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Dresden, welche ohnstreltig die reichsten und schönsten Aussichten dardietet, gewählt, und man vermeint von einer der Schanzen vor dem Ziegelschlaae bei Dresden aus in diesen paradiesischen Halbkreis zu blicken. Der Hof maler Jentzsch hat dieses Gemälde uns ge schenkt , und sich als vortrefflicher Landschaf ter dadurch neuerdings bewährt. Alles ist treu und doch ächt künstlerisch wiedergegeben, die Nahe sprechend, die Ferne venrefsttch gehalten. Besonders ist die Beleuchtung aufs vortheilhaftcste gewählt, und macht ei nen zauberischen Effekt. Mit steigendem Vergnügen verweilt man Stunden lang vor dieser tauschend nachgebildelen an und für sich schon so reizenden Natur. Wer diese Um gebungen kennt, freut sich, alles so treu wieder zu finden, und sucht mit süßer Erin nerung die ihm bekannten Stellen in diesem weiten Garten aus, oder findet neue schöne Punkte, dre er bisher noch nicht einmal so als jetzt, ihm naher vors Auge gebracht, be achtet hatte; wer bisher fremd war in die sen großen und doch so lieblichen Umgebun gen Dresdens, würde sie mit sanfter Sehn sucht erblicken, sich freun, an einer so rei zenden Darstellung, deren Wahrheit sich selbst ausspricht, und gern sich die Nahmen aller interessanten Gegenstände sagen lassen, deren so viele er hier mtt einem Blicke überschaut. Von diesen fernern Gegenständen wird der Blick nun aus die Frguren geleitet, wo mit ein andrer Künstler diese Landschaft belebt hat. Nach einer von demselben in den Druck gegebenen Beschreibung, arbeitete er r6J h- re an denselben. Si» bestehen nchmiich au ßer moi.elluten Bä men, D^ück u, Gebäu den u. s. w., die äußerst nett und täuschend sind, aus iZoeo einzelnen Figuren, welche die sächsische Armee nach allen ihren Arten darstellen. Sie sind mit der pünkilichst.'N Genauigkeit nach dem ve'jüngten Maßstäbe, wovon 44 Ellen 19 Zoll gerade eine Dresd ner Elle ausmachen, gearbeitet, und der Na tur so treu nachgedildet, daß auch das klein ste nicht daran verg.ss n ist. So find z. B. die Kanonen ganz nach den versehr denen Ka libers aus wirklichen Kanonen netall gearbei tet, an den Nädern ist keine Schiene, kerne Handhabe irgendwo verg.sseu. Eren so die Menge Mnnitions- und anderer Wagen, die Feldschmieden, die Pontons u. s. w. Nur durch den Anblick selbst kann man sich von dem unendlichen Fleiße überzeugen, mit dem alles dies bis auf die geringsten Kleinigkei ten ausgeführt ist. Der Künstler hat 2 Ta ge in der Woche bestimmt, wo man in den oben erwähnten Gängen hcrumgehtt, und diese Akkuratesse in der Nahe beooachcen kann ; er hat aber auch mehrere Figuren wier Arr immer zur Hand, welche er mit der größten Bereitwilligkeit denen zeigt, die durch ge nauem Anblick sich von der Mühsamkeit die ser Unternehmung bestimmtere Begriffe ma chen wollen. Man kann wohl sagen, daß in dieser Art und so vollständig etwas ähnli ches noch nie gearbeitet ward. Aticrdü.gs hat der Künstler Recht, wenn er in ft in cm Sclu'iflehen sagt, daß diese Arbeit ihrer ei gentlichen Bestimmung nach nicht zur bloßen Belustigung dienen solle, sondern einen weit ernsih.ftern Zweck, z. D. den taktischen Un terricht derZöglinge eine* Mililair-Jnstituls beabsichtige; ab-w indem wir illm herzlich wünschen, daß s ine Mühe dadurch, daß ir gend ein Fürst dies Werk zu dies.r Aosicht