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zur Bekämpfung de- unlautmn Wettbewerbs zu Leibe zu gehen. Wie wir verschiedentlich lesen, soll jetzt tatsächlich versucht werden, dem unlauteren Wettbewerb auf diesem Ge biete durch eine Verschärfung der lieber, wachung der Ausverkäufe bi» zu einem ge wissen Grade zu steuern. — Die Vorlage wegen Sicherung de» Wahlgeheimnisses, da- sog. Klosettgesetz, wurde vom Reichstag angenommen. — Die Reichseinnahme an Wechsel stempelsteuer betruq im Rechnungsjahr 1902,03 Mk. 12072637,30 oder gegen daö Vorjahr Mk. 347 690,40 weniger. — Für die Aufstellung erfahrener prakt. Aerzte alS ReichStagskandidaten tritt Dr. Landau-Nürnberg im „Aerztl. Vereinsbl." ein. Bei dem gegegenwärtigen sozialen Kämpfen des ärztlichen Standes, der in Deutschland 27 0Ö0 Angehörige umfaßt, sei eine angemessene Vertretung im Reichstag wohl gerechtfertigt. Dr. Landau verweist auch darauf, daß in den französischen Senat soeben achtzehn Aerzte entsandt wurden. — Zur „Maifeier". Der Gesamt verband deutscher Metallindustriellen wird auch in diesem Jahre die am 1. Mai feiernden Arbeiter als Streikende ansehen. Der Metallarbeiterverband hat beschlossen: „In allen Betrieben, in denen drei Fünftel der dort Beschäftigten Mitglieder einer Organi- sation sind, sind die Arbeiter verpflichtet, durch geheime Abstimmung einen Beschluß über die Arbeitsruhe am 1. Mai herbeizu führen. Entscheidet sich die Mehrheit für Arbeitsruhe, so hat sich die Minderheit zu fügen. Aussperrungen oder Maßregelungen wegen der Arbeitsruhe dürfen von den Arbeitern nicht mit Forderungen beantwortet werden. Die betroffenen Arbeiter erhalten Unterstützungen." - Die „Nordd. Allq. Ztg." stellt fest, daß von einer Versöhnung zwischen den Häusern Hohenzollern und Cumberland nicht die Rede sein kann. Sie verweist die Nachricht von einem Besuch des Kronprinzen beim Prinzen Max von Baden und von einer damit in Verbindung stehenden Begegnung zwischen dem Kronprinzen und der Prinzessin Alexandra von Cumberland ins Reich der Fabel und läßt in unzweideutiger Form durchblicken, daß an eine Verbindung zwischen dem Kronprinzen und der Prinzessin in Berlin nicht gedacht wird. Ferner bezeichnet das offiziöse Blatt die weitere Meldung de» „Hannoverschen Anzeigers", der Kaiser werde im Herbst den Herzog von Cumberland be suchen unk in Gmunden zur Jagd einige Tage verweilen, als falsch. Damit ist wohl den englischen und hannoverschen Sensations nachrichten ein für allemal der Boden entzogen. — Der älteste Hüter des ReichskriegS- schatzeS ist nach einem Spandauer Blatt der Depot-Vizefeldwebel Fettchenhauer, der gleich zeitig auch zu den ältesten aktiven Mitgliedern des deutschen Heeres gehört. Seine Aufgabe ist es, alltäglich einmal in Begleitung des wachthabenden Offizier» den JuliuSturm daraufhin zu besichtigen, ob sich Schlösser und Türen in ordnungsmäßigem Zustande befinden. Vor einigen Tagen fand wieder eine der üblichen Revisionen des Kriegs schatzes statt. Es wurde alles in bester Ordnung vorgefunden. — Fortbildungsschulen für Mädchen. Der pr. Handelsminister Moeller, der sich lebhaft fÜr die Erweiterung de- Fortbildung«- schulwesen» für da» weibliche Geschlecht interessiert, beabsichtigt dem B. L.