Volltext Seite (XML)
aussvrach. Nachdem sich dann noch die Abgeordneten Levidis und Grivas über die zwischen ihnen am Sonn abend stattgcfundcne Ohrfeigcnsccne ausgelassen hatten, genehmigte die Kammer den Gesetzentwurf, betr. die Zurückbehaltung der Mehrertrnge ans der Coriuthen- ernte, in erster Lesung. Was die Meldung der „Agence Havas" anbelangt, die griechische Regierung wolle zur Sicherung der Kriegsentschädigungsaulem die Einnahmen aus der Tabak- und der Stempelsteuer auweiseu, so erklärt die „Köln. Ztg." officivs, die deutsche Regierung würde vermuthlich eine solche Verwendung der genannten Stcuer- eiugänge nicht eher gut heißen, bis eine Auseinandersetzung mit den alteren Staatsgläubigern Griechenlands erzielt worden und die in den Friedenspräliminarien festgesetzte Fiuauzübcrwachuna wirksam in Kraft getreten sei. Von der Insel Kreta kommt eine gute Nachricht. Die Nationalversammlung der Insurgenten in Caudia hat beschlossen, an die Admirale in Canca eine Denkschrift abzusende», welche die officielle Annahme der Autonomie für Kreta seitens der Insurgenten ausspricht. Gleichzeitig soll das Memorandum die Bitte cuthaltc», daß vor Allem das türkische Militär von Kreta zurückgezogen werde. Fortdauernd lauten die Nachrichten vom Kriegs schauplatz im nordwestindischeu Grenzgebiet bedenklich für die Engländer. Nach Meldungen des „Rcutcr'scheu Bnrcans" aus Simla vom 30. August, mußte Schimvari, ei» englischer Polizeiposten in den Samana-Bergen, auf- gegcbeü werden, worauf ihn die Feiude uicdcrbrauuteu. Hm gleichen District überfielen die Orakzais Kahi, einen anderen Polizeiposten und bräunten ihn ebenfalls nieder. In Nariab-Samaua plünderten sie deu Bazar und äscherten die Schule ein. Sowohl der Kohat-Paß als auch der Khaibar-Paß sind jetzt von einer starken Macht der Afridis besetzt, die englischen Truppen sind daher bei Matunnai coucentrirt, der Befehl zum Vormarsch für sie ist wider rufen worden. Lokalesund Sächsisches. Schandau. Anläßlich des heutigen Sedantagcs findet Seiten des hiesigen Köuigl. Sächs. Kricgervereius ein Commers im Vereiuslocal, Häuslers Restaurant, statt, zu welchem außer den Kameraden nebst Angehörigen auch alle patriotisch Gesinnte» ei»geladcu werde». — Vom 24. bis 30. August d. I. passirtc» das Köuigl. Hauptzollnmt Schandau 137 mit Braunkohlen, Sand- und Basaltsteiuen, sowie 70 mit Stückgütern be ladene Fahrzeuge. — Vom 1. Januar bis mit 30. August d. I. sind msgesammt 6545 beladene Fahrzeuge bei»! Köuigl. Hmiptzollamte Schandau zur Abfertigung gelangt. — Mit dem heutigen I. September beginnt iin König reich Sachsen das Jagdjahr 1897/08 nnd zwar dürfen von diesem Tage ab weibliches Edel- nnd Damwild, ein schließlich der Kälber beider Wildartcn, Rebhühner, Schnepfen, Hühner von Auer-, Birk- und Haselwild, Wachtel» »»d Becassiuc» geschossen werde». — Die unterm 25. d. M. verfügte Sperrung des Nevisionsplatzes Krippen für die Schifffahrt ist wieder aufgehoben. — Bei Ueberführuug eines Lastzuges von Bodenbach über Mittelgrund nach dem Tetschener Nordbahnhofe riß am Smiuabend Nachmittag in der 6. Stmide unweit des dortigen Schützenhauses die