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Peitschen, falscher äuinkoin, Volgelwicke,) das Leben verloren.— Es sollte nämlich zu Folge einer in mehrern politischen Blattern aufgenommencn Empfehlung des Herrn Du. G. H ufeland, der Saft des Bitter klees, (IVIei!) untres trikoliatu 1^.— Hi- kotiuni fidrinum, Dreiblatt, Fiebcrklee, Zottenblnme, Wasserklee, Scharbockeklee, Schwarzklee,) diesen vom Wechselfieber be fallenen Kindern, gereicht werden. Allein da in der Gegend der Verstorbenen, die rriboliuka, Dreiblatt, die OoronUla vuria, aber Ditterklee ge nannt wird, und in 'jenen Zeitungen der Ditterklee ohne nähere Bestimmung empho- len worden war; so trank ein jedes von den Kindern eine halbe Tasse voll, von dem frisch ausgepreßten Safte dieser Pflanze, und beide starben unter ganz ähnlichen Zufällen wenige Stunden nach dem Genüsse desselben, ehe ein Arzt zu Hülfe kommen konnte, Uebri- Zens sind diese beiden Pflanzen in Hinsicht ihrer Bildung sehr von einander verschieden. Die Kronenwicke, (Oorouiüu variu) hat eine faseriate Wurzel, welche ästige, auf der Erde liegende, gestreifte, und jedesmal an dem Orte wo das Blatt ansitzt, gekrümmte Stengel treibet. Die wechftlewcise gestellten Blätter sind gefiedert, und bestehen aus sechs bis acht Paar glatten eiförmigen Blättchen, das letzte Blättchen steht einzeln. An dem Blattstiele sitzen zwei schmale Dlätteransätze, welche an den Zweigen anliegen. An den Winkeln kommen lange gestreifte Blumen stiele hervor, auf denen ein Blumentopf sitzt, der aus 8 bis 12 Dinmew besteht. Der Kelch ist zweilapptg, die Blumenblätter sind schmetterlingsförmig gestaltet. Die Fahne ist bald lichter bald dunkler purpurfarbig und gestreift, die Fiügel sind fleischfarbig, das Schiffchen lsi mehr weiß, die Spitze davon Hochroth. Doch ist die Mischung der Farl e yicht immer dieselbe. Die Schoten sind viereckig, durchaus im Gelenke abge- theilt. Der Ditterklee, das Dreiblatt, (Men^antkes trlfoliuta n,.) hat aber einen darniederliegenden gegliederten dichten Wur- zeilreibenden Stengel; die Blätter sind ge stielt, dreifach, eyförmig oder lanzett, eyför- mig, ganz randig, ber Blumenstiel ist blät terlos , und trägt auf der Spitze weisse oder weißröthliche Blumen. Der Kelch ist fünftheilig ; die Krone fünfspaltig, die Lap pen sind auf der einen Seite mit vielen weis sen Haaren besetzt und zurückgcbogen. Die Frucht ist eine eyförmige, einfächerige vom Kelche umgebene Kapseln Die Wirkungen welche der Saft dieser Pflanze hervorge- bracht hat, waren den gleich, die man nach dem Genüsse scharfer Pflanzengifte bemerkt. Bis ein Arzt den Zustand des Kranken ge nau untersuchen kann, würden daher wenn ein Mensch den Saft von der Kronenwicke getrunken hat, felgende Mittel anzuwenden ftyn: L) Man muß Len Kranken viel laues Wasser trinken lassen, Abkochungen von schleimigen Substanzen, Milch, milde Oele, theiis als Getränke, theils in Klystiren beyzubringen suchen. 2) Man muß ihm Honig, Butter, milde fettige schleimige Speisen genießen lassen. Freilich werden aber alle diese Mittel nur dann helfen, wenn sie bald nach dem Genüsse angewendet wer den, oder die Quantität und Schärfe des Saftes gering ist.—