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nicht seinen Unterg'bcnen als einen unwis- smdcn, unhöstlch^ud lächerlichen Men- jchcu au^schetccn oder auslachen? so ausge- drüät, fallt das Ihr und Eure auf, ob cs gleich mit der Anrede: Eure Gnaden, gleichlautend ist: warum fallt nun nicht eben diese altväterische Anrede bei dem un glei ch laut enden Sie in dem neuern Drie^- und Geschastsstyl auf? aus keiner andern Ursache, als weil man es so von uralten Zeiten her gewohnt ist, und in einem solchen Alterthume gleichsam etwas Ehrwürdiges zu finden mcynt, ob cs gleich nichts als ein Uebelstand, ein altväterischer Lappen auf einem neumodischen Gewände ist. Dieser Uebelstand könnte auf die leich teste Art abgestellt werden, wenn man den schicklicher« Ausdruck Ihre statt Eure (Ew.) gebrauchte; z. E. Ihre Ma jestät, I h r e Durchlaucht, Ihre Gnaden, Ihre Hoch - Hochehr - Hochwohlehr - Wür den , Zhre Hoch - Hochwohl - Wohlgeborncn u. s. w. Gewöhnlich setzt man zwar in Ge danken jenes Ihre für dieses Eure, und spricht es öfters auch so aus: warum setzt man es nicht aber auch im Schreiben? Die Anrede Ihre ist konsequent, d. L. mit dem Ganzen der gebildeten Sprache und Schreibart, und mit der herrschenden Höflich- keiwsorm übercinstlmmend, und macht über- dieß im Schreiben nicht mehr Mühe, dem gebildeten Geschmacke der Deutschen hin ¬ gegen mehr Ehre, als jenes altvaterische E w r e. Mein Vorschlag wäre daher, daß gebildete Deutsche sich mit eilt an der vereinigten, jene veraltete Redensart, als unschicklich und geschmackwidrig, in ihrem Brief- und Geschäfts styl ab zu stellen, und alle:nal Zhre, statt Ewre, zu schrei- b e n. Thun dieß Mehrere; so darf keiner besorgen, mit dieser Neuerung anzustoßen, und das Bessere wird das Schlechtere ver drängen. Wollte jemand hier den Einwurf ma chen, dieser Gegenstand sei viel zu geringfü gig, als daß man darüber so viel Aufhebens zu machen nöthig habe: der bedenke, daß aufdie Schreibart ungemein viel an kommt; daß es besser ist, konse quent, als Lnconseqnent zu reden und zu schreiben; daß die Sprache der Deutschen jetzt nur noch das einzige Band ist, welches diesel ben zu einer Nation, vereinigt; und daß es folglich kein geringfü giges, sondern ein verdienstliches Werk ist, unsreSprache von alten Mißgestalten immer mehr zu rei nigen, und zu einer immer höher» Ausbildung zu bringen. Möge die ser Vorschlag als ein Beitrag dazu gewürdigt und befolgt werden. KI. T. N v t Mittel, daß der Saame weder von den Vö geln-noch von dcn Ungeziefer gefressen werde. Man weiche den Eaamcn vier Stunden in Was- i Z e rr. scrcitt/ in welchem man vorder 5 —6Ochsen§al- len drückte und eben so viel Schaufeln Kuhmist rührte,und laßt ihn auf einem Tuche trocken werden-