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Die „Sächsische Elbzeitung" erscheint Dienstag, Donners, tag und Sonnabend. Die Ausgabe des Blattes erfolgt TagS vorher Nachm. 4 Uhr. Abonnement» «Preis viertel- jährlich I Mk. 60 Pf., zwei- monatlich t Mk., einmonat lich 00 Pf. Einzelne Nummern 10 Pf. PostzeitungSbestellltste 6248. Alle kaiserl. Postanstaltcn, Postboten, sowie die M W IBiU. Amtsblatt ZeituugSträgcr nehmen stets Bestellungen auf die „Sächsische Elbzeitung" an. für das Röntgt. AmlsgerlD ulid den Aadtratl) s„ ZOndau, sawie str den ZlMgemindemlh !«Hohnstein. Mit „Illustrirt. Sonrrlagsbccrtt". Mit Humor. Beilage „Seifonvrasen". Mit „LandwirtyscHaftt. Weirag«". Inserate, bei der weite«» Verbreitung d. Bl.von großer Wirkung, sind Montags, Mittwoch« und Freitag, bis spätestens vormittag» v Uhr auszugeben. Preis silr die gespaltene CorpuSzeile oder deren Nauin 10 Pf. Inserate unter fünf Zeilen werden mit 50 Pf. berechnet (tabellarische und complicirte nach Uebereinkunft). „Eingesandt" unterm Strich 20 Pf. die Zeile. Bei Wiederholungen ent- sprechender Rabatt. Ins« raten. Annah «nestel len: In Schandau: Expedition Zaukenstraße 184, in Hohnstein: bei Herrn Stadtkasstrcr Reinhard, in Dresden und Leipzig: die Annoncen. BureauS von Haasenstein ck Bögler Jnvalidendank und Rudolf Mosse, in Frankfurt a. M.: G. L. Daube ck Co. und in Hamburg: ALroly L Liebmann. Mr. LS4 Schandau, Dienstag, den 23. November 1897. 41. InhlMg. Amtlicher Theil. Zwangsversteigerung. DaS im Gruudbuche auf den Namen Friedrich Adolf Mehnert eingetragene Grundstück Folium 2 des Grundbuchs für Lichtenhain, bestehend ans dem Haus mit Garten Nr. 2 des Brandkatasters, Nr. 3 des Flurbuchs, sowie Feld nnd Wald Nr. 148, 669 des Flnrbnchs, zur Brandversichernng mit 10260 Mk. eingeschäht, nach dem Flurbnch 1 da 6,0 a groß und mit 153,79 Steuereinheiten belegt, ortsgerichtlich ans 10545Mk. gewürdert, soll au hiesiger Gerichtsstelle zwangsweise versteigert werden und es ist SV. 1807 Bormittags 11 Uhr als Versteigerungötermin, sowie «Ivr I Vvvvmlrvr 1807 Vormittags 11 Uhr als Termin zn Verkündung des Vertheilungöplanö anberanmt worden. Eine Ucbersicht der ans dem Grundstücke lastenden Ansprüche und ihres Rangver hältnisses kann in der Gerichtsschreiberei des unterzeichneten Amtsgerichts eingcsehen werden. Schandau, am 9. Oktober 1897. Königliches Amtsgericht. Rosenmüller, Ass. Akt. Kühler, G.-S. iu Lokales und Sächsisches. Schaudau. Souuabend, deu 13. November fand auf den Monat Deeember der „Sächsischen Elbzeitung" werden zum Preise von 50 entgegeu- genommen bei allen Postanstalten, Land- briefträgern, unseren Boten, sowie in unserer Expedition. Nichtamtlicher Theil. pfaugen. Herr von Marschast wird am Donnerstag zu nächst wieder nach Deutschland Heimreisen, nm daun im Deeember zur dauernden Uebernahme seines Botschafter- Postens nach Konstantinopel zurückzukehreu. In Tatar Pasardschik (Bulgarien) sand am Freitag der Prozeß gegen die der Ermordung des Dichters Cvn- stantinow angeklagten Individuen statt. Der Prozeß hatte insofern einen politischen Hintergrund, als die Ermordung Constantinow's, der ein trencr Anhänger Stambulow's war, von Parteigängern des jetzigen Ministeriums Stoilow an- gestiftet worden sein soll, «vorüber jedoch der Prozeß von Tatar Pasardschik keine Klarheit gebracht hat. Das Urtheil lautete gegen die Angeklagten Miukvw, Topalow und Salepvw auf Todesstrafe, gegen den Angeklagten Stojanow ans einjährige Zwangsarbeit. Das Tvdesnrtheil gegen Salepow wnrde jedoch wegen dessen Minderjährigkeit in fünfzehnjährige Zuchthausstrafe umgewandelt. Das Neueste aus