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MOA G ZchriAen ßrtrkllltt für Mrchtchin, MmtlHaiii, Ncherrhiiiil, Atiilßil, Asrsdsrf, JA, MmWljm, IHrlim EnWeiüttt, §li»U. Nir«, MWu, SläHMtli. Mtpäl, Pimtzkn. LkisMhm, Llas^itz, Thim, Zlttifiirth «üi ÜWeM. Mit einer illustrierten Sonntags - Veilagr. Dieses Blatt erscheint in Naunhof jeden Dienstag, Donnerstag und Sonnabend, Nachmittag 6 Uhr, mit dem Datum des nachfolgenden Tages und kostet monatlich 35 Pfg-, vierteljährlich 1 Mark. Für Inserate wird die gewöhnliche einspaltige Zeile oder deren Raum mit 8 Pfennigen, sür solche außerhalb der ÄmtShanptmannschast Grimma, sowie für Anzeigen am Kopfe und im Reklameteilc, mit 10 Pfennigen, berechnet, bei Wiederholungen tritt Preisermäßigung ein. Nr. 79.Sonntag, den 8. Juli 1900. 11. Jahrgang. IM.« willkommen m Daunkol! 's' Laut Laut Hum Das Gott ><- kling er bin durck's parthethal kling er allerwegen! Voraus Dank für Euer Lied, Eucb zu diesem Fest beschied; laß uns wohl gelingen Ein frohvereintes Gingen! Seid uns gegrüßt mit Iubelfchall, Ihr Gänger all' willkommen, seid willkommen! Go nehmt, Genossen, allzumal Der Zeststadt Gruß entgegen. willkommen, Ihr vom Darthegau! „Lied hock!" Ihr lieben Gänger! Im Festkleid prangen Stadt und Au Als jubelnde Empfänger. All' die Ihr kommt von Nord und Süd, Don Gst und West mit Wort und Lied Und flatternden Standarten, Der holden Kunst zu warten, Die unsre Herzen hebt empor Im mäcktgen Lhor, willkommen uns, willkommen! Ein neires Nairn er einzuweih'n Zogt Ihr daher — Ihr Alle Sollt herzlich uns willkommen sein: Es grüßt die weite Halle, Es grüßt Euch ^ruck der grüne Wald, Drin tausendstimm'ger Jubel schallt; Mägdlein und holde Frauen Voll Wohlgefallen schauen Die liederfrohe Gängersckaar. Das Jubeljahr — wir wollen's heute feiern! -. t Bekanntmachung. Anläßlich des Sängerfestes ist für Sonntag, den «. Juli 1900 der Verkauf der unter I Ziffer 3 bis 5 des Erlasses der Königlichen Amtshaupt mannschaft Grimma vom 23. Dezember 1892 erwähnten Waren, ferner der Klein handel der unter I Ziffer 7 dieses Erlasses erwähnten Gegenstände, sowie die Be schäftigung von Gehilfen, Lehrlingen und anderen gewerblichen Arbeitern hierbei außer den festgesetzten Stunden noch für weitere 5 Stunden ^ie Anmeldung der am 10. Juli d. I. hier befindlichen, auf das 2. Halbjahr 19VV noch nicht versteuerten Hunde hat bis zum 18. dfs. Mts., die Entrichtung der Steuern auf diese Zeit dagegen bis zum 25. dfs. MtS. bei der Stadtsteuereinnahme zu erfolgen. Naunhof, am 6. Juli 1900. Der Bürgermeister. Igel. bis spätestens 9 Uhr Abends — die Zeil des Gottesdienstes ausgeschlossen — gestattet. Naunhof, am 7. Juli 1900. Der Bürgermeister. Igel. Naunhofer Krams und Biehmarkt den 16. und 17. Juli 1900. Wie es in der Welt steht. Der Gesandtennwrd in China und die sich daraus ergebende« Folgen beherrschen gegenwärtig das Interesse der gesamten Welt. Kaiser Wilhelms Verdienst ist eS, mit schneller Entschlossenheit und tiefer Gründlichkeit als Chorführer der Mächte das Wort ergriffen und die Ziele und Maßnahmest klar gestellt zu haben, die infolge dieser ungeheuerlichen That in Peking zu verfolgen sind. Wäh rend der deutsche Kaiser aber ohne Scheu der Wahrheit die Ehre gab und den mörderischen Chinesen die Rache Deutschlands ankündigte, bewährte er sich doch auch wieder als Frikdensfürst, indem er laut vor aller Welt verkündete, daß Deutschland nur Hand in Hand mit den Großmächten in China vorgehen werde. Des Kaisers Reden haben fLicht in das Dunkel gebracht, so daß Je dermann darüber klar geworden ist, was geschehen wird. Deutschland läßt sich nicht in den Hintergrund drängen, der deutsche Kaiser wird dafür sorgen, daß sein Gewicht bei allen wichtigen Entscheidungen in die Wagschale fällt. Deutschland