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Beilage der Naunhofer Nachrichten 11. Jahrgang Sonntag, den 30. September 1900. Nr. 115 1 » SSL me eSller. I tr. 39. bzugeben. 'N l, t H. k. H. ä kann. Bedingung ist, lt, also nicht Warm angr* dem man etwas Alam daß der Salbeiaufguß ! unsres : Chemi- ; Nachf. bei, wo- desonders .,^"--.7 irm, ld in der Es wird ße 26 1 »rer tritt gesucht. rSILvr. Rachenkatarrhe, welche durch Ansteckung entstanden sind, bedürfen der Bepinselung mit Höllenstein oder ähn lichen ätzenden Mitteln, die aber nur die kundige Hand des Arztes in Anwendung bringen darf. n Küche und zu mieten Richter, „Und nun will ich nicht stören,* sagte Frau Velbert und verlieb da- Zimmer, blieb aber lauschend an der Thür stehen, bis die ersten von Helenes kräftiger Hand ans dem Flügel angeschlagenen Töne sie belehrter^ daß die Musikübung begonnen habe. wendet wird. Das Gurgeln mit solchem kühlen DH« ist von vorzüglichster Wirkung. Ein anderes, gutes, die Schleimhäute stärkendes Gurgelmittel ist eine Lösung wn Tannin r-er GetWure in destilliertem Wasser. Diese Lösung kann ein- bis zwciprozentig sein. Vorteilhaft und bei vielen Personen beliebt ist ein sogenannter „Prießnitz'scher Umschlag." Man taucht ein zu einer breiten Binde zusammengelegtes Handtuch in sehr kaltes Wasser, drückt es dann stark aus und legt es um den Hals. Ueber diese nasse, gut au-gedrückte Binde wickelt man ein breites, ganz trockenes Tuch, so daß keine Verdunstung entstehen und kein Luftzug ein dringen kann. Diese Bandage belästigt zwar etwas, bessere ins n Gtlegen- iu fremder ;rs iche, Keller u beziehen, rße 123. ege- hne str. 66 ö. 'N n Hund BermischteS. * Daß die Börsenpapiere, in besondere die Mon tanwerte, in einem ständigen Rückgänge sich befinden, ist Thatsache. Die Periode des Kursrückganges hat ungefähr am 20. April d. I. begonnen. Welche um g> heuere Entwertung seitd.m einzelne Papiere erfahren haben, veranschaulicht nachstehende Tabelle, in welcher „Auch das hat er mit Dir besprochen?" fragte Adel heid erstaunt. „Nun, das will ich nicht gerade sagen, aber inan merkt das doch; die beiden stimmen gar nicht recht überein." „Sie sind sich gegenseitig zu großem Dank verpflichtet." „Und da-können die Leute gewöhnlich am schlechtesten vertragen Aber verlaß Dich da nur ganz auf »»ich. Gieb mir nur die Erlaubnis, Viehmann zu sagen, daß Du sei nen Antrag anttimmst, und ich ordne alles mit ihm. Nicht wahr, Du bist meine gute, veruüuftige Tochter und sto ßest Dein Glück nicht von Dir?" Adelheid wurde der Antwort überhoben, denn drau ßen ertönte die Klingel, und das Mädchen ließ jemand eintreten. „Das ist Helene," sagte Adelheid mit einem Blick auf die Uhr. „Sie kommt zum Vierhandigspielen." Frau Velbert verzog das Gesicht. „Wie unangenehm, gerade in diesem Augenblick! Laß Dir nichts von dem, was Nur soeben gesprochen haben, anmerken." „Aber Helene kennt ja die Wünsche und Absichten ihre- Adoptivvaters sehr gut." „Sucht sie aber nach Kräften zu hintertreiben," ver setzte Frau Velbert und lächelte nur mitleidig, als ihre Tochter versicherte, ganz das Gegenteil sei der Fall. „Lehre Du mich nicht die Menschen kennen! So wird niemand gesten den eigenen Vorteil handeln. Ich finde es ganz natürlich, daß Helene alle Hebel in Bewegung setzt, um in chrer Stellung als Adoptivtochter unbestritten zu bleiben. Ich warne Dich, sei auf Deiner Hut, sie ist ver- steckt und hinterlistig, mir ist immer, als ob sie uns noch einen recht bösen Strich