dem Lande der Kastanien ist, daß General Weyler nicht daran denkt, einen Putsch gegen die jetzige liberale Negierung in Madrid zu unternehmeu. Wenigstens hat dies Weyler bei seinen« Eintreffen aus Cuba iu Cornma mehreren ihn begrüßenden Abvrdnnngen feierlichst versichert. Die Kaufmannschaft in Catalonicn, Biscaya und Asturien prolestirt gegen die Zoll-Autonomie von Cuba. iu den Vorstand gewählt wurden. Zn Punkt 2 der Tages ordnung wurden die Herren Emil Richter, Heinrich Reiß mann und Sattlermeister Eckardt als Rechnungsprüfer ge wählt. Zn Punkt 3 fand eine Aendernug des 8 66 Abs. 2 des Statuts die Genehmigung der Versammlung. Zn Punkt 4 der Tagesordnung gab der Herr Kassirer einen eingehenden Bericht über die diesjährigen Kasseuverhältnisse; ans demselben ging hervor, daß der Stand der Kasse im Allgemeinen eine wesentliche Bessernng nicht aufzuweisen hat. Ferner wird dem Nalhe der Stadt für die alljährlich zu gewährende Beihilfe von 300 Mark der Dank d:r Versammlung durch L nfstehcn vou deu Plätze» be kundet: dasselbe geschieht für die Herren Simon Petrich, Otto Götz und Richard Pieschel ans Anlaß deren Scheiden ans dem Vorstände, für langjährige treue Dienste in den selben. Schließlich erfolgte noch eine Aussprache über verschiedene Kassenangelegenheiteu nnd endlich wird Herr Tröger als Mitglied des Krankeuhans-Cnratoriums beauf tragt, in einer demnächsten Sitzung dieses Cnratoriums, eine der Kasse ersprießliche Angelegenheit in Anregung zn bringen. An dieser Versammlung nehmen 4 Vertreter der Arbeitgeber nnd 17 Vertreter der Knsseumilglieder theil. — Ans Anlaß des auf den 23. April 1898 fallende» 70jährige» Gebllrtstages »»d des damit in Verbindung zn bringenden 25jährigen Negierungsjubilänms Sr. Majestät des Königs hat das Direktorium des Vereins sächsischer Gemeindebealnten beschlossen, aus dem Vermögensbestande des letztere» eine Summe vv» 3000 Mk. zur Gründung einer König Albert-Stiftung, deren Zinsen zu Beihilfen für Badekuren bedürftiger Vereiusmitglieder bestimmt sind, zu verwende». Da diese Frage vor der nächstjährige» Generalversammlung zn erledigen ist, die Einbernfnng einer außerordentlichen Generalversammlung aber nicht nöthig erscheinen dürste, so sind die Vereinsbezirksvorsitzenden Politisches. Der Kaiser hielt am Freitag nnd Sonnabend größere Hofjagden in den Letzliuger Forsten ab. Neben anderen distingnirten Gästen nahm an diesen Jagden n. A. auch der Reichskanzler Fürst Hohenlohe Theil, wodurch der jüngste Jngdnnsflug Kaiser Wilhelm's gewissermaßen eine» politische» Beigeschmack erhalte» hat. Wen» bis jetzt ei» gleiches nachdrückliches Auftreten Deutschlands gegen Hayli nicht möglich war, so lag dies eben daran, daß der deutschen Negierung leider nicht sofort die nöthige Macht hierzu zur Verfügung stand. Doch wird der Kreuzer „Deutschland" gegenwärtig in Kiel schleunigst ansgerüstet, um nach Hayti zu gehen, ebenso dürste der Kreuzer „Gefion" nach Hayti gesandt werden; nachher kann wohl erwartet werden, daß die haytanische Negierung die Genugthnnugsfordernngen Deutschlands end lich zngestebt. Uebrigens bezeichnet die „Nordd. Allg. Ztg." die vielverbreitete Nachricht, daß Dentschland seine diplo matischen Beziehungen zn Hayti abgebrochen habe, als unbegründet; der deutsche Geschäftsträger Graf Schwerin befinde sich noch in Port-an-Priuce. Das kleine deutsche Trupvencommando, welches seit lauge« Monaten im Verein mit stärkeren Trnppenabtheil- uugen anderer Großmächte in Canea, der Hauptstadt Kretas, stativnirt war, ist nunmehr wieder von dort zurückgezogen worden. Am Freitag wnrde die deutsche Truppe«, - Abtheilung vom