muß fortan Wcltpolitik treiben und in den großen Weltfragen ein entscheidendes Wort reden, wenn anders cs der Väter wert bleiben soll, die vor einem Menschenalter mit Blut und Eisen das junge Reich schmiedeten. Eine neue Zeit ist damit angebrochen, neue Bahnen sind eröffnet, mue Ziele gesteckt; es geht vor wärts, unaufhaltsam vorwärts! Nach allem, was bisher geschehen, darf man indessen die Hoffnung aufrecht er halten, daß die Eintracht der Mächte gewahrt bleiben wird; dann wird die Chinafrage hoffentlich selber auch bald verschwinden. Im südafrikanischen Kriege sind der neuesten Verlustliste zufolge jetzt gerade 30000 Mann gefallen, das sind genau so viel, als vor Jahresfrist von der englischen Regierung als ausreichend zur Unterdrück ung der Buren bezeichnet wurden. So geht es allzu kühnen Plänen und Entwürfen oft! Und während da draußen an fernen Gestaden des Krieges wilde Fackel loht, während an unseren Küsten ein eifriges Rüsten todesmutiger Kri ger in fieberhafter Eile vor sich geht, ist das Vaterland voller Erwartung der Entwickelung der Dinge, doch können wir ruhig sein, denn des Reiches Macht und Ansehen schützt ein starkes und wvhlgeschultes Heer. In diesem Bewußtsein können wir uns auch über die Erinnerungen heimatlicher Be gebenheiten freuen, können uns an den weihevollen Mo menten unserer Stadt erheben, und in gerechtem Stolze unS Deutsche nennen. Im deutschen Lied und deutschem Worte wird denn auch morgen das Fest unseres Männcr- gcsangvereins seinen Ausdruck finden. Deutsches Reich. — Wie wacker sich die deutschen Matrosen und Seesoldaten in den Kämpfen in China halten, das be kundete schon der Bericht des englischen Admirals Seymour über die von ihm befehligte mißglückte Expe dition nach Peking, in welchem den mitbeteiligten deutschen Truppen lebhafte Anerkennung gezollt wurde. Nunmehr hat auch der russische General Stöffel in einem d m russischen Kriegsminister Kuropatkin durch Vermittelung des Vizeadmirals Alexejew zugesandten Bericht den deutschen Truppen, die unter seinem Ober befehl am 29. Juni in Tientsin mit fochten, höchstes Lob gezollt, die hervorragende Tapferkeit, gründliche Ausbildung, Umsicht und Manneszucht der Deutschen rühmend. — Zur Verstärkung der Besatzung der nach China bestimmten Panzerdivision werden ausschließlich aktive Mannschaften, namentlich aus der Matrosen- und Werft division herangezogen. — Gegenüber anderweiten Meldungen berichtet die „Deutsche Tagesztg.", daß zahlreiche Berliner Marinereservisten vom Jahrgang 1895 die Stellungs ordre erhalteu haben. Sie werden voraussichtlich mit dem Kanonenboot „Luchs" die Reise nach China an- treten. — Urheber und Verlagsrecht. Nach eincr offi ziösen Mitteilung sind die Arbeiten betreffs der Ent würfe über das Urheberrecht und über das Verlagsrecht so weit gediehen, daß wahrscheinlich die gesetzgebenden Faktoren sich in einer nahen Zeit damit beschäftigen können. Ferner sei anzunehmen, daß dem Reichstage die Vorlage über die privaten VersicherungSunter- nehmungen schon zu Beginn der nächsten Tagung unter breitet werden wird. — In der Kommission für Arbeiterftatistik ist ein Antrag eingebracht worden, den Reichskanzler zu ersuchen, Erhebungen darüber anstellen zu lassen, inwie weit die Arbeiterverhältniffe im Privattransportgewerbe, also namentlich auch in den privaten Straßenbahnbe trieben, ein Eingreifen der Reichsgesetzgebung erheischen möchten. Die Kommission sür Arbeiterstatistik wird im November in Beratung darüber treten, ob der Antrag dem Reichskanzler zu überweisen sei oder nicht. („Nat.-Ztg.") — Eine n^ue Bäckereiordnung für das Deutsche Reich soll nahe bevorstehen. Sie soll sich an die von mehreren cinzelstaatlichen Regierungen erlassenen Ver ordnungen anlehnen und u. A. genaue Vorschriften