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Aus Stadt mrd Laad. Narmhof, 11. Oktbr. Naunhof. Morgen Sonntag findet in Verbindung mit dem Vormittagsgottesdienste die EinleituugSfeier zum Konfirmandenunter richt statt und hierauf nimmt im Laufe der Woche der Konfirmanden-Unterricht für die Kinder evangelisch-lutherischer Gemeindeglieder seinen Anfang. Es kommen damit die Monate ernster und würdiger Vorbereitung auf jenen bedeutsamen Tag, an dem das Kind vor versammelter Gemeinde ein weihe volles Glaubenszeugnis ablegen soll. Kein Schulunterricht wird in den Konfirmanden stunden getrieben, deren jede vielmehr ge- wissermaßen einen gottesdienstlichen Charakter trägt und vor allem das Herz des KindeS zu fassen sucht. Es handelt sich darum, da das herangewachsene Kind selbstständig da bekennen und geloben lernt, was seine Pathen bei seiner Taufe für das Kind bekannt un gelobt haben. Dies wird den Kindern gleic in den ersten Konfirmandenstunden möglichst klar auseinandergesetzt, und es sollte nun auch vor allem daheim, im Elterhause, die ergänzende Mahnung nicht fehlen immer mit recht frommem Eifer den kirchlichen Vorbe reitungsstunden zu folgen. Konfirmanden, die sich während der Vvrbereitungszeit grober Vergehen schuldig machen, können nicht nur vom Unterricht, sondern auch von der Kon firmation ausgeschlossen werden, da das moralische Verhalten bei Beurteilung der religiösen Reife wesentlich mit in Frage kommt. Es versteht sich wohl von selbst, daß ein Konfirmand, ganz abgesehen davon, daß man's hier doch noch mit Kindern zu thun hat, von allen geräuschvollen und ab- lenkenden Vergnügungen möglichst fern zu halten ist. Auch wird es gut sein, wenn Eltern oder Erzieher gerade während ver Konfirmandenzeit ein wachsames Auge hin sichtlich der Privatlektüre ihrer Kinder haben Namthof. Viele Fernlprech-Teilnehmer befinden sich noch immer in dem Glauben, daß für jeden Anschluß im VermittelungS- amte ein Wecker angebracht sei, und halten es daher für nöthig, anhaltend oder wieder holt zu wecken. Dies geschieht oft so hart näckig, daß sich der Beamte dem Teilnehmer gegenüber garnicht melden kann. Hierzu muß betont werden, daß bet betriebsfähiger Leitung ein ein maliger kurzer Anruf genügt, um auf dem Vermittelungsamte das betreffende Zeichen — das Fallen einer kleinen Klappe — hei vorzubringen. Der Teilnehmer wartet nunmehr zweckmäßig, bis der Beamte, der stets eine größere Anzahl von Fernsprech- Avschlüssen zu bedienen und vielleicht gerade noch einen früheren Anruf zu beantworten hat, sich meldet. Häufig achten dann die Teilnehmer nicht darauf, daß der Beamte die geforderte Anschlußnummer auch richtig wiederholt; ein Mißverständnis wird erst bemerkt, wenn sich die Verbindung als unrichtig herausstellt. Man achte daher genau auf die von dem Beamten in jedem Falle zu wiederholende Nummer. Manche Teilnehmer warten nicht, nachdem sie eine Anschlußnummer, vielleicht auch nur einen Nomen genannt haben, die Aufforderung „Bitte rufen" ab, sondern wecken schon, so bald sie ausgesprochen haben. Es darf nicht früher gerufen werden, bevor nicht vom Vermittelungsamte die Verbindung ausgeführt und die Aufforderung zum Rufen gegeben ist. Der Anruf würde anderenfalls zwecklos sein. Wenn der Beamte in eine bestehende Verbindung die Frage stellt: „ Sprechen Sie noch - so ist dies allerdings zuweilen eine unange- nehme Unterbrechung; aber die Frage ist dann nicht zu umgehen, wenn eine Gesprächs pause eintritt. Es ist in solchen Fällen er forderlich, daß jene Frage sofort und nicht erst nach einigem Zögern mit „Ja" beant wortet wird. Geschieht dies nicht