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DaS Museum der Nordischen Alterthümer ist im abge. laufenen Jahre mit 480 Stücke» vermehrt worden, und der König hat für dasselbe »och einen Saal im ChristianSburger Schloß anwci- fen lassen, so daß die Sammlungen nun in einer ununterbrochenen Reihe von 8 Sälen ausgestellt sind. In der Oktober-Versammlung überreichte der Vorstand der Ge sellschaft dem Bildhauer Thorwaldsen, der zum erstenmale als Mitglied gegenwärtig war, im Namen der Gesellschaft, als Zeichen ihrer Anerkennung seiner großen Verdienste, ihr Werk ämericriniie, in welchem Tborwaldsen's Stammbaum, von Thorssnn Karlscfnc an, einem der berühmtesten Normännischcn Ansiedler Amc- rika's im Anfänge des Ilten Jahrhunderts, enthalten ist. Auf die Thcilnahmc, welche die Gesellschaft der im Jahre 1834 von der Französischen Regierung nach Island und Grönland ge sandten wissenschaftlichen Kommission zu erweisen Gelegenheit fand, verehrte der Französische See-Minister für die Bibliothek der Gesell schaft: Vnvnge sulonr üu monüo «no In corvono cko 8. HI. lll Eo- gnille (k Bde. in 4, und 4 Atlasse in Fol.), und l nnlonr ÜII monüe xur tu ourvo/ie <>o I'^lnk In b'nvorire (4 Bde. in 8, und 2 Atlasse in Fol.), so wie eine Sammlung der wichtigsten Karten der Französischen Hydrographie. Außerdem sandten ihre Schrif ten:") die Akademie«» und Gesellschaften der Wissenschaften zu St. Petersburg, München, Görlitz, Air und Lissabon; die Königl. Literaturgesellschast und die geographische Gesellschaft zu London, die Königl. Irländische Akademie, die antiquarischen und historischen Gescllschasten in London, New-Aork, Rhvdc-JSland, Stockholm, Zürich, Würzburg, Anspach, Hessen, Voigtlanv, Halle, Mecklenburg und Kiel; und die Herren Abcrg, Alden, d'Ävczac, Baer, Bartlett, Boczek, Burmeister, Everett, Fealherstonhaugh, Fvlsom, Fowler, v. d. Hagen, Halbcrtsma, Hettema, Illgen, Johnsen, Kruse, Ledebur, Leemans, Macedo, MalinooSki, Nilsson, Pickering, Pingel, Porter, Ritter, Smith, Smcgiref, Staples, Stone, Stracker)»», Tamms, Vandcrmaclc», Wilhelmi, Wolff, Zober. Die Zahl der Mitglieder der Gesellschaft bat sich auch dieses Jahr vermehrt; und die von dem unermüdlich für alte ihre Zwecke thätigen Secretair, Professor Ras», mitgetheiltc Ucbrrsicht ihres Vermögens ergab auch einen Zuwachs von 23W ReichSbankothalcrn in Silber, so daß cS nunmehr 2NMV Rbth. beträgt. > v. d. Hagen. Süd - ?l m e r i k a. Süd -^Amerikanische Skizzen. JAuS dem Tagebucht des Franwlischcn Reisende», Herrn Gao ) Die Stadt Kusko kann, wie'Rom, zu den ewigen Städten gerechnet werden, die alle sowohl durch die Natur ais durch die Menschen herbeigesührtc Revolutionen überleben und nur mit unserem Planeten zugleich untergehen werden. Die von den alten Inkas herrührcnden Monumente dürften als ewig unvergängliche Denk mäler mit der Zeit nur immer bewundernswürdiger erscheinen; diese allen Stürmen einer so langen Reihe von Jahrhunderten Trotz bietenden Monumente sind unangreifbar, und es scheint fast unmög lich, sie je zu zerstören. Sie bestehen nicht aus Steinen, nicht aus einzelnen Felsen, sondern gleichsam aus ganzen Felsgebirge», die unter einander so fest und dicht verbunden sind, daß es schwer hal ten würde, selbst auch mit der feinsten Nadel zwischen denselben irgendwie cinzudringcm Wen» man bedenk/, daß die Indianer wevep Hebe! noch Maschinen, weder den Gebrauch des Elsens noch des Mastir oder sonst irgend eines Stcmklttcs kannten, so muß man über die hohe Vollkommenheit solcher Riesenwerke erstaunen, von denen nicht bloß die Stadt Kusko, sondern auch die Thaler ringS umher eine so große Menge aufzuweiscu haben, und unter welchen die zu Hollaytaptambo fast noch bewundernswürdiger erscheinen dürsten. Trotzdem sind sic