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daß mancher Schuljunge eS ihm kaum nachge- than haben würde. Vorzüglich mußte man seine Orthographie bewundern, weil die Nahmen wer ter aus den gehörigen Buchstaben zusammenge setzt waren. Was die Bewunderung noch hoher trieb, war die beinahe gänzliche Blindheit des Hundes. Sein Herr ließ auch nie einet; andern Hund zu ihm. Bl. In der Leipziger Literatur-Zeitung wird bei Gelegenheit einer sehr schätzbaren Gelegenheits- Predigt von Pastor Jaspis in Pobles-(bei Lützen) der sehr beherzigungswerthe Wunsch ge äußert, daß jeder Pfarrer von merkwürdigen Vorfällen in seinem Kirchspiele, (welche die Tra dition gewöhnlich in kurzer Zeit durch Zusätze entstellt) von Feuersbrünsten, Ucbcrschwcmmun- gen, kriegerischen Ereignissen, in seinem Archive eine authentische Erzählung handschriftlich nic- dcrlegen möge, gesetzt auch, cS fände sich keine Gelegenheit, sie drucken zu lassen?) . Daraus wür de eine schätzbare Chronik des Orts entstehen, und eine heilsame Anleitung für nachfolgende Pfarrer und Ortsobrigkeitcn, wie sich beide bei solchen Gelegenheiten zu gemeinschaftlicher Tha- tigkeit zu vereinigen hatten. Den Muskatellerwein durch die Kunst nachzumachen, nimmt man von den blühenden Gipfeln des Basilikum oder von diesem gedörrten Kraute einen Theil, wshlgetrockneter Hollunder- bluten zwei Theile, und gestoßenen Koriander- samcn drei Theile, thut alles zusammen in ein Säckchen, hangt dieses mitten in das Faß Wein, läßt cs zehn Dne lang darin, und zapft untcr- dnß von dem Meine nichts ab. Einige pfleget bloß Hollunderbluthen dazu zu nehmen. Man mag aber das eine oder das andere wählen, so geschiehst cs am besten im Herbste, da n an den Most darüber verjähren lassen kann. Unter des» ist das Faß fleißig zuzuhaltcn, und nur ein kleines Loch durch den Spund zu bohren, wer- ein man ein Röhrchen von Wachholderholze steckt/ damit der Most dadurch vcrgährcn könne. Schönes langes Haar bekommt man, wen« man acht Leth lebendige Fliegen in eine gläserne Retorte thut, ein Pfund Honig nelst zwei Pfund guter, frischer Milch darauf gießt, dieses mir ei nem hölzernen Spatel wohl durch einander rührt, alles wohl verklebt, eS in warmem Saade destil lier, ihm zuletzt ein etwas stärkeres Feuer gibt, und mit dieser Flüssigkeit seine Haare anfeuchtet. Sic werden schön wachsen. — Desgleichen wenn man große Klettenwurzel in Wasser kocht, und sich den Kopf damit wäscht. Das WachsthttM der Haare wird dadurch befördert. Um die Betten auf immer vor den Motten zu sichern, darf man nur gepulverte Koloquin- ten, die auch Wildkürbse, bittre KürbSlein, Kologuintapfel, Ouint- äpfel, Teufelsäpfc!, Teufels köpfe und Parisäpfel genannt werden, unter die Federn, womit die Betten gestopfet werdet, streuen. *) Die Dresdner Anzeigen nehmen dergleichen Nachrichten auf; und ein Jeder könnte also hier das Genüge zum Druck befördern.