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3?r 37r tr Loten aller Klassen und Stände seht man Denksteins dieser Art. Auch bedarf es kei- ner Einreichung großer Plätze und Vorschlä ge von allen Seiten — keiner Menge Zeich nungen von den größten Meistern zur Aus wahl. Alle dergleichen Rüstungen — Lu thers noch nicht bis zum Andenken geförder tes Denkmal hat es bewiesen — sind der gu» ten Sache mehr schädlich als nützlich. Ein simpler Stein mit deut scher allenfalls auch mit franzö sischer Inschrift — reicht völlig hin, örtlich eine Begebenheit zu verewigen, de ren hohes Interesse nicht erst durch die pla stische Kunst gehoben zu werden braucht — die Jeden, dem Vaterland und König theuer sind, von selbst schon lebhaft genug anzieht. Auch wäre es wohl Thorheit, ein prunk volles und kunstreiches Monument im frei en Felde aufzustellen, wo Muthwlllr und Bosheit es nach Gefallen beschädigen könn ten , wo man einen besondern Hüther dage gen besolden müßte. Denn leider! sind ja, wie Celias bekannte Preisschrift beweist, öf fentliche Denkmäler nirgends häufiger der Beschädigung ausgesetzt, als in Deutschland. Unter fast dritthalb Millionen Menschen, die F r t e d r i ch A u g u st Herrn und Vater nennen, werden sich— das ist keine Frage — Patrioten in Menge finden, die, zu dem besagten Monument beizutragen, vom Her zen und von Verhältnissen berufen sich fühlen. — Auch werden öffentlich be glaubigte Institute, wie das Dresdner Ad- dres - Komptoir, dle Leipziger Zeltunas - Ex pedition und das Intelligenz - Komptoir sich gewiß gern der Mühe des Annehmens der eingehenden Beitrage unterziehen. — Unter so vielen verdienten Künstlern Dresdens, die zum Theil ihr Glück einzig dem Könige verdanken, dürfte es wohl an Mehrern nicht fehlen, die Zeichnungen da zu einreichten. Endlich — unter so vielen Mannern von Kenntnissen, Gewicht und Zutrauen, welche die Residenz enthält, wür de ja wohl leicht ein Patriot sich finden, der das Ganze dirigirte. — Doch, viel Köpfe, viel Sinne. So mancher schöne Plan ist schon unausgeführt geblieben, weil er von der Willkühr Vieler abhieng. Ehe man sich zu Beiträgen ent schlösse, ehe diese beisammen wären, tim nach dem Betrag derselben den damit beab sichtigten Zweck zu realisiren; ehe man sich vollends über die mit dem Denkmal auszu- sührende Idee vereinigte — käme vielleicht der 25lle Jahrstag der Lebensge fahr des Königs heran, und — statt eines Denksteins bei Serkowitz, setzten wir uns vielleicht ein Denkmal von Gleichgültig keit gegen einen patriotischen Vorschlag, von Unentschlossenheit und Saumseligkeit in der Ausführung desselben^ Besser also — ein Patriot thue, was Viele gewiß auch, aber nicht ohne Schwierigkeiten und Zögerung, thun würden. Sollte es denn in drilthalb Millionen Sack- fen, die unter Friedrich Augusts Aegir de, fast ein halbes Jahrhundert die Seg nungen des Friedens gencssen, die zum Theil Wohlbefinden und Glück nur ihm verdanken — sollte wenigstens unter letz ten» nicht Einer zu finden seyn, der die gegebne Idee real'.fine. Doch, bei der bekannten Liebe und An hänglichkeit der Sachsen für König und Va-