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Naunhofer Nachrichten : 29.11.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-11-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787848183-190111298
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787848183-19011129
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787848183-19011129
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Naunhofer Nachrichten
-
Jahr
1901
-
Monat
1901-11
- Tag 1901-11-29
-
Monat
1901-11
-
Jahr
1901
- Titel
- Naunhofer Nachrichten : 29.11.1901
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die geringer bemittelte Bevölkerung nur noch schwer zu erschwingen sei. Das Pfund kostet dem Fleischer unter Hinzurechnung der Spesen, Steuern usw. mindestens 80 Pfg. Die Ur sache liege sicherlich an dem Mangel der er forderlichen Anzahl gut ausgemästeter in ländischer Schweine. In den vier größten Städten Sachsens seien z. B. in den ersten zehn Monaten des Jahres 1900 406 687 Stück Schweine aufgetrieben worden, in diesem Jahre betrage die Zahl in dem gleichen Zeit räume aber nur 366 517 Stück, ganz abge sehen davon, daß entsprechend dem Anwachsen der Bevölkerung der Auftrieb in den vier Städten um 4000 Stück hätte zunehmen müssen. Es seien also rund 44 000 Stüc Schweine weniger zu Markte gekommen, als bedurft worden seien. Wenn nicht Deutschlands Nachbarländer mit dem hier fehlenden Vieh so reich gesegnet wären, müßten die Fleischer eine solche Misdre rat- und hilflos über sich ergehen lasten. In diesen Nachbarländern h rrsche jedoch ein großer Ueberfluß an Schweinen, die trotz der hohen Transportspesen, des Zolles usw. sich in Deutschland bei mindestens gleichguter Qualität bedeutend billiger stellen würden, wie die einheimischen Schlachtschweine, wenn nur ihre Einfuhr gestattet wäre. Zwar würden vielfach geschlachtete Schweine aus dem Auslande eingeführt, doch seien hiermii viele Nachteile verbunden. Wohl bedürfe die einheimische Landwirtschaft eines gewissen Schutzes, doch liege dieser weniger auf sani tärem als auf wirtschaftlichem Gebiete. Es dürfte aber unerläßlich sein, daß die wirt schaftlichen Interessen der Landwirtschaft zu einer Zeit wenigstens zurückgestellt würden, wo die gesamte vor Allem aber die ärmere Bevölkerung in viel höherem Maße notleidend sei, wie die Landwirtschaft. Die Gefahr, daß durch Einfuhr lebenden Viehes aus außerdeutschen Ländern Seuchen eingeschleppt werden könnten, sei in Rücksicht auf die ein gehenden Untersuchungen an den Grenzen durchaus nicht groß. (L- N. N.) Bewaffnung der Landbriefträger. Zur Frage einer eventuellen Bewaffnung der Landbriefträger schreibt die „Deutsche Verkehrs-tg.": „Durch eine Reihe von Tages zeitungen geht die Mitteilung, daß nach ministerieller Anordnung die Landbriefträger allgemein mit dem neuen Infanterie-Seiten gewehr ausgerüstet werden. Anlaß zu dieser ungewöhnlichen Maßnahme sollen mehrere Raubanfälle gegeben haben, die in letzter Zeit in verschiedenen Gegenden auf Land- brieflräger verübt worden sind. Wie wir uns an zuständi er Stelle unterrichtet haben, ist die Zeitungsnachricht völlig aus der Luft gegriffen; eine derartige Anordnung des Reichs postamts ist weder ergangen, noch in letzter Zeit überhaupt in Erwägung gezogen worden. Durch Ausrüstung der Landboten