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gen könne. Jrn Geiste schon hört er, wie man ihm entgegen ruft, daß jetzt gar nicht die Zeiten seien, auf Monumente Summen zn verwenden, die weit ersprießlicher zu Kriegssteuern, zu Einquartirungsgeldern, zu Armee - und Armen-Bedürfnissen angelegt werden können. — Wollen wir aber, in einer Angelegenheit, wo derreinste Patriotis m u s im Spiele ist, so und nur so kalkuliren, warum entbehren wir nicht des Prunks in Gerath und Kleidung — warum spielen und tanzen, reiten und fahren wir nicht weniger — warum legen wir besonders die Tausende, welche so manches neue Leichen tuch kostet, nicht lieber aus den Altar des Vaterlandes, als auf den Sarg!!! — Wenn aber, Wieman natürlich antwor ten kann, das Geld für dergleichen Artikel ja nicht gegessen oder vergraben, sondern Handwerkern und Künstlern im Lande zu verdienen gegeben wird, soll denn der Stein zu dem vorgeschlagnen Denkmal auf die Erhaltung nnsers Königs in Carrara gebrochen und in Nom von Canova bearbeitet werden. — Im Schcose des Vaterlandes sind die Marmorbrüche zu Crotendors und Maren, die Serpeutinbrüche bet Zöblitz, die Sand steinbrüche bei Liebethal, Postelwitz u. s. w. — im Schoose des Vaterlandes giebt es ja Künstler genug, die einen Denkstein, noch dazu einen einfach em, zu liefern im Stan de seyn würden. -x- So ist sie denn hlngegebcn zum Ueberle- gen, Bearbeiten, Verbessern, am liebsten aber zum Ausführen eine Idee, die Schreibern dieses schon oft und lange beschäf tigte, die allemal bis zum Enthusiasmus leb haft in ihm wurde, so oft er, in der para diesischen Gegend zwischen Meißen und Dresden, der Stelle sich näherte, wo das Vaterland so leicht, und auf eine so schreck liche Art, einen Vater verlieren konnte, der ihm in so manchem Dunkel, in so manchem Sturme der Zeit schon sichrer Führer und Schutz gewesen ist. Wird die gegebne Idee nicht ergriffen — verhallt die Stimme, 'welche sie auösprach, wie so manche andre Stimme in der Wüsten — nun so fühlt sich Schreiber dieses schon durch die angenehme Stimmung belohnt, in welche ihn der Gedanke an die leichte Aus führbarkeit des Vorschlags versetzte, so lange er an diesem kleinen Aufsätze arbeitete. Nachschrift des Nedakteurs: Freilich wäre es besser, die Idee zu dem genannten Monumente wäre in ruhigern Zei ten gegeben worden. Aber, als dieser Auf satz abzudrucken angefangen ward, waren nock- lebhaft die Hofuungen zum Frieden. Ver schlingt jetzt der Krieg, der so vieles Gute verschlingt, auch obigen patriotischen Vor schlag, so kann es ja immer heissen: Auf- geschoben ist nicht ausgehobe-n.