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429 43o inemorm, Von. 1562. lol. 5. einen in Holz geschnittenen Kopf dar, auf welchem der seoso commune die vordere Stirngegend emnimmt, diejenige Stelle folglich, die Gall's Organe der Sinneerkenntniß in ih rem Uebergange zur Verstandeserkenntniß — die des Gedächtnisses — beschreiben — Dolce fetzt ferner die ober ¬ halb des äussern Augenwinkels, Gall's Tonsinn gleich; — über ihr die.funrustu in Gall's Region der Darstellungsgabe und Theosophie; — oberhalb der Schlafbeinge- gend di.' estiinativa, wohin Gall's Or gan der Schlauheit fällt; — über ihr die eoZitutivu in Gall's Region der Dedächt- lichkeit, der Eitelkeit, des Höhefinns; — in die Hinterhauptsgegend endlich die mo- nrorutivu. Diese Ideen scheinen selbst, nach dem wenigen Wesen, das Dolce davon macht, zu schliefen, als bekannt und geläufig schon damals angesehen gewesen zu seyn; und aus geführter findet man dieselben in Ionas oriti 6 i accurater Gegeneinander haltung der großen und kleinen Welt, durch Vorstellung dreier Ha u p t - F a cu l t ä t en der menschli chen Seele in einem curieusen Ku- pfer vorgebildet. Strasburg 1715. 8. Das Ganze besteht nur aus drei Blat tern, und scheint dieser Kleinheit wegen ganz verloren und vergessen worden zu seyn; wie denn manches die Naturlehre interesstrende aus jener Z"it als Anhang an durchaus ver schiedenen Schrift n, bei denen man es am wenigsten vermuthen sollte, gefunden wird. Zugleich ist die Darstellung, von Welcker wir hier sprechen, mystisch, oder, wie Ionas Oincris sagt: „den lnventorem vermuthe, unter andern zugleich einen großen Liebhaber der tabula gewesen zu seyn ; " er stellt näm lich der wirklichen Welt die Ideenwelt ent gegen, und Gott in seiner Spaltung zur Vernunft hcrabsteigend, ,,oujns acie peno trut uoioiu ad anAelos." I>iil riovi sola solo! „Der Jnventor scheint, heißt es in der Einleitung, (und man sollte glauben, der Verfasser der Oomoediu divina, welcher im laufenden Jahre die „Duftmusik aus dem Grabe von Dohrn" an den Pfahl stellte, ha be ihn gemeint) " er scheint die alten lVNisi- eos, die zu ihrem besten und sichersten Kunst- grunde die sieben Claves, a, d, e, d, e, k und A, gegen sechs Voces, als: ut, re, nü, tu, sol, la, dermaßen künstlich einge- theilt, daß beiderseits durch alle rnodos to- noruin fast wie unergründlich zutreffcn, und in der LoLlnisution jedesmal lVIi auf einen harten Clavem, und auf einen moÜ6rn, sowohl udsceudendo desceiidentlo, vermittelst der applicirten Ountos dri- ri et roollir-, kunstrichtig fallen, und dadurch eine angenehme Harmonie in das Gehör ge trieben wird, wohl imitiret zu haben; aller maßen er mit denen vier Elementen die fünf Sinne des Menschen, und also gerade gegen ungerade, nämlich viere gegen fünfe, wie jene sechse gegen sieben, gar mei sterlich verglichen." — Diese große Kunst besteht darin, daß er die Lust in grobe und dünne thedt, deren erste er der Nase, die zweite den Ohren zuführt! könnte man aus diese Art nicht manchen, welcher grob gegen Niedere, und kriechendfein g^gcn Hohe ist, unter zwei Nummern anführen, und so et-