noch von keinem Schriftsteller, selbst nicht einmal von dem sonst so verständigen und naiven Garcilasso, zum Gegenstände einer ausführlichen Untersuchung gemacht worden. Bei Betrachtung derselben kommt man leicht auf den Gedanke», daß die Herrschaft der Inkas ganz nach dem System unseres Feudalwcsens organisirt war; dies giebt sich in den zu denselben Zwecken aufgc- fübrtcn Bauwerke» i» gleichartigen Verhältnissen und Formen zu erkennen. Zu Hollaytaytambo sicht man noch einc großc Anzahl von Gebäuden, dic alle auf den steilsten Anhöhen, am Rande dcr fürchterlichsten Abgründe aufgcführl sind, und die vermuihlich den Besitzern dazu diente», sich gegen Angriffe ihrer Nachbarn und Nibcnbuhler zu vcriheidigcn. Tue fast unbezwingbaren Burgen, die sich hier befinden, werden zu alle» Zeiten die Bewunderung dcr Reisenden erregen, und eS bcdürfte nur eines geschickten Beobachters, rin vermittelst derselben die wahrhaft interessante Geschichte VcS einst so blühenden Reiches zu enthüllen. Mehr aus einer gewissen Neugier als in Folgc irgend cincs anderen Beweggrundes überschritt ich dic äußersten Eordillcrcn, dir Peru von den ungeheuren Ebenen trennen, welche von dem Beni, dem Amazoncnfluß u. s. w. bespült werden; ich verfolgte meine naturhistorischen Untersuchungen bis zu den rohen Stämmen dcr Pancartambinos, ChabnariS u. s. w., Völkerschaften, die allesammt unter dcm Kvllektivnamcn der Ehunchos begriffen werden. Ich ') Der Dänische Bericht giert da- nähere Per>eichniß derselben., 60 schiffte mich sodann aus dem Rio de ChabuariS ein, der in seinem weitere» Laufe den Namen des AmazonenflusseS annimml, und wäh rend ich diese Indianer in ihre» armseligen Hütten besuchte, war ich bemüht, Beiträge zu Wörterbüchern ihrer selbst den an den Gräuzcn dieser Republiken wohuendcn Spaniern gänzlich unbekann ten Sprachen zu liefern. Als eine Eigentbümlichkeit dieser Idiome verdient hervorgkhobe» zu werden, daß die Anfangssiibe in allen Wörtern, die die Haupiredeiheile bilden, gleich lautet, und so oft ein Stamm sich in zwei von verschiedenen Häuptern beherrschte Zweige trennt, so nimmt je einer derselbe» eine andere Anfangs- silbc in seinem Idiom statt der bisherigen an. Diese Ansangssilbe bildet gleichsam das Wappen, wodurch sich die einzelnen Stämme und selbst Familien vo» einaiidcr unterscheiden. Im Rechnen sind diese Völkerschaften noch sehr zurück; sie zählen nur bis drei und kennen keinen Ausdruck für eine größere Zahl als diese. Ohne Zweifel würcc ein grscheivter Philolog in dcm genaueren Studium dcr Sprachen dieser Indianer, bcvor sic noch durch den Verkehr und die Berührung mir den Weißen ihre Eigcntdümlichkcitcn abstreiß- tcn, eine schr interessante Quelle über die Abstammung und den Ursprung dieser Völkerschaften entdecken, dic in nrchr als einer Nücksichl einc bcsonverc Stelle in der Geschichte icr Menschheit ein- zunehnlc» verdienen. Mannigfaltiges. — Dcr Gallische Hab». In eincm Artikel dcr Ik'.enn üo dcnmi.-an.oignn weist Herr ve la Sausayc nach, daß das Symbol der alte» Gallicr nicht, wie man allgemein annimmt, der Hahn, sondern dcr Eber gewesen scy. Auf den Münzen der Gallier findet man neben denjenigen Symbolen r-nd Attributen, Vic dcn Römischen und Griechischen Münzen enUchnt warcn und dazu dienen solltcn, der Münze einen allgemeinen Cours zu verschaffen, zwar hin und wieder auch das Bild eines Siiercs, eines Hundes, eines Kriegers, alS Sinnbild einer besonderen Lokalität, niemals aber daS cincs Hahns, und man begreift kam», wie in neuerer Zeit dieses Thier zu der Ehre gekommen ist, Frankreich und die Gallier zu repräsentirem Auf den meisten Münzen Galliens, und zwar der verschiedensten Ho- kalitätcn, findet sich dagegen vaS Bild eines Ebers, so daß Letzterer, wo er auf Münzen