-A. zufolge eine Konferenz von Leitern und Leiterinnen solcher Anstalten und anderer auf diesem Ge biete tätigen Männer und Frauen einzuladen. In derselben soll insbesondere die Frage erörtert werden, wie die Fortbildung auf kaufmännischem, gewerblichem und Haus« wirtschaftltchem Gebiet weiteren Kreisen der weiblichen, auf Erwerb angewiesenen Jugend zugänglich gemocht werden kann. — Die Auswanderung der deuscheu Kolouiste« aus dem südwestlichen Teilen Rußlands, namentlich aus Wolhynien, hat jetzt im Frühjahr stark eingesetzt. Wie die Wolhynischen Zeitungen berichten, veröden infolgedessen manche Bezirke vollständig. Namentlich ist das in den Kreisen Sh toma und Dubensk der Fall. Neuerdings geben auch die Deutschen des Kreises Lutzk die Ab sicht kund, aus Rußland fortzuziehen und sich ebenso wie ihre früher abgereisten StammeS- genossen in den östlichen Teilen Preußens namentlich in Posen anzusiedeln. Auch in früheren Jahren sind einzelne Familien fort gezogen, aber das waren doch immer nur verhältnismäßig wenige, während die gegen wärtige Auswanderung einen allgemeinen Charakter angenommen hat. — Auswanderung. Seit einiger Zeit hat sich in London unter der Firma „The Farmers Axiliury Association" eine Gesellschaft gebildet, welche Europäer, namentlich Deutsche zur Auswanderung nach Kanada zu veran lassen sucht. Zu diesem Zwecke erbietet sie sich, allen Einwanderern aus Deutschland, die im Westen Kanadas eine Heimstätte auf nehmen, angeblich unter den günstigsten Be dingungen einen Vorschuß zu gewähren. Da diese Gesellschaft demnächst ein Auswanderungs unternehmen in Eisleben errichten will, so werden Auswanderungslustige eindringlichst zur Vorsicht ermahnt, weil die Annahme solcher Vorschüsse die Betreffenden ganz in die Hände der Gesellschaft gibt und zu dem die in Kanada bestehenden Verhältnisse eine Auswanderung dahin nicht ratsam erscheinen lassen. — Das Zentrum und die Sozialdemo kratie erneuten bas Bündnis für die bayerischen Stichwahlen. — Berlin. Bei Riva (Tirol) entstand durch einen losgelassenen Luftballon ein Waldbrand, der einen gewaltigen Umfang annahm. — Berlin. Nach dem „Fränk. Kur." ist bis jetzt außer den preußischen und bayerischen Stimmen im Bundesrate für die Aufhebung des § 2 des Jesuitengesetzes nur eine einzige Stimme eines kleinen Bundesstaates gesichert. — Hamburg. Die Vereinigung der Akkordarbeiter hat mit großer Mehrheit jede Beteiligung an der diesjährigen Maifeier abgelehnt. — Köln. Nach aus Queensland der .Köln. Ztg." zugegangenen Meldungen herrschte dort im März ein derartiger Sturm, daß die blühende Stadt Townsville teilweise in Trümmer gelegt wurde. Viele Menschen kamen um. Kirchen, Schulgebäude und zahlreiche Gasthöfe bildeten große Trümmer haufen. Die Seitenmauer des großen städtischen Krankenhauses stürzte ein, die Kranken wurden unter den Trümmern be graben. Townsville ist nächst Brisbane der wichtigste Hafenplatz de- Staate- Queen-land, liegt in unmittelbarer Nähe der reichsten Goldfelder Australien», deren Mittelpunkt das auch von zahlreichen Deutschen bewohnte Charters Tower» ist. — Die Kriminalpolizei in Berlik und in Düsseldorf verhaftete große Falschmünzer banden. — Frankfurt a. M. In Butzbach ist unter den Mannschaften dex 2. Kompagnie des dort garnisonierenden Bataillons des 168. Infanterie-Regiment» die Genickstarre ausgebrochen. — Breslau. Bisher wurden in Schlesien 15 während der letzten Schneestürme er frorene Personen aufgefunden. Mehrere Personen werden noch vermißt. — Obgleich Luxemburg deutscher Boden ist, wurde doch in seiner Volksvertretung französisch verhandelt. Verschiedene Ab geordnete lehnen sich jetzt gegen diesen Zu stand auf und reden deutsch. — Die herrlichen Ebersdorfer Fichten- Waldungen bei Teplitz sind durch einen Wald brand vernichtet worden. — London. Der Deutsche Kaiser hat nach der „Daily Mai" dem Steuermann Caaleman, sowie dem ersten Ruderer Ward des Rettungsbootes „Adelburg" silberne Uhren mit seinem Monogramm verliehen, und unter die übrige Mannschaft 30 Pfund Sterlin verteilen lassen. Das