mit einer Waffe würden räuberische Angriffe gegen diese Personen nicht ferngehalten werden, auch würde von der Waffe kaum wirksam Gebrauch gemacht werden können, weil die sehr wenigen thatsächlichvorkommendenUebersälle erfahrungs ¬ gemäß hinterrücks verübt werden, so daß der An gegriffene außer Stande ist, mit Erfolg zur Waffe zu greifen, zumal die Landboten in der Regel durch die mitgeführten Postsachen in ihrer Beweglichkeit behindert sind. Da gegen würden durch unvorsichtige Handhabung und mißbräuchliche Verwendung der Waffe unzweifelhaft häufiger Unglücksfälle entstehen. Angriffe auf das Postpersonal und das diesem anvertraute Gut sucht die Reichspost- Verwaltung durch gewisse Maßnahmen vor zubeugen, die in langen Jahren sich recht wohl bewährt haben. Zunächst werden den Postfußboten, denen die Beförderung von Postsachen zwischen benachbarten Postorten ob liegt, Beiboten mitgegeben, sobald es sich um die Beförderung von Gegenständen höheren Wertes handelt. Ferner wüsten unter der gleichen Voraussetzung Begleiter auch den mit Fuhrwerk ausgerüsteten Postboten, sowie den übrigen fahrenden Posten mitgegeben werden. Soweit Posten ohne Schaffnerbe gleitung durch unsichere Gegenden kommen, werden die Postillone mit Säbeln ausgerüstet. Die Landbriefträger insbesondere nehmen, um den Anreiz zu Uebcrfällen zu beseitigen, Wert gegenstände nur bis zu einer beschränkten Höhe im Einzelnen zur Bestellung mit; bei den während der Dunkelheit auszuführenden Landbestellgängen har, wenn erforderlich, eine Beschränkung des mitzugebenden Gesamtwert betrages zeitweise oder auch überhaupt ein zutreten. Diese Vorkehrungen haben sich bei sachgemäßer Anwendung bewährt und, wie die sehr geringe Zahl der Ueberfälle zeigt, auch ausreichend erwiesen. Zu weitergehenden Anordnungen, insbesondere zur allgemeinen Bewaffnung des mehr als 30 000 Köpfe starken Landbestellpersonals, liegt daher nicht das geringste Bedürfnis vor." Rundschau. — Die Sozialdemokraten stellten Ed. Bernstein als Reichstagskandidaten in Breslau an Stelle Dr. Schönlank's auf. — Kiel. Seit 4 Tagen werden all abendlich in den Straßen der Stadt zahl reiche Frauen und Mädchen von einem Un bekannten ohne Veranlassung durch Dolch stiche verletzt. Im Ganzen sind schon etwa 30 weibliche Personen davon betroffen worden. Bis jetzt ist es der Polizei noch nicht gelungen, den Thäter zu ermitteln. — In Erfurt beschloß eine Anzahl Groß industrieller der Provinzen Sachsen und Thüringen die Einberufug einer Versammlung amtlicher deutscherGroßindustrieller nach Bertin ür Anfang Dezember zur gemeinsamen Stellungnahme gegen den Zolltarif. — Halle a. S. Sämtliche neue unbe- oldete Stadträte haben ihre Mandate nieder gelegt, weil die Stadtverordneten ihnen Un- clbstständigkeit gegenüber dem Magistrat vorgeworfen und das Vertrauensvotum ver- agt haben. — Der Dampfer „Alerta" ist mit 100 Pastagieren bei Manila untergegangen. — Wegen wiederholt schwerer Mißhand lungen mehrerer Neger in Kamerun wurden drei Kaufleute, aus Bremen, Köln und Hamburg stammend, verhaftet. — Zürich. Der unter dem Verdacht des Mordes in Oporto verhaftete deutsche Frei herr v. Rothkirch-Panten wurde heute in das hiesige Gefängnis eingeliefert. — London. Aus Amsterdam wird ge meldet, das Boykott gegen die englischen Schiffe in Amsterdam