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en Behörde über- Auslieferung Herbei- Auch übernehme der nittelung seiner Zu- aiser ergriff damals eben deshalb, weil mde Truppen nicht ng sein Versprechen »den Truppen. Es tefreiung an, zu der fähig erwiesen, und ie Chinesen, Haupte deren Erwerbslust füllung des kaiser- Wchftt G IBHteii Mlatt für DrchkhM, Amekhiliil, Achmljllin, Aench, Dondorf, LA, MMWhm, Klhstzaiil SrGMn,. SliW. «tu, »Wim, »WM»,, Mpiv, 8eifM-W, Arm, Mlsspi». 3»mW «N IlWieN. les neuen mcli- endsten Stellen gefuriden Hot, »vifionssätze n allen Städten an die Ex- Postillon" LUV» »s, emer^t, lrro8kopi8od l!t88M. ^Ile V. ruotesr, ktterrsllon, ämKtmi Lr- t erbetsn 3ii prob. Lpotb. a. I^aborLt. > des Militär- ruszeichnung. ng abzugelen iffel, Kassierer uns, Naunhof -ten. arm. 10 Uhr: lmeldung vor- n Orrabs aäsn null uns, äss- Hordrig ^orto am Msrn. I«I Sr»u. KIumsn- ^räbnisse n 8öbo- I» als lst 1900. inivr- fp»u. Mit einer illustrierten Sonntags - Vellage. Dieses Blatt erscheint in Naunhof jeden Dienstag, Donnerstag und Sonnabend, Nachmittag 6 Uhr, mit dem Datum des nachfolgenden Tages und kostet monatlich 38 Pfg., vierteljährlich 1 Mark. Für Inserate wird die gewöhnliche einspaltige Zeile oder deren Raum mit 8 Pfennigen, für solche außerhalb der Amtshauptmannschaft Grimma, sowie für Anzeigen am Kopfe und im Reklameteile, mit 10 Pfennigen, berechnet, bei Wiederholungen tritt Preisermäßigung ein. Nr. 102.Freitag, den 31. August 1900 11. Jahrgang. Bekanntmachung. Vom 1. September a. o. an ist mit der Auf- iicht über die beiden Gottesäcker und den Kirch hof der Kirchendiener Herr Bernhard Adolf Therman« betraut worden. Dies wird hierdurch zur allgemeinen Kenntnis gebracht mit dem Bemerken, daß den Weisungen des genannten Friedhofsaufsehers auf vorbezeichneten Plätzen unweigerlich Folge zu leisten ist. Naunhof, am 27. August 1900. Der Kirchenvorstand, r. Herbrig. Man sucht für China einen Kaiser. Da die Aufteilung Chinas nicht auf dem Pro gramm der Großmächte steht, so ist es für die Wieder herstellung des Friedens und die Neuordnung der Dinge in China unbedingt nötig, eine neue feste Regierung mit einem Kaiser an der Spitze zu schaffen. Die Kaiserin-Witwe und der Kaiser Kwangsu sind nun aber aus Peking verschwunden und die Großmächte dürften auch nicht geneigt sein, die Kaiserin-Witwe oder den Kaiser Kwangsu wieder auf den chinesischen Thron zu setzen, denn die Kaiserin-Witwe hat sich in den gegen- wärtigen Unruhen als Mitanstifterin und Mitschuldige zu schwer kompromittiert, um das Vertrauen der Groß mächte zu verdienen, und ihr Adoptivsohn, Kaiser Kwangsu, ist ein zu schwacher, wankelmütiger Fürst, um überhaupt regieren zu können, es muß also für China ein neuer Kaiser gesucht werden. Dies wäre nun an sich nicht sehr schwer, da es eine ganze Anzahl Mandschu- Prinzen giebt, und der fremdenfreundliche und energische Mandschuprinz Tsching eine geeignete Persönlichkeit für den chinesischen Thron ist. Die Schwierigkeiten sind aber anderer Natur. Das chinesische Volk und zumal die Boxer hängen mit einer fanatischen Vorliebe an der Kaiserin-Witwe und ihrem Ratgeber, dem fremden feindlichen Prinzen Tuan, und dieser tyrannische und ränkesüchtige Prinz Tuan wußte ganz genau, was er that, als er auf seiner Flucht die Kaiserin-Witwe und den Kaiser mit sich nahm, denn er hat dadurch die Mittel in der Hand, die Unruhen in China zu ver längern, ja falls ein anderer neuer Kaiser von den Mächten auf den chinesischen Thron gesetzt wird, diesen Kaiser durch die Kaiserin-Witwe und den Kaiser Kwangsu für ungesetzlich zu erklären und den Bürgerkrieg in China zu entfesseln. Bevor für China ein neuer Kaiser proklamiert werden kann, müßten also unbedingt die Kaiserin-Witwe, der Kaiser Kwangsu und Prinz Tuan von den Großmächten gefangen genommen und zur Abdankung gezwungen werden. Bei der großen Aus- dehnung des chinesischen Reiches dürfte eine Gefangen nahme