Rettungsboot hatte am 4. Oktober 1900 der Mannschaft der deutschen Bark „AntareS" heldenmütig Hilfe geleistet. — New-Jork. Das deutsche Konsulat in Havanna veranlaßte die Festnahme des Hochstaplers Santos Vasquez, der auch mehrere deutsche Firmen empfindlich geschädigt hat. Der Gesamtbetrag der von dem Betrüger erbeuteten Summen beläuft sich auf 2V, Mill. Francs. Aus Stadt und Land. Naunhof, den 23. April 1903. Naunhof. Wie aus der amtlichen Be kanntmachung auf der Vorderseite dieses Blattes zu ersehen ist, werden am Freitag der Wasserleitung 500 Kubikmeter Wasser zur Füllung des Gasometers entnommen werden. Naunhof. Gelegentlich der am Dienstag hier stattgefundenen Kontrolle wurde unserem Stadtwachtmeister Herrn Schroter vor der Front der versammelten Mannschaft die Landwehr dien st auSzeichnung von dem diensthabenden Herrn Major mit einer ehrenden Ansprache überreicht. Diese Aus zeichnung soll eS nur noch in sehr seltenen Fällen geben. Naunhof. Vorsicht ist den Passanten der Leipziger Chaussee, namentlich Rad fahrern zu empfehlen, welche diese Straße nachts benutzen. Besonders erscheint die Strecke zwischen Fuchshain und Liebert- wolkwitz gefährdet, da dort mehrfach Per sonen, so erst vorgestern ein junger Radfahrer, belästigt wurden. Man vermutet, daß die bei der Rohrlegung für die Leipziger Wasser leitung beschäftigten fremdländischen Arbeiter diese Ausschreitungen schuldig seien. Jeden falls dürste e» angebracht sein, wenn die Sicherheitsorgane der Sache besondere Auf merksamkeit schenken wollten. ch Der Köuigl. Sächs. Militär-Vereins- bund zählt gegenwärtig 1554 Vereine mit 184194 Mitgliedern und ist der drittstärkste Landesverband de» Kyffhäuser-Bknde», 26 Landesverbände mit 23741 VEinm und 2024908 Mitgliedern zählt. Obenan stehen der Landesverband Preußen mit 12946 Vereinen und 1132 058 Mitgliedern und Bayern mit 2871 Vereinen und 236570 Mitgliedern. -j- Die Einführung der vierten Wagen- klasse an den Sonntagen, wie sie vom Sächsischen Eisenbahnrat beschlossen worden ist, dürfte seitens der Generaldirektion der Staotsbahn und seitens des Königlichen Finanzministeriums auf wenig Entgegenkommen zu rechnen haben, denn aller Wahrscheinlich keit nach wird die vierte Wagenklaffe nicht in die Züge eingestellt, da sämtliche Sisen- bahnbetriebsdirektoren in Sachsen in einem eingeforderten Gutachten sich gegen diese Einstellung in die SonntagSzüge ausgesprochen haben. Entscheidend hierbei ist der Umstand, daß eine ganz beträchtliche Anzahl Wagen vierter Klasse neu gebaut werden müßten und daß Süddeutschland überhaupt diese Wagenklasse nicht kennt. 4 In nächster Zeit wird bei der Staats eisenbahn - Verwaltung die Prüfung von Bureau- und Stations-Aspiranten für die Stellen von Assistenten stattfinden. Es haben sich hierzu über 500 Aspiranten gemeldet. Ihnen wurde aber gleich im vornhiuein be deutet, daß auf Jahre hinaus keine Aussicht auf Anstellung al» Assistenten vorhanden (!) sei, und zwar wegen der ungünstigen Finanzlage des Staates. -j- Den Wert des «Eingesandt" hat nunmehr auch da» Reichsgericht anerkannt. Die für Zeitungen und ihre Freunde wichtige Entscheidung hat der erste Strafsenat de» Reichsgericht» gefällt. Er hat anerkannt, daß ein .Eingesandt" oder „Sprechsaal"- Artikel, die unter voller Namensunterschrift im Interesse des Publikums einen Uebelstand öffentlich rügen, die Absicht der Beleidigung ausschließen und daher Straflosigkeit nach § 139 des Strafgesetzbuches genießen. P Der Sächsische Lehrerverei» hält dieses Jahr am 27. und 28. September die 13. Hauptversammlung in Plauen in de- Vogtlandes grünen Bergen ab. Am vor hergehenden Tage wird