am 16. Dezember zu beginnen. — Gerüchtweise verlautet, in dem gestrigen Ministerrat sei beschlossen worden, die Kritik der liberalen Presse dahin zu be antworten, daß die Regierung die Bedingungen, welche sie den Buren anzubieten im Stande sei, veröffentlichen werde. — Auf dem eng lischen Dampfer „Larot", der eine große Menge Proviant an Bord hatte, wurden Dynamitpatronen entdeckt, die anscheinend während der Fahrt explodiren sollten. Es wird behauptet, daß das Attentat von Buren freunden vorbereitet sei. — Lord Kitchener beabsichtigt, wie aus einem an seine Schwester gerichteten Briefe hervorgeht, in kürzester Frist zu demissioniren. — Nach amtlichen Feststellungen werden die in diesem Jahre in London in vermehrter Zahl von 5000 vorgekommenen Wahnsinus- fäüe als eine Folge des südafrikanischen Krieges bezeichnet. — König Alexander von Serbien will sich von der Königin Draga scheiden lasten, um sich mit der jüngeren Schwester zu ver heiraten. Aus Stadt und Land. Naunhof, 28. November Naunhof. Zu der bevorstehenden Kirchen vorstandsergänzungswahl sind hier erfreu licher Weise 213 Anmeldungen erfolgt, sodaß zu hoffen ist, daß auch eine recht zahlreiche Beteiligung bei der am 2. Adventssonntage, den 8. Dezember, nach beendigtem Gottes dienste stattfindenden Wahl selbst eintritt. -ß Das erste Verzeichnis der bei der Be schwerde- und Petition-Deputation der Zweiten Kammer eingegangenen Beschwerden bez. Petitionen ist soeben erschienen. Es umfaßt 68 Nummern, unter denen wie ge wöhnlich die Eisenbahnpetitionen überwiegen. Mehrere Petitionen beziehen sich auf die Errichtung bezw. Wiederrichtung oder Ver mehrung von Amtsgerichten (in Dresden, Thum, Strehla, Rötha). ch Gebäudeversicherung im Königreich Sachsen. Schon in den Berichtsjahren 1897 und 1898 hatte die LandeS-Brandversicherungs- Anstalt eine überaus günstige Entwickelung zu verzeichnen. Die Geschäftsergebniste in den Jahren 1899 und 1900 dagegen lassen noch einen erheblich größeren Aufschwung erkennen. Die Versicherungssumme ist von 4 981 178140 Mk. auf 5 485 330530 Mk. gestiegen. Weun sich diese Versicherungs umme in den Berichtsperioden von 1891/92 riS 1897/98 um rund 307, 263, 285 und 598, 99/1900 aber um 504 Millionen er höhte, so ist daraus zu entnehmen, wie un gewöhnlich rege die Bauthätigkeit in den etzten Jahren gewesen ist. Eine weitere ansehnliche Erhöhung ist auch bei der Zahl der Gebäudekomplcxe zu verzeichnen. Der Zuwachs betrug 9740 gegen 8201 in den Jahren 1897/98. Die Gesamtzahl der Komplexe hat nunmehr die Höhe von 355 590 Mark erreicht. Durch Umwand lung weicher in harter Dachung, sowie infolge von Bränden hat sich der Versicherungswert für weich gedeckte Gebäude auch in den Berichtsjahren 1899/1900 erheblich ver mindert. Er sank von 150412 510 Mk. auf 141369 360 Mk. -ß Pfarrerverein. Es wird geschrieben: Wie wir von informirter Seite hören, dürfte nun doch noch eine Vereinigung der evan gelischen Pfarrer Sachsens zu einem einzigen Pfarrerverein zu Stande kommen, derart, daß man beiden Gruppen zu Leipzig und Chemnitz im Vorstand gerecht wird. Es ist das nur zu begrüßen, da eine Krankenkasse und auch weiter zu erstrebende Wohlfahrtö- cinrichtungen nur dann wirklich floriren können, wenn eine größere Anzahl sich daran beteiligt. Aufgaben zu lösen zum Wohle