Volltext Seite (XML)
Waren nach seinen Wünschen herabzusetzen. Er braucht das nur bei einer Dampferlinie durchzusetzen, so hat er seinen Zweck erreicht, denn die übrigen Linien muffen dann von selbst mit. * Wie weit Berlenmdnngssucht führen kann, das lehrt auch wieder ein Vorgang, über den aus Brühl bei Köln am Rhein wie folgt berichtet wird: „Hier erschoß sich kürzlich der Rechtskonsulent Coßmann. Gegen ihn war ein Verfahren eingeleitet worden, das ihm zur Last legte durch anonyme Briefe hiesige Bewohner, namentlich BürgeiStöchter schändlich verleumdet zu haben. Coßmann nahm sich die Anschuldigung derart zu Herzen, daß er seinem Leben ein Ende machte. In einem zurückgelaffenen Briefe beteuerte er seine Unschuld. Die weiteren Nachforschungen haben nunmehr eine Frau von hier so schwer belastet, daß sie als Schreiberin der Briefe zur Verantwortung gezogen wird." Es wird das nicht der letzte derartige Fall sein, über den zu berichten wäre, und daß dem so ist, muß tief bedauert werden. * In den Händen der Mafia. Es wird geschrieben: Ein unerhört kühner Personenraub wurde einmal wieder von Mafiosen bei Mazora in Sizilien ausgesührt. Der Kaviliere Burgio, einer der reichsten Grundbesitzer jener Gegend, mochte eine In spektionsreise nach einem Gute bei Paterno. Kaum hatte er aber den Gutshof betraten, als er sich plötzlich von acht maskierten Briganten umzingelt sah, die ihn banden und in ein Zimmer des Hauses einschloffen. Dem Kutscher passierte dasselbe, nur daß er in eine Scheune gelegt wurde, wo er zwei ge fesselte Leidensgefährten antraf, den Feldhüter und den GutSverwalter, die schon vor der Ankunft des Padrone dingfest gemacht waren. Darauf kehrten die Briganden zu Burgio zurück, dem sie den Revolver auf die Stirn setzten und von dem sie kaltblütig 100000 Lire Lösegeld verlangten. Die Verhandlungen dauerten drei Stunden. Endlich nahmen die Mafiosen das Anerbieten Burgios an, ihnen 10000 Lire auszuzahlen, wenn sie einen ihrer Leute in sein Haus schicken wollten, um die Summe zu holen. Burgio schrieb darauf an siine Frau, dem Ueberbringer des Brieses 10 0U) Lire auszuhändigen, indem er die Bemerkung hinzufügen mußte, daß wenn das Geld nach Sonnenuntergang ein träfe, er Frau und Kinder nicht mehr Wieder sehen würde. Einer der Briganten übernahm es, der Signora Burgio den Schreckensbrief zu überbringen. Al o Frau Burgio aber nur 5000 Lire fand und bereit war, sich den Rest der Summe crst zu besorgen, erklärte sich der mißtrauische Bandit auch mit 5000 Lire zufrieden und ging seines Weges. Burgio wurde darauf loSgcbunden, und die Räuber verschwanden in der Campagna. Man sicht, daß auch Mafiosen manchmal mit sich handeln lassen. Der sterbende Bur. Vom Kampfplatz brachten sie den Greis Und falten stumm nun ihre Hände. Auf seiner Stirn steht Todesschweiß, Sein Puls versagt — es geht zu Ende. — Sein fahler Blick irrt matt umher, Aus tiefer Brust steigt schweres Stöhnen, Rings banges Schweigen, dumpf und schwer, In allen Augen perlen Thränen. — Er streckt die Händ', zwingt hoch das Haupt, Dann haucht der Mund des Totenblassen: „Dies Volk, das treu an Dich geglaubt, Allmächt'ger Gott, kannst Du's verlassen?! Wie viele die gewappnet find, Die wir um Rechtsspruch nur anflehten, Für dieses Unrecht sind sie blind, Sie lassen uns in Kot zertreten." ES liegt ein