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krustigen Hautflellen aus fallen. Eigentiimlicher Schimmelgeruch Ker Patienten. Ziemlich rasche Verbreitung des Leidens im Geflvgelhose. Abzehrung der stark befallenen Tiere. Vorbauung: Absonderung der Kranken. Gründliche Stalldesinfektion mittelst Kalkmilch. Behandlung: Möglichst frühzeitig! Ausweichen der Krusten mit Schmierseife oder Glycerin und Abbaden mit warmem Wasser; Äufpinseln von Jod tinktur oder einer zehnprozentigen spirituosen Lösung von Salicylsäme auf die krustensreien Hautstellen. Winterfutter. Die Jahreszeit rückt mit Riesenschritten näher, wo unsere Eierspender nicht mehr auf grüner Flur sich tummeln können, um Gras und Kräuter abzuzupsen und unnennbare Massen von In sekten aller Art zu vertilgen. Es ist daher Pflicht eines jeden Geflügel halters, rechtzeitig für Beschaffung von Futtermitteln W sorgen und zwar für Material, das nicht nur billig, sondern den Tieren auch zu träglich ist, so viel wie möglich die Weide ersetzt, die sie Monate lang entbehren müssen, und das auch auf den Wert der Eier und die Lege- thätigkeit der Hennen einen günstigen Einfluß auSübt. Mit der Fütter ung von Mais, Weizen, Korn, Hafer, Kartoffeln, Kleie rc. ist's nicht gemacht, es muß auch für Grünfutter, fleischige und knochenbildende Substanzen gesorgt werden, besonders für das Junggeflügcl. Winterfutter.für die Tauben. Wo die Tauben für sich ge füttert werden und der Eigentümer Winterbruten erzielen will, ist nur mit kleinem Mais und Weizen zu füttern, und ersteres Futter erst mit zunehmender FrühjahrLwärme wegzulaffcn und statt dessen Gerste zu geben. Tierkunde. Fußformen der Vögel. Die Bordergliedmaßen sind zu Flügeln umgebildet und bestehen aus langen, luflgesüllten Röhrenknochen; der im Gegensatz zu den Säugetieren starken Elle und schwächeren Speiche, zwei, höchstens drei Mittelhandknochen und drei verkümmerten Fingern. Die beiden Beine' werden gebildet aus dem Ober- und Unierschenkel, dem Lause und dem eigentlichen Fuß oder den Zehen. Am Unter schenkel ist das Wadenbein mit dem starken Schienbein verwachsen. Der Lauf besteht aus einem langen Röhrenknochen an den die Zehen ge lenken, von denen gewöhnlich drei nach vorn und 1 nach hinten ge richtet sind. Bei einzelnen Bögeln verkümmert der Fuß dis auf zwei sichtbare Zehen. Ueberhaupt zeigen die Hintergliedmaßen, welche haupt sächlich die Bewegung des Vogels auf dem festen Boden vermitteln, nach der besonderen Bewegungsart des Vogels zahlreiche Verschieden heiten. Zunächst unterscheidet man Gangbeine und Watbeine. Jene sind wenigstens bis zum Fersengelenk mit Federn bedeckt und werden nach der Zahl, Stellung und Verbindung der Zehen unter- Mmmncrsuh. Nictlcrfusi. Schreiisufi. Wandcisusi. Echwimmfuß. Lappenfus!. Nndersub. SpaUschwImmfub. Fußformcn der Vögel. schieden in a) Klammerfüße, wenn alle vier Zehen nach vorn gelichtet sind; d) Kletterfüße, wenn zwei Zehen nach vorn, zwei nach hinten stehen (Specht, Papagei); o) Sitzsuß, mit drei Vorder zehen und einer Hinterzehe; die drei Vorderzehen sind durch eine kurze Haut verbunden (Hühner), ck) Schreitfuß; Stellung und Zahl der Zehen dieselbe; die beiden äußeren Zehen sind bis über die Mitte ver wachsen (Eisvogel); o) Wandel- oder Gangfuß, johne Bindehaut; die beiden äußeren Zehen nur am Grunde verwachsen (Singvögel); t) Spalt- fuß; alle vier Zehen sind frei (Tauben). Die Watbeine sind durch nackte Schienbeine gekennzeichnet und finden sich bei den Wasservögeln. EL sind a) Schwimmfüße, wenn die drei vorderen Zehen durch eine ganze Schwimmhaut verbunden sind (Gänse); b) Lappensüße, wenn die Zehen von einem breiten Hautlappen umsäumt werden (Wasserhuhn); o) Ruderfüße, wenn alle 4 Zehen durch eine Schwimmhaut verbunden sind (Pelikan). Eine Wendezehe besitzen die Eulen und Kuckucke, bei oenen eine der drei Vorderzehen bald nach vorn, bald nach hinten gewendet wird, s Hauswirtschaft. Besseres Fett (Schmalz). Reine ausgekochte Butter ist wohl das gesundeste unv nahrhafteste, aber auch das teuerste Fett. Wird sie zu lange im Naturzustände ausbewahrt, zu lange oder zu kurze Zeit gekocht, so schmeckt sie schlecht und wird in kurzer Zeit ganz unbrauch bar Die Ballen Butter sollen b'S zum Auskochen mit feuchten Tüchern umwickelt in Körben liegen. Man bediene sich zum Audkochen starker eiserner oder kupferner Geschirre. Auch emaillierte können verwendet werden, doch sehe man daraus, daß sie aus einem Stück bestehen und