der Kaiserin-Witwe, des Kaisers und des Prinzen Tuan noch am leichtesten durch eine größere Reitertruppe und reitender Artillerie zu erreichen sein. Gelingt dies aber nicht und können die Mächte der entflohenen Kaiserin und des Kaisers nicht habhaft werden, dann tritt in China eine schwere Komplikation in der Kaiser- und Regierungsfrage ein. Es würde zwar nicht schwer fallen, einen neuen Kaiser zu nonimieren, aber es tritt dann eben sofort die Gefahr ein, daß Prinz Tuan und die Kaiserin-Witwe eine Gegenregierung organisieren und dann ein ausgedehnter Bürgerkrieg in China aus- bricht, in welchem sich die Großmächte auf Seite des von ihnen proklamierten neuen Kaisers stellen und diesen mit Truppenmacht unterstützen müßten. Kurz, die Kaiser- und Regierungssrage befriedigend zu lösen, könnte sich für die Mächte als eine der schwierigsten Aufgaben erweisen. Die Schaffung einer chinesischen Regierungsinstanz, die zwischen den Mächten und dem Throne vermittelt, beziehungsweise die Verhandlungen führt und eventuell abschließt, scheint uns das nächst liegende zu sein. Prinz Tsching und zweifellos auch der Vizekönig Li-Hung-Tschang konnten dabei nur gute Dienste leisten. Als solche Vermittelungsinstanz ist ja derzeit auch Li-Hung-Tschang mit seinen neuerlichen Vermittelungsgesuchen bei den Mächten zu betrachten. Die Haltung der Mächte zu denselben mag jetzt noch eine ablehnende sein, aber es könnte sehr wohl noch der Fall eintreten, daß die Mächte sich im weiteren Ver laufe der Ereignisse doch noch genötigt sehen würden, auf die Vermittelung dieses chinesischen Staatsmannes zurückzugreifen. Deutsches Reich. — Der Bundesrat gedenkt seine regelmäßigen Beratungen um die Mitte September wieder aufzu nehmen. Daraus geht hervor, daß der Reichstag in diesem Jahre früher als sonst zu seiner ordentlichen Tagung zusammentreten wird. — An Unterstützungen von Familien der zu Friedensübungen einberufenen Mannschaften sind im letzten Jahre im Reiche 1510000 Mk. bezahlt worden. Der Etat ist damit um 160 000 Mk. überschritten worden. — Landwirtschaftliche Verkaufsstellen. Die Land wirte des Rheinlandes haben beschlossen, einen Verband zur Einrichtung von Verkaufsstellen in den einzelnen Ortschaften und zur Festsetzung einheitlicher Verkaufs preise zu gründen. In den größeren Städten, wie Köln, Düsseldorf, Essen und Bonn, sollen Verkaufs gelegenheiten geschaffen werden, um die landwirt schaftlichen Produkte unmittelbar an die Konsumenten abzusetzen. Mit der Errichtung eigener Konservenfabriken sollen sich spätere Versammlungen befassen. — Die Regierung stellt zur Zeit Erhebungen darüber an, ob die Durchführung der Kranken versicherungspflicht für die Seeleute zweckmäßig sei. Die in Betracht kommenden wirtschaftlichen Vereinig ungen der Küstenbezirke sind um ihre Gutachten an gegangen worden. — Zur Reform der Krankenversicherung wird der Münchener „Allg. Ztg." offiziös geschrieben: In Bundesratskreisen rechnet man nicht darauf, daß die Arbeiten für die Durchsicht der Krankenversicherung noch in diesem Jahre werden ausgenommen werden können. Der Bundesrat würde für die nächsten Monate durch die Ausführungsbestimmungen zu den abgeänderten Unfallversicherungsgesetzen vollauf in Anspruch genommen werden. — Die Koste» der China-Expedition werden, so schreibt die „L. Korr.", bis Anfang Oktober auf etwa 100 Millionen Mark berechnet. Daß diese Ausgaben vom Reichstage bewilligt werden, kann natürlich keinem Zweifel unterliegen. — Der 41. Genoffenschaftstag des Allgemeinen Verbandes der auf Selbsthife beruhenden deutschen Er werbs- und Wirtschaftsgenoffenschaften wird in der Zeit vom 5. bis 8. September d. I. in Hannover abgehalten werden. — Zum diesjährigen Kaisermanöver wird Frank reich nach der Neuhaus-Ostcner Ztg. einen Offizier ent senden. ES ist das erste Mal seit 1870. — Der Motorwagen des Kaisers, den der Monarch in Wilhelmshöhe benutzte, legt in der Stunde 95 km zurück