer- nng gethan haben soll, daß er seinen Vater schon noch einmal erschlagen werde, wurde dieser auch verhaftet und an das Gcrichtsgefängniß abgcliefert. — lieber den Tod herrscht gegenwärtig immer noch vollständiges Dunkel nnd der der That dringend verdächtige Sohn des Unglücklichen soll fortgesetzt leugnen, sich an seinem Vater vergriffen zn haben. Immerhin hänfen sich die Bclaslnngsmomente. Seit längerer Zeit hat der alte Dittrich bei dem Gendarm des Ortes Seidnn wiederholt über seinen Sohn Klage geführt. In einem unweit des Ditlrich'schcn Grundstücks gelegenen Kaufmannsgcschäftc hat der junge Dittrich kürzlich geäußert: „Sv lange lebt der Alte nicht mehr, hier passirt noch einmal etwas!" Auch war es zwischen Vater nnd Sohn öfters zn Thät- lichkeiten gekommen. Weiter hat der Verhaftete erklärt, er sei am Freitag gegen Abend gar nicht in der Behansnng seines Vaters gewesen nnd doch ist er gegen 9 Uhrjabcnds in der Nähe des Diltrich'schen Grundstücks gesehen worden. Anfangs glaubte man an einen Unglücksfall. Das Dilt- rich'sche Grundstück befindet sich nämlich ans der Scidan unterhalb des dasigen Schlosses Ortenburg. Dicht hinter dem Grundstücke erhebt sich der steile, sehr felsige Schloß- bcrg. Man war anfänglich der Mcinnng, der alte Ditt rich sei vermnchlich etwas augctrnnken gewesen, habe, als er den Eingang in sein Wohnhaus durch die Thür nicht erlangen konnte, nach Mitternacht den Versuch gemacht, über den steilen Schloßberg kletternd in sein Gehöft zu gelangen nnd sei von dem Felsen abgestürzt. Nach der Lage des Leichnam's mnß jedoch ein Mord vorlicgen. Der Unglückliche scheint durch einen wnchligen Schlag ans den Kopf mit einem stumpfen Instrument getödtet worden zu sein. T a q e s q e s ch i ch t e. Deutsches Reich. Berlin. Der Kaiser wird den Reichstag am 30. November mittags 12 Uhr im weißen Saale des Schlosses persönlich eröffnen. — Eine schreckliche Blntthat ist am Donnerstag früh in dem Hanse Wolliner Straße Nr. 28 zu Berlin verübt worden. Dortselbst hat die am 1. Februar 1870 zu Schwerin geborene Wirthschaftcrin Marie Strcmel im Fieberwahn ihr 9 Monate altes Töchterchen Elise mittelst Durchschneiden des Halses getödtet und dann den Versuch gemacht, sich selbst zu tödteu, indem sie sich in den Hals nnd die Handgelenke schnitt nnd eine ihr von dem Arzt l)r. Simon verschriebene Mischling zum Einreiben austrank. — Liebknecht hat am Donnerstag seine vicrmvnatigc Gefängnißstrafe angetreten. — Die Disciplinaruntersnchnng wider den Criminal- commissar v. Tausch gilt im Ganzen als abgeschlossen. Sie hat sich hauptsächlich auf die Vernehmung von Beamten erstreckt. Ein Termin für die Verhandlung ist noch nicht festgesetzt. -- Eiscnbahuunfälle sind im Monat September nach einer im Neichseisenbahnaint mitgclhcillen Ucbersicht 218 ans dcntscheil Eisenbahnen vvrgekvmmcn. Dabei wurden fünfzig Personen getödtet nnd 135 verletzt. — Amtlicher Nachweisung zufolge sind im Deutschen Reiche an Wcchselstempelstener in der Zeit vom 1. April bis Ende Octobcr 5,701,671,90Mk. oder 386,297,30 Mk. mehr als im gleichen Zeiträume des Vorjahres vereinnahmt worden. In Gncse» waren zwei Mitglieder des Schulvor standes ihres Amtes als Schnlvvrsteher vom Landrathe entsetzt worden, weil sie anläßlich der Hnnderljahrfeicr gegen eine Illumination des ihrer Verwaltung unterstellten Schulgebäudes gestimmt hatten. Sie erhoben dagegen Beschwerde zunächst bei der Negierung in Bromberg nnd, als sie von dieser abgcwiesen wurden, beim prenßischen Cnltnsminister. Alich' von letzterem haben sie jetzt einen ablehnenden Bescheid erhalten. In sämmtlichen Gemcindeschnlen in Görlitz solle» auch im bevorstehciideu Muter wieder die ärmsten Schul kinder aller Klassenstufen, wenn sie früh morgens nüchtern nnd hungernd znr Schule kommen, in den Schnlhänsern mit