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in starke Salpetersäure allein und zuletzt in eine Mischung aus gleichen Testen Essig und Master. Dann wäscht man es sorgfältig in reinem Wasser ab und trocknet es in heißen Sägespänen. Sehr schönen Glanz ohne viel Reiben erhalten Aluminium-Gegenstände, wenn man sie in Olivenöl und Rjum, zu gleichen Teilen, eintaucht. Zum Polieren mit der Hand leistet gute Dienste eine Lösung aus ca. 30 Gr. Borax und 1 Liter Wasser, der man einige Tropfen Salmiakgeist zufügt. Nicht rostende Nägel. Um Nägel, die im Freien gebraucht werden sollen, vor dem Rosten zu schützen, erhitzt man sie zum Not- altthen und wirft sie dann sofort in kaltes Leinöl. Durch dieses Ver fahren bildet sich ein Ueberzug, der vor Rost schützt. Lack für Flaschenköpfe. Ein solcher durch Eintauchen der Flaschen- köpse auftragbarer Lack wird durch Lösung von 25 Gr. Nubinschellack, 5 Gr. venetianischen Terpentin und 120 Gr. Brennspiritus erhallen. Der Lack kann durch Anilinfarbstoffe (in etwas Spiritus gelöst) beliebig gefärbt werden. Acker- und Wiesenbau. Die erste Hacke bei den Zuckerrüben. Die erste Hacke soll den Zuckerrüben gegeben werden, sowie man die Reihen ordentlich erkennen kann. Denn gerade in dem zarten ersten Entwicklungsstadium ter Pflänzchen ist es von besonderer Wichtigkeit, daß man ihnen bald zu schnellem, fröhlichen Gedeihen verhilft. In den ersten Vegeialionswochen ist die Zuckerrübenpflanze am allermeisten tierischen und pflanzlichen Schädlingen ausgesetzt und es ist für die spätere Entwicklung schon viel gewonnen, wenn man sie möglichst schnell über diese gefährliche Zeit hin wegbringt. Die erste Hacke wird am besten im Taglohn und nicht im Akiord ausgeführt, denn sie ist sehr sorgfältig zu geben. Während einer seits möglichst nahe an die Reihen herangehackt werden soll, dürfen andererseits doch die Pflänzchen nicht zugeschüttet, zertreten oder gar mit der Hacke verletzt werden. Die erste wird ganz flach gegeben; sie ist eigentlich nur ein Aufschürsen der obersten Bodenschicht. Man thut gut, die erste Gabe Chilisalpeter kurz vorher zu streuen, so daß dieselbe durch das Hacken gleichzeitig in den Boden gebracht wird. —r. Will man Klccseidc ganz vertilgen, so thut man gut, die ganze Stelle, auf welcher Seide bemerkt und das Absicheln vorgenommen wurde, sofort tief umzuspaten. Denn damit werden alle noch vorhandenen Seitentriebe, die schon entwickelten Blüten rc. in eine solche Tiefe gebracht, daß sie unschädlich sind. Ein solches Umspaten muß unter allen Um ständen vorgenommen werden, wenn die Seide schon vor dem ersten Hiebe wahrgenommen wurde, oder wenn dieselbe bereits zur Blüte oder gar zu beginnenden Samenreife gelangt war. In letzterem Falle ist besondere Vorsicht beim Absicheln notwendig, um ein Abstreifen der Samenkapseln thunlichst zu vermeiden, und muß das Unflpaten sofort nach der Entfernung der abgesichelten Pflanzen und recht tief vorgenommen werden. Meyzucht. Anlage von Pserdeställen. Bei der Neuanlage von Pferde ställen sind folgende Punkte ganz besonders zu beachten: 1. Die Tiere sollen nicht mit dem Kopfe dicht an Fenstern stehen, denn das grelle Licht stört sie in der Ruhe. Dann aber zieht es auch durch die Ritzen und die erhitzt von der Arbeit kommenden Pferde erkälten sich leicht die Augen. 2. Jedes Pferd habe eine Krippe, möglichst aus emailliertem Gußeisen für sich. 3. Die Heuraufen werden je zwischen zwei Krippen immer für zwei Pferde gemeinsam angebracht und zwar nur ein wenig höher wie die Krippen. Von Natur aus frißt das Pferd nämlich vom Boden. Bei den heutzutage meist üblichen Raufen müssen d''e Pferde die Köpfe nach oben veldrehen und streuen die Ohren und Augen voll Spreu und Grassamen. 4. Die Thüre muß so angebracht sein, daß es nicht auf die Pferde zieht. —r. Abkochen der Magermilch für Kälber. Bekanntlich ist die Milch eines der Hauptverbreiter der Tuberkulose sowohl unter den Menschen ivie auch dem Vieh, welches mit derselben gefüttert wird. Besonders gilt dies von der Magermilch, welche aus den Sammelmolkereien an die einzelnen Landwirte wieder zum Zwecke der Verfütterung abgegeben wird. Bei der außerordentlich starken Verbreitung der Tuberkulose unter dem Rindvieh unterliegt es gar keinem Zweifel, daß immer ein Teil der in die Molkereien gelieferten Milch von erkrankten Tieren stammt. Da nun aber doch die gesamte Milch zusammengegossen wird, so ist sie dann auch sämtlich infiziert. Wird sie so ohne weiteres an Kälber oder Schweine verfüttert, so können Erkrankungen an Tuberkulose unter denselben gar nicht ausbleiben. Schon mancher Landwirt wird sich ge wundert haben, wie unter seinem Jungvieh, das von gesunden Eltern stammt und gut aufgezogen wurde, die Schwindsucht audkam Da wird in den meisten Fällen wohl die Magermilch aus Sammelmolkereien die Ursache sein. — Nun genügt ein zehn Minuten langes Erhitzen der Milch auf 