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Ist es doch, als habe das deutsche Gemüt allen poetischen Zauber, den es zu entfalten vermochte, wie einen reichen Kranz um dieses schönste seiner Feste geschlungen. Sinnige, freundliche und geheimnisvoll mystische Bräuche, deren Ursprung sagenhafter Vergangenheit angehört, umspinnen seine Feier, deren goldene Lichter und purpurdämmernde Schatten selbst in unserer realistischen Zeit ihre Macht über die Gemüter nicht verloren haben. Wir feiern am 25. Dezember den Tag der Geburt Christi. DaS erscheint uns heute selbstverständlich und war doch nicht immer so. Lange haben die Kirchen väter darum gestritten, welcher Tag der rechte sei. In den Evangelien findet sich keine genaue Angabe darüber, und man war ganz auf Vermutungen angewiesen. Es scheint, daß die Christengemeinden schon frühe nach dem Vorbild der Römer, die den Geburtstag des Kaisers festlich begingen, auch den Geburtstag ihres Stifters feiern wollten. Man suchte deshalb diesen Tag nach mystischen Berechnungen und prophetischen Aeußerungen festzustellen und war so auf den 25. Dezember ge kommen. Wenigstens legte Theophilus, Bischof von Antiochien, im 2. Jahrhundert diesen Tag für seine Kirche fest. In der afrikanischen Kirche galt der 6. Januar (Epiphanias) als der richtige Tag; andere Gemeinden feierten den 6. April oder den 15. Mai. Im Abendlande wird in einem römischen Festver zeichnis von 354 zum ersten Male der 25. Dezember offiziell als Weihnachtsfest erwähnt, und im 6. Jahr- hundert unter Kaiser Justinian hatte sich endlich die ganze Christenheit auf diesen Tag geeinigt. Am 6. Januar feierte man nun im Occident die Erscheinung der heiligen Dreieinigkeit am Jordan. Auch das Geschehnis des ersten Wunders, die Verwandlung von Wasser in Wein durch Jesus auf der Hochzeit von Kana, legte man auf diesen Tag. In dem alten Kirchenliede: „Was fürchtest du Feind HerodeS sehr", ist aller vier Bedeutungendes Tages gedacht; auch in den Weihnachtsbräuchen sehen wir sie wieder aufleben. Aber diese sind durchaus nicht rein christlichen Ur sprungs. Im Süden wie im Norden fand die christliche Kirche um diese Zeit gefeierte Feste vor, die mit zahl losen Bräuchen tief in der Volksseele wurzelten, durch mannigfaltige Symbole uralte Glaubensvorstellungen ausdrückten und nicht einfach zu beseitigen oder in Ver gessenheit zu bringen waren. Die Kirchenväter waren auch zu weise, um überhaupt diesen Versuch zu machen. Man ließ die Bräuche vielfach bestehen und schob nur den Symblen einen christlichen Sinn unter. Die römischen Saturnalien wie das nordische Julfest waren Sonnen feiern, Freudenfeste, die der nach der Wintersonnenwende wieder aufsteigenden Macht des Tagesgestirns galten. Nun feierte man dafür in der Christenheit den Auf- Des Nätfets Köfung. Kriminalroman von Fr. Ferd. Tamborini. 21 Er wandte sich an die Geschworenen, die sich von ihren Sitzen erhoben hatten und sprach die übliche Eidesformel vor; hieran schlossen sich weitere Formalitäten und da- Verhör der Angeklagten, ihre persönlichen Verhältnisse be treffend. Sophie gab den Namen Raps an, da sie unter diesem doch einmal eingetragen war. Was frug auch sie nach dieser Lappalie! Jetzt begann die Verhandlung. Die Aussagen der An geklagten waren genau wie bei der Voruntersuchung. Die Sache stand demnach sehr schlecht. Dr. Feitmann schien recht zu behalten: die fast gleich, zeitige Rückkehr vom AuSlande, ihr Zusammentreffen beim Hause der Ermordeten, die» waren und blieben die bela- stenden Momente. Blieb auch für Sophie noch einige Hoffnung, Feodor war so gut wie verloren. Sein Auftreten war heute, ganz im Gegensatz zu seine« sonstigen Erregung, ruhig und ge faßt, stolz und selbstbewußt stand er vor der Schranke, aber da» gerade wurde ihm al» Impertinenz ausgelegt. Punkt für Punkt haspelte sich die Sache ab, und al ber Präsident mit den Angeklagten fertig war, schritt er zur Vernehmung der Zeugen. Da» alte Paar mußte zu erst vortreten; dann folgten die jungen Leute. Auch hier alle» nur bekannte Dinge. Jetzt erschien der Wirt Bärwald. Er hatte sich heute besonder» herau»geputzt und sah keineswegs so abstoßend au», al» an jenem Abend, da Laubell mit ihn» zechte. E» entspann sich zwischen dem Präsidenten und dem dickenWirt folgende