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—b 44 » — Aus der Äennfahrt Mb es des Fragens und des Erzählens nicht allzuviel. Ihre Herzen waren noch zu voll von der jungen Glückseligkeit, als das; ihnen die Worte leicht hätten von den Lippen fliehen sollen. Nnr so viel erfuhr Salbern, daß Erna dnrch Rosa Bernheim, die sie bei ihrer früheren, gemeinsamen Gesang lehrerin kennen gelernt hatte, zu ihrer heimlichen Thätigkeit ans den Brettern veranlaßt worden war, nachdem sie alle anderen Ver- snche, ihre geringen Einkünfte ohne Borwissen des Bakers zn ver bessern, als frncbtlvs erwiesen hatten. „Ich war entschlossen, das; dieser Abend der letzte meiner Bnhnen- lansbahn sein sollte," sägte sie hinzn, „aber als ich Dich im Zn- schanerranm erblickte, da hatte ich mit einemmal die Empfindung, daß er nun auch gewiß der letzte meines Lebens sei, und ich hielt die Nacht, die plötzlich über mich hereinbrach, für die Nacht des Todes. Ach, und als ich Dich dann über mich geneigt sah — mit diesem liebevollen, zärtlichen, besorgten Gesicht — o, es war so schön, so unbeschreiblich schön, daß ich in jenem Augenblick wahr haftig mit tausend Freuden gestorben wäre!" Statt aller Antwort zog er sie wieder au sich uud bedeckte ihr weiches Bloudhaar mit seinen Küssen. Da schrak sie plötzlich in seinem Arm znsammen und sah ganz verstört zu ihm auf. „Aber nun wirst Du Deinen Abschied nehmen müssen, und ich habe Dir nnn doch Deine Zukunft zerstört! O, wie konnte ich das nur so ganz vergessen!" Fester als zuvor umschlang sie sein Arm, und auf seinen bär tigen Lippen lag ein heiteres Lächeln. „Man wird mich nm un seres Herzensbündnisses willen schwerlich zwingen, meinen Abschied zn nehmen," sagte er mit der fröhlichen Zuversicht eines über sein Schicksal völlig bernhigten Mannes. „Aber wenn es selbst der Fall wäre, kannst Dn denn nicht an Deinem eigenen Empfinden ermessen, meine Liebe, wie wenig mir das bedenten würde neben dem Glück, Dich mein eigen nennen zu können?" Da küßte sie ihn ans den Mund; denn an der überschweng lichen Wonne ihres eigenen Herzens fühlte sie, daß er damit nur seine innerste Ueberzengung ausgesprochen hatte, uud in seligem Schweigen legten sie den Rest ihrer Fahrt zurück. Der Karlsruher Rhcüihafcn. Die jüngste grössere Schöpfung der unter thatkröftiger Leitung in stetem Aufschwung begriffenen badischen Residenzstadt ist der Nheinlwfe». Die Geschichte seiner Erbauung reicht beinahe anderthalb hundert Jahre zurück, aber erst der Initiative der jetzigen Gemeindeverwal tung ist es gelungen, das Interesse weiterer Kreise an der Förderung der Schiffahrt auf dem Oberrhein und insbesondere für die Erbauung des Karls ruher Hafens wieder zu erwecken und die vielen Schwierigkeiten zu überwin den, welche sich der Ausführung dieses großen Unternehmens entgegenstellten. Die Schiffahrt auf dem Oberrhein dient nicht nur den speziellen Interessen der zunöchst in Betracht kommenden badischen Städte Karlsruhe und Kehl, sondern auch einem Landesintcresse, weil dadurch weite Gebiete des Vorteils billigerer Frachten für Massengüter teilhaftig werden und dies zweifellos einen Aufschwung von Handel und Industrie zur Folge haben wird. — Der Karls- ruher Hafen liegt in der Nheinniederung westlich des Stadtteils Mühlburg; er erstreckt sich bis zum Fuße des Hochgcftades und steht durch einen 1000 Meter langen Kanal in Verbindung mit dem Rhein. Tie derzeitige Anlage besteht aus zwei Hanptbecken, dem Mitteldecken, dem Südbecken und einem kleineren Becken sttr den Peiroleumverkehr. Tie Vcreinigungsstelle der drei Becken vor dem llebcrgang in den Kanal dient als Schiffs-Wendeplatz. Süd lich der Mündung in den Rhein befindet sich vor der Einfahrt in den Kanal ein Vorhafen. Für die künftige Vergrößerung ist ein weiteres, zum Südbccken symmetrisch ausgebildetes