Volltext Seite (XML)
Frühjahre der Bau in Angriff genommen und bis Ende Mai beendet ist. Bei dieser Ver sammlung wurde auch die Wafferleitungsfrage berührt und gab der anwesende Herr Bau meister Seiferth den Interessenten über die der Genossenschaft zu Grunde liegenden Ideen genügende Aufklärung, worauf allgemein der Wunsch und Wille ausgesprochen wurde, die Moltkestraße an die bis jetzt Seiferth'sche Wasserleitung unter den bekanntgegebenen Bedingungen anzuschließen; hierdurch sind für das Wasserwerk weitere ca. 20 000 Quadrat meter Areal gesichert. — Wieder ein Schritt in der Entwickelung Naunhofs vorwärts. Glück auf im neuen Jahre! Naunhof. Herr Selierwafferfabrikant Fichtner, welcher seit etwa Jahresfrist in unserer Stadt eine größere Bierniederlage besitzt, hat neuerdings das große Etablissement Park Meusdorf käuflich erworben, und wird es vom 1. April ab selbst bewirtschaften. Sein hiesiges Geschäft geht in den Besitz seines Bruders über. Wir wünschen dem thätigen Unternehmer recht viel Glück. Naunhof. In der nächsten Nummer unseres Blattes werden wir unsere geschätzten Abonnenten einen eleganten Almanach welcher eine volle Ucbersicht im Postverkehr giebt, als nachträgliche Weihnachtszugabe beilegen. D. R Naunhof. Auf dem Wege nach Erd- mannShein hatte Frau Sch. von hier das Unglück auszurutschen, und dabei den Ober schenkel zu brechen. Die Verunglückte lag zirka V2 Stunde hilflos, bevor Pafsgnten hinzukamen, welche dann für sofortige Hilfe sorgten. Naunhof, 31. Dez. Bei der gestern in GerichShain stattgefundenen Jagd wurde Herr Gutsbesitzer M. aus Fuchshain von einem Jagdgenossen durch einen Schuß in den Oberschenkel schwer verwundet. Mit einem der nächsten Züge begab sich der Verletzte nach dem Leipziger Krankenhaus. -j- Drucksachensendungen. Es ist zu- lässig, auf gedruckten Visitenkarten die Adresse des Absenders, seinen Titel, sowie mit höchstens 5 Worten oder mit den üblichen Anfangsbuchstaben gute Wünsche, Glückwünsche Danksagungen, Beileidsbezeugungen oder andere Höflichkeitsformeln handschriftlich bei zufügen. Mit Beginn des neuen Jahres treten im Königreich Sachsen die bisher mit den Handelskammern vereinigt gewesenen Gewerbe kammern als selbständige Körperschaften in Thätigkeit, nachdem ihnen das Ministerium die Rechte und Pflichten der Handwerkskammer übertragen hat. -j- Alle Radfahrer sind im eigenen Interesse darauf aufmerksam gemacht, ihre Radfahrer karte« für das Jahr 1902 schon jetzt zu erneuern. Die Stadträte sowie Gemeinde vorstände des betreffenden Wohnortes bewirken die Ausfertigung. - j- Mit dem 1. Januar tritt die neue Arzneitaxe in Kraft. Ueberschreitungen der Taxe und ihrer Nachträge sind mit Geldbuße bis zu 150 Mk. zu belegen. Aerzte und Wundärzte, welche von den für ihre Kranken verschriebenen Arzneien einen Rabatt oder andere Vorteile vom Apotheker annehmen, sowie Apotheker, welche dergleichen bewilligen oder mit Aerzten oder Wundärzten gewisse Prozente, einen Anteil am Gewinne oder unentgeltliche Lieferung von Medikamenten oder anderen Waren vereinbaren, unterliegen einer Geldstrafe bis zu 150 Mk. oder bei erschwerenden Umständen einer Haftstrafe bis zu vier Wochen. - j- Zahlungseinstellungen sind im ver gangenen Monat im Königreich Sachsen 124 eröffnet worden, das sind 5 weniger als im Monat Oktober. Auf die Kreishauptmann- schäft Leipzig entfallen davon 30. Beteiligt sind an diesen 124 Zahlungseinstellungen 54 Kaufleute, bezw. Händler, 26 Handwerker, 16 Fabrikanten, 9 Gast- und Schankwirte, 8 Landwirte und Gärtner, 6 Baugewerken, 3 Kunstgewerbtreibende, 1 Privatperson und 1 Aktiengesellschaft. Beendet wurden im gleichen Monat 90 Zahlungseinstellungsver fahren, 61 durch Abhaltung des Schluß termins, L9 durch Zwangövergleich und 10 durch