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7O Thaler zu stehen. Dt^Neicharbswerber nahmen nun die Ursäule und setzten diese ih rem Dorfe näher, so daß seit jener Zeit zwei Denkmäler die erwähnte Begebenheit zu ver ewigen suchten. Nach der Schlacht bei Jena gab der Kai ser Napoleon, der die Schlachtsäule besucht und umarmt hatte, Befehl, dieselbe nach Paris zu führen. Aus Reichardswerben wurden zu diesem Behuf Pferde und Wagen reguirirt, auch Fuhrleute gewählt, die den Transport bis Paris besorgen sollten. Um nicht auch die alte Säule mit transportiren zu müssen, war diese schnell vergraben wor den, und man verlangte am Ende nur die schnelle Abfahrt der einen. Der Weg nach Paris hatte indessen eine solche Angst bei den ausgemachten Fuhrleuten erzeugt, daß sie ihren steinernen Schatz nur bis Weimar gefahren, dort Wagen und 7 Pferde im Stiche gelassen, und nun die Flucht genom men haben. Nach französ. Berichten ist die erwähnte Schlachtsaule richtig in Paris an- gekommen, nnd hat — wie es natürlich war — nicht wegen ihrer schönen Form und ihres eigentlichen Werthes, sondern wegen der Beziehung auf Roßbach und Jena, gro- Den Beifall gefunden. Friedrich Ik. war es also nicht, der jenes Denkmal sehen ließ, sondern Michael Euchardt, Einwohner und Gemeindevorsteher zu Reichardswerben, und dann die sämmtlichen Offiziere des Göckingi- schen Husarenregiments. Zum Schlüsse noch ein Wunsch. Thürin gen ist sehr reich an steinernen Denkmälern, die in ss genannten Kreuzsteinen bestehen, welche man vor vielen Dörfern findet, ohne gerade erfahren zu können, was sie bedeuten, weil die Inschriften feylen. Möchten doch alle diejenigen, welche irgend einen Auf schluß darüber geben können, denselben den Liebhabern der vaterländischen Alterthums- kunde von Zeit zu Zeit in diesen Blät tern mittheilen! — Und nun noch eine Anfrage für die, welche sie beantworten kön nen. Der verstorbene Bergrath Borlach, der das Salzwerk zu Dürrenberg anlegte, gehört nach Ler Erzählung Aller, die ihn nä her kannten, unter die merkwürdigen Män ner seiner Zeit. Existirt wohl irgendwo eine Biographie von ihm, oder wollte nicht ir gend Jemand, der diese geben könnte, so ge fällig seyn, sie in diesen Blättern gelegent lich zu geben? W— th. N v t i Wenn man ein schön weißes und klares An gesicht haben und die Haare aus demselben ver treiben will, so nehme man sechs Loth Kolo phonium oder griechisches Pech, twei Loth Ma stix und ein wenig Ammoniak, mische es zu- fammen, und schlage es mit kaltem Wasser durch. Will man nun die Haare im Gesicht ausrolten/ so nehme man ein wenig von die- z e n. ser Mischung, lasse es am Feuer zergehen, ma che ein Master davon, und lege'es dahin, wo die ungebetenen Gäste sitzen, eine oder zwei Stunden lang. Wenn man alsdann das Pfla, ster wicdcr abnimmt, gehen die Haare zugleich mit aus. Darauf wasche man das Gesicht mit einem nassen Luche, und lege das Pflaster wie der auf.