unsagbares Weh Auf seinem Antlitz, bleich und hager; Er starrt wie wartend auf zur Höh' Und sinkt erschöpft zurück aufs Lager. Dann wieder hebt er sich empor, Läßt finster seine Augen rollen. Reckt seine magern Fäuste vor Und spricht mit fürchterlichem Grollen: „Weh' euch, die ihr um schnödes Gold Zwei Völker treibt zu blut'gen Thaten! Weh' euch die um geringen Sold Gedungen sind, im Blut zu waten! Weh' dir, elender Feigeling, Der Brand gelegt, und als das Lohen Der Flammen immer höher ging, Erbärmlich über Nacht entflohen! Weh' dir, verruchter, blut'ger Lord! Ist das der Weg zu deinem Ruhme?! Du gehst in dampfend Blut und Mord Durch's Heiligste im Heiligtume!" Er blickt umher, und Milde paart Mit Mitleid sich in seinen Mienen, Und Thränen netzten seinen Bart. Er schluchzt und schluchzt — undspricht zu ihnen: „Das ist nun unser freies Land, Das wir mit Schweiß und Schwert errungen! Wie Schurken hat man uns verbannt Und unser Hab und Gut verschlungen. Verbrannt die Stadt — zerstört die Farm, Umhergehetzt gleich wilden Tieren, Geschändet — heimatlos und — arm! Sprecht, was könnt ihr noch mehr verlieren?! Seht, wie der Rauch zum Himmel steigt, Der Opferdampf der Menschenleiber! Und auch mein Lebenslicht verbleicht Von Mordgeschoß ruchloser Räuber! So hebt zum Schwur die nerv'ge Faust Und schwört bei eurem blut'gen Degen: So lang der Feind im Lande haust, Ihn nimmer aus der Hand zu legen!" Fromm schwört die kleine Burenschar. Des Alten Äug' blitzt auf in Flammen, Und wie der Eid beendet war, Da nickt er noch und — bricht zusammen, Sein Blick ist nicht mehr wild verstört: Ein milder Zug von Trost und Frieden Hat sein Gesicht im Tod verklärt: So ist er aus der Welt geschieden. (:) Der Blitzfahrplan für das Königreich Sachsen, welcher in Verlag der Firma M. L R- Zschocher, Dresden, als Winterausgabe erschienen ist, trägt vielfach ausgesprochenen Wünschen des Publikums Rechnung, indem nunmehr auch die Kilometerzahlen von den Stationen angebracht worden sind. Es ist dadurch Jeder in der Lage, sich mit Hülfe der unter Bemerkungen angegebenen Kilometer preise, das Fahrgeld der verschiedenen Klaffen zu berechnen. Weiter sind die einzelnen Linien aus den Anschlußziffern beigedruckt worden, infolgedessen findet man die Zugs verbindungen mit anderen Linien schnell. Der Blitz ist wie bisher für 20 Pfg. in allen Buch- und Papierhandlungen, Bahn hofsbuchhandlungen, bei Kolporteuren etc. zu haben, in Naunhof bei Günz L Eule. Astronomischer Kalender. Mittwoch, den 25. September 1901. Sonnenaufgang 5 Uhr 50 Min. Sonnenuntergang 5 Uhr 54 Min. Mondaufgang 3 Uhr 51 Min. Monduntergang 12 Uhr 55 Min. ff. Mastrindfleifch, frische Kaldaunen empfiehlt Herm. Schwarze. Hochfeine h°chs.m° empfiehlt C. Hoffmann. I>1Innuw» täglich frisch gepflückt ä Metze 35 Pf. a Centner 4 Mk. empfiehlt K. H. Stephan, Langestr. 35. LLiusrkrAut. Hochfein, zart im Geschmack. Z^vlrx 8 VtneLk. XräulsrgkMIbs. AM- Karpfen "MU verkauft billigst F-. Söllner. Vlvnlaek vochlrisebanä, inKlasesteu?u 15,23 u. 30 Kt Otto l-eipnitr, HlN80N8l varsonäsb ein ,,IIln8trirt«8 Hanähnvl» über Kriintor- H»U8mittvl" an «Iväsr- mann ckik Lxpkckibion äsr „8vl»rvikvr'8 Alonutu- KILtter", Oovtlrvu (^nk) KgM IW gl^IW 8lm, Blicks Lkur 2 iLßv iv Aallvdot Mittwoch, den 25. und Donnerstag, den 26. September Ivy WM dlillM kÄü-VMlelliiiM der berühmten Jllusionistin und Zauberkünstlerin krau Arris, HKvaton, KmnA llot^auktzrküustltziin. Das Programm ist zusammengesetzt aus den neuesten Experimenten der Sensationsmagie, Spiritismus und Klopfgeisterei. 