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619 Aegyplische Geschwader gänzlich zerstören. Unler der Leitung Französischer Offiziere Haden die Mannschaften beider Flauen einige geringe Kenmniffe in der Artittenewissenschas« erlang«; aber keine menschliche Kunst kann Mairosen aus ihnen machen. Die Disziplin, zu der sie gelang« sind, ist eben nur hinreichend, ihnen den Siachel der Wildheil zu nehmen, durch den diese Barbaren sich bisher so furchibar ausgezeichnei haben; doch dieser Verlust ist nich« durch einen bester qeregetien Much und durch die Beharrlichkeit der Europäer ersetzt worden. Die Zeile» haben sich in der Thai, in dieser Hinsicht, bei den Türken, Aegyplern und Arabern auf eine traurige Weise ge- ändern Bis zu einem furchlbaren Grade cnchusiastftch, Anhän ger des Fatalismus und ihren Herren eifrig ergeben, fochic» sie unter der grünen Standarte des Propheten mit einer Wildheil, die an Derzweifluug gränzte, und mehr wie Teufel, als Menschen. Von ihrer Jugend auf ward ihnen gelchri, die Christen zu ver achten, zu verfolgen und zu Sklaven zu machen und sich sorg- fäiiig vor der Einführung ihrer Suren und Gewohnheiten zu hüten- Mehmed Ali riß zuerst diese Schranke nieder, gründete seine Macht durch die Vertilgung der Mamelucken und war um seiner eigenen Sclbsterhaliung willen gezwungen, die Gränzen, deren strenge Bewachung er haue vorschreiben sollen, zu über springen. Der Feldzug Napoleon Bonaparie's war das Mittel, feine Aufmerksamkeit auf die Europäer zu richten: er sah an den Fortschritte» dieses Feldzugs, daß die höchste Tapferkeit, ohne Eintracht und Disziplin, von keinem Nuyen wäre gegen die be sonnene Entschlossenheit und überlegene Taktik der Europäischen Armee- Die Mamelucken, eine Reiicrci, die in der ganzen Weil ihres gleichen nicht hatte und voll deren Heldenmnthe das Schicksal Aegyptens abymg, zerstoben vor dem niederschmettern den Eisen, und die Mach« Aegyptens sank vor einem Volke, das bisher von ihnen kaum unier die Kinder der Menschen gerechnet wurde. * (Schluß folgt.) China. Der Handel mit China und Englands Verhältnisse zu diesem Lande. Von Adolph Barro«. Eanlon, der einzige Hafen China'«, welcher dem auslän dischen Handel offen steht, hat einen sehr bedeutenden Verkehr. Im Jahre 18Z7 berechnete man die Einfuhr auf Wo Millionen und d»e Ausfuhr auf 220 Millionen Franken. Die Briten sind hier, wie fast allerwaris, gegen die übrigen Ausländer im Vor- «heile; sic haben «n dem erwähnten Jahre für 180,718,000 Franken emgeführ« und für ungefähr 101,400,000 Franken ausgesühr«. Die Einfuhr an Opium allein schätz« man auf 00 Mill. Franken. Sowohl das Opium, als die auf 45 Millionen Franken be rechnete rohe Baumwolle, die jährlich nach China wanden, werden von dem Britischen Indien geliefert. Andere Einfuhr- Artikel von Seiten Englands sind: Tuche und wollene Stosse, für ungefähr 15 Millionen Franken; baumwollene Stoffe, für 8 Millionen; mancherlei Produkte der Bergwerke und der Manu fakturen Englands, für 25 Mi». Franken. Dagegen gebrauch« England jährlich: Thee, für ungefähr 90 Millionen; Flockseide, für 45 Millionen; rohen Zucker, für 5 Millionen, und 25 Mill- Gold und Silber. Eine Parallele zwischen dem Französischen und dem Briiischen Handel mi« China ist für Frankreich sehr beschämend. Den >80,718,000 Franken der Bnnfchcn Einfuhr konnien wir I8Z7 nur 050,000 Franken an Werth, und ihrer Ausfuhr nicht über 1,400,000 Franken gegcnübcrstellen! Wir überlasten unseren Nachbarn fast ohne allen Widerstand einen Verkehr, in welchem wir, wenigstens hinsichtlich gewisser Artikel, mi« ihnen konkurriren könnten. Das