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160 N o t i Dijon Len 12. Ian. Die Gemeinde von Lrazsy war letzten Montag und Dienstag durch eine Ueberschwemmung, deren gleichen man sich in dieser Gegend nicht zu erinnern weis', völlig unter Wasser gesetzt. Montags um 8 Uhr begann das Wasser die Strassen ;u bedecken; um io Uhr drang es in die Häuser. Die Larrnttommel ward gerührt, die Sturmglocke gezogen, und alle Man ner arbeiteten, bis am Gürtel nn Wasser stehend, der Flut Ablauf zu verschaffen. Man trug ab und zerstörte alle Brücken, die den Strem hemm ten. Unrerdeß harrten die Greise, Werber und Kinder auf den Böden, vor Frost und Angst zit ternd, dem Tag entgegen- Der Tag erschien, allein nur um ein Schauspiel dcS Schreckens und der Betrübnis' zu erleuchten. DaS Wasser wuchs noch immer, und cS hatte crne Höhe von 3 Schuh in den Hausern erreicht. Von allen Seiten ertönte Jammergeschrei; man sah an den Fenstern nur bestürzte Gesichter. Futter, Getrei de, Hanf, alles ward ein Raub der Fluten. Marr war noch so glücklich, einige Kinder zu retten, die der Strom mit forcgerissen hatte. Endlich hatte sich daS Wasser einen Durchbruch in dem Canal auf der entgegengesetzten Seite dcS Dorfes verschafft und das Dorf wurde gerettet. DaS Wasser oerlief sich allmälig und die geäng stigten Einwohner singen wieder an freier zu arh- mcn. Der Verlust, den die Einwohner durch diese Ueberschwemmung erlitten, wird auf 20,Ovo Francs geschätzt. (SonmnI Eines der seltensten Beispiele von hohem menschlichen Alter wird in dem zu Lima hcrauS- z er,. kommenden ^eielnio ?6inano erzählt. In San Sebastian de Huaraz, der Hauptstadt der Pro vinz HuaylaS im Königreich Peru starb am 12. Decembcr 17-0 Don Juan Modesto de Castro Monte in dem merkwürdigen Alter von hundert und drei und dreißig Jah ren. Er war zweimal verheirathet gewesen, hin- terlreß acht Kinder, eine Meng Enkel und noch eine weit größere Anzahl von Ur- und Ururen keln. Eine von seinen Töchtern auS der ersten Ehe hatte noch bei seinen Lebzeiten drei schon völlig erwachsene Urenkel. Seine zweite Frau starb in dem Alter von 96 Jahren, und war Lo Jahre mit ihm verheirathet gewesen. Er vermied den Genuß geistiger Getränke, als Bier, Brannt wein u. dgl. und fühlte sich in seinem Leben nie von dem mindesten Uebel, auch nicht vom aller geringsten Kopfweh beschwert. Den Beschäfti gungen der Landwirthschaft gewidmet, und von keinen stürmischen Leidenschaften aufgeregt, be hielt er bis zu dem letzten Augenblick seines Hin- scheidenö den freien Gebrauch aller seiner See- lenkräfte. Die Spanier bedienen sich beim Schmelze» deS Roheisens eines ganz eignen Verfahrens. ES wird ein rundcS Loch von 9 bis 12 Ellen Tiefe und 5 bis er Ellen Breite in die Erde gemacht, darein schichten sie i Höhe voll Holz und den letzten Theil füllen sie mit 3- bis 400 Centncr rohen Eisenstein auS. Wenn cs nun 2 Tage ge brannt hat, so finden sie das geschmolzene Eisen unten auf dem Grunde.