Koppelung, so daß 18 beladene Wagen frei wurden und die steil abfallende Strecke nach Mittelgrund hinunter zurücksausten. Den auf deu ab- gekoppelte» Wagen befindliche» Schaffner» blieb, nachdem die Bremsen ihren Dieiist versagte» nichts weiter übrig, als abzuspriugeu, was auch trotz der große» Fahr geschwindigkeit ohne Unfall gelang. Unterhalb Mittelgrund kamen die Wagen, die dort rechtzeitig bemerkt und auf ei» leerstehendes Geleise geleitet worden waren, zum Stehen. Unabsehbares Unheil aber hätte entstehen können, wenn die führerlosen Lowrys in den kurz darauf Mittelgrund passirenden Schnellzug hiiiciugefahren wären. — Die Tagesläuge im September nimmt ab von 13 Stunden 30 Minuten am 1. bis 11 Stunden 38 Min. am 30. September. Der erste Lichtschimmer erscheint am 1. September früh 3 Uhr 18 Mimiten, am 30. früh 4 Uhr 17 Minuten, die vollkommene Nacht beginnt am 1. September um 9 Uhr 1 Minute, am 30. um 7 Uhr 42 Mimiten. — Mit Begin» der lüngcreu Abende nehme» wir Veranlassung, die Besitzer nnd Verwalter von Grundstücken an die Flur- und Treppenbeleuchtung zu erinuern und dieselben im öffentlichen, wie in ihrem eigenen Interesse anfzufordern, für genügende Beleuchtung der Flure» und Treppe» ihrer Häuser vom Begimi der Dunkelheit, be ziehentlich von dem Zeitpunkte au, au welchem die Straßen öffentlich beleuchtet werden, Sorge zu tragen. Die Be leuchtung hat so lange aiizudaiier», als der rebelmüßige Verkehr in demselben dauert, bez. bis zu dem Zeitpunkt, wo das Haus verschlossen zu werde» pflegt. Die Haus- wirthe trifft die Pflicht, für gehörige Beleuchtung ihrer bewohnte» Häuser Sorge zu tragen, wenn dieselben sich nicht der Gefahr aussetzeii wollen, bei Unfällen, welche sich infolge mangelnder oder nicht genügender Beleuchtung ereignen, haftpflichtig, bez. wegen fahrlässiger Körperver letzung strafrechtlich verfolgt zu werden. — Zur gegenwärtigen Obstzeit sei wiederholt die Mahnung an das Publikum gerichtet, Obstreste, Schalen, Kerne und Stiele nicht ans die Fußsteige zu werfe», da bekanntlich durch das achtlose Wegwerfeü derartiger Ueber- bleibscl schon viele Unfälle herbeigeführt worden sind. Auch wolle man die Obstdüteu au sich nehmen und nicht auf deu Straßen liegen lassen. Mit Recht wird es un ablässig gerügt, daß derartige Rücksichtslosigkeit auf den beliebtesten Ausflugsorten Vorkommen. Von dem königlichen Ministerium des Jimeru ist dem Schmiedemeister Ernst Gustav Adolf Müller in Porsch dorf für die von ihm am 19. Mai bewirkte Errettung eines zwanzigjährigen Mädchens vom Tode des Ertrinkens in dem Lachsbach daselbst die silberne Lebensrettnugs- Medaille mit der Befugniß zum Trage» derselbe» am weiße» Bande verliehe» worden. Durch Herrn Amts- hanplmnmi Freiherrn von Tendern erfolgte am Montag die Ailshändignng dieser Auszeichnpng an de» Genannte». Krippe». Das war ein Hangen und Bangen in schwebender Pein: Die Vorbereitungen zn unserm großen Feste und der gran in granschwarz gemalte Himmel, der »ach ei»er Reihe schöner Tage wie aus Absicht gerade zur „Krippener Vogelwiese" sei» Heuer oft so überflüssig gespendetes Naß herunter schüttete. Aber Bange mache» gilt