Einstellung des Verfahrens wegen Mangels an Masse. Grimma. Im benachbarten Kreschwitz brachen auf einem Teiche Freitag Nachmittag 4 Kinder ein. Eins konnte gerettet werden, die anderen drei Kinder ertranken. Leipzig. Der Verein Leipziger Buch- druckergchilfen beschloß, Abänderungen an dem vereinbarten neuen Lohntarife unter allen Umständen energisch entgegenzutreien. — Zahl reiche sächsische Gemeinden haben im Laufe der Zeit bei sich Sparkassen errichtet; im amtshauptmannschaftlichen Bezirk Leipzig be stehen allein 13 Gemeindesparkaffen. Das Bedürfnis ist damit vollständig gedeckt und so trug auch der Bezirksausschuß der Amts hauptmannschaft Bedenken, die in Böhlitz- Ehrenberg neu zu errichtende Sparkasse zu genehmigen. — In der Zwangsarbeitsanstalt in L -Thonberg fanden in der Nacht zum Sonntag 104 obdachslose Personen Auf nahme. — Unter dem dringenden Verdacht der Teilnahme an dem an Fräulein Lory verübten Raubmorde wurde dieser Tage der Schriftsetzer Karl E. aus Wien in Metz ver haftet, der sich ans der Durchreise nach Paris befand und dessen Signalement auf einen der Verdächtigen paßt. Am Weihnachtsheiligabend Vormittag ist die Tischersche Wassermühle auch Zunftmühle genannt, mit sämtlichen Nebengebäuden in Mannewitz-Liptitz niedergebrannt. Die drei Burschen, die aus der Straf anstalt Sachsenburg entsprungen waren, sind in Chemnitz bei einem nächtlichen Einbruchs versuche festgenommen worden. Der Stadtrat zu Riesa hat die Errichtung eines Realprogymnasiums beschlossen. Einer Dresdener Klavierfabrik ging von ihrer sibirischen Filiale in Irkutsk nachstehende interessante Mitteilung zu: „Es gelang mir, zwei große Musikwerke nach Mongolien zu verkaufen, welche für den jungen Gott in Mongolien bestimmt sind. Es ist dies ein Knabe, der von den Priestern ausgewählt wird, aber nur bis zum 21. Lebensjahre leben darf, dann wird er ermordet, und es wird wieder ein Kind als Gott gewählt, das mit jedem Luxus bis zum 21. Lebensjahre umgeben wird." . . Auch ein Kulturbild! Das Jahr 1902 bringt Dresden auch das hundertjährige Jubiläum der Kuhpocken- Jmpfung, Im Jahre 1802 impfte, um mit gutem Beispiele voranzugehen, der damalige Generalstabsarzt Dr. Raschig seine eigene Tochter und seinem Beispiele folgte sein Kollege, der AmtSphisikuS Dr. Erdmann hierselbst. Auerbach. In den ersten Morgenstunden des 3. Feiertages ist von leider unbekannt gebliebenen Frevlern unser Bismarkdenkmal geschändet worden. Der Pallasch, auf den die Figur des Fürsten sich stützt, wurde völlig abgeschlagen. Lichtenstein. Am Sonnabend wurde der hiesige Tiefbauunternehmer Edwin Hiller unter dem Verdachte des Meineids in Haft genommen. Bei Leistung des Offenbarungs eides soll er es mit der Wahrheit nicht ge nau genommen und eine größere Forderung verschwiegen haben. Geschichtliches über die Neujahrsfeier. Jedes Volk kann sich das Recht nehmen, den Jahresanfang zu beginnen, wann es den Anlaß dazu für gut findet. Wir haben den Jahresanfang am 1. Januar vorgefunden. Als solcher ist er ein paar Tausend Jahre alt. Denn er stammt noch von den allen Römern her, aus deren Sitte ist aber sehr allmählich Brauch, ja erst völlig feststehend nach Einführung des Gregorianischen Kalenders, im 16. Jahrhundert geworden. — In den ersten Jahrhunderten des Christentums war die kirchliche Feier des Tages nicht sowohl ein Fest- als vielmehr ein Buß- und Bettag und zwar ausdrücklich im Gegensatz zu den heidnischen Lustbarkeiten, welche mit den so genannten Saturnalien begannen als den Fest lichkeiten zu Ehren des Saturn, des Gottes der Zeit. Noch Augustin, der Kirchenlehrer hielt ausdrücklich: „Neujahrspredigten gegen die Heiden." Auch die Sitte der Gratulation stammt von den Romern, wo damals sogar die Clienten ihren Patronen