Kreuzer „Kaiserin Angnsta", welcher zn diesem Zweck iu Canea eingetrosfen war, an Bord genommen, um nach der Heimalh zurückbefördert zu werden. Die türkische Garnison von Canea erwies den cheideuden Truppen, denen die am Quai zahlreich ver- animelte mohamedaiiische Civilbevölkerung lebhafte Sym- «athieknndgebnngen bereitete, militärische Ehren, was auch eilens der ausgestellten fremden Truppen-Detachements geschah, als die deutsche Flagge niedergeholt wurde. Vor Einschisfnng des deutschen Truppencommandos hielt der Capitän der „Kaiserin Angnsta" eine Parade über die internationalen Truppen ab, nach derselben den Offizieren der verschiedenen Nationen den Dank für die Deutschen gegenüber bewiesene Kameradschaft anssprechend. In« österreichischen Abgeordnetenhanse hat die deutsche Linke ihre Verschleppungstaktik wieder kräftig ausgenommen; die am Freitag abgehaltene Sitzung dauerte von vormit tags 11 Uhr bis in die Mitternachtsstnnde hinein — Die ungarische Regierung tritt in ihren« Cvuflict mit den italienischen städtischen Behörden von Fiume sehr energisch ans. Laut einer vom Pester Amtsblatt veröffentlichten Verfügung des Ministerpräsideiiteu Baron Banssy sind vom 20. November ab eine Reihe ungarischer Gesetze für die Stadt Fiume in Kraft getreten. Es dürfte dies in dessen nicht ohne Cravalle vor sich gegangen sein, da schon in den letzten Tage» nngarnfeindliche Straßendemvil- strationen in Finme staltgefnnden hatten. Die Pforte hat es nnn doch vorgezogeii, in ihrem bekannten Conflict mit Oesterreich-Ungarn nachzngeben, anstatt, Ivie ein paar Hitzköpfe im türkischen Ministerrath wollte», die vom Botschafter v.Calice verlangte Genngthming zn verweigern. Die dem Botschafter zngestellte türkische Note, in welcher die Genngthnttiigsfvrderungen Oesterreich- Ungarns wegen der Mersina-Angelegenheit bedingungslos zngestanden werden, ist zudem in überaus freundschaftlichem Töne gehalten. — Der neue deutsche Botschafter in Kvn- stantinovel, Freiherr von Marschall, wurde am Freitag vom Sultan nach dem Selamlik in Privat-Audienz em- ersucht worden, über die Frage einer Versammlimg ihres Bezirks Beschluß zu fassen nnd dem Direktorium alsbald bezügliche Mittheilung zn machen. Eine ansnahmslose Zustimmung zn diesem Direclorialbeschlnsse dürfte wohl z» erwarten sein. Der Verein verfügt sodann mit Ein schluß des Unterstützungsstammfvnds und anderer Stiftungen über 22,000 Mark, deren Zinsen zur Unterstützung be dürftiger College» und deren Hinterlassenen in eintretenden Nothsälle», Gewährnng von Schulgeld an talentvolle Kinder verstorbener College» rc. zur Verwendung gelangen. — Die Betriebseinnahmen der Sächs. Staatseisc»- bahnen haben im Monat Oktober »ach vorläufiger Fest stellung im Personenverkehr ein Mehrerträgniß, dagegen im Güterverkehr eine Mindereinnahme geliefert. Es wnrde» nämlich vereinnahmt: 3,051,155 Mk. im Personenverkehr, 173,705 Mk. mehr als im gleichen Monat des Vorjahres, 6,728,509 Mk. nn Güterverkehr, 74,458 Mk. weniger, 543,643 Mk. ans sonstigen Quellen, 81,160 Mk. mehr, 10,323,307 Mk. im Ganzen, 180,407 Mk. mehr. In der Zeit vom 1. Januar bis Ende Qctober ds. Js. stellt sich die Gcsammteinnnhme: 29,982,345 Mk. im Personen verkehr, 1,211,087 Mk. mehr als im gleichen vorjährigen Zeitraum, 59,392,489 Mk. im Güterverkehr, 1,588,934 Mk. mehr, 4,881,230 Mk. aus ssvnstigeu Quellen, 382,188 Mk. mehr, 94,256,064 Mk. im Ganzen, 3,182,229 Mk. mehr. — Von der Sächsisch-Böhmischen Dampfschifffahrts- Gesellschaft werden Frachtgüter nach nordwärts von Mühl berg gelegenen Elbeplätzen nur «och bis mit 23. dss., vormittags 11 Uhr, angenommen, da am 