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Ziegen Nerhard Fleck, Handelsgärtnerei. »»Ak /a, />,/?/- aln-erksiatt , Lan-cslmhe 24 ietie i6Z6tiüIlil6k. alienkk-, ttoucisn- »üßnsr, lurMIlüNuvr sl ubrugebkn Wuizenerstr. 267. t gemeinsam mit Naunhofer Nachrichten Orts blatt für Albrechtshain, Ammelshain, Belgershain, Beucha, Borsdorf, Erdmannshain, Eicha, Fuchshain, GroUteinberg, Klinga, Köhra, Kleinsteinberg, Lindhardt, Pomtzen, Staudnitz, Threna und Umgegend Bezugspreis r Frei in's Haus durch Austräger Mk. 1.20 vierteljährlich. Frei in's HauS durch die Post Mk. 1.30 vierteljährlich. Mit zwei Beiblätter«: Illustriertes Sonntagsblatt und Landwirtschaftliche Beilage. Letztere «lle 14 Tage. Verlag und Druck: Günz är Eule, Naunhof. Redaktion: Hugo Rösch, Nauuhos. Ankündigungen: Für Inserenten der Amtshauptmann- schäft Grimma 10 Pfg. die vierge- / spaltene Zeile, für Auswärtige 12 Pfg. § Bei Wiederholungen Rabatt. ; Die Naunhofer Nachrichten erscheinen jeden DicnStag, Donnerstag und Sonnabend Nachmittag 8 Uhr mit dem Datum deS nachfolgenden Tages. Schluß der Anzeigenannahme: Vormittags 11 Uhr am Tage des Erscheinens Nr. 52. Mittwoch, den 1. Mai 1901. 12. Jahrgang. Bekanntmachung. Die Herren Interessenten des Seifert schen Bebauungsplanes werden eingeladen, sich Donnerstag, den 2. Mai 1901 abends 1/2 9 Uhr im Nebenzimmer des Ratskellers zur Besprechung über die äufzustellenden Bauvorschriften thunlichst voll zählig einzufinden. Naunhof, den 30. April 1901. Der Bürgermeister — Igel. Eine deutsche Waffenthat in China. Die deutsch-französische Expedition nach Tschili und Schansi hat an der chinesischen Mauer zu einem Zusammenstoß mit dem Feind geführt. Die Franzosen sind nicht zum Gefecht gekommen. Die deutschen Truppen dagegen haben dem chinesischen Strategen Liu eine schwere Niederlage beigebracht. Liu hatte bekanntlich auf die Aufforderung des Feldmarschalls Grafen Waldersee, sich aus demOkkupationsgebietzurückzuziehen,prahlerisch geantwortet, man möge nur kommen und ihn vertreiben. Jetzt lst er nach hartnäckigem Widerstande über die Mauer zurückgeworfen. Der aus Tientsin datirte Bericht des Ober kommandos des Expeditionskorps lautet nach einem Telegramm der „Leipz. N. Nachr " wie folgt: „Chinesische Truppen wurden unter er heblichen Verlusten nach siegreichen Gefechten der Brigade Kettler an den Paßthoren von H^ischankuan bis einschließlich Kuan am 23. und 24. April aus formidablen Positionen nach Schansi zurückgeworfen und über die Mauer verfolgt. Außer vielen Geschützen alterKonstruktion sind 18 Schnellfeuergeschütze erobert worden. Leutnant Drewello vom 1. Regiment und 7 Mann, darunter der Fahnenträger des 2. BattaillonS des 1. Regiments, sind todt, 11 Mann schwer, Major von Mühlenfels, Leutnant Richert vom 1. Regiment, Leutnant Düsterberg vom 3. Regiment, Leutnant Koch vom 4. Regiment und 24 Mann leicht verwundet. Die Thore sind mehrfach zerstört. Während das zweite Bataillon des 1. Regiments am Gebirge entlang nach Peking maschiert, kehren die übrien Truppen in ihre Standquartiere zurück." Der „Berl. Lokalanz." berichtet noch folgende Einzelheiten: Die Franzosen hatten von ihrer Regierung Gegenordre erhalten und beteiligten sich daher nicht am Angriff. Deutscherseits nahm die Kolonne Ledebur, ungefähr 1000 Mann stark, die Führung und verjagte, obwohl sie den überaus steilen Gebirgspaß Erklettern mußte, die Chinesen am 