sogleich, so nimmt der Beamte an, daß nicht mehr gesprochen wird und trennt die Verbindung. In Gesprächöpausen muß daher unbedingt einer der beiden Teilnehmer den Hörer am Ohre behalten um jene Frage beantworten zu können. Nach Schluß des Gespräches ist ein ordnungsmäßiges Schlußzeichen durch dreimaliges, kurzes Drehen der Kurbel oder — bei älteren Apparaten — durch dreimaliges Drücken des Batterieknopfes zu geben. Will man sogleich eine andere Verbindung haben, so empfiehlt es sich, zunächst den Hörer auf eine Minute an den Haken zu hängen, denn solange der Fernhörer nicht angehängt ist, glaubt der Beamte, der dies vom Amte aus durch eine besondere Kontrollelnrichtung prüfen kann, daß noch in der vorhergehenden Verbindung weiter gesprochen werden soll. Wer von vornherein beabsichtigt, mehrere Gespräche hintereinander zu führen, thut gut, dem Beamten dies gleich beim ersten Anruf mitzuteilen, damit die Verbindungen schnell aufeinanderfolgend au-geführt werden I können. Vielfach kommt eß vor, daß die Teil nehmer während des Gespräche» unbewuf die Kurbel berühren und bewegen. Dadurc entstehen Unterbrechungen, die nur zu oft dem Personal des VermlttelungSamteS zur Last gelegt oder einem Fehler in den Appa raten zugeschrieben werden. Häufig haben auch metallene Gegenstände (Bleistifthalter Messer pp.), welche oben auf den Apparat gelegt werden und die dort vorhandenen Metallklemmen berühren, zu Störungen Anla gegeben. Schließlich kann nicht oft genug dem Wunsche Ausdruck gegeben werden, daß nicht allzu laut, aber recht deutlich und in den Schalltrichter des Fernsprechapparates hinein — nicht daneben — gesprochen werden möge. Naunhof. Der Himmel scheint ein Ein sehen zu haben und uns noch einige schon Tage zu bescheren. Sie werden aber auc noch recht nötig gebraucht, denn es wäre schlimm wenn das Wetter weiter so angehalten hätte, wie vor 8 Tagen. Die Nacht vom Sonnabend zu Sonntag (4. zu 5. äs) war recht kalt, doch hat der Frost in den Gärten so gut wie keinen Schaden gemacht. Dagegen ist er aber an den Feldfrüchten nicht spurlos vorübergegangen. Recht deutlich war die Einwirkung des Frostes an den zusammenaeschrumpften und schwärzlich ge färbten Blättern der noch im Freien befind lichen Kürbisse zu erkennen. Einen ernst licheren Schaden hat aber der Stoppelklee erlitten, der als Grünfutter nicht Znehr ver- wendet werden kann, wenn das Vieh nicht bedenklichen Gesundheitsstörungen ausgesetzt werden soll. Der Klee kann allenfalls noch getrocknet verfüttert werden, um ihn aber trocken zu bringen sind eben noch eine Reihe sonniger Tage sehr notwendig. Naunhof. In den Fluren Klinga-Groß- steinberg wechselt seit einigen Tagen ein Reh, welches nach Aussagen der Jäger, weißer als frischgefallener Schnee aussehen soll. Die Jaqdherren von Klinga-Großsteinberg beabsichtigen das Reh zu schonen, es wird deshalb aebeten, falls das Tier auf andere Reviere übergehen sollte, dasselbe ebenfalls nicht zu schießen. Naunhof. Die Ziehung der 4. Königs berger Geldlotterie findet Mittwoch, den 15. und Donnerstag, den 16. Oktober statt. Lose zu dieser mit Recht so außerordentlich beliebten, weil so günstige Gewinnchancen bietenden, Lotterie find bis Dienstag, den 14. Oktober, Mittag noch in der Buchhand lung von Günz L Eule am Markt zu haben. Naunhof. Der Verein für Obst-, Garten bau und Bienenzucht für Erdmannshain und Umgegend wird morgen Sonntag Nachmittag 4 Uhr im goldnen Stern in Naunhof zusammen kommen, um die Gärten der Herren Flaßkämper und Gärtnereibesitzer Gloger und vielleicht noch andere zu besichtigen. Bei ungünstiger Witterung findet Sitzung in den Lokalitäten des Sternes statt. Zur Feststellung der Namen sind Früchte mitzu bringen. 