nicht. Mit nicht anfznweichcndcm Eifer führte man alles durch. Schon die wohlgelnngene Bierprobe Smmabcud Abend leitete gut ei». So»»tag früh zur Reveille sah es allerdings nicht heiter aus, und die Aussteller und Budeu-Jnhaber des Festplatzes, der leider nicht mehr fest war, konnte man nicht beneiden. Der Anszug der Schützen bekam noch einige Tropfen zn kosten, aber das Wetter wurde doch besser und nun konnte man sehe», was die Krippener Vogelwiese für eine Aiizichmigskraft auf die Bewohner schaft der ganzen Umgegend ausübt. Massenhaft strömte das Publikum herzu, theils iu deu Ort zu lieben Be kannte», theils auf die Vogelwiese. Hier war aber schwer fortzukommc», tief sank man in de» lehmige», durchweichte» Bode» ei», aber das that derFrciide keiiie» Eintrag nnd Bllden- i»haber»»d Aussteller machte» so ziemliche Geschäfte, natürlich war der Dnrst nicht so ansgebildet als bei heißem Wetter. Auch tapfer geschossen wurde und mnucher gute Treffer saß trotz des Regens. Gegen Abend wurde die Witterung besser und das Äbcn wuchs. Eiu klarer, schöner Tag war aber der Montag, der vieles von dem wieder ein brachte, was der Sonntag zli wünschen übrig ließ. Als König beim Schießen ging Herr Steinbrnchsbcsitzer Mehnert durch eine« glücklichen Schuß hervor, beim Dameiischießeu mich dem Steru errang Fran Röllig die Würde einer Königin. Vom besten Welter begünstigt geschah unter allgemeiner Betheiliguiig nnd Beleuchtung der Einzug der Schützen Montag Abend. Sonnabend den 4. September findet von Vormittags 9 Uhr ab in Pirna eine öffentliche Sitzung dcsBczirks- nnsschusses statt. — Nächsten Sonnabend, den 4. September findet nach mittags drei Uhr im Saale des Hotels zum „Forsthans" in Pirna die Herbstconferenz des BezirkSlehrer-Verems Pirna statt. Nach Eröffnung der Confereuz durch den Vorsitzenden, Herrn Bürgerschnllehrcr Grundmann-Pirna, solle» mehrere Themen, welche die zn Michaelis i» Dresden slattfindcnde XI. Allgemeine Sächsische Lehrerversammlling mit beschäftige», zur Besprechung gelangen, von denen der Anschluß an den deutschen Lehrerverciii, der Militärdienst der Lehrer nnd die Orthographie-Reform neben soustigeii Eingängen genannt sein mögen. Außerdem bringt die Tagesordnung den Kassenbericht und die Vorstandswahl. Jetzt endlich ist die Leiche der Fran Susanne Richter aus Löbtau aufgefunden worden, die mit ihrem zehn jährigen Knaben in der letzten Hochfluth umgekommen ist. Dresden. Se. Majestät der König in Jnfanterie- Generals-Uniform mid Ihre Majestät die Königin trafen nm Dienstag Nachmittag 1 Uhr 30 Miu. mittelst Equipage von Pillnitz kommend, in Begleitung des dienstthnenden F-lügeladjutanten und einer Hofdame in Pirna ei», um die von der Hochfluth am 30. Juli d. I. im Gottleubathale verursachten Beschädigungen zu besichtigen. Nachdem die Brücken- und Bahnhofstraße daselbst passirt worden waren, wurde vor der köuigl. Amtshauptmaimschaft Halt gemacht, woselbst Herr Amtshauptmanu Freiherr v. Teubern in Uniform sich deu Majestäten zur Ueberuahme der Führung der Besichtigungsreise vorstellte. Inzwischen hatten die in Weiß gekleideten Kinder des Herrn Amts- Hauptmanns Ihrer