Hafenbecken auf der Nordseitc des MitlelbeckenS in Aussicht genommen. Tie Gesamtanlage des Hafens samt dem Kanal zum Rhein, den Tammen und Verbindungswegen umfaßt eine Fläche von 135 Hek- tar. Die für den Halenverkehr nutzbare llfcrlänge beträgt 4500 lausende Meter, toovon 500 laufende Meier als Ouaimauer ausgcbaut sind. Für Lager- platze und industrielle Anlagen stehen etwa 37 Hektar zur Verfügung. Die Gesamtwasscrsläche der drei Hafenbecken samt dem Schiffswendeplatz mißt bei mittlerem Waoerstaude ungefähr 10 Hektar. Durch die Ausführung des nörd lichen Hafenbeckens kann die Nserlange späterhin um ungefähr 1400 laufende Meter, die Nutzfläche nm etwa 10 Hektar uud die Wasserfläche um 7 Hektar vergrößert werden. Da? Haseuvlauum liegt ^,00 Meter über der Hafensohle. Zum Schutze der umliegenden Niederung gegen das Hochwasser des Rheins ist die gesamte Hasenanlage einschließlich des Kanals von Dämmen umschlossen, deren Krone 0,80 Meter über dem Hochwasser von 1^82, somit 9,60 Meter über der Hafensohle liegt. Tie Erdiuaffcubcwegung zur Ausfüllung des.Hafen- plannms nnd zur Herstellung der Dämme beläuft sich auf insgesamt 2,140,000 Kubikmeter. Ten Landverkehr nach nnd von dem Hafen vermittelt eine Zu fahrtsstraße vom Stadtteil Mühlburg her nnd ein Verbindungsgeleise von der Güterstation Karlsruhe-Westbahnhvs. Im Innern des Hmengebietes selbst ist durch eine größere Anzahl von Straßen und durch ausgedehnte Gcleiscanlagen für die Anfahrt von Land- nnd Eisenbahnfahrzeugen nach den Lande- und Lagerplätzen und durch Verlade-Einrichtungen und große Lagerräume für die Förderung de» NmschlaaverkebrS und die Lagerung der Güter Sorge getragen. Das Tage- und Brauchwasser des ganze» Hafengebietes wird durch ei» Retz unterirdischer Kanäle abgeführt. Eine Fähranlage dient dem Verkehr zwischen dem südlich des Hafens gelegenen Ort Daxlanden und dem Gemarkungstelle dieser Gemeinde auf der Nordseite der neuen Anlage. (Schluß folgt.) Bei der Arbeit. Die kleine Brigitte liest ein Kapitel aus der Bibel vor. Wie flink die Nadel das feine Linnen dabei durchsticht, als ob sie wüßte, daß es Brantlinnen ist, da? sie näht. Ja — Brautlinnen, denn das schöne Mäd chen mit den dichten blonden Flechten wird bald Hochzeit machen und viel Weißzeug ist der Stolz einer jungen Bäuerin. Manchmal läßt sie die fleißigen Hände einen Augenblick ruhen und schaut sinnend auf die duftenden roten Ptosen im Glase, die Er ihr gebracht, Er, den sie so herzinnig vom Grunde ihrer Seele lieb hat und an dessen Seite als schmucke Bäuerin sie sich das Leben mit seinen Mühen und Freuden so herrlich denkt. Und wenn sie dann erst glückstrahlend einen bansbäckigen Knaben ans dem Schoße wiegt, der ihr lächelnd entgegenlallt — dann — „Aber Schwester, Du hörst gar nicht, was ich lese," tönt die Stimme der kleinen Brigitte an ihr Ohr. Sie fährt leicht zusammen, sie hatte so schön geträumt; weiter stichelt die Nadel nnd zieht den feinen Zwirn durch das Linnen. Sie ist wieder bei der Arbeit. v. P. Seine Sache. Untersuchungsrichter: „Ich frage Sie nun, haben Sie den Diebstahl verübt oder nicht?" — Angeklagter: „Gar nit haben's zu frag'n — 'rauskriegen müssen'S." Das empörte Fritzchen. Mama: „Du hast gestern in der Schule Strafe bekommen, Fritz?" — Fritz: „Woher weißt Du denn das?" — Mama: „Na, von Deiner Lehrerin!" — Fritz: „Daß doch die Weiber nichts verschweigen können!" Eine einträgliche Krankheit. Mols gehörte zn Ende des achtzehnten und Anfang des neunzehnten Jahrhunderts zu den beliebtesten Schauspielern in Paris. Einst war er krank, und zwar gefährlich. Da kamen denn täglich die feinsten Equipagen vorgefahren, deren Insassen sich angelegentlich nach dem Befinden des allbeliebten Mannes erkundigten. Endlich konnte den Fragern der Bescheid gegeben werden, daß Herr Mols sich auf dem Wege