warmem Frühstück gelabt werden. Im vorigen Winter sind gegen 26 000' Portionen solches Frühstück, jede bestehend ans einem halben Liter warmer Milch und einem Hefenbrötchen, nucutgeltlich an die armen Kinder verthcilt worden. Die Rectoren der Gcmeindeschnlen habe» für de» bevorstehende» Bedarf bereits wieder die Aufrufe zur Beisteuerung milder Gaben veröffentlicht. I» Oels ist der 70 jährige Ortsarme Gottlieb Mitt mann aus Nendorf, der am 2.' Juli vom Oelser Schwur gericht zum Tode vernrthcilt wurde, weil er die 91 jährige Ortsarme Wittwc Weyrauch ermordet hatte, durch Scharf richter Neindcl (Magdeburg) hingerichtet worden. Eine Lohnbewegung ist unter den etwa 2000 Arbeitern der Uhrkettcn-Jndnstrie in O berstei n (Nahe) ansgebrvchen. In einer der größten Filialen verlangten die Putzer und Schleifer plötzlich eine Lohnerhöhung von 10 Prveent und Entscheidung bis 12 Uhr Mittags. Als diese nicht erfolgte, verließen sie die Arbeit. Die Leute, meist aus der Umgegend, verdienten 30 bis 50 Mark die Woche. Das gegen den Kölner Polizei-Commissar, der eine junge Dame unter entehrender Beschnldignng verhaftet hatte, wegen Ausschreitung im Amt eingeleitete Disciplinarver- fahren endete nach längerer Verhandlung nnd Vernehmung zahlreicher Zeugen mit AmtseMsctznng. Die Fran des Commissars wurde infolgedessen irrsinnig. Von den beim Gerolsteiner Eisenbahnnuglück verwun dete» Reservisten ist jetzt der letzte ans dem Trie r e r Garnisoillazarelh eiitlasfen worden. Es ist der Maschinist Decker von Elberfeld, dem bei der Katastrophe große Fleisch stücke von de» Beinen gerissen wurden. Der Unglückliche kann sich bis jetzt nur mühsam au zwei Stöcken fvrtbcwcgem Völlig wiederhergestellt werde» wird er wohl niemals. Einen recht betriibe»dcn Abschluß fand bas Kirmeßfest für die Familie des Bannntcrnehmers Frommelt in Gödern bei Altenburg. Seine beiden Töchter wollten sich abends in das etwa eine halbe Stunde entfernte Dorf Starken berg znm Kirmeßtanze begeben, kamen jedoch in der Dun kelheit vom Wege ab nnd stürzten in einen Teich. Eine von ihnen konnte sich retten, die andere jedoch wnrde später als Leiche ans dem Wasser gezogen nnd in die elterliche Wohnung zurückgcbracht. Die bei dem Gewölbeeinstnrz in München tödtlich verunglückten 7 Personen sind nunmehr geborgen. Da runter befinden sich 3 Frauen und 4 Männer, lieber die Ursache der Katastrophe ist vorläufig folgendes fcstgcstellt: Das Gebäude, iu dem sich das Unglück ereignete, wurde im Jahre 1876/77 ansgeführt nnd bestand ans vier Abtheil- ungcn. Durch den Umban sollte das Tonnengewölbe über dciil Eiskeller in ein Bctongcwölbe nmgcwandclt nnd ans den vier Abtheilnngen durch Entfernung von Zwischen manern »nr zwei Abtheilnngen hergcstellt werde». A» Stelle der Mauer» sollte» Pfeiler ans Mauerwerk die Last des erste» Stockwerks, i» dem sich die Schäfflerci befand, tragen. Die Pfeiler waren nun fest genug an gelegt, nm diese Last ans sich nehmen zu können: am Dienstag Morgen jedoch ließ der Polier Hencke die Pfosten, welche das Gewölbe noch stützten, entfernen. Der Mittel- Pfeiler nll» war noch nicht hinreichend getrocknet, konnte die ihm zngemnlhete Last nicht bewältige» »ild stürzte iu sich zusammen. Oesterreich. In Graz hatte» die farbe»trage»de» Verbi»d»»ge» z»m Antrittscommers für de» Rector der technische» Hochschule alle Professoren außer drei Pro fessoren jüdischer Abstammung (Forchheimer, Neinitzer und Loew) geladen; infolgedessen blieben der Rector und das gesummte Prvsessorcncolleginm dem Commers fern. Frankreich. Paris ist — so schreibt man aus der französischen Hauptstadt — durch die Dreyfus-Sache einfach unbewohnbar gemacht; sic beherrscht Parlament, Presse nnd Unterhaltung. Vergebens bestimmen Hans- franen bei Diners und Empfängen, daß jeder Gast, der den Name» Dreyfus