Volltext Seite (XML)
lich schmal her. Dir Franzosen sind auch bessere Soldaten als die Teutschen. Denn, wenn sie achtzehn Zahre alt sind, werden sic- schon angeführt. Die Teutschen schlagen hin ohne Verstand, und thun wohl was, wenn -s an todlfchlagen geht; allein es ist kei ne Prudenz dabei. Seite Z45 : Wenn die Franzosen gut erzogen werden, so werden sie ganz ehrbar, nee satis unrsri potui Aravitatem er sevoritätem Oallorunn eru- 6irorum. Die aus Frankreich zu uns her- überkommen, lassen wohl keine Gravität an sich verspüren, allein sie sind gemeiniglich nur ex vnlZo. S. <374: Gewiß die französischen Damen sind sehr klug, weil auch eine von geringer Extraction eine in Teutschland von vornehmen Stand, an Klugheit beschämet. Denn sie werden sehr wohl erzogen. S. 266: In Italien ist ein toller Kerl ein Monstrum, aber die Franzosen nnne Lermaninant im Saufen. S. 239: Wenn Holland fallt, so fällt Teutschland auch sammt dem Kaiser. S. 226: In Frankreich ist izo eine rechte könig liche Schule, und thut es diese Nation an Erfahrung in Krtegssachen allen vor, zumaln ein Hauptmann in Frankreich dieselbe so inne hat, daß er einen General agiren kann, und, wenn solcher bleibt, gleich an seine Stelle treten kann. Dieses findet man bei den Teutschen nicht. Wenn da ein erfahrner Ge neral drauf gehet, so weiß man schon nicht, wie man seine Stelle ersetzen solle. L e s e f r ü ch t e, aus Reise beschrei- b u n g e n. 7. Bei den Negern am Senegal werden die Töchter unter allen Klassen des Volks von ihren AelLem durch Geschenke erkauft, die mit den Vermögensumständen, dem Alter und der Schönheit der Mädchen in Verhält nis; stehn. Die Festlichkeiten der Hochzeit, welche drei Tage dauern, werden ebenfalls auf Kosten des Brämigams veranstaltet. Wenn ein Mann mehrere Weiber hat, was nur in dem sehr seltnen Falle der äußersten Dürftigkeit nicht Statt findet, gibt er jeder eine eigene Wohnung. Hier erzieht jede ihre Kinder besonders; und jede bereitet wöchent lich ihrem Manne eine Mahlzeit und ein La ger. Er liefert jeder, wenn er Ordnung liebt, soviel Hirse und Neis, als sie zu ih rem und ihrer Kinder Unterhalt braucht. Jede macht gewöhnlich dem Manne jährlich ein Geschenk mit zwei Pagnen (Stücke Zeug, in welche man sich einhüllt), womit sie sich an gewissen Tagen schmücken. Es herrscht unter den Weibern ein sonderbarer Wetteifer, diese Pagnen, so gut sie können, zu weben und zu färben. — Zwar sind die Weiber nicht, wie man wohl behauptet hat, frei von Geburtsschmerzen; aber die Negerinnen verhehlen diese Leiden so sehr, daß man die Niederkunft einer, Frau kaum eher erfährt, bis sie ihr Kind und sich selbst im Flusse wascht. Sie legen ihre Killder gar nicht in Windeln, und diese Sitte hat den glück lichen Erfolg, daß man an ihren Kleinen keine Mißbildungen sieht. Die Zuneigung der Mütter gegen ihre Kinder ist so groß, daß sie dieselben, so lange sie nicht allein ge hen können, immer, in Pagnen gewickelt, auf dem Rücken tragen. Sie stillen die Kin der zwei Zahre lang, und haben während die ser Zeit durchaus keinen Umgang mit dem Manne. Diese zärtliche Sorgfalt hat auf