24. April von der Paßhöhe nach der Provinz Schansi. Eine kleine Kolonne unter Befehl des Obersten Hofmeister hatte bereits am 23. Vormittag- die deutsche Flagge am Eingang des Passes von Heischaukwan unter Hurrah auf Kaiser Wilhelm gehißt. In demselben Augenblicke eröffneten die Chinesen ein heftiges Feuer auf die 1. Konpagnie und wälzten auch große Steinblöcke von den Höhen des Paffes auf die heranrückenden Kolonnen. Oberst Hofmeister ging sofort zum Angriff über, wobei ihm von einen nieder- rollenden Felsstück der Fuß verletzt wurde. Außerdem wurden zwei Mann verwundet. Nach Erstürmung der Paßhöhen eröffneten die Deutschen ein Artilleriefeuer auf die flüchtenden Chinesen; ungefähr 26 Granatschüsse wurden abgefeuert, während Kavallerie den Feind bis in die Provinz Schansi hinein verfolgte. Wetter südlich stieß die Kolonne Mühlenfels an eine befestigte Stellung, die von zwei hundert chinesischen Scharfschützen hartnäckig verteidigt wurde. Da« Gefecht dauerte mehrere Stunden. Leutnant Drewello wurde durch drei Schüsse schwer verwundet. Die Chinesen rollten wieder Felsen zum Paß herab. Die Unseren stürmten, trotz der an brechenden Dunkelheit, vorwärts bis die Chinesen flohen. Um 8 Uhr abends wurde die deutsche Flagge auf der Paßhöhe gehißt. Weiter südlich gelang es einer kombinirten Kolonne unter Major Wallmenich und Major Mühlenfels, den Chinesen, die von Tsing- Ming herangerückt waren, 8 Kanonen neuester Konstruktion abzunehmen, und zwar eroberte die Kolonne Wallmenich 6, die Kolonne Mühlenfels 2 Kanonen. Beide Kolonnen marschierten vereinigt in der Richtung auf Kulkuan. Die Freude an dem Erfolge dieser ersten größeren und ernsthaften Waffenthat nach langer Unthätigkeit wird freilich sehr ein geschränkt durch die Art der Waldersee'schen Berichterstattung. Auch diesmal wieder das „Schema k'" in seiner ganzen Schäbigkeit: Bei den tobten und verwundeten Offizieren werden die Namen genannt, bei den Soldaten nicht. Die Zahl der Opfer wird angegeben, und das genügt. Wir dächten denn doch, von Jemandem, der sein Leben oder seine Gesundheit preisgab, könnte schon der Name mit herübergekabelt werden. Das macht noch keine Mark pro Liter Soldatenblut, das sür's Vaterland vergossen worden ist. Es ist geradezu eine Grausamkeit, nur Zahlen und den Truppenteil, aber keinen Namen zu nennen. Solange die letzteren nicht bekannt sind, leiden die Angehörigen sämtlicher Mannschaften des betr. Bataillons oder Regiments die Folterqualen der Ungewißheit, ob der Sohn oder Bruder todt oder verwundet ist. Der gemeine Soldat und seine An gehörigen sind doch sozusagen auch Menschen, und das Gefühl fängt nicht erst beim Leutnant an. Deutsche Aussichten in der Südsee. Die Geographische Gesellschaft in Bremen entsandte im vorigen Sommer ihr Mitglied Herrn vr. Max Wiedemann nach AuSstralien zum Studium der dortigen wirtschaftlichen Verhältnisse. Jetzt liegt ein Bericht über einen Besuch vor, den der Reisende der deutschen Gazellen-Halbinsel und dem dort gelegenen Hafen HerbertShöhe, sowie der Insel Matupi abgestattet hat. Der Aufsatz enthält mannigfach interessante Mitteilungen, von denen wir folgende zur Kenntnis unserer Leser bringen möchten. Nur der kleinste Teil von Neu-Pommern, der großen Insel, zu welcher die Gazellen- Halbinsel gehört, ist vorläufig unter rationelle Kultur gestellt. Bis jetzt konzentriert sich die Landbauthätigkeit der Europäer um