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Nr. Dresden, dm 29. November 1809. 135. Fortsetzung des im vorigen Stück abgebrochenen Aufsatzes: Ge schichte des TheeS. on den Theeblättern der ganz schlechten Sorten, die nemlich zu alt oder verdorben sind, färbt man seidene Zeuge kastanienbraun. In dieser Absicht wird jährlich eine große Menge Theeblätter aus Sina nach Gnzuratte in Ostindien, ge bracht. Es ist schon gesagt worden, baß der Thee eine betäubende Kraft habe, die er blos durch öfteres, langsames und anhalten des Brennen verliert. Wenn er noch kein volles Jchr alt ist, hat er zwar den ange- n hmsten Geschmack, aber wenn man ihn in Menge genießt, verwirrt er das Haupt, und hat die Folgen des Gliederreißens. Der be ste, und allerangenehmste Thee, ist der, der ein Jahr alt ist, früher trinkt ihn auch kein Japans ser noch Sinesrr. Dieses ist der Fall nicht bei uns, denn wahrscheinlich ist der, den die Kaufleute hier verkaufen, mehr als 2, z oder mehrere Jahre alt. Seine guten Eigenschaften sind folgende: Er löset die Verstopfungen in den Gedär men, reiniget das Blut, und löset beson ders die gichtische und Steinmaterie auf. Ein sicherer Beweis ist es, baß man in Japan und Sina unter denen die Thee trinken, keinen findet, der mit Podagra oder Stein schmerzen behaftet wäre. Die Europäer würden wohl eben diese gute Wirkung VeS TheeS bemerken, wenn nicht schon ein Keim dieses Uebels in ihnen verborgen wäre, und es noch obendrein mit fchwefiichem und kat- kichtem Weine vermehrten. Indessen wollen auch die Japaner und Sineser Theeliebhaber des inländi schen ReisbierS, (erstere nennen es Sacki, letztere, Samsu) dem Thee keine andere Wirkung zugestehen, als daß er SloS das Wasser tn etwa- verbessere, und um in Ge sellschaften, eins oder das andere plaudern zu können, und die gute Freundschaft zu er halten. Ein alter sinesischer Arzt, giebt folgende Fehler des Thee- an: Er sagt, wer den gan zen Tag starken Thee trinken wollte, der würde die Grundkraft seines Lebens angrei fen, die in dem gehörigen Verhältniß der warmen und feuchten Theile besteht. Eben dieses würbe, aber gerade aus ent-egengr-