Majestät prächtige Blumensträuße überreicht. Nachdem der Herr Amtshauptmanu sich hierauf mit seinem Gefährt cm die Spitze gesetzt hatte, ging die Fahrt fort durch die Breite- und Waifenhansstraße »ach Rottwerndorf, woselbst die Beschädigungen, soweit sie noch nicht beseitigt sind, einer eingehenden Besichtigung imter- zogcn wurden. Trotzdem die Ankunft Ihrer Majestäten vorher nicht bekannt geworden war, hatten sich doch zahl reiche Zuschauer eiugefuudeu, welche die hohen Herrschaften ehrfurchtsvoll begrüßte». — Nach de» »»»mehr vorliegende» amtliche» Unter lage» wurde» infolge der Wasserkatastrophe in der Zeit vom 30. Jlili bis 20. August »ach deu stark betroffenen Ortschaften 137 Offiziere, 733 Unteroffiziere und 7095 Soldaten zu Hilfeleistungen befehligt. In diesen Zahlen liegt eine gewaltige Menge von Austrenmmg, Aufopferung und wahrhaft socialer Arbeit elugeschlofsen. Da ist eiu Theil der Staatshilfe, »ach der von gewisser Seite so laut gerufen wird, in ergiebigstem Maße geleistet worden. Das dazu aufgeboteue Militär hat, zum Theil unter den schwierigsten Verhältnisse», de» Kampf mit dein wülhe»den Elemente unternommen; so manches Menschenleben dankt der Unerschrockenheit unferer braven Soldaten seine Rettung aus höchster Gefahr, uud Privatleute wie Gemeindeu siud au Geld und Gut durch die aufopfernde Thätigkeit der Offiziere und Mannschaften vor dem größten Schaden be wahrt geblieben. Mit Stolz dürfe» Me gesammte» 8000 Ma»» aller Waffengattungen auf die Tage der Wasser katastrophe zurückblicken: waren es doch mitten im Frieden die schönsten Ehrentage für nufere tapferen Regimenter. Von einige» wenige» Orten abgesehen, die besser un- erwähiit bleiben, hat man überall im Lande die Soldaten mit Frendeii begrüßt und trotz des eigenen Unglücks ihnen gern und freundlich Quartier gegeben. Wer die Truppe iu jenen verhäuguißvvllen Tagen selbst gesehen hat, wie sie nicht nur diejenige Arbeit bewältigte, die ihr die Vor gesetzten als nothwendig befohlen hatten, sonder» auch in den Freistunden weiter arbeitete, im strömenden Regen und oft bis au die Knie in: Wasser stehend, und wer die Mannschaft dann iu die häufig weit entlegenen Quartiere hat abrückeu sehen, Hacke und Schaufel über der Schulter, lustig und guter Dinge nnd Marschlieder siiigeud, der konnte sich wahrlich des Dankes und der Bewundernug nicht enthalten, die Mannschaft uud Führer als Glieder des einen Volkes in Waffen in diesen Tagen so reichlich verdient habe». Auf den» Weißen Hirsch ist beim Grundgrabm ein menschliches Scelett nebst drei Metallknöpfen und zwanzig kursächsischen Silbermünzen aus deu Jahre» 1761 und 1762 aufgcf»ude»; das Scelett rührt vermuthlich vou einem Soldaten des siebenjährigen Krieges her, da im October 1762 Preuße» und etwas später Sachse» dort z» kriegerische» Operationen erschiene» sind. I» der Nacht z»m Montag ist a»f dem Bahnhöfe in Radeberg der Glasschneider in Nönsch's Tafel- glashütte, Wiedemann, beim Herausspringe» a»s dem da selbst ohne Anhalte» durchfahrende» Zittauer Extrazug verunglückt uud sofort gestorben. W. war in Dresden wahrscheinlich irrthümlich in diesen Zug gestiegen, und