des Standes giebt es genug, vor allen Dingen wird es die Aufgabe des neuen Vereins sein müssen, eine Neuregelung des Besetzungsver fahrens der Privatkollaturstellen im Petitions wege zu erstreben, denn es ist bitter, wenn unter 150 Bewerbern um eine auskömmlich dotirte Stelle zumeist der Jüngere dem älteren Familienvater vorgezogen wird. -ß Ein großer Gewinn der sächs. Landes lotterie ist, wie wir teils bekannt gegeben, nach der sächs. Residenz gekommen und zwar die Prämie von 400000 Mk. auf die Losnummer 32 480. Die glücklichen Gewinner der Prämie, die außerdem noch einen 5000-Mk.-Gewiun einheimsen, spielten bei Herr Lotteriekollekteur Rötzschke. Sämmtliche Anteile sind, wie wir nun erfahren, an sogenannte „kleine Leute" in Dresden und Umgegend gelangt. Wahrlich ein schöner Zug des Schicksals! Fünf Zehntel wurden von Arbeitern gespielt. Wie ganz anders mag sich für diese Glücklichen nun mehr das nahe Weihnachtsfest gestalten! Grimma. Zur diesjährigen Wahlfähig keitsprüfung am hiesigen Kgl. Seminar hatten sich 33 Kandidaten gemeldet, die amtlich die Prüfung bestanden. In Grimma wurde der Bursche eines Militärarztes verhaftet, weil er im Verdacht 'tand, seinen Vorgesetzten vergiften zu wollen. Der Bursche selbst, soll auch Gift zu sich ge- nommen haben. Leipzig. Am 5. Januar nächsten Jahres oll hier eine Konferenz der sozialdemokratischen Gemeindevertreter im 11. 12. 13. und 14. Wahlkreise statifinden. Das Schwurgericht Leipzig verurteilte die 26 jährige Anna Schuster aus Borna, v.lche am 9. Oktober ihr Kind in eine Kiste gepackt und bei lebendigen Leibe ver brannt hatte zu vierzehn Jahren Zuchthaus. Leipzig. Für die Erbauung des Zentral bahnhofes ist in dem sächsischen Etat für 1902/03 ein Betrag von 14 800 000 Mark als erste Rate eingestellt worden. Danach ist anzunehmen, daß mit den ersten Arbeiten im nächsten Jahre begonnen wird. Im etzten Augenblicke hat sich hier in der Oeffentlichkeit eine Erörterung darüber ent- ponnen, ob ein Kopfbahnhof oder ein Durch gangsbahnhof für unsere Stadt das beste wäre. Diese Auseinandersetzungen kommen zu spät, denn die sächsische Staatsregierung Gewanne» und verlöten Roman von Feodor Büchner. 43 Die Herren grüßten sich. In ihren Zügen lasen sie gegen seitig die verwunderte Frage: Wie konstnen Sie hierher? Sie waren noch nicht in? Hause des Präsidenten znsamuieugetrvffen und weder Elisabeth noch Eva hatten dem einen von der An wesenheit des anderen etwas mitgeteilt. Sie betraten gleich zeitig die Garderobe, Übergaben die Mäntel der« dort harren den Dienern, ein kurzer Blick in den Spiegel, ein Bürstenstrich über das Haar, dann noch die Uniform, auch Wilbraudt hatte heute seine OffizierSuniwrm an. glatt gezogen, dann betraten sie nacheinander den vom hellsten Licht überfluteten Salon. Der weite Naum war fast gefüllt von eleganten Franener- scheinungen, glänzenden Uniformen und Herren in tadellosem Gesellschaftsfrack. Durch die geöffneten Flügelthüren konnte man die schön geschmückten, vom hellsten Lickt überstrahlten angren zenden Räume erblicken. Wilbrandt war so lange nicht in der großen Welt gewesen, als daß er sich nicht anfangs etwas bedrückt gefühlt hätte. Als er Elisabeth begrüßte, reichte ihm diese mit liebenswürdigem Lächeln die Hand zum Kuß „Ich freue mich, daß Sie auch hier sind