1- Der Genuß von Aepfeln hat sich mit Recht immer weiter verbreitet. Viele haben sich an den Genuß eines Apfels vor dem Schlafengehen so gewöhnt, daß sie ihn nicht mehr missen wollen, weil sie eine angenehme und gesundheitliche Wirkung spüren. Ein Arzt sagt darüber: Der Apfelgenuß, besonders unmittelbar vor dem Schlafengehen, ist ein bewährtes Mittel zur Forderung der Gesund heit. Der Apfel liefert nicht nur eine vor zügliche Nahrung er ist zugleich eines der hervorragendsten diätetischen Mittel. Der Apfel enthält mehr Phosphorsäure in leicht verdaulicher Verbindung als irgend ein anderes pflanzliches Erzeugnis der Erde. Sein Genuß, besonders unmittelbar vor dem Schlafen wirkt 1) vorteilhaft auf das Ge hirn, 2) regt die Leber an, 3) bewirkt, wenn regelmäßig genossen, einen ruhigen Schlaf, 4) desinfizirt die Gerüche der Mund höhle und bindet die Säuren des Magens, 5) paralysirt hämorrhoidale Störungen, 6) »fördert die Thätigkeit der Nieren, 7hindert omit die Steinbildung, 8) schützt ferner gegen Verdauungsbeschwerden und 9) gegen Halskrankheiten. 1- Kleine Ursachen große Wirkung, oder auch aus der Mücke einen Elephanten machen, möchte man über den in voriger Woche auf Herrn Ilr. Kirchhoff bei Altenhain versuchten Angriff sagen Unzufriedene Krankenkaffenmitglieder hätten mit einer besonderen Masse ein Attentat auf Herrn Or. ? unternehmen wollen. Thatsächlich stellt ich aber der Vorgang als eine harmlose Meckerei zwischen dem Dienstmädchen im ültenhainer Gasthof und" dem Kutscher des Herrn l)r. K. heraus. Die jungen Leute hatten vorher miteinander gescherzt, worauf das Mädchen bei der Abfahrt mit einer Hand voll Sand nach dem Kutscher warf, dabei aber Herrn Or. K auch mit einigen Körnern traf. - j- Eine holländische Firma erläßt in de Tageszeitungen Inserate, nach welchen f holländischen Javakaffee, 10 Pfd. für 9M anbietet. Wie von Kolonialwarenhändlern mitgeteilt wird, thut das kaufende Publikum gut, derartigen Offerten keine Beachtung zu schenken. Der angebotene Kaffee ist, wie ein Be zieher eines solchen PostkolliS aus Maastricht festgestellt hat, durchaus nicht feinster, sondern vielmehr ganz geringer Qualität, die jeder einheimische Kaufmann für den gleichen Preis verkaufen kann. Die Angabe, der Ladenpreis der angebotenen Sorte betrage in Deutschland mindestens 1,40 Mk., ist grundfalsch. - ß Ueber die Forderungen der Hebamme bei Entbindungen rc. herrscht Unklarheit namentlich bestreiten manche Leute, wenn die Hebamme die Rechnung vorlegt, daß es eine Hebammen-Taxe gebe. Nach einer vom Ministerium unterm 22. Juni 1892 heraus gegebenen Hebammen-Taxe wurde folgendes bestimmt. Nach dieser Taxe sind die Heb ammen berechtigt zu verlangen: Für die Hilfe bei einer natürlichen Geburt 6—10M. Desgleichen bei einer Zwillingsgeburt 7—12 Mark. Für eine Geburt, bei welcher die Hebamme länger als 24 Stunden zugebracht hat, 6—15 Mk. Für eine Geburt welche durch einen Geburtshelfer beendet worden ist, 7—12 Mk. Für Einbringung eines Klystiers, einer Einspülung oder Katheterisieren der Wöchnerin oder des Kindes 50 Pfg. bis 1 Mk. Für jeden Wochenbettbesuch oder außerdem verlangten Besuch a) bei Tag 60 Pfg. bis 1,50 Mk., d) bei Nacht 1,20 M. bis 2,50 Mk. - j- Ein Streitfall zwischen der Stadt Freiberg und der Dorfgemeinde Lichtenberg wurde kürzlich vor dem OberverwaltungS- oericht verhandelt. Freiberg möchte eine Wasserleitung bauen, welche aus dem Quellen gebiet des Gimmlitzthales gespeist werden soll. Die Rohrleitung hierzu muß durch die Dorfstraße gelegt werden, wozu