da dieser erst in Bischofswerda auhielt, so hat er den Absprung aus eigenem Entschlusse trotz des Abredens eines mitfahrenden Fremden gewagt, so daß das Fahr personal selbst keine Kenntniß hatte. Der Dodte ward aufgefnnden als die Lampen des äußere» Perrons für den kurze Zeit darauf einsahrenden fahrplanmäßigen Zug von Dresden angezündet wurden. Cotta. Am Sonntag nachmittags gegen fünf Uhr rissen die Vcrbmduugstane eines zn Berg fahrende», von zwei Dampfern durch die Stromschuelle beförderten Schleppzuges. Fünf Kähne wurden in einem wirren Knäuel fast bis »ach Brießnitz zurückgetricbeu, so daß die Gefahr einer Sperrung des Verkehres abermals sehr nahe lag. Zum Glücke fuhr jedoch keines der Schiffe ans. Der zweite gesunkene Kohlcnkahn ist nun soweit gehoben, daß er, zwischen den Tragschiffen hängend, an das Land gebracht werden konnte. Der am Sonntag abgebrachte Kahn liegt gegenüber von Uebigan und ist dort fast gänzlich wieder nuter Wasser. Bei Meißen wurde iu der Elbe eine Cigarreukiste aufgefischt, iu der sich der Leichnam eines neugeborenen Kindes befand. Ein wohlhabender Ort ist die im amtshauptmann- schaftlichcu Bezirk Leipzig belegene Gemeinde Plösitz; ihre Bewohner habe» keinen Arme» i» ihrer Mitte! In- folge desse» brauchen sie anch keine Armenkasse. Die beiden Strolche, welche an, Dienstag voriger Woche den Ranbmordversnch im Gasthaus „Zu», Zeisig" bei Penig ausgesührt haben, sind der 28 jährige Gärtner Johann Heinrich Weise aus Pfasfendorf, im Kreise Lauban iu Schlesien, uud der 26 jährige Handarbeiter Edmund Moritz Äuttig aus Olbersdorf bei Zittau. Der Erstere, welcher bereits mit anderthalb Jahren Gefäugniß wegen Betrugs und Urkundenfälschung vorbestraft ist, will de» Revolver vor ca. acht Tagen in Frohburg gekauft haben. In seinen Taschen wurden noch viernndzwanzig scharfe Pa tronen vorgefunden. Bereits am Mittwoch wurde das Vcrbrecherpaar an die Staatsanwaltschaft in Chemnitz nbgeliefert. Die Veranlassung zu dem Attentat im „Zeisig" soll eiu vou einem Gaste in Zahlung gegebenes Zwanzig markstück gewesen sein, wodurch die Vermuthling »ach reicher Beute in de» Mordbube» geweckt worde» ist. In den Tod getrieben hat in Schncidebach den dorligeii Gemeindevorstcmd, Herrn Gutsbesitzer Otto Grusch witz, eine hämische Nachricht im socialdemokralischen sächsischen Volksblatt, worin die Amtsführung dieses höchst ehrenwerthen Mannes in gehässiger Weise angegriffen wurde. Statt die Bube» gerichtlich verfolgen zu lasse», »ahm sich der bedauernswerthe Manu die Sache so zu Herzen daß er seinen, Leben durch Erhänge» ein Ende machte. Die Familie beklagt einen guten Vater und die Gemeinde einen tüchtigen Vorgesetzten. Seit zehn Tagen schon fehlen die beiden Schul- knaben Rich. Anger, dreizehn Jahre alt, und K. Anger, zehn Jahre alt, ans Geyer. Wohl aus Furcht vor einer zu erwartenden Strafe haben sie sich aus der elterlichen Wohnung entfernt und es fehlt bis jetzt jede Spur über ihren Aufenthalt. Dem Mühlenbesitzcr Friedrich in Grüuhain ge lang es, einen ungewöhnlich großen Fischotter zu schießen; derselbe wog zehn Kilogramm und war 1,20 in lang. T n g e s g e sch