Uebel ist um so größer, als unsere Manufakturen jene geringe Summe nicht einmal liefern. Die Maste der einge- sührten Artikel bestand 1817 au» Reis (von Batavia und Manilla), Pfeffer von Sumatra, Bengalischem Opium und Spanischen Piastern. Sind denn nun wirklich unübersteigliche Hindernisse vorhan den, die uns jede Konkurrenz unmöglich machenk Sollte jeder Weg zu einer kaufmännischen Reform uns für immer verschlossen seynk Gewiß nicht- In diesem Augenblick, wo unsere Industrie so erstauncnswürdige Fortschritte macht, wo die Wissenschaft ihr ein« so mächtige Stütze geworden, möchte ich eine solche Be hauptung nicht wagen. Die Wahrheiten der höheren politischen Ockonomie dringen bei uns allmälig an das Lich«; sei« mehreren Jahren bemerk« man in Frankreich eine große kaufmännische und industrielle Gährung, der die Regierung kräftigen Vorschub «hu«; unsere Industrie bemüh« sich, die Granzen zu überschreiten, welche unsere politischen Revolutionen sei, einem halben Jahrhundert ihr gesteckt hauen. Sie bedarf hinführo nur der Erfahrung und guter Leitung; vor Allem aber ist cs, wenn wir zu Ergebnissen gelangen wollen, erforderlich, daß der Associations-Geist bei uns sich entwickele, baß unsere Fabrik-Siädic und ihre natürlichen Depots, die Seehäfen, sich die Hände bicien und keine Anstren gung scheuen, um den Kampf zu bestehen. Die Aufgabe ist «nchi über ihre Kräfte- Die Märkte China'« bicien uns wichtige Auswege. Darum liefern unser Hande! und unsere Industrie nicht ihren Aniheil ;U jenen 15 Millionen Franken wollener Siosfe, welche die Engländer alle Jahr dcii Chinesen verkaufens Sind wir in diesem Artikel hinter unseren Nachbarn zurückgeblieben k Ich glaube es »ich«. Warum sollten unsere baumwollenen Stoffe, unsere Uhrmacher- Arbeiten nich« mi« denselben Artikeln, sofern sie aus Englischen Fabriken sind, rwalisiren könnens') Unsere Staatsmänner sind heutzutage, Gott sey Dank, zur vollen Einsicht gelangt, Saß ohne Tausch kein Handel möglich ist. Eben das Nichlvorhandensey» dieses so noihwendigen Ele mentes «st die vornehmste Ursache unserer kaufmännische» In feriorität in entfernten Landern. Wie können unsere Schiffe die Erzeugnisse unseres Gewerbfleißes nach China bringen, wenn es ihnen ganz umnLglich «st, daselbst Rückfrachten zu findens Eine kaufmännische Reise besteht aus einer Hinfahrt und einer Her fahrt j beide muffen ihre Vorihcile abwersen. Wenn nun die Rückkehr Französischer Schifft, statt ihren Umcrnchmunge» Vor theil zu bringen, ihre Lasten um 40 bis 50 Prozent vermehr«, wie ist da eine Konkurrenz mit England möglichk Warum habet, wir nur ein oder zwei Handelsschiffe, die all jährlich nach China fahrens Weil wir nur eine oder zwei La dungen Thee in China cumchmen können. Wir würden jedes Jahr hundert Schiffe im Chinesischen Meere haben, wenn unsere Zoll-Einrichiungcn uns erlaubten, Consumtwne-Arttkel China'» als Rückfracht cinzünchmen. Diese Frage ist von unberechenbarer Wichtigkeit; denn sie interessiri unseren Gewcrbfleiß nicht minder, als unsere Schiff fahrt. Keines von beiden kann gedeihen oder in Nach,heil kom men, ohne daß das andere dieselben Wirkungen in gleichem Grade empfindet. Die Schifffahrt ist nur der Kanal der Industrie. Leider ist aber gar viel von unserer Seile zu ihun, dannt dieser Zweck erreicht werde. Manche Reform muß ins Leben trete», manches mvwiducilc oder örtliche Jmereffe durchkreuzt, manches Voruriheil überwunden werden. Unsere jetzige Infe riorität erklärt sich befriedigend: sie ist die Folge einer Krisis, dergleichen alle Siaaicn in langen Zwischenräumen zeigen. Ein halbes Jahrhundert