80 Grad, um vollkommen alle Tuberkelbazillen in ihr zu töten. Aus diesem Grunde sollte mit Strenge darauf gehalten werden, daß die Magermilch, ehe sie die Molkerei verläßt, einer solchen Erhitzung ausgesetzt wird. — r. Speichelfluß der Kaninchen. Heilmittel: Sofortige Trennung von den anderen Tieren, Anwendung von Kalichloricum. Dieses salz ähnliche Pulver wird in heißem Wasser aufgelöst, wenn dann abge'ühlt, wird die Schnauze des Patienten 1 — 2 Sekunden in das Präparat getaucht, wonach die Krankheit gewöhnlich schon beim ersten Versuche schwindet. — Milchwirtschaft. Welchen Einfluß hat das Mutter auf die Milch? Der Ein- ! fluß, welchen das Futter, d. h die Menge der darin enthaltenen Nähr stoffe auf die Milchsekretion ausübt, besteht in der Hauptsache dann, dap ein knappes Futter nicht nur weniger, sondern auch dünnere, das heißt wasserreichere und an festen Stoffen ärmere Milch, — ein reiches Futter dagegen mehr und an festen Stoffen, d. h. an Trockensubstanz reichere Milch erzeugt. Wienenzucht. Dir Birnen im Mai. Da der Mai in der Regel noch kalte Nächte bringt, so ist es wünschenswert, daß die schwächeren Stöcke noch recht warm gehalten werden. Auch an reichlichen Vorräten darf es den Völkern nicht fehlen. Im andern Falle könnten sich die Bienen, wenn sie durch ungünstiges Wetter am Honigsammeln verhindert werden, durch Aussaugen und Herauswerfen der Brut großen Schaden zusttgen In Gegenden, welche keine Spättracht bieten, sehe man mehr auf Honig gewinnung als Vermehrung. Was kann man bei Maikrankheit thun? Zeigt eine Unter suchung der Völker nach einer länger anhaltenden reichen Pollentracht, dah verschiedene (alle thun es in der Regel nicht) in den Waben un mittelbar hinter dem Brutnest massenhaft Blütenstaub untergebracht haben, und sieht man die jungen Bienen eifrig daran herum arbeiten, dann zieht inan dieselben zurück und schiebt eine oder auch zwei leere davor. Verjüngen eines Bienenvolkes. Ein Bienenvolk kann dadurch verjüngt werden, daß man demselben eine neue junge Königin giebt. Die Beschaffenheit des Stockes und sein Gedeihen hängt sehr von der Königin ab. Cs ist daher leicht verständlich, daß oas Einsetzen einer jungen Königin dem Bienenvolk zum Vorteil gereicht. Länger als drei Jahre sollte man eine Königin nicht im Stocke lasten. Für die jungen Bienenzüchter wird es daher nicht ohne Interesse sein zu leien, wie man den Wechsel der Königin am besten vornehmen kann. Die erste Arbeit besteht darin, die alte Königin auszusuchen und ist einstweilen in einen Weiselkäfig einzusperren. Das Einsehen der jungen Königin muß mit Vorsicht geschehen, da sich die Bienen nicht so leicht eine neue Königin aufzwingen lassen. Hauptsächlich ist es der verschiedene Geruch, woran das Volk den neuen Eindringling erkennt. Um diese Verschieden heit zu beseitigen, räuchert man vor der Vereinigung den Bienenstock und die neue Königin mit Thymian oder Pfeffermünz aus. Infolge dessen bekommen die beiden Königinnen denselben Geruch und wird der Wechsel vom Bienenvolke nicht so sehr empfunden. Darin besteht die Hauptkunst, zu bewerkstelligen, daß der Schwarm und tue neue Königin ein und denselben Geruch haben. Das Beräuchein und Beisetzen soll am Abend und bei kühler Witterung geschehen und man muß darauf achten, daß alle Bienen zu Harste sind, damit nicht etwa später zurück kehrende Bienen der neuen Königin den Krieg erklären. Auch kann man die beizusehende Königin in einem Weiselküsig in den Stock bringen nachdem zuvor die alte entfernt worden. Dieser Weiselkäsig wird aus seinem Drahtgewebe hergestellt und zwischen zwei Honigwaben befestigt, so daß die eingesperrte Königin hinreichend Nahrung finden kann. Darin läßt man sie so lange, bis man sich durch fleißiges Beobachten über zeugt hat, daß sich die Bienen mit dem Neuling befreundet haben, und keine Bienen mehr vorhanden sind, welche sich ihr gegenüber feindlich verhalten. Die alte Königin fängt man am besten zur Mittags,eit, wenn die Mehrzahl der Bienen ausgeflogen ist und zwar wähle man einen warmen Tag dazu. Das Einsperren der neuen Königin ist auf alle Fälle ratsam, auch wenn man geräuchert hat, namentlich, wenn man eine wertvolle Königin beifitzen will. Bei eingeräuchertem Volke dauert die Gefangenschaft der Königin nicht so lange Zeit. Ehe man die neue Königin einführt muß man darauf achten, dah alle im Stocke angesetzten Weiselzellen zerstört werden. Keflügetzncht. Grünfilttcr. Grüne saftige Pslanzenteile enthalten 75 bis 85 Prozent Wasser. Dieses in den grünen Pflanzen als eigentlicher Pflanzenbestandteil enthaltene sog. organische Master wirkt auf die Ver dauung und das Wohlbefinden der Tiere viel günstiger, als eine gleiche Menge gewöhnliches Wasser. Auch die in den grünen Pflanzen ent haltenen eigentlichen Nährstoffe sind leichter verdaulich, als die in ge trockneten Pflanzenslosfen und dieses um so mehr, je jünger und weicher