durch die Rechnung machen könne." Trotz diese- abfälligen Urteils ging sie der nun ein- tretenden Helene mit großer Freundlichkeit entgegen und machte ihr Vorwürfe, daß sie sich so selten bei ihr sehen lasse. Die Begrüßung der beiden jüngeren Damen war viel weniger wortreich und hatte doch ein herzlichere» Ge- Mage. Aas Gsyeimni» das Walde«. Krimiualroman von Kurtv. Bergh eim. LI Ein ganz leises Lächeln huschle am Adelheids Lippen, und unwillkürlich ging«» ihre Blicke in dem so sehr schön auSgestatteten Zimmer umher. Die Mutter ^merkte es und sagte: „Ja, diese Möbel, Kupferstiche, diese Spiegel, Bronzen und Teppiche, die ich auS dem Schiffbruch ge rettet habe, sind in dieser armseligen WohmuW ebenso wenig am Platze wie ich. Adelheid, b^reie mich aus dieser elenden, niederdrückenkwnLage, Du hak eSinderHand." Sie schlang den Arm um den Lacken der Tochter, legte ihre Wange an Hie Orige und schau« ihr bittend in die Augen. „Ich würde Dir nicht zureden, müßte bch -nicht, welchen braven, guten, ehrenhaften Mann Du an Herrn Bichmann bekommst, und er ist Ho edel, so rücksichtsvoll, er will uns nicht trennen, er wird Mr eine Wohnung in seiner schönen Billa einrichten. Wie werde ich mich fretwn, wenn Du an der Spitze ein^ reichen, vornehmen Haus wesens stehst, und ich Dich mit meinen Erfahrungen unter stützen kann." „DaS alles hat er Dir versprochen?" fragte Adelheid, sich sanft von der Mutter losmachend. „Ja, das hat er." „Aber er hat doch noch andere Verpflichtungen, "wandte Adelheid ein; „die älteBertha und Helene, feine Adoptiv tochter." „Die Knnen beide natürlich nicht im Hause bleiben," sagte die Frau Konsul schnell, „das versteht sich ja ganz von selbst." „Das finde ich nicht. Mau kann eine Verwandte, dir einem so viele Jahre hindurch treue Dieus« geleistet, doch nicht so ohne weitere- Megsckstck«." „Natürlich nicht," Lenke Frau Bichmmm wird für sie sorgen und auch Habmr mM gMz «rr mrS- gehen lassen, dafür ist er ein viel zuanständiger Charak ter, obwohl er längst eingefrhen hat, däß-diefr übereilte Adoption eiueHMMte DmuMM war." aber sie muß ertragen werden und zwar vom Schlafen gehen bis zum Aufstehen am Morgen. Dieser Umschlag erzeugt eine Art örtlichen Dampfbades. Nimmt man am^andern Morgen den Umschlag ab, so muß die Haut dampfen. Dann wäscht man den Hals kalt ab, trocknet ihn gut ab und reibt noch etwas nach. Dann schützt man ihn durch ein wollenes Tuch, das aber nicht zu schwer sein darf und nur lose gebunden wird, damit die Hautausdünstung nicht gehemmt wird. So einfach und schnell der Verlauf eines einfachen, eines akuten Rachenkatarrh's in der. Regel ist, so un angenehm und gefährlich kann eine anhaltende, eine chronische Halsentzündung werden. Deshalb darf man keine, auch nicht die leichteste Halsentzündung germg achten. Durch vernachlässigte Katarrhe sind oft ernst liche und tätliche Krankhe ten entstanden. Vom Kehlkopf bis zur Lunge ist nur ein kurzer Weg. Die moderne Wissenschaft hat beobachtet, daß durch RachmkaLarrh Muskel- und Gelenk-Rheumatismus entstanden sind. Ferner will die moderne Wissenschaft festgestellt Hal en, daß die genannten Rheumatismen durch Bazillen erzeugt weiden, daß sie also zu den anstecken den Krankheiten gehören. Ganz einig sind sich in die sem Punkte die Autoritäten freilich noch nicht. Doch spricht vieles für diese Ansicht der Ansieckungsfähigkeit. Bei Menschen, die eine Erkältung, einen Schnupfen oder eine Halsentzündung nicht leicht los werden, liegt meist eine innerliche