erscheint, gewöhnlich auch als -au, gnUion* be zeichnet wird. Herr de la Sanfayc ist der Meinung, daß der Eber, wegen sciiicS Walolcbcns, das nnt dein dcr Gallier selbst manche Analogie hatte, von vc» Letzteren zum Sinnbild erwählt worden scy. Beschreibungen alter Münzen von Narbomw, Aquitanien, dem Cclti- schc» Lyon, von Belgien, Britanicn und anderen Landern, wo die Spurr» vrr Eelten sich Nachweisen lassen, und aus denen überall dcr Eber als Gallisches Sinnbild hervortritt, dienen dcm Verfasser zur weitere» Begrüneu»g seiner ThcsiS, die auch daraus sich stützen kann, daß man auf manchen verwitterten Stein-Monumenten des alten Galliens ebenfalls die Hauer oder dcn Kopf cincS Ebers dargcstelll findet. — Deutsche Lieber in Französischer Prosa. Unter dcm Titel: Ilnihuin.-. ot ( baut* ^»»nlaiie^ nnoit-n.> od maüorne», üe I'-rUonmgno hat ein Herr Seimstian Albin in Paris eine Sammlung von Ucbersetzungen Deutscher Lieder und Balladen herausgcgcben. Wer aber voraussetzen möchte, daß dicse Sammlung in ähnlicher Weise bearbeitet und kritisch gesichtet sey, wie wir m Deutschland dergleichen Anthologiccn dcS ausländischen wie deS heimischen Volks liedes besitzen, dcr würbe sich sehr irren. Herr Alpin hat vielmehr ziemlich bunt durch einaiidcr und ohne irgend ein wcitereS Hinzuthun Gcdichtc von Goclbc, Schilicr, Friedr. Lcop. v. Stollberg, Matthison, Theodor Körner, Uhland, Sckwab, Zedlitz und Anderen i» Franzö sische Prosa übersetzt. Es ist nnbegrcislich, daß man in Frankreich, nach so viclcn mißlungencii Versuche», noch immer glaubt, auf solche Weise ein Lieb wirdrrgcbcn zu konncn, bessm Form dem poetische» Gedanke» nothwcnvig entsprechen muß, wenn cS mch« seine ganze Bedeutung verlieren soll. Wir thcilcn zur Probe hier die Aldinsche Ucbcrsctzung von Lützow'S wilder Jagd mit: k.ii s'!ni.<nw 8:>»ri>ge. Hue voit-on l/rillvr lü-Ka.P llitttK 1.» fur?T »NX razoilK «lu.Koleil? kvOttkvr!, e« Kritik. I)«? Kumt res» ,i« K, vuilvlit < k K'ul»z>rul-l«vttt; I« «o„ rvtentiKKNut il« 8 euri k', >i ii rvin^lit l'umo <1e t< rreur. I«t«rroxvL len uviru eum- prtjjuonu. (^'«->t la i I>ru>iKv -utuvil^v <r t.-ttt-rairv tle I^utLorv. Hui traver»? rapulvnlvut l'o! Kcurv kuret» «>ui z»uk»«iv ile moilttl^uo <u uivn- tas-uv? k>ui Kv met eil «mKuKumio uueturuv ) Knurr» rktvutit, l'«rriuel «Ku l-urt, le«» »reker«« t ra, ^,ii««') toiulxiit. Interrutttr lv.«< uuir« cku-isl urs. ^'ext la eltUK«cv Kuuvil^v vt t.ttlvraire I^utruxv. Unu.i l,K ou lvK riUsittK luüriKKvut; «laiiK I«-ir oü eoulo le ttki», Io t^rnu .«<«, eru^.lit a l'al»ii; li^ekr^e ttvilnee ä la lui ur uv l'urufis«; eile Kv ttv < 'exk la olia^ Kuuvtiz:«- et tvluvrairv ilv I^utLu^. >'utti<;uoi la Katiülle releiitjt-ell« li» «lau« la vallee? buurliuoi IvK vi've« Kv eroiKeut-elle« I) cuvalivr.«» «u eoeur K.luvüz:« < uttllirtttvut. ll^'etiu« ellv Uo la likvrtv K'eKt rulluutve urilettte, ,t lanee <lv Kuuzrlaute k» tliutmvK. Intvrroxer le« noirx uavalivr'i. <-'e-.k la ekax-ie KSuvapfv et tvnlvruire <ie I^ut/o«- Hui «uttt il«-, ceux qui ilkaixlouileut lü-liLK, eu rälaut, la luiniire uu «oleil, evueiivK z,aritti Uv» vüiivmi« xvu,i»»att» ? I r» mort euutra« te l« "'' trait.«»; maiu la p.itriv e.«»t K.lttvve. luterrnxer ev.i uoir« mouritu». ls «KaK.«»« Kuuvaxo et tvliierairv ilv I^ulru^v. I^a ekaKKv «auvaßv! la elirlKire sIIeniKuiie, l«t eliaxKe aux tvran,^ la eka««« NlvuK l >»ulrio ext tiiirv. ^ioux l'ilvouk» ravkelee l»i»r untre mort. Huo tlv »viivrttkiuu eu ß6uvrati«)u uu reilitie: (.'ütuit la eK-kiKv Ksuvupsv et toinvrairv lle ^»utron . ^»LOllureliicoeruer. Hier lst ble Ilcbersetzung etwa- mchr als frei. Im Originale steht: Franknlbe Schergen. HerauSgcgeben von dcr Expcbilicu der !lllg. Preuß. SlaatS-Ieünng. Rebigiri vo» I. Lehmann- Gebnickl bei A. W. Hayn.