aber der Lichtenberger Gemeinderat die Genehmigung versagte. Von der AmtShauptmannschas wurde Lichtenberg zur Aufnahme der Rohre angewiesen, mit der Begründung, daß bei der Verfügung über öffentliche Gemeinde- wege auch die Wegeaufsichtsbehörde mitzu sprechen und eine Wasserleitung volkswirt schaftliche Bedeutung habe. Dagegen hat Lichtenberg Einspruch erhoben, indem es unter Hinweis auf das Gesetz vom 28. März 1872, geltend macht, daß die Errichtung der Wasserleitung kein allgemein öffentliches, sondern nur Interesse der Stadt Freiberg sei. Die zuständige Behörde für das Ent- eignungsverfahren wäre jedoch das Ministerium oeS Innern, keinesfalls aber die AmtShaupt- mannschaft. Das Oberverwaltungsgericht hat zu Gunsten Lichtenbergs entschieden und Freiberg in die Kosten sämtlicher Instanzen verurteilt. - j- Ein Aktionärschutzverband ist in Leipzig gegründet worden. Er bezweckt den Zusammenschluß der Aktionäre und Oblikatio- näre zurgemeinsamen Wahrung ihrer Interessen. Im besonderen will er die Fühlung zwischen den Aktionären der einzelnen Gesellschafen vermitteln, damit sie in den Generalversamm lungen und bei sonstigen Gelegenheiten ihre Rechte gemeinsam vertreten. Die Hauptrechnung der Stadt Leipzig auf )aS Jahr 1901 weist eine Gesamteinnahme von 29 913 386,11 Mk. auf, der eine Ge- ämtausgabe von 30317474,84 Mk. gegen übersteht, so daß sich ein Zuschuß von 404 088,72 Mk. erforderlich machte. Im 1900 stellte sich der Zuschuß auf 1955413,86 Mk., während sich im Jahre 1899 ein Ueber- chuß von 395 195,79 Mk. ergab. Leipzig. Der alte Johannessriedhof hier- elbst, auf welchem die Gebeine so vieler be rühmten Männer schlummern soll im kommenden Jahre säkularisirt werden. Denkmäler von Wert, u. a. das herrliche Werk auf dem Grabe von Dominic Grassi, sollen erhalten bleiben. - Ziemlich bestimmt erhält sich hier das Gerücht, daß Se. Majestät der König in der ersten Hälfte des November zum Besuche der Stadt eintreffen wird. Im Kgl. Palais herrscht bereits Rührigkeit.! Leipzig. Das gesamte städtische Schul wesen erforderte ihm Jahre 1902 einen Gesamtaufwand von 7 504 659 M. Hiervon entfielen auf die höheren Schulen 1 513 737 M., auf die Volksschulen 5 982942 M., owie auf gemeinsame Ausgaben 8580 M. Die Einnahmen betrugen im ganzen 1 952 958 N. nämlich 558713 M. bei den höheren Schulen und 1394249 M. bei den VolkS- chulen. Der aus der Stadtkasse zu leistende Zuschuß stellte sich somit auf 5 551 700 M. 3or zehn Jahren, also im Rechnungsjahre 892, bezifferte sich der Zuschuß auf 3 241 24 l M. Er ist demnach in diesem Zeiträume um 2 310459 Mk. oder um 71,3 Prozent gestiegen. Leisnig. Bei einer vor Kurzem unfern unserer Stadt abgehaltenen Jagd wurde Herr Hauptmann Pank, Sohn des Herrn Geh. Kirchenrates Superintendenten v. Pank ver sehentlich durch einen Schrotschuß, der ihn im Gesicht traf, erheblich verletzt. Das Vor kommnis hat hier lebhaftes Bedauern hervor gerufen. Döbeln. Der seit Sonntag vermißte hiesige Böttchermeister K. Rücker ist am 9. d. Mts. von Kindern und einem Soldaten in dem Gehölz am Abhang des Burgstadels als Leiche aufgefunden worden. Der allge mein beliebte Mann, der bekanntlich das Opfer eines aufdringlichen Weinreisenden geworden ist, indem er unvorsichtigerweise eine Bestellung von 300 Litern Wein unter schrieben hatte, Hot sich in seiner Verzweiflung durch Erhängen das Leben genommen. Außer der Gattin beweinen ihn 10 Kinder von denen sechs noch unerzogen sind. Nossen. Im Sitzungssaale der städtischen Kollegien herrscht viel elektrische Spannung, die von Zeit zu Zeit zur Entladung führt. Nachdem am Dienstag in der