beständiger Kriege, t» deren Verlauf unsere Häfen blokirt und die verschiedenen Industrie-Zweige in den Kreis unserer innere» Bedürfnisse eingeengt waren, Hai alle un sere Verhältnisse zum Auslande nochwendig lähmen müsse», und al« nun der Friede die Häfen Frankreich» wieder öffneic, als der Französische Handel wieder frei sich bewegen konnte, da fanden wir aus allen Markie» der Welt eine furchtbare Konkurrenz. Rührige Nebenbuhler hatten während unserer langen Umhälig- keit alle Handelswcge so gut als erobert: wir mußten gegen ihre alle Erfahrung anka'mpsen, gegen die großen Kapitalien, die ein ununterbrochener Handel ihnen eingebracht, gegen die immer neu- erregte Thängkeu ihrer Manufakturen und endlich gegen die Zoll-Tarife, die Großbruamens merkaniilisches Uebergewich« saft der ganzen Wel« auferlegl haue. E» ist also gar nicht verwun derlich, daß wir bis jegi nur Stoppeln lesen konnten, wo Andere reiche Aerndien hielten, daß wir annchmcn mußten, was man uns übrig ließ. Ma» reise durch die ganze Welt, und man wird finden, daß in allen Ländern alle Gegenstände der allge meinen Consumtion, alle noihwcndigstcn Artikel fast ausschließ lich durch die Engländer geliefert werden; uns Franzosen bleib« nicht» übrig, als den Bevölkerungen der entfernten Länder ge wisse Luxusartikel zuzuführen, die zuweilen großen Gewinn ab- werfen, deren Absatz aber stets von den Zufälligkeiten lokalen Wohlstandes abhäng«. Ich komme auf de» Handel des Auslandes mit China zurück. Der Britische Handel mit dieser Monarchie befindet sich jcy« in einer Krise, deren Folgen schwer zu berechnen sind; jedenfalls werden sic höchst wichtig seyn. Die neuesten Maßregeln der Chinesischen Regierung werden den Absatz des Opium«, wenig« sie»» eine Zeitlang, unmöglich machen. Nun aber haue dieser Handel einen jährlichen Werth von 90 Millionen Franken, und diese Summe deckte so ziemlich alle» Thee, welchen die Englän der in China kauften: ungeheure Kapitalien wurden daraus ver wendet und noch viel bedeutendere in Bewegung gesetzt; er war eme Onelle unermeßlichen Gewinne, auf welchen die Ostindische Compagnie rechnen?, und der ihr vielleicht gerade in Lem Augen blicke fehlen wird, wo sie am dringendsten seiner bedarf. Wenn aber der Opium-Verkauf die Ostindische Compagnie im höchsten Grade inleresstrle, so war dieser Verkauf für den Handel Groß« brilanicii« überhaupt, da« die vermittelnde Rolle dabei spielte, von nicht geringer Wichtigkeit. Diese ganze kommerzielle Bewegung ist urplötzlich, und zwär in demselben Augenblick, als sie ihren höchsten Punkt erreich« baue, gelähm« worden. Es wird die« also für den ganzen In disch-Britischen Handel ein fürchterlicher Schlag seyn; denn sämm-- lichc Handelszweige eines Lande« stehen in einer Ari von solida rischer Verbindung; man kann nicht einen derselben zerstören, ohne die übrigen in wesentlichen Nachthcil zu bringen. Die Nach wirkungen dieser Ärifi« wird man auch in England verspüre». Kann nun England gegen China Repressalien ergreifen? — Schwerlich. Eine Nation ha« nur zwei Müicl der Wiedcrvergeltung gegen eine andere, die ihren Handel beeinträchtigt. Diese Mittel sind der Krieg, oder analoge Maßregeln gegen die Einfuhr-Produkte Le« Landes, über da« man zu klagen hat. Betrachten wir das letzte Mittel zuerst; kann England den Chinesen damit Schaden zufügen, wenn es die Einfuhr-Zölle der Chinesischen Waaren erhöht? Nein; denn-die Einfuhr dieser 1 dieselben fragen au» an dlc Deutsche Industrie qerichlct werden können, so dursten die Winke, die Herr ?ld. Barrot seinem Laterlande ,uebt, gewiß auch in dem unsrigen nicht unbeachtet bleiben.