Au»etnandersetznng: „E» soll an jenem Abend, als der Mord passierte, nach Ihrer Aussage, ei»» Mam» in Ihrem Lokale gewesen sein, der eine», Hundertmark- schein gewechselt hat." „Hm, hm, mit Verlaub, Herr Gerichtshof.. / „Keine Vorrede, bitte." gang des Sterns von Bethlehem, das in Jesus er schienene Licht der Welt. Von den Saturnalien über nahm man die Gaben als Christgeschenke, und die da- ber üblichen Mummereien und Poffenspiele sehen wir später in den Weihnachtsspielen wieder auftauchen. Aber im Süden blieb Weihnachten immer mehr Kirchenfest; zum eigentlichen Volksfest wurde es im Norden. Hier feierten unsere heidnischen Vorfahren zur Zeit der Wintersonnenwende das Julfest oder fröh liche Fest. Es dauerte gewöhnlich 12 Tage und ward bei einigen Stämmen Ende Dezember, bei andere», An fang Januar gefeiert. Man glaubte, daß die Seelen der Verstorbenen dabei ihren Umzug hielten und an Schmaus und Gelage teilnehmen. Auch opferte man dem Thor und der Freya und erflehte Erntesegen für das kommende Jahr. Man führte einen Eber (das Tier, das der Freya heilig war) in die Halle und legte auf sein Haupt Gelübde ab. Man entzündete feierlich den Julblock und hob dann seine Reste sorgfältig auf, ebenso entzündete mau Zweige an seiner Glut, verlöschte sie dann und bewahrte sie als Symbol des Lebens und der Fruchtbarkeit bis zum nächsten Julfest. Diesem Julblock sä eint der Weihnachtsbaum seine Entstehung zu verdanken, denn in Jon Arnasons „Isländischen Volkssagen" wird von einer heiligen Eberesche berichtet, auf deren Zweigen in der Christnacht Lichter strahlen, die kein Wind zu verlöschen vermag. Der brennende Baum war ursprünglich das Symbol der neugeborenen Sonne und Naturkraft; nun ward er in christlichen Zeiten das Sinnbild des neugeborenen Heils. In französischen Dichtungen des 12. und 13. Jahrhunderts wird der strahlende Weihnachtsbaum mit dem Weihnachtsengel an der Spitze wiederholt erwähnt. Dann verlor sich der Gebrauch in Frankreich, nur im Elsaß blieb er noch bestehen, wie daraus ersichtlich, daß ein Pfarrer Dannhauer in Straßburg irn 17. Jahr hundert gegen den Baum und das Baumplündern eifert. Auch zu Anfang des 18. Jahrhunderts nahmen viele protestantische Geistliche Anstoß an den Weihnachts mummereien und dem Christbaum und eiferten, als dem Ernste des Festes nicht entsprechend, dagegen. Vielleicht hatten sie Erffolg, denn wenig vernahm man mehr vom WeihnachtSbaum. In Norddeutschland, namentlich in Berlin, hatte sich ein häßliches Surrogat dafür einge bürgert: die Pyramide. Ein Gestell aus Holz, grünen Seidenpapier und Rauschgold vertrat nun die Stelle des grünen Tannenbaums; aus dem waldduftcnden Weihnachtszauber unserer Vorfahren war ein jämmer liches, poesieloses Zerrbild geworden. Aber allmälig siegte wieder die Liebe zur Natur, jetzt ist keine Hütte bei uns so klein, sie hat ihr Tannen bäumchen. Ja in manchen Gegenden, wie im Waldeckschen Uplande, ist es Sitte, daß die Schuljugend zur Weih nachtszeit hinauszieht in den Bergwald, sich selber droben die Bäume fällt und auf Schlitten hinabbringt ins Thal, ein uraltes Recht ausübend, das sie sich durch kein modernes Forstschutzgesetz verkümmern läßt. Der Tannenbaum gehört bei uns zur Weihnachtsfeier, und von Deutschland aus erobert er sich allmälig die Welt. In Frankreich gewann er sich seit dem Kriege von 1870/71, wo ihn unsere Soldaten sich anzündeten, neue „Ja, e- ist so." „Würden Sie de»» Mann wieder erkennen?" „Ob ich nmrde! Hrn, hu»! Ich habe noch mit ih»»» ein Hühnchen zu pflücken." „DaS gehört nicht hier he«. Jetzt sehe»» Sie sich 'mal den Angeklagten an." Atemlose Spannung; der Wirt betrachtete Seipel ge nau; das dauerte ziemlich lange, dann sagte Bärwald: „Nee, Herr Gerichtshof, der iS et nicht. Ich lasse mich köp- pen, aber der i» et nicht! Den Mann da habe ich in mei nem Leben noch nicht gesehen: „So n Feiner von die No blesse war das nun grade llicht, der den Schein bei mir wechselte." „Besinnen Sie sich genau!" „Ach, da- brauch' ich gar nicht; ich habe doch meine fünf Sinne!" Zum erstenmal leuchteten Sophien» Augen auf. „Beschreibe»» Sie de»» Man»», der bei Ihnen war." Bärwald brachte eine lange Beschreibung vor, die mit den Worten schloß: „DaS war'n Kerl, pechschwarze Haare und gerade solche»» Bart, da könnt' man