Stadtverord- neten-Sitzung trotz mehrerer Wahlgänge die Wahl zweier Stadträte zu keinem Erfolg ge führt hatte, wurde sie am Sonnabend noch mals vorgenommen und führte zu dem Er gebnis, daß Malermeister Lunau wieder-, für den ausscheidenden Ingenieur Wagner aber der Hotelier Grabmann neugewählt wurde. Die Wahl des letzteren erfolgte erst im dritten Wahlgange, eine große Minderheit war für Wagner. Im Verlaufe der Debatte wurde vom Stadtverordnetenvorsteher, Amtsgerichts rat Pöthko, dem Bürgermeister Dr. Eberle das Wort entzogen, als er auf den zur Wahl stehenden Stadtrat Wagner zu sprechen kam. Der Bürgermeister rief die Entscheidung des Kollegium an, welches ihm mit zehn gegen fünf Stimmen das Wort wieder zurückgab. Bürgermeister Dr. Eberle machte seine Be denken gegen die Wiederwahl damit geltend, daß er erklärte, Wagner sei der größte wirt schaftliche Gegner der Stadtgemeinde; fast in jeder Ratssitzung müsse er von der Teilnahme an irgend einem Beratungsgegenstande aus geschlossen werden, weil seine persönlichen Interessen dabei in Frage kämen; eine der artige Person sei nicht geeignet zu einem Vertreter städtischer Interessen. Ein Kuriosum besteht in Dippoldiswalde seit undenklichen Zeiten insofern, als die Stadt kirche wohl der Kirchengemeinde, die auf dem Turme befindliche Uhr aber dem Justizminis terium zu eigen gehört. Für letzteres ist dieses Eigentumsverhältniü ein ziemlich kost- pieliches, da Unterhaltung und Wartung, owie die nötigen Reparaturen (denn das Werk ist sehr alt) jährlich ziemlich bedeutend sind. Nach dem kürzlich erfolgten Tode des Stadtrats a. D. Bucher, in dessen Pflege die Kirchenuhr stand, ist die ganze Angelegenheit dadurch „brennend" geworden, als der Nach folger sein Amt niederlegte, so daß die Uhr richt mehr bedient wird. Seit dem 1. Okt. teht dieselbe still und zeigt unverändert Vi11 Uhr an. Crimmitschau. Im benachbarten Fran- 'enhausen starb vor Kurzem die erst 24 Jahre alte Ehefrau des Schankwirts Kubanke, die einige Tage vorher ein von einem sogen. Bandwurmdoktor verabreichtes Mittel zu sich genommen hatte. Unter den Einwohnern zirkulierte das Gerücht, daß die Frau von )em Mittel etwas zu viel auf einmal ge nommen habe, so daß ihr Tod erfolgt sei. Sie soll schon am Tage nach dem Emnehmen des Mittels bewußtlos geworden sein; ärzt liche Hilfe hätte sie nicht mehr retten können. Die stattgefundene Sektion der Leiche ergab, raß die Frau an Zuckerkrankheit gelitten hat, sie mit der Zeit den Tod herbeigeführt haben würde. Durch das Bandwurmmittel, dessen schädliche Wirkung festgestellt wurde, und welches überdies für die Frau auch zu stark war, ist der Krankheitsverlauf beschleunigt und der schnelle Tod herbeigeführt worden. Dresden, 9. Okt. Heute früh ^6 Uhr lürzte sich der Sohn des Ministerialdirektors, Geheimrats Dr. Vodel, der Regierungsassessor >r. ,jur. Paul Vodel in dem Hause seiner Eltern, Albrechtstraße 19, vom 4. Stockwerk aus in den Hof hinab, nachdem er sich vot ier die Pulsadern geöffnet hatte. Wie ver- autet, sollen seine Nerven zerrüttet gewcsen ein. Der Unglückliche war sofort lodt. Zwickau. Vorgestern geriet ein 5 ^/,jähr, mabe Namens Weinprecht unter die elektrische Straßenbahn ; dem Aermsten wurden beide deine unterhalb de« Knies glatt abgeschnitten. Nach einer halben Stunde starb er im städtischen rankenhause. Freiberg. Bei den Aufräumungsarbeiten in Folge des hier stattgehabten Großfeuers wurden am Mittwoch ein Geschäftsmann mit zweien seiner Arbeiter, die sich im Erdgeschoß des abgebrannten Hauses befanden, durch Einsturz der Giebel und Decken verschüttet. Nach Lage der Sache muß man annehmen,