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Wöchentlich erscheinen drei Nummern. PränumerallonS- Preis 221 Sgr. (; Thlr.) vierteliLdrlich, Z Thlr. für daS ganze Jahr„ohne Er- Höhung, in allen Theilen der Preußischen Monarchie. Magazin für die Man pränumerirt auf diese« Literatur-Blatt in Berlin in der Expedition der Mg. Pr. StaatS-Zcitung (Friedrichlstr. Nr. 72); in der Provinz so wie im Auslande bei Len Wohllöbl. Post-Aemtcrn. Literatur des Auslandes. 131 Berlin, Freitag den 17. Dezember 1841. Dänemark. Die Königliche Gesellschaft für Nordische Altelthumskunde in Kopenhagen. Jahresbericht 1840.°) Der Präsident, Geheime StaatS-Miniffer Mösting, eröffnete die Jahres-Versammlung mit einer Rede, worin er unter Anderem äußerte, daß cs erfreulich sc-, zu sehen, wie sehr die großen Denk mäler des Nordischen Altcrthums immer mehr und mcbr die lebhafte Aufmerksamkeit auf sich ziehen, und wie die Zahl derjenigen zunimmt, die ihre Wirksamkeit dem Mutterlandc der Altnordischen Geschichte widmen, jener merkwürdigen Felseninsel fern im Nvrdmcere, auf welcher die Altnordische Sprache, die Mutter der Norwegischen, Dänischen und Schwedischen, Jahrhunderte hindurch bis auf unsere Zeit sich unverändert erhalten und lebendig bewahrt hat. Nachdem er hierauf der vielen und werthvollcn Beweise hoher Theilnahme gedacht hatte, welche die Gesellschaft von dem hochseligen Könige Friedrich VI., ihrem Protektor, empfangen, hob er hervor, daß Se. Maj. der König, Christian VU., der schon früher durch mehrere altcrthümliche Mttthnlungen zu erkennen gegeben, wie sehr er das Bestreben der Gesellschaft schätze, in den huldreichsten Aus drücken derselben seine fernere Theilnahme und Beschämung zuge sagt habe. Durch das im vorletzten Jahre herauSgegebene Werk des Prof. Rasn: ^ntlgultates ^moricsiis« dixe «criprores r-optoiurlonalou rerum ^nte-l-nlumbimmrum in 4morica, hat die Gesellschaft zur Aufhellung der frühesten Entdcckungsgeschichte der westlichen Halb kugel beizutragen gesucht. Dieses Werk hat auch im vergangenen Jahre verschiedene Mit- theilungen hervorgcrufen. vr. Webb tu Boston beschrieb in einem Briefe an den Her ausgeber die Trümmer eines alten Gebäudes zu Newport aus Rhode-Island, welche seit langer Zeit ein Gegenstand der Be wunderung Aller waren, die sie in Augenschein nahmen, und Irden wünschen ließen, ihren Ursprung zu kennen, über welchen selbst die ältesten Einwohner keine befriedigende Auskunft zu geben wußten. Kein ähnliches in alleren oder neueren Zeiten zu irgend einem Zwecke aufgcsührtes Gebäude findet sich in der Nähe, noch sonst wo im Lande. Die Beschreibung war durch Abbildungen veranschaulicht, welche die äußere Ansicht, das Innere, Durchschnitt und Grundriß nach Messungen gewährten. °°) Es ist ein rundes Gebäude auf acht schweren Säulen mit einfachem runden Fuße und Deckplatte, durch Rundbögen verbunden, über welche eine hohe Ringmauer, mit einem Fenster, aufsteigt. Löcher über den Säulen dienten wohl zum Gc- bälke für den Boden eines zweiten Stockwerks, der längst sammt der Bedachung fehlt. Dieses merkwürdige alte Bauwerk heißt dort gc- meinlich „die alte steinerne Mühle" (früher Pulvermühlc) und hat zum Pulver- und Heu-Speicher gedient. Die Ansiedlung der Eng länder in dieser Gegend geschah erst 1686, und im Jahre 1678 wird dieses Gebäudes schon gedacht. Es ist von unbehauenen Blöcken einer dort häufigen Grauwacke. Der mit grobem Sande vermischte Kalk zeugt durch seine fast stcinhartc Festigkeit eben so sehr von seiner ursprünglichen Güte, als von seinem hohen Alter., Diese Mittheilung veranlaßte den Prof. Rasn, in den Denk schriften der Gesellschaft für 1838—3S, in welche sie ausgenommen, einen Nachtrag zu den Xmlg,nkatv8 ^merlosnao zu liefern. Zur Vergleichung mit diesem alten Gebäude giebt er nämlich folgende Abbildungen: i) einzelne Theile der Wcstcrwiger Kirche°°°), an der westlichen Bucht des Liimfjord in Jütland (nach Prof. Höyen'S Mittheilung), ursprünglich zum dortigen Augustiner-Kloster gehörig, welches um 1110 von dem heiligen Thöger (Theodgar aus Thüringen), des Norwegischen Königs Olas dcS Heiligen Kapellan, gestiftet wurde, der nach dem Falle seines Königs sich in Dänemark niederließ. 