i ch t e. >> Deutsches Reich. Die Reise des Kaisers nach Jerusalem Ostern 1898 steht, Ivie die „Münchner Neilcste» Nach,." erfahren, fest. Das Commando der „Hohenzollern" wurde vou der Absicht des Kaisers unterrichtet. Der Kreuzer „Gefion" wird die Kaiseryacht begleiten. Die Reise wird zwei Monate dauern. — Der Kölnischen Zeitung wird ans Berlin tele- graphirt: Durch die au Bord des „Pothnau" zwischen dem Czaren uud dem Präsidenten der französischen Repu blik ausgetauschteil Trinksprüche wird in die Beziehungen der europäischen Festlaudmächte kein bisher unbekanntes Element cingeführt. Der kaiserliche Triuksprnch ist der Ausdruck eines Znstandes, wie er seit einer Reihe von Jahren zwischen Rußland und Frankreich in Kraft gc- wesen ist. Während des bisher verflossenen Zeitraumes, iu dem dieser Zustand seine Wirklingen äußern konnte, ist der Friede unter den Großmächten nicht gestört worden und auch für die Zukunft erscheint eine Wendung in un günstigem Sinne auf absehbare Zeit als ausgeschlossen. — Auf deu Berliner Bahnhöfen sollen am1. October sogenannte „Polizei-Restaurants" eingerichtet werden, die den Reisenden zum unentgeltlichen Aufenthalte während der ganzen Nacht offen stehen. Etwas zn verzehren, ist Niemand verpflichtet; doch soll, wer einen Stuhl iu Anspruch nimmt, dafür 5 Pf. entrichten. Im Alter von I0I Jahren und dreizehn Tagen ist in Neuholland bei Orauienbnrg der Rentier Gottlieb Nölte verschiede». Mit ihm ist einer der letzten Kämpfer ans den Freiheitskriege» dahingcgangen. Soweit bekannt, leben jetzt mir noch zwei Mitstreiter, die in jener Zeit der Erhebung Deutschlands in jugendlichem Feuer zu oe» Waffe» griffe». Ä» seinem hlmdertsteii Geburtstage wurde der Verstorbene »och durch Verleihung des Rothen Adlerordeiis vom Kaiser geehrt. Am 28. v. M. ist der Pvstassisteut Franz Karl Wagner ans Königsberg i. Pr. nach Unterschlag ung von Geldbriefen mit einem Inhalt von 5500 Mark flüchtig geworden. Auf die Ergreifung Wagner's und Wiederbeschaffnng des Geldes sind 300 Mk. Belohnung ausgesetzt worden. W. ist dreißig Jahre alt, groß und schlank, hat dunkelblondes kurzes Haar, dunkelblonden Schnurrbart, schmales mid gesundfarbiges Gesicht. Der König von Siam ist am Dienstag Nachmittag 2 Uhr in Hamburg eiugetroffen uud vou dem siamesi schen Generalconsul Pickenpack, dem Oberbürgermeister Ur. Versmann und anderen Spitzen der Behörden auf dem Bahnhofe empfangen worden. Der König nahm von den, Commaudanten der Hamburger uud Altonaer Garnison General v. Schleinitz den Rapport entgegen nnd schritt alsdann unter den Klängen der siamesischen Hymne die Front der auf dem Bahnhöfe ausgestellten Ehrencompagme ab. Hierauf bestieg der hohe Gast mit dein Oberbürger meister Ur. Versmann einen vierspännigen Galnwagen und begab sich nach dem Hamburger Hof, wo er einen Imbiß einnahm. Nach Abstattung einiger Besuche be sichtigte der König um 5 Uhr die Garteuball-Ausstellimg, woselbst um 6 Uhr eiu Diner zu 32 Gedecken stattfand. Fast die ganze Eisenbahubrigade ist aus Berlin nach Zilla bei Torgau ausgerückt, um von dort nach Magde burg eine Vollvahu zu baue». Zurückgeblieben sind in