eine Vertreterver sammlung ebendaselbst abgehalten werden. Bereits zweimal schon hat die aufstrebende Industriestadt den sächsischen Lehrern ihre Pforten gastlich geöffnet, daß erste Mal vor fast 50 Jahren, das zweite Mal vor ziemlich 25 Jahren. ff- Beförderung verschlossener Briefe. In neuester Zeit find mehrere Botenfuhrleute und deren Auftraggeber wegen Portohinter ziehung bestraft worden. Es sMint nämlich nicht allbekannt zu sein, daß dwBesöcderung verschlossener Briefe gegen Bezahlung von Orten mit einer Postanstalt auf andere Weise als durch die Post gesetzlich verboten ist. Bei Zuwiderhandlung gegen diese Vor schrift macht sich nicht nur der Absender, sondern auch der Beförderer strafbar. Unter Bezahlung ist jedes vermögenSrechliche Ent gelt anzusehen, das als Lohn für die Be förderung gegeben oder versprochen, wird. Es ist dabei gleichgültig, ob die Bezahlung vom Absender oder vom Empfänger des Briefes erfolgt. -j- Da» in Rücksicht auf die mißliche Finanzlage in Sachsen eingeführte Sparsystem wird auf das peinlichste nach allen Richtungen Die Waise. Roman von Willy Sartory. 46 Hedwig war auf ihr Zimmer geeilt. Dort angekommen, brach bas ganze Weh noch einmal über sie. Als sie sich endlich etwas beruhigt hatte, setzte sie sich hin und schrieb mit zitternden Fin gern einen langen Bries an Dr. Steiner. Sie hatte ihn nicht geliebt, er war ihr nur ein guter Freund gewesen, aber wäre sie frei gewesen, gern wäre sie ihm als sein Weib gefolgt. Dies alles schrieb sie ibm, nichts verschwieg sie. Vielleicht war er nachher selbst froh, daß sie seinen flehenden Bitten stand gehalten. Sie sagte sich, wenn er ihre Vergangenheit gewußt hätte, würde eS wohl nicht so weit gekommen sein. Am Nachmittag reiste sie ab, ängstlich vermeidend, mit ihm noch einmal zusammenzukommen. Den Brief hatte sie dem Pfört- ner abgegeben. Als Dr. Steiner Has Schreiben empfing und die zierlichen Schriftzüge auf dem Couvert sah, konnte er sofort ahnen, wo her es kam. Lange hielt er es geschlossen in der Hand. Was würde sie ihm wohl geschrieben haben? Vorsichtig er brach er das Couvert. Sein Blick flog über die Zeilen und als er den Brief bis zu Ende gelesen hatte, stand er auf und ging ans Fenster. „Arme Hedwig," murmelte er leise vor sich hin. „WaS mußt Du armes Kind schon gelitten haben! Aber warum hat sie sich mir nicht anvertraut?" * * * Es war Sonntag nachmittags. Frau Kuhn saß in ihrem Stüh- cheu. Bereits über ein Jahr war es her, daß Hedwig so plötz lich verschwunden. Frau Kuhn war anfangs ganz trostlos um deren Schicksal gewesen. Erst nach einigen Wochen hatte Hedwig Nackricht von sich gegeben. Aber es waren nur wenige Worte, die der Brief ent hielt, und einige Geldscheine lagen dabei. Frau Kuhn hatte sie in Hedwigs Zimmer in die Schublade des Tisches gelegt und bis heute nicht angerührt. Seitdem hat ten sie nichts mehr von ihr vernommen. Der Brief, den sie nach dem Orte, woher ihr Schreiben gekommen, gesandt hatte, kam als unbestellbar zurück. Karl war die erste Zeit wie geschlagen. Aber nach und nach raut (zu ihrem Bräutigam, der eine Ur- und dat sollten Sä nich weeten ?! — Ende. — sage ich aber gleich, anpumpen lasse ich 99,20 „Hast Du auch unter die Tische geschaut?" In Monte Carlo. Eine Dame steht am Spieltisch, hält unschlüssig ein Goldstück zwischen den Fingern und weiß nicht, Ein Zweifler. Fräulein: „Ach, Herr Claasen, nehmen Sie mich doch 'mal mit aufs Meer ... ich möchte so gern wissen, tröstete er sich in dem Gedanken, daß sie doch einmal wieder zu- Seit drei Nächten habe ich kein Auge geschlossen und fühle mich rückkommen mußte. jetzt wie zerschlagen." — „Gnädige Frau sehen