Geschenke brachten und Kaiser Caligula selbst sich in die Thür stellte, um Geschenke seiner Untertanen in Empfang zu nehmen. Nachdem das Weih nachtsfest am 25. Dezember eingeführt war, was freilich erst gegen das 5. Jahrhundert allgemein war, wurde der 1. Januar als Fest der Beschneidung und Namengebung Jesu von der damaligen katholischen Kirche zur Ein führung gebracht und dem Jahresanfang gar keine Rücksicht in den Gebetsformularen ge schenkt. Der evangelischen Kirche blieb es auch hier Vorbehalten, der Sitte der JahreS- feier kirchlich gerecht zu werden. H. Schulze. Zeitgemäße Betrachtungen. (Nachdruck verboten.) „Jahresschluß!" Noch zieht durchs trauliche Gemach — der Duft von grünen Zweigen, — doch weiter gehts zum Neujahrs tag — und frohe Wünsche steigen! — Weil Alles einmal enden muß — in diesem Erden leben — so ist ein Anfang und ein Schluß — auch jedem Jahr gegeben! -- — Froh rüstet man sich hier und dort — und schließt die Reihen fester, — bald klingt manch wohl gemeintes Wort — zum fröhlichen Sylvester. — Man scheidet von dem alten Jahr — nach alter deutscher Weise — und wie'S von jeher Sitte war — geschieht das nicht so leise! — — Klingling! Beim Glase goldnen Weins geziemt sich's wohl zu fragen: Was brachte 1901? — Wie hat es sich betragen? — Be züglich seiner Witterung — gabs wenig Grund zur Klage — doch brachte viel Erbitterung — die wirtschaftliche Lage! — — Und leider gabs im Uebermaß — geschädigte Jntreffen — wer einstmals in der Wolle saß — hat jetzt im Pech gesessen — man stöhnte viel von schlechter Zeit — viel Arges gab's zu lesen — und Racenhaß und Völkerstreit — sind auch genug gewesen! Die schöne Friedens- Illusion — ist Illusion geblieben — noch ging Herr Mars nicht in Pension, — lreibts, wie er's hat getrieben. —Die China krieger kehrten heim — die Buren kämpfen weiter — noch ging Dewet nicht auf den Leim — noch sammelt Botha Streiter! — — Sie haben trotzend der Gefahr — sich treu bewährt als Helden — 0 möge auch das neue Jahr — Erfreuliches uns melden — und überhaupt dem neuen Jahr — sehn hoffend wir entgegen — es mache unsre Wünsche wahr — und bringe Allen Segen! Nun woll'n wir nicht mehr rückwärts schaun — das Alte mag versinken: — Wir blicken vorwärts mit Bertraun, — Klingling — wir wollen trinken! — Wir nehmen froh das Glas zur Hand, — die Sorge sei ver trieben, — ein Heil dem deutschen Vater land — es lebe, was wir lieben! — — Noch zieht durchs trauliche Gemach, — ein Duft von grünen Zweigen, — und weiter geht'S zum Neujahrstag — und frohe Wünsche steigen! — Was uns bedrückte, soll vergeh'n, — das Gute blühe weiter!— Glück auf! — Auf frohes Wiedersehn — im neuen Jahr! — Ernst Heiter. Vermischte Nachrichten. * In Kiew wurde eine außergewöhnlich schöne, schwer leidende Frau in ein Hospital geschafft. Die Kranke, die längere Zeit in einer Familie zu Kiew als Bonne im Dienst gestanden hatte, war ihrem Passe nach eine Kleinbürgerin Anastasia Nikolajew. Schließ lich gestand die Kranke aber ein daß sie die Fürstin Olga B. sei, eine in der Peters burger Aristokratie bekannte Frau. Ihre Ehe war äußerst unglücklich, sodaß sie sich entschlossen hatte, zu fliehen. Da es ihr nun als Fürstin schwer gefallen wäre, eine Beschäftigung zu finden, nahm sie den Paß ihres Kammermädchens und lebte als Bonne in Kiew, bis ihre Krankheit sie zwang, ihre Stellung aufzugeben. * Amerikanische Kohle in Europa. Die „Jllin. StaatSztg." erörtert den Ge danken, daß amerikanische Kohle in kurzer Zeit auf den europäischen Märkten Erscheinen wird, und bemerkt dazu: „Von Sachver, ständigen sei der Plan erwogen worden- große eiserne Dampfer von etwa 15 000 Tonnen Tragfähigkeit zu erbauen und diese zur Kohlenbeförderung cinzurichten. Obschon diese Dampfer nur auf geringe Rückfracht