Volltext Seite (XML)
34 A 342 bringst mich ums Leben — los, und der Hirsch stürzte den Helsen hinab. Zum Andenken der Lebensgefahr seines V.tt rs, ließ der Kurprinz, Christian I. auf jener merkwürdigen Stelle das sogenannte Winter Häuschen, einen Zagdpavillon bauen, den aber Zeit, Raubgier und Mulh- willen fast ganz zerstört haben. Selbst die stnnerne Tafel, welche die Begebenheit beur kundete, ist längst in den Abgrund gestürzt und zertrümmert. Einigemal schon hat man, zuletzt im Anfänge des iZten Jahrhunderts, das Winterhäuschen erneuert. Wie verlautet, soll es jetzt wieder geschehen. Das wird für den Wandrer der Sächs. Schweiz einen interessant» Ruhe- und Erinn er- ungöpunkt geben. Denn was war Au gust einst für Sachsen um wieviel Seg nungen hatte der freche Hirsch das Vaterland bringen können! — * * * Zwischen Lauterbach und Döhlau im Am te Stolpen, steht eine steinerne Säule mit der Inschrift: 1584. ckas ist Osttertag in einen lar. — Dieß bezieht sich auf Einführung des Gregoriani schen Kalenders 1582, der von dem Juliani schen um io Tage abnuch, und 1584 von den Lausitzern, aber nicht von den Meisnern angenommen wurde. * n Ueber die Denkmäler, welche Dresden und Leipzig enthalten, hier etwas zu sagen, dürfte überflüssig seyn, da man sie in den be kannten Werken von Dasdorf, Hasche, Leonhardt und Engelhardt genau an gegeben findet. Die bedeutendsten sind un streitig in Dresden die melaüne Statue Frie drich Augusts I. vor der Neustädter Allee, und in Leipzig die Marmorstatue unserö Königs, auf der Esplanade. * * Bei Heinsberg im Plauenfchen Grunde, wo die rorhe und wilde Weisseritz sich verei nigen , war sonst der Weg nach Tharanr fast ganz durch Felsen geschlossen, ward aber 1694 durch Sprengen geöfnet. Daher die Zahr- zahl 1694, welche man am sogenannten R i e- sen bette oder Backofen, einer Felsen höhle, dicht an der Landstraße, bemerkt. * * * Als die Russen I8OI aus der Französi schen Gefangenschaft durch Sachsen zurück kehrten, mußten sie auf dem Hermsdorfer Berge bei Lausa, dem neuen Kaiser Alexan der huldigen, indem der Dresdner Gesan^t- schafts-Pope ihnen den Eid vorlas. Zum Andenken dieser interessanten, militärischen Scene, ließ der Burggraf zu Dohna, Besi tzer von Hermsdorf, im Lauchhammer, eine eiserne Pyramide mit Basreliefs und In schriften fertigen. Sie verunglückte aber im ersten Gusse. Ob sie nun vollendet und auf gestellt ist, weiß ich nicht. 4k- ' . Den 2v. März 1634 schoß man in der Elbe bei Kötzschenbroda einen Seehund. Sein Skelet kam in die Dresdner Natura lien-Kammer. Auf der Kötzschenbroder Pfar re aber erhält eine Tafel, mit Bild und In schrift, das Andenken jenes fremden Gastes vom Nordpol. Wichtiger ist in dortiger Kirche eine Ta fel mit Denkreimen, welche den, hier am 27. Ang. 1645 zwischen Schweden und Sach, sen geschlossenen Waffenstillstand, beurkundet.