8?Ivia, Sie lovktvr ävr Lust und das «owvutvvrsvdvklüvil von w rvr8ouvll LU8 Svw Publikum aut freier Sülms. Tie Zwischenpausen werden durch Musikpiscen ausgefüllt. - - Preise der Plätze: Saal 50 Pfg., Gallerte 30 Pfg. Vorverkauf im Gasthof zum goldnen Stern. Anfang 8 Uhr. — Kaffenöffnung 7 Uhr. Die Direktion. K8. Der gute Ruf, der dieser Künstlerin vorauözeht, läßt bestimmt erwarten, daß auch das verehrliche hiesige Publikum in höchstem Maße zufrieden gestellt werden wird, und sehen wir daher recht zahlreichem Besuch entgegen. L. Lvnv, Impresario. I). O KmkaikO im Mmm ii. Zimm. Sonntag den 29. September d. I. findet WM WW" MM, L Ls "MV dB MW- Lat8lieHvr -DU statt. Die Mitglieder werden zur zahlreichen Be teiligung hiermit eingeladen. Anians v Vlrr vor Vorotsnö. X. ^»'rieelU mnneiier Deiiumselirrtnk, „eil «lj? »teilt mit l)r. Ikomp8on'8 8kifenpulver tVitseke kllsekev mit <Iem 8QU^V^IV xecvasvden int. Damit nttre «lie dlvnüenä weiss »nck dütte einen bei: 8. Zirlsnck, iLonoumvorvin stil 81öttoritr, /Lust, stabsekoen, 8oifonkll!, v stoffmsnn, Meksrü kiikno, 6. l-orsekt, kpotbokor, Moli. 8ekumsnn, fslix 81vogsr staciM. (Ink. : 0. Nertr). Kurt Viionülvr. ill kirvodos M ein 8eilöntopt tlorued. Uan vertanes 68 überall! kraneo mä Mäckeii keuüt/mu rur krtnsokuoA, Versoköuer- unZ unü VeiDnAUNS ikres leint« nur 6roliek'8 sseublumen-8eife au« 6em Lxtrakt« 6er vom Iffar. Kneipn so vieyaek verordneten, äie Haut er- srmokeuüen und kelekenüen Ueuklumen erreu^t. Dreis 50 DIZ. Vrs ist ksrarolm? reroxoiin entfernt Wein-, Kaffee-, k^tt-, 1'inten-, als auok UarrÜeeke aus den keikelsteu Ltoffvn, okne kanäer zu kinteriassen k'eraxoliu ist seit .lakreu erprobt unü ist KeseOImk xermkütrt. Dreis einer neu ¬ artigen Netellkülse 35 uuä 60 DIZ. Lngros üureb üio „kuxelckroKUvriv" von .lolkann HroILvL. It. I« privilogiumo lnkador in vrünn. in Mstron. In staunbok bei 6. stofsmsnn, Kaufmann. Heute Dienstag "MG SchllllhtskA. HM Empfehle ff. hausschlachtene vlat-, lieber- naÄ Lr»1tvur8t. M. Nebe, Bahnhofstraße. Heute frische hausschlachtene MU- Blut- und Leberwurst MU empfiehlt Otto Michael. Hlaursr werden angestellt Groststeinbergerstr. Todesfallshalber sind W> guterhaltene Möbel >W zu verkaufen. Zu erfragen in der Expedition dieses Blattes. Lose zur internationalen KM-AuMmg in Dns-en 1M. sind zu haben bei 6ünx L Iiiilo. Königlich belohnt sich der tägliche Gebrauch von: Radebeuler Theerschwefel« Seife von Bergmann L Co., Radebeul-Dresden Schutzmarke: Steckenpferd, der besten Seife gegen alle Hautunreinigkeiten und Hautansschläge, Mitesser, Gcsichtspickel, Finnen, Hantröte, Blütchen, Leberflecke re. it St 50 Pfg. bei C. Mertz, Drogerie. pskvNtSNWSlt LüM-MivI empfiehlt billigst ldix 8t60Wi'8 Gift-Handlung. RI» in Untersuchung zur sicheren Erkennung u. Beseitigung aller ersichtlichen inneren Erkrankungen, ohne irgend welche An gaben zu bedürfen, werden gewissenhaft«, allein. Spezialität v. Apotheker st. Otto l.inünvk, vrssüsn-st., chem. Labora- torium ausgeführt. rottet sicher Ackermann s Wanzentodt „Diskret" aus. Flaschen ä 50 u. 100Pfg. allein zu haben bei Richard Kühne.