und kostet 36 000 Mk. Ein O-Zug fährt nur 80 Km in einer Stunde. — An diesem Donnerstag Vormittag findet im Zenghause zu Berlin die feierliche Nagelung und Weihe von 64 neuen Fahnen und Standarten statt; unter den neuen Feldzeichen befinden sich auch diejenigen, welche den ersten und zweiten Bataillonen des 1. und des 6. ostasiatischen Infanterie-Regiments und dem ost asiatischen Reiterregiment verliehen worden sind. An diesem feierlichen Akt werden weben dem Kaiserpaare und den in Berlin und Potsdam anwesenden Prinzen und Prinzessinnen u. a. auch die fremden Militär bevollmächtigten teilnehmen, was in den politischen Kreisen der Reichshauptstadt sehr bemerkt wird. — In Berlin ist eine starke Vermehrung und Vergrößerung der Konsumvereine und Genossenschaften als direkte Folge der immer fühlbarer werdenden Ver teuerung der wichtigsten Lebens- und Genußmittel zu verz ichne«. Kleine Beamte, sowie Handwerker und Arbeiter treten in Scharen diesen Vereinen bei. — Der Kaiser als Redner. Dr. Eduard Engel, Vorstand des Stenographenbureaus im Reichstage, der häufig für den Kaiser stenographiert, rechnet den Kaiser Wilhelm II. zu den schnellsten Rednern. Der Kaiser spricht in seinen Reden durchschnittlich 275 Silben in der Minute; eine Steigerung bis zu 300 ist, an Stellen von Schwung und besonderer Begeisterung, nicht selten. Ausland. Frankreich. Eine Verlängerung der Pariser Welt- Ausstellung ist, wie dem Berl. Tgbl. gemeldet wird, in Aussicht genommen. Das Generalkomiffariat studiere die Möglichkeit den großen Völkermarkt bis Ende November auszudehnen. Rußland. Der „Regierungsbote" meldet die Bildung von 8 Mttrailleusenbatterien, die zu je zweien in die 4 errichteten sibirischen Armeekorps für den ferneren Osten cinverleibt werden sollen. England. Ein Streik aller Eisenbahnbediensteten Englands wird angekündigt. Die Beamten fordern Lohnerhöhung. Niederlande. Während in China und in Süd afrika die Kanonen donnern und Gewehre knattern, treffen im Haag die einzelnen Ratifikationen der Staaten zu den Beschlüssen der internationalen Friedenskonferenz ein. Sobald diese von neun Mächten eingegangen sein werden, soll die Einsetzung des Zentralbureaus erfolgen und dann wird es an den Regierungen liegen, die Mitglieder des ständigen Schiedsgerichtshofes zu ernennen. Man glaubt, daß die Konstituierung noch vor Ablauf des Jahres erfolgen werde. Belgien. Eine Schlacht auf dem Manöverfelde. Aus Brüssel wird vom Montag gemeldet: Bei den heute begonnenen großen Manövern kam es bei Far- cienves zu einem furchtbaren Zusammenstoß zwischen einem Guide- und einem Lanzenreiter-Regiment. Beide Regimenter trafen in voller Karriere auf einander. Eine große Menge Reiter und Pferde wälzten sich als bald in einem unentwirrbaren Knäuel am Boden. Die Anzahl der Verwundeten ist noch nicht festgestellt. Ein Guide-Reiter erhielt einen Stich mitten durch die Stirn. Offenbar haben sich diese belgischen Kriegshelden für den ihnen durch die Auflösung der ostasiatischen Expedition entgangenen chinesischen Kriegsruhm entschädigen wollen. Derartige interessante Manöverbilder gab es bis jetzt übrigens nur in England. Japan. Die japanische Handelsflotte gestaltet sich in neuerer Zeit immer achtunggebietender. Sie zählte nach der neuen Statistik 723 registrierte Dampfer ins gesamt mit 489 371 Tonnen und 2556 Segler mit eimr Wasserverdrängung von 256896 Tonnen. Indien. Nach Londoner Meldungen sterben in Indien wöchentlich 30000 Mann an der Cholera. In dem Shropfhtre leichten Infanterie-, Royl Scots Wales- Regiment, den 4. Husaren, dem Lincolnshire-Regiment und bei verschiedenen Batterien sind zahlreiche Fälle von Cholera vorgekommen. Krieg 1« China. London, 27. August. „Daily Expreß" berichtet aus Shanghai: Die „Peking Gazette" vom 21. Juni enthielt ein Dekret, in welchem China den Europäern den Krieg erklärt. In Canton herrscht nach einer Hongkonger Meldung desselben Blattes vollständige Anarchie.