allerdings sehr Eine Stunde später wanderten Karl und seine Mutter nach angegriffen aus; eine Krankheitserscheinung kann ich aber nicht dem fernen Friedhöfe zu. Fast jeden Sonntag machten sie den- wahrnehmen! Sie haben sich gewiß geärgert oder gegrämt?" — selben Weg, um hier Edmunds Grab zu besuchen. Karl hegte ,O nein, Herr Doktor, dazu hätte ich auch keine Zeit gehabt — nicht den mindesten Haß gegen den Verstorbenen, er wußte, daß ich habe ja immer getanzt!" dieser redlich für Hedwig gekämpft hatte. Die Doktorin. A.: „Meine Tochter studiert, — in einem Als sie sich der Stätte näherten, wo der Tote unser der kühlen Jahre hat sie ihren „Doktor"!" — B.: „Meine Tochter studiert Erde schlummerte, bemerkten sie schon von weitem eine schwarze nicht, aber ihren Doktor hat sie schon lange!" Trauergestalt mit gebeugtem Haupt dort stehen. Die Gestalt Der unerfahrene Piccolo. Spund: „Fritz, mach' wandte ihnen den Rücken zu, so daß sie das Gesicht nicht se- 'mal 'n Sprung hinüber in den „goldenen Hirsch" und schau, hen konnten. Jetzt wandte sie sich um, als ob sie weitergehen ob die Herren von der Teutonia drüben sind!" — Piccolo (nach wollte. Zögernd blieb sie noch einmal stehen und warf einen lan- seiner Rückkunft): „Nein, es ist niemand drüben!" — Spund: gen Blick auf das Grab, auf dem die letzten Rosen blühten. Die beiden waren auch stehen geblieben. „Hedwig?" mur melte Frau Kuhn fragend. , Karl antwortete nicht und schritt nur langsam auf sie zu. Eben auf welche Nummer sie es setzen soll. Ein danebenstehender Herr wollte sich diese zum Gehen wenden, als sie Karl auf sich zukom- „Meine Gnädige, setzen Sie es doch 'mal auf Ihr Alter, das soll men sah und hinter ihm Frau Kuhn bemerkte. Sieblieb stehen Glück bringen!" — Die Dame: „Wirklich?" (Sie setzt dasGold- und sah fragend zu den Ankommenden. Jetzt wußte sie, woher stück auf 22.) — Der Croupier (nachdem die Kugel gefallen): die Blumen auf dem einsamen Grab kamen. Mit einem dank- „Sechsunddreißig!" —Der Herr: „Sehen Sie? Wären Sie baren Blick sah auch sie Karl an, der eben bei ihr angekommen meinem Rate gefolgt!" und ihr zaghaft die Hand entgegenstreckte. „Verblümt. Braut (zu ihrem Bräutigam, der eine Ur- „Hedwig," kam es leise über seine Lippen, „wollen Sie wie- laubsreise nach der Schweiz macht): „Nicht wahr, lieber Bruno, der zu uns zurückkehren?" Du versprichst mir aber, daß Du Dich nicht wieder in Lebens- Hedwig anwortete nicht. Mit thränenfeuchtem Blick sah sie gefahr begiebst, um mir ein Sträußchen Edelweiß mitzubrin- ihn an. gen?! .... Es giebt ja so viel andere schöne Sachen." Frau Kuhn schaute stumm, mit einem Lächeln auf den Lip pen zu der Gruppe hin. - Hedwig kam auf sie zu und drückte ihr schweigend die Hand. wi^Si7di^h7aü7w^ ^w^z" voll. und dat sollten Sä nich weeten ?!" „Hedwig, darf ich Dem Mann werden?" fragte Karl leise. Er faßte nach ihrer freien Hand und sah ihr bittend in die Au- Eln tuchtlger Mechaniker. „Haben Sie acht gege- gen. Die Antwort las er in ihrem Blick, schweigend zog er Hed- b/n, daß beim Zerlegen des Rades kern Teil verloren gegangen wig an seine Brust. 'st ? — „Nichts ist verloren gegangen! Als ich das Rad wieder Nach einigen Wochen fand die Vermählung mit Karl statt, zusammenstellte, blieb mir sogar ein Dutzend noch übrig!" Beide wurden ein glückliches Paar. Vorgebeugt. Onkel (Student, zu seinem kleinen Neffen): .Siehst Du, Carlchen, da Deine Mama nun Großmutter gewor- den ist, bist Du auf einmal ebenfalls Onkel geworden." — Begreiflich! Eine vornehme Dame ließ ihren Hausarzt Carlchen: „So? Das ' ' rufen und klagte ihm ihr Leid: „Helfen Sie mir, guter Doktor! mich aber nickt!"