und nuferer Ein ladung Folge geleistet haben, Herr von Wilbrandt," sagte sie, „Sie finden auch noch eine Bekannte ans der Gegend von Wil dau hier, meine Cousine, Fräulein von Weinhold, die leider hier zum erstenmal auSgeht und erst vor einigen Tagen ange- kommeu ist, so daß sie sich, da sie niemand kennt, hier anfangs etwas einsam und verlassen Vorkommen wird Ich würde Ihnen dankbar sein, wenn Sie als alter Bekannter sich ihrer ein we- nig annehmen wollten. Meine Pflichten als Hausfrau erlauben mir leider nicht . . ." „Also eine Vertrauensstellung, die ich bereits bei Ihnen, gnädige Frau, erworben habe,' warf Wilbrandt ein wenig iro nisch dazwischen. „Ganz recht, Herr von Wilbrandt, und deswegen wage ich auch noch eine Bitte an Sie," fuhr Elisabeth in liebenswürdi gem Tone fort. „Haben Sie noch den Tischwalzer frei?" „Alles, meine Gnädigste!" Er ahnte das Kommende. „Ich werde mir daher erlauben, Ihr Fräulein Cousine darum zu bitten," kam er ihr zuvor. „Sie habe» meine Gedanken erraten, Herr von Wilbrandt, I ich bin Ihnen zu großem Dank verpflichtet." Dann richtete sie! an Wilbrandt noch einige Fragen, sie schien an seiner Unter-! Haltung augenblicklich großen Gefallen zu finden. Ihm selbst kam es vor, als ob sie ihn absichtlich Hinhalten ! wolle. Ihm brannte der Boden unter den Füßen ; beim Ein-! tritt schon hatte er Eva von einer Schar junger Herren nm-! ringt gesehen, welche sie baten, ihren Name» in ihre Tanz-! karte eintragen zu dürfen; nun kam er sicher zu spät. Endlich entließ ihn Elisabeth mit einem gnädige» Neigen des! schönen Kopfes. Als er auf Eva zuging, lachte sie ihm schon entgegen. „Ich komme gewiß z» spät, gnädiges Fräulein, bin aber wirklich schuldlos." Er reichte ihr die Hand. „Sie habe» wohl keine» Tanz mehr frei?" „Doch, Herr von Wilbrandt, den Tischwalzer habe ich noch nicht besetzt." „Den Tischwalzer?" frug erbeinah erschrocken, „und weiter nichts?" „Nein, ich habe ihn für Sie aufgehoben," bekannte sie klein laut und verlegen. „Ich danke Ihnen, daß Sie an mich gedacht haben, gnädi ges Fräulein," entgegnete er mit erregter Stimme, „heben Sie ihn bitte ans und warte» Sie nur einen Augenblick, ich komme so fortzurück." ErgmgzuLena;zumGlückhnttedieseschon alles besetzt. Erleichtert atmete er auf und eilte zu Eva zurück. „Jetzt darf ich mit reinem Gewisse» darum bitten." Sie reichte ihm die Tanzkarte hin; er überflog die darin stehenden Namen mit einem kurze»» Blick, obenan stand Kras- sell, und trug sich dann ein. „Ihre Frau Mama hatte mich ge beten, Fräulein von Weinhold um diesen Tanz zu bitten, daher meine Besorgnis," erklärte er ihr lachend, „ich bin recht froh, daß die Dame, ganz gegen Erwarte» Ihrer Frau Maina, sehr begehrt ist, sollst wäre mir die Freude des heutigen Abends ver leidet worden." In diesem Augenblick wurde das Zeichen zum Beginn des TanzeS gegeben, die Geigen wurden gestimmt, die Paare reih ten sich auf. Wilbrandt trat zurück und noch zu einigen anderen Damen, die er um Tänze bat. Das Glück war ihm zwar nicht beson ¬ ders günstig, allein waö that das! Er war in einer so fröh lichen Stimmung, daß er sich nicht im mmdesteu dadurch be drückt fühlte, seine Freiheit vielmehr dazu benutzte, Eva oster um Extratouren zu bitte». Krassell tanzte wenig. Er stand »»eist in einer Ecke und be