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723 724 Auf einem abhängigen Wege kommt man zu der obern Oeffnung eines Ofens von Zo Fuß senkrechter Höhe, in welchen man das Erz mit den Kohlen wirst, und den man im mer voll erhält. Die rothe, stark ledernde, Flamme, die aus dieser Oeffnung hervor- steigt, macht sie dem Crater eines Vulkans gleich, und das dumpfe Geräusch, das man unten hört, vermehrt die Täuschung. Das Ohr wird betäubt von dem furchtbaren Ge töse, das der gewaltig fortgestoßene Lust strom in dem Ofen hervorbringt, und so we nig das Auge am Hellen Mittage anzuschauen vermag, so wenig kann es sich einige Augen blicke auf den hervorbrechenden Feuerstrom heften. Die vornehmste Bewegkraft ist hier eine Dampfmaschine, nach Waust's und Doulton's Grundsätzen eingerichtet. Man sicht diese Maschinen jedesmal mit demselbigen Erstau nen wieder, das . man beim ersten Anblicke empfand. Das leichte, regelmäßig abgemes sene, Spiel des Ungeheuern Hebels, welchen der Dampf auf- und niedcrsteigen macht, scheint gleichsam von einer unsichtbaren Ge walt bewirkt zu werden, und allen Wider stand, den man ihr entgegensetzen möchte, leicht zu überwinden. Diese gewaltige Kraft ist eben so lenksam als mächtig. Man kann den Grad der Wirksamkeit derselbigen Ma schine nach Belieben abmessen; es gibt solche von allen Arten, von denjenigen an, die eines Menschen oder eines Pferdes Arbeit verrichten, und die Mühle eines Conditors drehen, bis zu solchen, welche die Kraft von 150 bis 2oo Pferden ersetzen. Man sieht bei diesen Maschinen keine menschliche Kraft in Bewegung, welche dem Unkundigen die Wirksamkeit derselben begreiflich machen könnte; man sieht nur einen Greis, der von Zeit zu Zeit Kohlen unter einen Kessel legt. So wußte der Mensch, dessen Verstand die beßte Anwendung der Kräfte erfand, welche die Natur ihm darbot, die Wirksamkeit der selben zu seinem Vortheile zu wenden, und den Lenker der Natur nachahmend, Vieles mit Wenigem zu vollbringen» f Wie urtheilte Schurzfleisch zu seiner Zeit über die Teutschen und Franzosen? Zn seiner, von Wagner herausgegebe- neu, Einleitung zur Kenn tu iß der Schriftsteller, Wutenberg 1756, liest man unter andern Folgendes. Seite 230 des 2. Theils: innlto rectius infor- ruantnr ne Oermuni. Die Teutschen w-n- den kein Geld darauf, aber die Franzosen sind Zeuereux, daß sie etlicheZahre umsonst einem gelehrten Manne den Tisch geben, nur damit die Kinder etwas begreifen mögen von ihm. Ist es aber ein privatus, der es nicht ausführen kann, so bittet er bei dem Könige ein Stipendium aus, der kann es thun, er spendiret auch was auf die Stu- dia. Hingegen in Teutschland gehet es ziem- wöhnlich 48 Psund. Diese, mit wenig Pulver fortgetriebenen, sich nicht schnell bewegenden, Massen können ihre ganze Kraft wider den Gegenstand wenden, den sie finden, ehe sie hin durchgehen, und statt gerade durch die Bretter dcS Schiffs zu dringen, spalten sie dieselben nr ihrer ganten j-änge, »0 daß es sehr schwer ist, solche Verwüstungen wieder gut zn machen.