von Europa nack den Vereinigten Staaten zählen könnten, wäre doch durch sorgfältige Berechnung festgestellt worden, daß eine solche Dampferlinie einen sehr ansehnlichen Gewinn abwerfen würde. Man glaubte, daß die so angelegten Kapitalien eincn Nutzen von 15 Prozent ergeben müßten, und es würde deshalb in allernächster Zeit mit dem Bau einer eisernen Flotte begonnen werden." Europa muß sich demnach aus das Anwachsen der „amerikanischen Gefahr" gefaßt machen. Heiteres aus einer Schule in Kamerun. Der an der Schule des evangelischen Afrikavereins in Bonanjo angestellte deutsche Lehrer Ebding giebt in seinem ersten Bericht vom Kamerunfluß einige heitere Erlebnisse mit seinen schwarzen Schülern zum Besten. Mit dem Schulzwang hat es dort natürlich noch seine Schwierigkeiten. Dec Lehrer ließ daher bei der Ausnahme sämtliche Schul-r unterschreiben, daß sie bei unerlaubten Ver säumnissen 50 Pfennige Strafe zahlen müßten. Sie versuchten erst den Kontrakt zu brechen. Als er aber nickt nachgab, sondern die Rück ständigen beim Oberhäuptling Manga Bell verklagte, der ein Freund und Förderer der Schule ist und sogar seine zwei Töchter zum Unterricht schickt, brachte der und jener noch vor Ablauf der bestimmten Frist seinen Fünfziger. Einer kam sogar und bat den Lehrer flehentlich: „Gieb mir doch lieber für 50 Pf. Schläge". Im deutschen Sprach unterricht kommen zuweilen komische Dinge vor. Eines Tages wurde das Aktiv und Passiv der Zeitwörter geübt. Tie meisten Schüler schrieben ganz ordentliche und ver ständige Sätze. Einer aber machte sich's be quem und ließ im Aktiv und Passiv das gleiche Subj'kt. Er schrieb kühn: Der Jäger tödtete einen Elefanten; paff.: Ter Jäger wurde von einem Elefanten getödtet. Die Hausfrau jagt die Magd fort; pass.: Die Hausfrau wird von der Magd fortqejagt. Oder: Die Knaben tragen Erde ; paff.: Die Knaben werden von der Erde getragen. — Als ein Schüler kam, sich ein Heft zu deutschen Wörtern zu kaufen, legte ihm der Lehrer zwei Arten zur Auswahl vor. Auf seine Frage, welches er wolle, nahm er eins und sagte: „Dieses hat mich zuerst geliebt". Unverkenn bar ist eine gewisse Liebe zur Schule und ein großer Lerneifer. Der Erzieher hat manchmal noch in später Nachtstunde Ge legenheit, junge Burschen in seiner Nachbar schaft sich deutsch unterhalten oder deutsche Sätze und Lieder aufsagen zu hören. Be sonders gern lernen sie deutsche Lieder, religiöse und andere. Auch das Rechnen macht ihnen Freude. Im Singen sind sie vollends unermüdlich. Sie hätten es am liebsten jeden Tag einige Stunden und sehen es als Strafe an, wenn dieser Unterricht m t einem anderen Gegenstand vertauscht wird. Die nächste Nummer der Naunhofer Nachrichten erscheint Freitag dß Mittag 12 Uhr. D. Red. Unsaren werten 6ä8ton, Lroundon und kobannton xeululi^rvn >vir biormit kerslicksl zum neuen laße. 8oblo88inüblo. 1 (ladtbot Lioba. Kobert u. brau. /Vsäe/ k/. HM *1 von kab und Lorn Sie bestell Vimeede rum nvusn iskr! 8obnoidorm8tr. kimro u. Lrnn K W Lio gllloUiekee neues «ladr ^Üll86bt aoinor Norton Kund8obakt, Lroundon und Lolrannton Lust, llögvl, 8obubmaob6rm6i8t6r. 8ondoy r/. //er,/. bloujabr 1902. Noinor Norton kundaobat't, bobon Lroundon n. kobannton AH M. "M. vM. cM. -"M. 8oinon Norton kundon und Lroundon zum dabrosnoobsol dio besten lllüelcmiieelie. Ä Unssror vvorton Xnndsobat'tZiobon Lroundon und Kobannton von 8tadt und Land äis dvrrUvksIvn O!ücl<^ün8cfie zum nouon dabr! flemekermsmter kunre und krau. Xum dabrvZivoobsol ^vüv8obon >vir allon unoorn Norton Oä8ton, Kunden, Lroundon und kobannton oin AlüekUekss N6U68 ckLkr! t bloinor Norton kunckobakt, Iwbon Lroundon und kobaonton dvrrlledvn v 1 a v k « « «s v d rum 1akrs8^6ck8e! de» McdAWcde moinon worton kundon, Lroundon und kobannton /um