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4-) rrwne, oder Tail Süber, d. h. ohngefähr 50 bis 56 Rthlr. verkauft. Der Oberhoftheemeistcr trägt auch kein Beden ken, in der Rechnung, die er an die Kam mer ablegt, einige Sorten von Thee biswei len auf ein Obani, (ein Goldstück von 100 Thaler) oder vollends auf 100 Tai! oder 140 Thaler Sächß. anzusetzen, indem ein einziges porzcllainenes Gefäß, welches kaum Z cdcr 4 Catti Thee enthält, in Be deckung von 200 Mann herbei geführt wird. Als einst am kaiserlichen Hofe einem Frem den von diesen Thee gereicht wurde, sagte den «r^.'cure: sauft nur recht u"> nach Appetit. Denn Schälchen kostet einen ganzen OiZibo, welches ein viereckigtes Goldstück ist, und am Werth ei nen Dukaten hat. Die Bereitung besteht darinnen, daß die frisch gepflückten Blätter auf eisernen Plat ten geröstet, und noch, wenn sie ganz heiß sind, mit hohler Hand auf Matten gerollt werden, um sie kraus zu machen. Das Rö sten dörrt nicht nur die Blätter, sondern be nimmt ihnen auch ihre schädlichen, dem Ge hirn nachteilige Kräftt, und schwächt sie so, daß man sie genießen kann. Das Rollen bringt sie nur in engern Raum, damit man sie bequemer anfbewahren kann. Diese Be reitung geschieht in jeder Stadt in öffentli chen Gebäuden, Ts;ast genannt, wohin ein Zeder seine Theeblätter zum Rösten, bringt, indem die wenigsten Theepflanzer die rechte Methode kennen, und das dazu gehö rige Geräthe selbst besitzen. Jedes Rösthans hat r) 5, ro bis 20 Oe- fen von drei Schuh hoch , mit einem ei'er- ncn , großen, flachen, runden oder vierecki gen Deckel, der so gemacht ist, daß die Sei te über dem Ofrnloche etwas schräge liegt, damit der Röster, dessen Standplatz auf der andern Seite ist, vor dem Feuer sicher ste hen, und die Blätter beim Rösten bequem umwenden könne. Es muß aber der Rand sorgfältig verkittet seyn, damit kein Rauch durchdringe. 2) Zn jedem Nösth""^ ein (und in den größern langer und sehr niedriger Tssch, mit Binsenmatten be deckt, w^auf das Rollen der Blätter vor sich geht. Es gehören Z) viele Arbeitsleute hinein, vie theils bei dem Ofen auf das Rö sten acht haben, oder, auf den Tischen mit unterschlagenen Deinen sitzend, das Rollen bewerkstelligen. Die Blätter müssen aber ganz frisch zum Rösten gebracht werden, denn bewahrt man sie auf den andern Tag, so werden sie schwarz beim Rösten, und verlie ren viele Kräfte. Man bringt sie deshalb allemal an demselben Tage, an dem sie ge pflückt werden, sogleich in das Rösthaus, und hütet sich, daß sie nicht lange auf einem Hausen liegen, damit sie sich nicht etwa in nerlich erhitzen, und sie ihre Kräfte verlie ren. Wenn es einmal geschehen ist, müssen sie so geschwind wie möglich aus einander gebreitet und mit einem Fächer abgekühlt werden. Mit der Bereitung selbst wird so- gendermaßen zu Werke gegangen. Derje nige, welcher die Aufsicht übers Rösten hat, schüttet etliche Pfund Blätter auf den vor erwähnten Deckei, der so heiß gemacht wer den muß, daß die Blätter, so bald sie ihn berühren, vermöge ihrer Feuchtigkeit, zi schen. Der Aufseher muß dann dir Blätter bald nach dieser,, bald nach jener Seite her um wenden, damit sie nicht an irgend einer