ansspricht, Strafe bezahle» m»ß; ma» bezahlt nnd fällt einander in die Haare. Neben dieser einen Angelegenheit giebt cs nichts Anderes. — Als das Torpedoboot Nr. 133 mid der „Dondart de l'Agroe" am Donnerstag Abend im Bnscn von Algier Nachtmanöver ansführten, stieß das Tvrpedvbvvt Nr. 133, welches seine Lichter gelöscht hatte, mit dem „Dondart" zusammen nnd erlitt so schwere Beschädigungen, daß es nach vier Minuten sank. Die Mannschaft wurde an Bord des „Dondart" ausgenommen, der sofort nach Algier zn- rückkehrle. Zwei Offiziere wurden bei dem Zusammen stöße leicht verletzt nnd ein Matrose schwer verwundet. Zur Abwechselung wurde wieder eiu Spion entdeckt, und zwar in Pvnt-a-Mvn ssvn, wo ein Manrer.Evrard verhaftet wurde, der beschuldigt ist, eiu deutscher Spion zn sein. Belgien. In Brüssel hat sich im Cirkus Wnlff ein schwerer Unfall ercignl't. Die Thierbändigcrin Gräfin H., welche den Löwenkäfig betrat, wnrde von einer Löwin erfaßt nnd fürchterlich zerfleischt. Eine gewaltige Ans- rcgnng bemächtigte sich der Zuschauer. Mehrere Personen wurden verletzt und viele Frauen ohnmächtig weggetragen. Cirknsdiener drangen mit Eisenstangcn bewaffnet in dcu Käsig nnd entrissen der Löwin ihr Opfer. Die Gräfin wurde ohnmächtig in eine Apotheke geschafft. Ihre Vcr- letznngen sind tödtlich. Rttsjlattd. Petersburg. Der Kassirer des St. Petersburger adeligen Vvrmnndschaflsgerichts, Collcgien- Assessvr Przilewsky, 58 Jahre alt, ist nach Eutwendnng von 147,000 Rubeln in zinstragenden Papieren nnd Credit- scheincn am 22. Juli ans St. Petersburg verschwunden nnd hat bisher noch nicht ermittelt werden können. Auf seine Ergreifung sind 4000 Rubel Belohnung ausgesetzt wordeu. Monaco. Der Mailänder „Secolo" veröffentlicht die Bilanz von Monte-Carlo, wie sic mit Schlich des Finanzjahres (31. Oktober) ausgestellt wnrde. Das Erträgniß der Spielbank betrug 14,850,000 Francs (im vergangenen Finanzjahre 19,850,000 Francs). Ausgaben: Civilliste für den Fürsten Albert von Monaco 2,000,000 Francs; Polizei, Gendarmerie, Unterricht und öffentliche Anlagen 1,500,000 Francs; Direktoren, Verwalter, Croupiers nnd Dienstpersonal 1,000,000 Francs; Theater, Orchester, Nennen, Regatten, Tanbenschießen und Wohl- thätigkcit 800,000 Francs; Annoncen und Einschaltungen 500,000 Francs; Reisegelder für vernnglückle Spieler, nm ihnen die Heimkehr zn ermöglichen, 100,000 Francs; eben soviel wnrde auch für die Verhiudcrnng von Selbstmorden verausgabt. Nichtsdestoweniger haben sich im abgelanfeneu Finanzjahre 35 Personen wegen ihrer Spielverluste entleibt. Kirchliche Nachrichten der Parochic Schandau. Mittwoch Abend 6 Uhr Bibelstnndc (Pastor Gries hammer). — Künftigen Sonnabend Vormittag 10 Uhr Cvmmnnivn (Herr Pastor Besser ans Papstdvrf). Wal-kergebniß. Bei der heute Montag stattgefundenen Stadtvervrdneteu- Ergänzungswahl machten von 344 wählbaren Bürgern 118 von ihrem Stimmrechte Gebrauch. Gewählt wurden als Ansässige: Herr Bäckermeister Täubrich .... (104 Stimmen), „ Tischlermeister Tröger .... (113 „ ), „ Baumeister Lehmann .... (1l7 „ ), „ Schneidermeister Otto Götz . . (95 „ ), als Un ansässige: Herr Lcderhändler Hammer .... (105 Stimmen), „ Oberlehrer Mvhrich (78 „ ), „ Buchdrucker Petrich (84 „ ). D,» Mm MWm Mzeltmilült geschützter Etignette, Original-Flasche 30 Pfg„ erhält man in Schandau allein bei Otto Böhme, Drvgenhaudlung. Prodnctettpreise. Pirna, den 20. November. Weizen 8Mk. 95Pf, bis 9 Mk. 75 Pf. pr. 50 Möge. — Roggen 5 Mk. 65 Pf. bis 7 Mk 60 Pf. pr. 50 Kilvgr. — Gerste 8 Mk. - Pf. bis 8 Mk. 75 Pf. per 50Kilogr.- Hafer6Mk.75Pf. biö7Mk.7O Pf. pr. 50 Kilvgr. — Heu 3 Mk. 30 Pf. bis 3 Mk. 70 Pf. pr. 50 Mgr. — Stroh von 1 Mk. 90 Pf. bis 2 Mk. 20 Pf. pr. 50 Klgr. - Der Lit. Kartoffeln von - Mk. 6 Pf. bis — Mk. 7 Pf. — Butter 2 Alk. 30 Pf. bis 2 Mk. 40 Pf. per 1 Kilo.