Herberts- Höhe und Matupi; dennoch ist es dort (namentlich im Verlauf der letzten 10 Jahre) gelungen, das Areal der Kokospalmen- Plantagen auf etwa 2200 lls. auszudehnen. Die KokoSpalmen-Anlagen liefern sehr günstige Resultate. Die jungen Palmen sind nach 5—6 Jahren ertragsfähig und können dann gut 60 Jahre lang Nußernten liefern, die pro Palme einen jährlichen Reinertrag von durchschnittlich 2 Mark abwerfen. Daß die Plantagenbesitzer bei diesem Ertrage recht gute Einnahmen erzielen können, erhellt aus der Thatsache, daß bei einzelnen Plantagen der Palmenbestand bis zu Hunderttausend Stück beträgt. Außer der Kokospalme gedeiht auf der Gazellen-Halbinsel auch der Kakao- und Kaffee-Strauch. Die Ernte ergiebt bisher ein an Qualität gutes Produkt. Während sich die Baumwoll-Pflanzungen bisher nicht ge nügend rentiert haben, liegen für den Tabaks bau die Verhältnisse recht günstig. Die Verbindung unserer Südsee-Be sitzungen (vorläufig mit Ausschluß von Samoa) mit den Ost-Asiatischen und Australischen Dampferlinien hat seit dem Sommer vorigen Jahres eine für die Entwickelung unseres Kolonialbesitzes günstige Aenderung erfahren. Seit dieser Zeit ist die Singapore-Linie des Norddeutschen Lloyd über HerbertShöhe hinaus bis Sidney und der ostasiatischen Küste vom Lloyd eingerichtet worden. Die deutschen Südsee-Jnseln liegen seitdem nicht mehr seitab vom Weltverkehr, sondern sind jetzt an die die wichtigste Linie des fernen Osten an geschlossen. Fleischproduzenten und Handelsverträge. Daß zwischen der Landwirtschaft und der Industrie ein reger Wechselverkehr besteht, be weisen die Verhältnisse in den schleswigschen Marschen in der überzeugendstdn Weise. All jährlich gehen von dem bekannten Fettvieh markt Husum etwa 50 000 Rinder nach den rheinischen und den sächsischen Jndustriebe- zirken. Diese Zahl zeigt, daß dort ein großer Bedarf an Schlachtvieh bestehlt. Die Ab nehmer bezahlen durchweg die höchsten Markt preise. Im Detailverkauf stellen die Fleisch preise sich noch entsprechend höher, weil zu dem Einkaufspreise auch noch der Verdienst des Zwischenhandels und der Transport kommen. Daß solche Preise bezahlt werden können, ist für die Gräser (Wiesenbesitzer) und Viehzüchter nur gut. Man kann ihnen nichts besseres wünschen, als daß die Kon sumenten stets in der Lage sein möchen, die geforderten Preise zu bezahlen. Zum größten Teile sind diese Konsumenten die industriellen Arbeiter. Deren Einkommen hängt aber von dem Blühen der Industrie ab. Die Unter bindung unseres Jndustrieexportes nach dem Auslande würde für die Arbeiter durch ArbeitS- entlaffungen und Lohnkürzungen die unange nehmsten Folgen haben. Es würde damit aber auch für die Fleischproduzenten eine Be schränkung des bisherigen Absatzgebietes her beigeführt. Den Arbeitern wird die Möglich keit genommen, ihr Einkommen zu vermehren und ihre Lebenshaltung zu verbessern. Sie werden dann nicht mehr in der Lage sein, die bisher gezahlten Preise für Fleisch zu entrichten, sondern darauf angewiesen sein, sich mehr oder minder große Beschränkungen in Bezug auf dieses Nahrungsmittel aufzu erlegen. Die Gräser werden dann aber nicht mehr in der Lage sei, diejenigen Preise für ihr Vieh zu erzielen, die sie bisher erhielten. Sie haben daher an dem Blühen und Ge deihen der heimischen Industrie, ihres Ab nehmers, das allergrößte Interesse. Dieses mögen alle Gräser bedenken und daher be reit sein, für die Erneuerung der Handelsver träge, im eigenen Interesse wie in dem des ganzen Volkes, einzutreten. Eine kirchliche Kundgebung des sächsischen Staatsministeriums. Aus der Rede, welche bei der 7. ordent lichen Landessynode Kultusminister von Seydewitz hielt, verdient eine Stelle noch besonders hervorgehoben zu werden, die sich auf die Stellung des Ministeriums zur ev.