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4 bis 5 Maas zu sichen kommt. Von dieser Güte ist der Thee, der in sehr großer Men» gc ans Sina nach Europa kommt, und in Holland mit 7 bis 8 und 9 Gulden bezahlt wird. Die vierte besteht aus vermischten und ohne Auswahl gepflückten Blättern, wo jeder junge Zweig ohngefähr zehn oder höch stens fünfzehn Blatter giebt. Das Catti hiervon kommt auf drei Maas Silber, für welchen Prcls er auf allen Straßen verkauft und von den meisten Bürgern täglich getrun ken wird. Nichts ist leichter, als daß die Diätter an der Staude ihren Grad der Güte schleunigst verändern; und dieses geht so weit, daß oft in einer Nacht, wenn die Blattlese versäumt wird, der Uebergang von einer bessern in eine schlechtere Classe ge schieht. Die dritte Sorte ist Dan Tsiaa, diese enthalt gebröckelte Blä^rr der letzten Lese, die zur Sinestschen Bereitung, d. h. zum Kräuseln, zu steif sind. Sie wird folg lich zmn Gebrauch der Landleute und des ge meinen Pöbels praparlrt. Man behauptet, daß die Kräfte dieser Gattung mehr als bei andern beständig sind, und sich weder durch langes Kochen, noch an der Lust verlieren. Zm Gegentheil sollen die ersten Sorten, we gen ihrer flüchtigen und subtilen, obschon vorzüglichen Eigenschaften, nicht ohne merk lichen Schaden der Lust und dem Kochen ausgesetzt werden. (Die Fortsetzung folgt.) N v t i Literatur- „Die Schrecken des Kriegs und die Segnungen des Friedens-, ein Gedicht, zum Besten der Blessirten von K. A. Engel hardt." Druckp. 3gr. Schreibp. 4 g'- Der Vers, wollte damit ein Scherflern auf den Altar des Vaterlandes legen. Eine hiesige Druckerei be sorgte Druck und Einband unentgeld- lich. Das Addres-Comptoir übernahm den Dabit ohne Rab bat. Den Vertrieb scheint die gute Absicht zu befördern. Wer mehrere Ex emplare nimmt oder etwas über den Preis giebt, findet den Beleg zu seiner Zeit in diesen Blat tern. Den Ertrag der Schrift wird man zur Verkeilung einer in Dresden öffentlich beglau bigten Gesellschaft übergeben, die schon viele Proben ihrer weisen Wohlthatigkeit gegeben hat. In Berlin starb vor kurzem ein Mann, ein ehemaliger Hofbeamter, dessen letzte Geschichte einen merkwürdigen Beitrag zur Charakteristik zett. -es Geizes enthält. Er wohnte in einem elenden Dachstübchen, verzehrte in der letzten Zeit täglich 2 Groschen und 8 Pfennige, verkaufte die Brod- rinden, welche er wegen Mange! an Zähnen nicht kauen konnte, zu möglichst hohen Preisen an sei ne Aufwärterin, entzog sich den geringsten öffent lichen Lasten, — st daß die Stadtbehördc einen RequisitionSbejtrag von r Thlr. 8 Gr. nicdcrschlug, weil man ihn wirklich für sehr arm hielt. — Wer ihn sah, der fühlte wahres Mitleid mit seiner Dürftigkeit. Nach seinem Tode erst schwand die Täuschung; unter seinem Nachlasse fand man eine Summe von .zo^oo Thalern in Papieren, und 1500 Thlr. baares Geld. Er war uuverheu- rathet, sein Erbe ist gleichfalls ein unverehelichter Bruder. Man kann denken, wie dw Autoritäten, nachdem sie Kenntnisse von dem VermögenSzustandc deö Verblichenen erhielten, eilten, ihn nach dem Tode bezahlen z» lassen, was er unter der MaSke der Armuth sich schlau zu erhalten gewußt hatte.