Disposition, eine ererbte Neigung zu diesen Krankheiten vor. Sobald der gewöhnliche Rachenkatarrh nicht nach wenigen Tagen von selber bester wird, so rufe man ohne langes Zögern einen Arzt, da mit derfelbe den Gaumen des Patienten genau unter sucht. Die Art und Färbung der Entzündung giebt dem Arzte sofort Aufklärung über die Art des Leidens, über die Art der Disposition. So bedcutet eine blos körnige Anschwellung das Vorhandensein von Skrophel- Krankheit, eine umschriebene Röte des vorderen Gaumens läßt auf Anlage oder Vorhandensein der Lungenschwind sucht schließen. Eine chronische Halsentzündung geht bei nachlässiger Behandlung gar leicht tiefer, zumal wenn man sich gar- yicht io acht nimmt, vielmehr stark raucht und trinkt, viel spricht oder singt. Jede Absonderung eines Katarrh wirkt auf die Dauer auch höchst nachteilig auf den Magen, auf die Verdauung ein. Der chronische Rachenkatarrh erfordert stets die sorgsamste Behandlung. Die Gurgelungen können nicht oft genug angcwcndet werden, mindestens alle zwei Stunden. So lange der Katarrh besteht schütze man den Hals durch ein leichtes wollenes Tuch. Sobald aber die Heilung eingetreten ist, Härte man den Hals vorsichtig durch kaltes Waschen ab. Allmählig gewöhne man den Hals daran, möglichst frei getragen zu werden. Alle Personen, die zu hohe Kragen oder zu warme Hals binden tragen, verweichlichen den Hals und machen ihn empfindlich für Erkältungen. der deutschen Anleihe in Amerika und außer der noch etwas dunkel gehaltenen russischen Anleihe sucht auch Schweden zum Zwecke einer Anleihe den ameri^nifchen Geldmarkt auf. In New-Park wurde der Prospekt für diese neue schwedische Anleihe im Betrage von 10 Mill. Dollars angegeben. Der Zinsfuß beträgt 4°/g in den ersten 10 Jahren, später 3*/,°/o. Schweden verpflich tet sich, die Anleihe vor dem Jahre 1920 nicht zurück- zuzahlcn. Die Anleihe wird zu S8 zuzüglich Zinsen angeboten. Es findet keine öffentliche Subskription statt;' der Prospekt zirkulierte vielmehr nur bei gewissen Finanzinstituten. * Interessant ist die Notiz, daß Deutschland jährlich 84 Millionen Ansichtskarten produziert, die den Verle gern 1 680 000, dem Zwischenhandel 6160600 und dem Staate 6 Millionen Mark eintragen, während in Frankreich nur 4 Millionen Karten erzeugt werden, die den Verlegern nur 120 000, dem Zwischenhandel 560 000, dem Staate aber den Löwenanteil im Betrage von 800000 Franks bringen. Mx! tz/rr? NW »hl Gartenstraße. V * den ganzen ost, empfehle M ndelsgärtner. Mn öwie i- und en cen an allen usgeführt. mgestr. 128, Dresden. Rachen-Aatarrh. Von vr. weck. R. Nossen. (Nachdruck verbaten.) Rachenkatarrh oder HalSentzüädung nennt man eine durch Erkältung oder Magenftöruna hervorgemfene Ent zündung der Schleimhäute des Schlundes. Die Krank heit tritt in den letzten Jahren fchr häufig und bös artig auf, im heißen S«mmr wie Im kalten Winter. Beim Rachenkatarrh können sowohl die „Mandeln" wie auch das „Zäpfchen" besonders ergrün werden. Beide Arten find sehr HchmeUtzaft, Mos Atemholen, jedes Schlucken thut empfindlich weh. Die gewöhnliche, einfache oder, wie der Arzt sagt, akute Halsentzündung beginnt mit dem Gefühl t»r Trockenheit und Hitze im Halse, das Schlucken und Schlingen wird schmerzhaft. Die Schleimhaut ist stark gerötet, geschwollen und mit Punkten und Flecken eines weißen, zähen Schleimes bedeckt. Erstreckt sich die Entzündung auch auf die Schleim häute des Kehlkopfes, dann erfolgt beim Schlingen meist Hustenreiz, beim Trinken