Volltext Seite (XML)
1M Sie will noch mehr sagen, aber er ist schon wieder zur Thür hinaus. Und von neneni sucht er. Endlich hat er den Zettel digen Fran, lchte Wort Haden! Er be schreibt die Tischkarten. Welch' noble Ge sellschaft! Offiziere, Beamte, Mrsenlentc, zwei Cvm- mcrzicu- räthc, ein Konsul, Jour nalisten, Schau- fpielcr,Säu- ger, Schrift steller nnd sogar zwei Chinesen, lliitcrbeamte von der Bot schaft, — die dekvrirendie Tafel, bringen Alnvechslnng in das Einerlei von Frack nnd Uniform! — nein, diese Fran! Ihm wird ganz Heist bei dem Gedanken, dast er all' diesen Herrschaften die HvnnenrS machen soll. Ach, hatte er das früher geahnt, — nie hätte er in diese Ehe gewilligt. Was für ein bescheiden, einfach nnd zufriedenes Leben hatte er alsJnng- geselle ge führt; er hatte sich red lich dnrch- gcarbcitet znmKanzlci- rath. Dann ivar der Orden ge kommen, nnd dann die Pensionir- ung. 9tun hatte er den Lebcnsrest noch ge niesten wolle»; ein hübsches, gemüthliches Heim dachte er sich zu gründen, — na, wenn die Fran ein bischen Geld haben würde, — schaden könnte cs ja auch nichts. Sv war's gekommen, so hatte er sie ge- fnndcn, seine Fran, seine gnädige Fran. Oh! Oh! Oh! Ein knmmervvller Seufzer befreite ihm die cuge Brust. Und nun ? Welch' eine Zukunft. Welch' eine schreckliche Zukunft Aber na — es geht so lange, wie cs geht. Treibt sic mir die Sache zu bnnt, dann zeige ich ihr doch noch ein mal, dast ich die Hosen anhabc. DieKanz- leirüthin ist mit der Toi lette fertig. Er betrachtet seine Frau, er staunt sic an, immer nnd immer zu. Ge schmack hat sie doch, das must man ihr lassen. Und die Jahre sieht man ihr wahrhaftig nicht an, — Weiber finessen ! Nun soll auch er Gala anlegen. Sie drängt. Er must sich tummeln, wieder ein Seufzer, dann geht er in fein Zimmer. Inzwischen legt sie die Tischkarten, ordnet hier und dort noch, — eine letzte Musterung Ja, nun mögen sic kommen, — mögen sie! Sic steht wie trimnphirend vor dem Spiegel sic bewun dert sich selbst. — O, sic mnst noch Eindruck machen. Endlich, endlich wird sich verwirk liche», Ivas i» all' de» lange», lan ge» Jahre» ihr sehnlich- stcr, heistc- ster Wunsch war: sie wird in die Gesellschaft kommen. Darum hat sie iu diese Ehe ge willigt, da rum, nur darum. Was . hätte ihr all' das Geld ge nützt, wenn sie keinen gesellschaftsfähigen Mann bekommen konnte! Eine verbitterte, alte Jungfer, hu, wie das klingt. JhrBater? — Hätte er sie einführcn sollen? Ihm sah mail deu Bauer a», der durch den Berkans seines Bodens an die Bahnnnternehmnng reich geworden war. Bein, von ihm ivar nichts zn hoffen. Blieb also »nr eine Ehe. Aber gefunden. Er lag im Schlüssclkorbc der gnä — O, diese Frauen, immer müssen si" das Groß!,erzog Friedrich Franz I I I. von lNccklcnbnrg» Schwcrin 1. Dio Ereignisse im Grient: rNilitärpostcn ans einer Eisenbahnstation der Linie Ristovar-Saloniki. Herzog Johann Albrecht von Mccklcnbnrg'Schwerin