obachtete, ein bitterer Zug lagerte sich dann um seinen Mund. In einer Tanzpause trat er auf Eva zu. Er hatte ursprüng lich die Absicht gehabt, sich heute Evas Entscheidung zu holen. Elisabeth hatte es ihm über Erwarten leicht gemacht, und, wie er sich eingesteheii mußte, seine Auuäherlmg auf jede Weise be günstigt, die Thatsache war vorbande», in welcher Absicht sie o bandelte, »vnr ihm gleichgiltig. Der Einwilligung des Präsidenten glaubte er sicher zu sei», da derselbe stets sehr fre»ndlich und liebenswürdig zu ihm war. Da mpßte ihm nun heute Wilbrandt in den Weg treten. Auch der unaufmerksamste Beobachter hätte wahrnehmen können, daß Evas ganzes Interesse sich diesem zuwandte. Schon das letzte Mal, als Krassell im Hause des Präsidenten gewesen, mar Eva ihm merklich kühlergegenübergetreten als wie früher Er konnte bisher keine Erklärung dafür finden, jetzt freilich sah er klar, sehr klar sogar. Trotzdem frng er die junge Danie, wie lange Herr von Wilbrandt schon in H . . . sei. Er habe sich, offen gestanden, sehr gewundert, ihn so plötzlich hier zu treffen „Ich weiß nicht genau, Herr vvu Krassell, drei Wochen mag er etwa hier fein," antwortete sie ihm. „Und ist er nur vorübergehend hier oder ist er hierher ver setzt worden?" „In einigen Woche»» geht er wieder nach Lindenthal zurück," war ihre Antwort. „Sie freuen sich wohl sehr, eine» alten Bekannte» aus Wil dau hier zu treffen?" frug er und sah sie forschend an. „Ja," bekannte sie ihn» offen und blickte verlegen auf ihren Fächer nieder. Krassell schwieg. Die wunderlichste» Gedanken stiegen in ihm auf. Nervös nestelte er an seinen Handschuhe»». Eines stand in ihm fest: zurück um keinen Preis! Langsam ging er fort. EvaS trauriger Blick folgte ihm. Krassell that ihr leid; sie wnßte, daß sie ihm wehe that, aber ändern konnte sie es nicht; das nttgestüme Herz, in welchem Glück und Liebe ihre Wurzel» geschlagen, konnte nicht schweigen. 93,20 hat bereit gebäude a für die kin sind, erw eines Koj Frankfurte bewährt ! Hof wird ! was dem Bevölkermi werden (v preußischen find bisher (für beide Leipzh Wittwe en einigen I Gar^onher funden zu meinsam t Der Freie» zunächst de dabei hoch Hochzeitsta gangenen ( finden, un! eingetroffer selbst zur Vor dem ! straße wart allein I. k air den Sö daß er sich läßt sich zu I ein Gw entfloh, we rückznzahleri Braut ist s< Großbc entstand ar gebäude del Stallgebäud mauern ei gerettet wer Heuvorräte, versichert. 14. Jahre bardau errr Hahn besch nicht in g, getadelt wo» den Brand eingestanden gericht abge Döbeln. iH den Haa die Luft nic alle Aussicht gewählt zu Beim 2 Gutsbesitzer; 9jährige Sol durch das o tenne herab bhemnit des Könign meinsamen Geistlichkeit bhemnit Dirne auf viutels, das Das Soup, sell hatte kein, de»» Tischen hir eine Gruppe z» Elisabeth ihu l „Wo ist Ev „Nein, Gn Ihren» Fränle den." „Für wen! tig im Saal n» bereits in ang, schwieg, aber „Kommen wandte sie fick Herr ihr seinen „Sehr ger» anschreitenden Er beteilig In Gedanken s ans nnd zu W»l einen düsteren Dumpf und den Anbruch de kalte Neujahrs» Einen kurz ten Gesellschaft gen Moments I in einen» Kaleii gen, Scherzwor chende Lippen, gen Stimmnttg knnft noch verb> Als er mit l sw »md sagte seit; ich weiß, p leS an Jhuen x „Ich werde
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