oft Krampfhusteo, ja selbst dss Atemholen wird zur Pein. Ist das Zäpfchen entzündet, so hängt es geschwollen und lang herab, reizt durch Be rühren des Hinteren Zungenrückens zum unangenehmen Kitzel, zum schmerzhaften Wederschlucken und peinvollsten Husten. Sind die Mandeln hervorragend angegriffen, so entstand ein Gefühl von Hitze im Hälse, große Trocken heit und Schliogbeschwerde, die durch das Bedürfnis, den vermehrten Speichel niederzuschlucken, sehr schmerz haft wird. Die MaiOeln schwtllm an, verengen den Schlund, die Sprache wird heiser. Man fühlt sich elend und matt, der Schlaf ist fieberhaft, unruhig, nicht erquickend. Trotzdem ist dieser elende Zustand nicht ge fährlich und geht bei nötiger Whonung nach wenigen Tagen von selbst wieder mwbci Beim einfachen, akuten Rachenkatarrh kann man die Besserung leicht selbst beschleunigen. Man bindet sich Wolle um den Hals; man gurgelt mit Salbeithee, „Bichmann hat längst eingefehen, daß diese übereilte Adoption eine kolossale Dummheitwar," hatte Frau Kon sul Velbert zu ihrer Tochter gesagt und sich damit aller dings einer argen Ueberdceibung schlüdig gemacht, den noch lag der Aeußerung mehr als ein bloßes Körnchen Wahrheit zu Gründe. D«S BerMttniS zwischen dem Ren tier und Helene hatte sich nicht so gestaltet, wie beide gehofft, und doch war keinem von ihnen eine eigentliche Schuld daran beizumesfen. Sowohl Bichmannwne Hedme hatten da- redliche Be mühen und den besten Willen gehabt, einander zu Ge fallen zu leben, sich gegenseitig das Dalein behaglich und angenehm zu machen, und weder ihm noch ihr war dar gelungen. Sie waren eben zwei Menschen, die feit lan ger Zeit gewohnt gewesen, jeder seinen «Genen Weg zu gehen, sie waren grundverschieden in Mem Geschmack, m ihren Neigungen und Anschauungen, WW «S mangelte ih- nen,waSin solchen Fällen zwischMMän« und Weib allein den Ausgleich chexbeizusuhr« vorn««:dir echte, alles überwindende Liebe, sei e» zwischen Mitten, sei es zwi schen Vater und Tochter. Eie achteten nicht und dulde ten einander, sie vermiet»« sorgfältig alle-, waS zu einer Reibung hätte führen können, mck em Zusammenstoß ge hörte zu den Selte»cheiten, aber fie hatten Mährend der zwei Jahre, welche Hetv« «m im Btchmaimfchen Hause weilte, sich immer weit« «tSeinaadergelebt «id sich zu letzt fast nur bei den Mahlzeit« Msehen. Vielleicht hätte da- Verhältnis sich doch inniger ge- ftaltet, hätte Helene die Mb erzen Wäg gewinnen rönnen, daß ihr Aufenthalt für den Rentier von irgend einem Nutzen sei. die Kurse von woriger Woche denen vom 20. April d. I. gegenüber gestellt sind. 20./4. 17./9. Verlust Diskonto-Gesellschaft. . . 190,10 173,40 16,60 Deutsche Bank .... 205 187,40 17,60 Nationalbank für Deutschland 141 130,75 10,25 Schaffhaus. Bankverein . . 141,60 l 29,60 12 Bochumer 276,60 177,60 99 Laura 281,40 194,50 86,90 Harpener 244 l 75,25 68,75 Dortmunder 137,75 87,50 50,25 Bösperde Walzwerk . . . 240 127,75 112,25 Kölner Bergwerk.... 492,50 358 ! 31,50 Düst ldorfer Eilenhütte . . 289 189,50 99,50 Geisweider 336,50 180,75 155,75 Concordia Bergwerk. . . 369,50 266,75 102,75 Mathildenhütte .... 256,75 145,50 l 11,25 Baroper Eisen .... 230 121 . 109 Friedrich Wilhelm . . . 232 129 103 Wittener Guß .... 278,60 190 88,60 Westfälische Stahl . . . 260,50 158,50 102 Bismarckhütte 335 240 95 Donnersmarckhütte . . . 291 211,50 69,50 Gelsenkirchen Gußstahl . . 221,10 140,25 80,85 Westfälische Draht . . . 219,35 135 84,55 Anleihen stehen auf de r Tagesordnung. Außer