-luth. Kirche bezieht. Sie lautet: „Bei der Eröffnung der letzten Synode habe ich hier ausgesprochen, daß erfreulicher Weise der evangelisch-lutherische Glaube in weiten Kreisen unseres Volkes noch fest ein gewurzelt ist. Dies hat sich in den zurück liegenden fünf Jahren wiederholt bethätigt und wenn ich damals hinzugefügt habe, daß wir in Evangelicis beauftragten StaatSminister allezeit unsere Kraft daran setzen wollten, unserem evangelisch-lutherischen Sachsenvolke dieses teure, von den Vätern ererbte Gut zu erhalten, so sind wir dieser feierlichen Zusage in den verfloßenen fünf Jahren eingedenk geblieben und werden auch in Zukunft ver hüten, daß das irgendwie verkümmert werde, was uns das Höchste und Heiligste auf Erden ist." Es ist unverkennbar, daß diese Zusicherung auf die von dem Prinzen Max protegirte römisch-katholische Propaganda der letzten Jahre Bezug nimmt. Selbsterkenntnis in England. In England werden dem Publikum die Augen endlich geöffnet. Zuerst nahm die „Times" die ziemlich schwarzgalligen Be trachtungen ihres Berichterstatters in Pretoria und Bloemfontein auf, und jetzt veröffentlicht die „Daily Mail" ein bemerkenswertes Ein gesandt eines Unbekannten, der „dies und jenes" gehört hat. Er stellt gleich anfangs anläßlich der von den Buren verworfenen britischen Friedensvorschläge, die logische Frage: Weshalb der Kräftigere hier das erste Wort sprach? Darauf läßt er ebenso logisch folgen: Eben weil man sich nicht kräftig genug fühlt, auf seinen ursprünglichen Forderungen zu bestehen. Darauf erzählt der „dies und jenes" gehört hat weiter: „Unter den vom Kriegsschauplatz zurückge kehrten, meistens körperlich und geistig ge- brochenen Offizieren — früher oder später hören wir es doch - - flüstert man, daß die Kräfte unserer südafrikanischen Armee so gut wie aufgerieben seien. Die Begeisterung ist erloschen, die Kraft ist dahin, das Leben, die Thatkraft, die Energie. Weil man fort während Tag und Nacht vor den jedesmal wiederkehrenden Angriffen des unsichtbaren Feindes auf seiner Hut sein mußte, ist aus einer ganzen Armee von Tapferen, ein Haufen nervöser Kranker geworden. Sagst Du den jenigen, die auf diese Weise zu Dir sprechen, daß die Engländer doch mehr Buren tödten, als Soldaten verlieren, so wird die Antwort sein, daß wir bei den kleinen Scharmützeln mit den Buren beinahe nie einen Buren tödten. Nur günstige Nachrichten werden von der Censur durchgelaffen. Werden die jetzt abreisenden Rekruten genügen, die durch die täglichen Verluste entstandenen Lücken auszu füllen? Aber besonders: wird das hinreichen, der Armee wieder die Kraft zu geben, deren sie bedarf, und dem Oberbefehlshaber und dem hohen Kommissar das Machtgefühl, welches sie bei den fehlgeschlagenen Unter handlungen verloren zu haben scheinen?" Am merkwürdigsten erscheint es, daß die Redaktion des „Daily Mail" mit dem Schreiben einverstanden ist. Zwar wird sie durch dasselbe veranlaß auf größere Ver stärkungen zu dringen, es bleibt aber die Frage: werden diele Verstärkungen — die