keine angesetztcn Böden haben. Die kleinste Oeffnung der Lötung kann beträchtlichen Schaden verursachen. Die Gefäße werden mit Rücksicht auf das Steigen dec Butter nur zur Hälfte gefüllt. Ist diese ge schmolzen, so muß man dabei siehen bleiben und öfters mit einem eisernen oder emaillierten tiefen Schöpflöffel anrühren. Es ist besser, langsam und auf schwachem Feuer, als schnell und stark zu kochen. Sollte die Butter stark schäumen und steigen — was beweist, daß sie noch zu viel Buttermilch enthält — so ziehe man sie sorgfältig auf die Seite. Sic ist fertig, sobald sich eine wafferhelle Stelle zeigt, durch welche man deutlich die gelb-braunen Krumen am Boden des Gefäßes erkennt. Dies wird bei ll) Pfund Butler etwa nach einer Stunde der Fall sein. Zu langes Kochen macht die Butter dunkel und scharf — zu kurzes beeinträchtigt die Haltbarkeit der Schmelzbutter. Die Töpfe, worin man sie ausbewahrt, werden gelüftet und bis zum Augenblick des EinsüllenS in warmem Wasser von außen erwärmt. Sobald die Butter ein wenig abkühlt, wird sie durch ein seines Sieb, in dem ein Leinenluch liegt, in die Töpfe geseiht. Von dem Augenblick an, wo sie zu erstarren beginnt, muß sie mit einem langen Kochlöffel ge rührt werden, bis sie dick ist und ansüngt fest zu werden, andernfalls bilren sich Grieskörner, die später Wasser ziehen, also Schimmelbilduna veranlassen. Diese Vorsichtsmaßregel gilt für alle Fette. Zuletzt wird die Butter mit durchstochenem Papier umbunden, über welches bei Mäusegefahr ein Drahtteller gelegt wird. Der Aufbewahrungsort muß luftig und trocken sein. Der Ersparnis halber mischt man die Butter ost mit Nieren- und Schweinefett. Dies sollte während des Ein- kochcn«, also frisch und heiß geschehen. Bei Nwrenfett werden die klein zerschnittenen Stückchen nut etwas Milch ausgesetzt und wegen des Spritzens anfangs bedeckt gekocht. Später hebt man den Deckel ab, um die Masse ununterbrochen zu rühren, bis die Grieben gelb braun erscheinen. Petersilien-Butter. Mancher ißt gern an Supven und Ge müsen Petersilie, was nebenbei bemerkt, sehr gesund ist. Um nun nicht olle Tage frisch wiegen zu müssen, zerlasse man ein Stück Butter, schütte die gewiegte Persilie hinein, laste beides einige Male aufkochen und gieße es warm in ein Töpfchen. Man steche dann nach Bedarf mit dem Messer heraus und erspart so viel Zeit. Diese Butter hält sich acht bis vierzehn Tage lang. Die Verwendung des Mehls von ausgewachsenem Getreide. Bei dem Einteigen des Mehles darf nicht zu viel und ja nicht zu heißes Wasser zugegoffen werden. Der Teig selbst ist, wenn möglich, mit trockenem Mehl zu Lurchkneten, etwas mehr zu säuern und beim Kneten etwas zu setzen; auch ein wenig Kümmel kann beigemengt wer den. Diese Brole dürfen nicht zu groß gemacht und nicht bei zu jäher Hitze gebacken werden. Man esse das Brot niemals frisch gebacken, sonders erst nach dem dritten Tage. Wie sind Gänse zu räuchern? Die geschlachteten und gereinigten Gänse werden in zwei Hälften geschnitten und, nachdem man Hals und Flügel dicht am Rumpfe abgeschnitten hat, vorsichtig ausgebeint und in- und auswendig tüchtig mit Salz, das mit etwas feingestoßenem Salpeter und gehackter Citronenschale vermischt ist, eingerieben. Man legt die Gänse so aufeinander, Laß das innere Fleisch zusammenkommt, legt sie in eine Schüssel, bedeckt sie mit einem beschwerten Brert, läßt sie acht Tage liegen und wendet sie täglich, wobei sie mit der ent standenen Salzlacke übergossen werden. Dann trocknet man sie etwas ab, wickelt sie in Papier und hängt sie acht Tage in gelinden Rauch. Zur Kindererzichung. Schon bei der Erziehung kleiner Kinder wirke man dahin, die Willenskraft und Selbstbeherrschung derselben zu stählen und Empfindsamkeit nicht aufkommen zu lassen. Nie zeige man dem Kinde ein Erschrecken, wenn ihm ein kleiner Unfall zustößt, noch weniger bedaure man dasselbe. Bei Verletzungen suche man durch ruhiges Zureden das Kind dahin zu bringen, daß es ohne Entsetzen da« Reinigen und Verbinden der Wunde erträgt, und nicht, wie so häufig, mit zugedrückten Augen, weggewandtem Kopfe und unter sinn losem Schreien — das selten dem Schmerzgefühle entspringt — sich Hilfe leisten läßt. Kesundyettspflege. Die Rachen- und Mandelentzündung ist eine, in den ge mäßigten Himmelsstrichen häufige Erkrankung, infolge von Erkältungen. Das bei dieser Erkrankung zu beobachtende Verhalten ist das folgende: Man spüle mit lauem Salzwasser Mund und Nase au«, gurgele auch