der Besserung befinde, und daß ihm die Aerzte zur Stärkung seines genesenden Körpers er laubt hätten, täglich „einige Tropfen" Burgunder zu nehmen. Im Laufe der nächsten zwei Tage wurden Molv vierhundert Flaschen besten Burgunder? von seinen Verehrern gesandt. Verwickelte Richtschnur. Feldwebel: „Noch auf eins will ich die Herren Einjährigen aufmerksam machen. Der Herr Hauptmann pflegt gern ab und zu einen Witz loszulassen. Lachen Sie laut, so werden Sie bestraft; lächeln Sie verstohlen, so meint er, das wäre Hohn; lachen Sie gar nicht, so hält er Sie für dumm! Also richten Sie sich darnach!" Die Vermehrung durch Stecklinge gelingt bei den gewöhnlichen Fenster- blumen, die wir meist krautartig veredeln, im März am besten, immergrüne harte Dekorationspflanzen hingegen, wie Epheu, Pelargonien rc. vermehrt man am besten erst im August. Ein billiger Dünger für Zwergobstbäume. In der in vielen Haushal tungen vorkommenden reinen Holzasche haben wir einen guten und billigen Dünger zur Frnchtcrzeugung. Nicht aber Torf- oder Kohlenasche, welche gegen über Holzasche fast wertlos ist. Die Asche kann entweder zu allen Jahres zeiten ans die Erde gestreut und unterhackt werden, oder sic wird im Wasser ausgelöst, 10 bis 12 Tage stehen gelassen und dann als flüssige Düngung dem Baume verabreicht, welche Anwendungsweise auch wirksamer ist. Je nach der Größe des Baumes sind zwei bis sechs Liter Asche pro Baum zu geben, wel ches einigemal im Jahre wiederholt werden kann. Behandlung kleiner Brandwunden. Hat man sich gebrannt, so nimmt man Holzkohle, zerstößt dieselbe fein und schüttet das Pulver auf ein Stückchen Leinwand. Dieses legt man auf die Wunde und bindet es fest. Alsbald hört nicht nur der Schmerz auf, sondern die Kohle absorbiert und desinfiziert auch alle Exsudate, wie Wasser, Eiter rc., so daß die Heilung rasch vor sich gehen kann. Diesen Umschlag läßt man so lange liegen, bis die Kohlenkrnste von selbst abfällt. Charade. Nimm ein Beispiel dir im Leben, > Von des Ersten Thätigkeit. 2 Wem die dritte ward gegeben, -3 Ist darvk wohl nicht erfreut. Al-Z ein Trittes nennt daS Ganze js Tir ein reich besetztes Haus, 7 Und beim Svmmcrjouncuglnuze » Zieht ein Volk dort ein und aus. Julius Falck. Arithmogriph. 2 3 4 5 6 7 8. Hafenstadt NIN Suez-Kanal. I 2 .1 4 2. Eine Stadt in Portugal. 6 5 4 0 4 4. Eine Stadt in Baden. « 2 6 5 1. Ein Kurort im Engadin. 16 3 4 u. Hauptstadt von Lakonien. 3 3 v 5. Eine Stadt in Nordfrankrcich. 8 6 3. «Ltadt im Fürstentum Birkenfeld. 2 3 > 6 4. Eine russische Universität. Die Anfangsbuchstaben ergebe» 1—8. Paul Klein. Auflösung folgt in nächster Nummer. Auflösung des Anagramms in voriger Nnmmer: Ahorn—Nahor. Alle Rechte Vorbehalte». Verantwortliche Redaktion von Ernst Pfeiffer, gedruckt und heransgegeben von Bremer « Pfeiffer in Stuttgart. Or Fuchsha < Frei in's Frei in'S Die Naunhofer Nr. 34. An die S auf das 1. 8 Die La den 30. dss. Nauv Nicht „lo „lt Die unläl rate geführte besonders Dr Maliks eine 2 legbarer Ank JesuitismuS herigen Gegn wegung die 3 geöffnet, soda von Rom!" z geworden ist. jener Debatte denen Dr. l wegen der Ko tobten Hand I weise der Rei mit dem Afsc Selbstschutzes der OrdenSpi 60 000 auf ! mögen der O von 50 auf des Immobil 10 Milliarde; Anzahl von zogen, lieber setz zu unter Oesterreich en Wanderung, w derartige Jnv der Klöster de sei, Stellung kannte an, do fördernd gewi heute die Sac wie insbcsond moral die schn und Volksleb botene Uebersi Orden in Oes durch welches gerufen wurd^ Männerorden Frauenorden i betrug dasVeri Gulden, beziff 238 432 964 redenden Tha aus dem Kacho Wort: „Das muß herabge! so ist unschwei geführte Kams ein Kampf für in letzterer nn starren Forme spitzfindiger C äußeren Kulti — Die wird jetzt ar China gefall, pedition vom t zugestellt. 5 lediglich Erin angelegt werd