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1079 1080 des ParleMents, einen Rechtsh^ndel zn em pfehlen, welchen er mit seinem Schwieger vater habe. „Ew. Majestät," setzte er hin- zn, indem er in den König drang, dürfen nnr ein Wort zu meinem Vortheil spre chen. Ach! antwortete der König, „deshalb bin ich auch gar nicht in V,rlrgnchkit: abrr sage wir einmal, wenn du dich an der Stelle de nss Schwiegervaters befändest, würdest du damit zufrieden sepn, wenn ich die eS Wort spräche?" N o t i Schöne Künste. Es dürfte leicht Beruf dieser Blätter seyn, daS Publikum besonders auf alles aufmerksam zu machen, was auch in Hin sicht der schönen Künste und Wissenschaften in Dresdens Schooße aufkeimt, und wir werden nicht unterlassen was in dieser Hinsicht uns be kannt wird, zu berichten. Seit ein paar Wo chen sah man einen großen Menschenhaufen, die Winklerische Buchhandlung fast umlagern, um die auSgehängtcn Kupferstiche emsig zu betrachten. Es waren „KriegSscenen lwy Dresden .nach der > Natur gezeichnet, und radirt von Alexander Sauerweid." Ich ließ mir das Heft von 16 Blattern, das in der Arnoldschen Buch-».Kunst handlung herausgekommen ist, geben, und durch- fah eS nun ungestört. Allerdings sind diese ra- dirten Blätter sehr interessant, und ich glaube, daß schon die Gegenstände selbst, die sie darstel len, jeden zum Kauf anreizen müssen, der an den Begebenheiten iTherl nahm, die so man nigfach im vorigen Sommer alle In - und An wohner Dresdens beschäftigten, vorzüglich da der Preis von 2 Rthlr- — (PränumerationS-PreiS nur i Rthlr. r6 gr.)— für:6 Blätter in Quart den Ankauf jedermann erleichtert. Aber nicht nur ihr lokales Interesse macht diese Blätter bemerkbar, sondern sie sind auch an und für sich sehr brao erfunden und gearbeitet, und machen dem jungen Künstler viel Ehre. Da nur der kleine Krieg der Gegenstand derselben seyn kant', io paßt daö Format vollkommen, und die Figu- z e n. ren sind groß genug und deutlich. Die einzelnen Scenen sind mit Einsicht gewählt, die Gruppi- rungen größtentheilS sehr g tungen, und die Zeichnung selbst genial und korrekt. Die Loka lität ist sichtlich sehr streng beibchalten, und wird auf den ersten Blick wieder erkannt. Auffallend ist und sehr lobenswerth auch die Portrailälm- lichkcit einiger Figuren für den kleinen Raum. Wer wird Blatt 2, den Herzog von Braunschweig, und Blatt 16, den General von Thielemann, so wie den Fürsten Lobkowih nicht sofort erkennen? Man hat hier also auch zugleich eine kleine Gal- lerie der merkwürdigsten Männer jener Tage. Gewiß wird jedem, dem der hergestellte Frie de, Ruhe zurück gicbt, diese Sammlung will kommen seyn, um sich beim öftern Beschauen derselben, der Tage der Stürme nun im Hafen der Ruhe zu erinnern. Schweden hat (mit Einschluß des früher ab getretenen Wismar von 6 Quadratmeilen und 11,200 Einwohnern) an Pommern und Rügen (106,000 Einwohner auf 70 Quadratmeilen) und Finland (700,000 Einwohnern auf 3,502 Qua- dratmcilen) in wenigen Jahren er,ren Hauptver- lust von 3576 Quadratmcilen und 317,200 Ein wohnern erlitten, oder über ein viertel seines Flächenraums und ein 6tel seiner Bevölkerung, und zwar dabei eine, durch seinen Kornbau für das Getreidearme Schweden äußerst wichtige Vc sihung eingebüfit.