2) Die Unterkirche (er»>ts) zu Viborg, gebaut unter dem König Nikolaus, um 1128. f) 3) Die Kirche zu Bjernede bei Sorö auf Schließt sich an den Bericht in diesen Blättern 1841, Nr. 14 u. 1Z. > Sie und aus drei Kupfertaseln dem ausführlichen Dänischen Jahres- terichte beigefugt... Die beigesugt- Kuvsertafel zeigt abwechselnd Säulen und viereckige Pfeiler, mit einfachem Fuß und Sims und Rundbögen darüber mit hoher Mauer. HI Dreifaches Schiff auf Säulen mit Würfelknäusen und rundbogigen Kreuzgewölben, Seeland, erbaut von einem Verwandten des Erzbischofs Absalon, Sune Ebbason, dem durch die Knptlinga-Saga bekannten Helden, welcher aus dem Zuge nach Rügen, 1168, von König Waldemar I. in die Burg Alkona gesandt wurde, um das Götzenbild Swantewit's zu zerstören: ein runder Bau mit vier hohen Säulen innerhalb, die ein spitzbogigcS Kreuzgewölbe tragen. Der Romanische oder vorgothischc Baustpl, der bis gegen Ende des I2ten Jahrhunderts in dem westlichen und nördlichen Europa herrschte"), ist unverkenn bar, so wie besonders in den beiden erstgenannten Gebäuden, so auch in dem zu Newport, von welchem also angenommen werden muß, daß cs nicht später als im zwölften Jahrhundert aufgeführt ist. Auf Grönland finden sich Trümmer von drei Rundgebäudcn; zwei davon, etwa ILO und 220 Schritt östlich von den Kirchen zu Jgalikko und Kakortok, waren wahrscheinlich Taufkapellen, welche in älteren Zeiten ost außerhalb der Kirchen angelegt wurden. Dieselbe Bestimmung, glaubt man, habe ein achteckiges Gebäude ge habt, welches zu der 1141 gestifteten Mellifont-Abtei in Ir land gehörte und für gleichzeitig mit ihrer Grundlegung gehalten wird.") Ncrmuthlich ist demnach das durch seine eigenthümliche Bauart mil diesem Gebäude so auffallend übereinstimmende alte Bauwerk zu Newport eine Taufkirche gewesen; vielleicht von Bischof Enk angelegt, der 1121 nach Binlänv (wie die Nordischen Ansiedler Nhvdc-Island und Vie Umgegend nannten) zog, gewiß in der Absicht, seine LandSlcute dort zu bekehren und die bereits Chri sten gewordenen im Glauben zu befestigen. Auditeur Fugl von St. Thomas, dcr voriges Späijahr die Vereinigten Siaalcn Nord-Amerika's bereiste, theilte einige Nach richten von Rhode-Island mit, namentlich über die dort wild wachsenden Weinreben und deren Trauben °°°): wodurch sich dcr Altnordische Name dicscs Landes erklärt. vr. Paulsen in Schleswig sandte der Gesellschaft einen Bericht über einige zu Wisconsin im Huronenlande aufgefundcne Trümmer von Verschanzungen und Gebäuden, welche Skan dinavischen Ursprunges scpn könnten. Hcrr Aubin in Mexiko hat Auszüge aus Mexikanischen alten Schriftdenkmälern eingesandt, um hinsichtlich Mexiko'S durch unbe zweifelbare Thalsachcn zu bekräftigen: daß in mehreren Theilen Amerika's eine weiße Bevölkerung gewesen, bevor Co lumbus diesen Welttheil wieder entdeckte, und daß man Spuren des Christenthums lange vor der Ankunft der Spanier gefunden habe. Er weist nach, wie diese beiden Thatsachen, in Betreff Mcxiko's, sich gleichsam in der Person Quctzatcohuatl'S vereinigen, und gicbt zur Erläuterung Bei träge zur BilvungSgeschichtc dcr alten Mexikaner und ihrer Re ligionen. Joshua T. Smith zu Roxbury in MassachussettS über sandte sein zu Boston hcrausgcgebcnes Werk: 7'sie Xortlimou in Xevv-Knglanst, oi America in Go teulll 1,'entur^, dem er die änriguirares ämoriosnse zum Grunde gelegt hat; er ließ demselben auch die neuere I8ZS davon zu London besorgte und mit Abbildun gen begleitete Ausgabe (1'tia stiüooxer^ ok Xmoriea tlie Xortb- inon in Go tontli Century) folgen. Bernardin Biondclli übersandte eine ebenfalls durch die äncig. ^merio. veranlaßte Abhandlung: Lcnports stell' Xmerios satts nel sseolo X. sta »lcuni Lcaiulinsvi. Zlilnno 1839. Der Akademiker Sjögren übersandte eine 183» zu St. PcterS. bürg herausgekommene Russische llebcrsetzung von Rafn'S Geschichte dcr Entdeckung Amerika's im loten Jahrhundert. Von derselben Schrift übersandte Gras Grstbcrg von HemSö seine zu Pisa her- auSgegcbcne Jtaliänischc Uebersetzung: Ziemons sulla «coperts stell' America nel secolo stocimo. 1>r. Joseph Vargas, früher Präsi dent der Republik Venezuela in Süd-Amerika, seine zu CaraccaS hcr- auSgegebene Spanische Uebersetzung: Ziemons «obre el steeubri- imento ste ls Xmoricu en el niglo stecimo. l)r. Buddingh im Haag: Ontstolcsimg vsn.Zmvnlis, en kerllsslsto Teereiren stvnvsen» in ste X. XI. XII. Xlli en XIV bleuve (volgens Iiet Xoninlclijk Oust- Iieistkunstig Oeuoocsesiap vsn Kopenhagen). 'IVn Lravenllago 1838. 'I In Deutschland noch bis ins IZte Jahrhundert. ") richt Pfeiler mit Säulen und Rundbögen bilden acht offene Eingänge und tragen eine Hobe Wand mit acht Fenstern, deren Bedachung fehlt. Sie stn* blau, mehr fleifchig als saftig und säuerlich. Eine Rebe hatte r Fuß Umfang, und die Ranken schlingen sich an den höchsten Bäumen empor und von einem zum anderen-