24. November a. c. der Anschlußverkehr von Mühlberg eingestellt wird. — Ans dem Rhein und der Elbe hat mit dem An wachsen des Dampfschisfsverkehres die gefahrvolle Unsitte, die Sicherheitsventile der Dampfkessel zum Zwecke der Erzielung eines höheren Dampfdruckes zu belasten, mehr und mehr Eingang bei dem Schiffspcrsonal gefunden. Angesichts der hierdurch für die Mannschaft mulhwillig heranfbeschworenen Gefahr haben im Interesse der Unfall verhütung die Westdeutsche BinucuschifffahrtsP Bernfs- genosscnschast in Duisburg, sowie dieMbschisffahrts-Ber»ss- gcnosseuschaft in Magdeburg beschlossen, gemeinsam einen Wettbewerb zur Erfindung einer Vorrichtung anszuschreibcn, welche eine Belastung der Sicherheitsventile verhindern soll. Zn einer Besprechung der einschlägigen Fragen für das Preisansschrciben und der daran zu 'knüpfende«« besonderen Bedingungen traten am 16. November Delegirte beider Genossenschaften iu Hamburg zusammen. Der Entwurf des zu erlassenden Preisausschreibens wurde genehmigt und als Preis die Summe von 1000 Mark ausgesetzt. Die Bedingungen für den Wettbewerb sind bei den Berilfs- genossenschaften zu haben. — Am 1. Deeember ds. Js. soll nach dem Beschlusse des Bundesraths im Gebiete des dcntschen Reiches eine allgemeine Viehzählung stattfiudeu. Eine genaue nud zu verlässige Ausführung dieser Zählung ist für die Staats- nnd Gemeindverwaltnng sowie zur Förderung wissen schaftlicher und gemeinnütziger Zwecke von größter Wichtig keit. Steuerzwecke werden' mit der Zählung nicht verfolgt. Diese Zählung bezweckt nnr, Unterlagen zu einer Prüfung der Landwirthschaft nnd insbesondere der Verändernngen des Viehstandes gegen das Jahr 1892 zu liefern. — Dem Landtag ist ein Dekret zugegangen, betr. den Entwnrf eines Gesetzes behnfs Abänderung der Gesinde- orduung. Die wesentlichste Abcmdcnmg erstreckt sich ans die Pflege erkrankter Dienstboten »nd Zahlung der Knrkosten. Die fraglichen neuen Bestimmungen lauten wie folgt: „Die Dienstherrschaft hat im Falle der Erkranknng des Dienst boten für dessen Knr nud Pflege bis zum Zeitpunkt der Aufhebung des Dienstvertrages zu sorgen. Sie darf ihm solchenfalls die bnar verwendeten Kosten, nicht aber die Bezahlung eines Stellvertreters, auf deu Lohu uud ^das Kostgeld verrechnen. Dies gilt auch daun, wenn die Dienst herrschaft den Dienstboten zivar nicht ganz entlassen, sondern nnr der Kur halber einstweilen aus dem Hause eutseruen will. Mit der Aufhebung des Dienstes hört dagegen der Anspruch auf weiteren Lohn nnd Kostgeld auf. Ist der Dienstbote iu die häusliche Gemeinschaft anfgenommen, so erstreckt sich die Verpflichtung der Dienstherrschaft auf die Dauer von sechs Woche», sofern nicht vorher die Zeit des Dienstvertrags abläuft. Schneiders Restaurant (Zimmer rechts) seitens der Ortskrankenkasse eine Wahlversammlung statt. I» derselben wurden in geheimer Wahl 54 Vertreter und 27 Ersatzmänner aus deu Kassenmitgliederu gewählt, desgleichen 27 Vertreter nnd 14 Ersatzmänner für die Arbeitgeber. Leider betheiligten sich an dieser Versammlung nur 17 Knssenmitglieder und sieben Arbeitgeber, während, wenn nur die Hälfte der Stimmberechtigten von den Kasseiunitgliedern nud Arbeit gebern erschienen wäre, unsre größten Säle dieselben nicht zu fassen im Stande wäre. Unmitlelbar nach Schluß der Wahlversammlung fand die diesjährige II. ordentliche Generalversammlung der Kasse statt. In derselben fand als erster Punkt der Tagesordnung die Ergünznngswahl des Vorstandes statt. Der bisherige Vorsitzende sowie Herr Ernst Gerschuer wurden wiedergewäblt, während die Herren Bellstädt, Hntmacher Beier nnd Paul Peschke neu