bange vor wer den." Der Wirt konnte abtreten. „Der Kellner Weinbach!" befahl der Präsident. Ein kleine» Kerlchen, Kellner des Hotel», in den» Seipel gewohnt, trat vor; er hatte speciell Seipel bedient." „Sir haben dem Angeklagten das vor» ihm bewohnte Zimmer angewiesen?" .Ja!" Nach noch weiteren Fragen kam heran», daß an jenem Abend gerade eine Festlichkeit in» Hotel stattfand, daher ging e» etwa» bunt her. Einzelheiten konnte der Zeuge nicht angeben, nur ist ihm erinnerlich, daß Geipel einige Male auSging, aber stet- bald zurückkehrte, zwei- oder dreimal hatte er dem Gast» den Schlüssel anshändigen müssen. »Schlüffe! aushändigen ist doch Gache de» Portier»?* Freunde. Und wenn er jenseits der Vogesen am Weih nachtsabend brennt, so ist er nun erst recht ein Symbol umfassender Menschenliebe. Auch in England und Amerika findet er immer mehr Eingaug, und in den deutschen Alpcnländern verdrängt er die in Südeuropa üblichen Krippen. Von diesen Krippen entlehnten die Krippel- oder Weihnachtsspiele ihre Namen, die sich etwa im 10. Jahr hundert aus dem Festgottesdienst entwickelten. Es waren urspringlich Wechsclgesänge, die von den Geistlichen im Kostüm vorgetragen wurden. Und zwar zerfielen sie in mehrere Abteilungen: Weihnachten wurde die Anbetung der Hirten behandelt, am Tage „der unschuldigen Kind lein" (28. Dezember) der bethlehemitische Kindermord, an Epiphanias (6. Januar) die Anbetung der Weisen aus dem Morgenlande. Auch die Weissagungen der Propheten dramatisierte man in den sogenannten Propheten spielen. OefterS wurden alle diese Spiele mit dem Weihnachtsspiele vereinigt, wie in dem aus dem 13. Jahrhundert stammenden lateinischen Tex von Benedikt- beuren. Das älteste erhaltene Spiel mit deutschem Text ist das St. Galler aus dem 14. Jahrhundert. Diese Spiele, in die schon früh komische Elemente eingemischt wurden, erfreuten sich großer Beliebtheit. Sie nahmen einen intimen, volkstümlichen Charakter an und bildeten sich in den verschiedenen Läntwrn demge mäß verschieden aus. Oft freilich lassen sich bei den Spielen verschiedener Gegenden deutlich die Abweichungen von einem gemeinsamen Urtext erkennen. Berühmt ist besonders das aus dem späteren Mittelalter stammende hessische Spiel; auch Hans Sachs dichtete Weihnachts spiele. Die Krippelspiele, die noch jetzt in vielen Gegen den aufgeführt werden, haben sich meist den Reiz mittel alterlicher Volkspoesie erhalten, wenn natürlich auch die literarischen Richtungen späterer Jahrhunderte nicht ohne Einfluß darauf geblieben sind. Neben dieser offizieller Weihnachtsdramatik gehen aber die volkstümlichen Vermummungen noch immer einher, alles Eifern einiger Geistlichen dagegen hat nichts genutzt. Ebenso wie der Weihnachtsbaum scheinen sie ein Ueberest des alten JnlfefteS zu sein. Zwar soll der Knecht Rubrecht von dem christlichen Priester Rupper- tuS stammen, der in der Christnacht des Jahres 1023 eine Anzahl Männer und Weiber verfluchte, die vor der Kirche tanzten uud sangen, während er die Christmette hielt, und die nach der Legende darauf ein ganzes Jahr tanzen mußten, bis der Erzbischof von Köln sie lösen ließ. Aber wenn auch die Rute des Weihnachtsmannes die Kinder ein wenig in Schrecken setzt, so ist er doch mit seinen süßen Gaben auch ein willkommener Gast, und viel eher scheint mir seine Spur auf die altnordische Sage vom Umgang der Freya zurückzuführen, die in Weihnachtsnächten die fleißigen Spinnerinnen segnet, die faulen aber straft. Auch der Weihnachtsewerglauben, gegen den zu Anfang des 18. Jahrhunderts der brave Walther in seinem 8inAu1sridu8 N-MsburA ' eifert, die Feuer herdproben, das Erspähen der Zukunft durch Anlegung des Nothemdes oder Horchen am Krenzweg, den Glauben an den Wärwolf, an das Reden der Tiere in der Christ- „Der Portier war an jenem Abend vollauf bei de» Gästen beschäftigt, und da gab ich ihn» de»» Schlüssel." „DaS ist nicht richtig," fiel Seipel ein, „ich habe den Schlüssel nur zweimal empfangen, da ich nur zweimal fortging." „Na, der Herr ist öfter gegangen und gekommen." „Wissen Sie die Zeit noch?" „Die kann ich nicht mehr angeben, etwa um sieben, neun und zehn tlhr." Sonst ergab die Aussage de- Kellner» nichts Neue». Die Sitzung wurde nach der Zeugenvernehmuttg, die zienikich viel Zeit in Anspruch »mhm, auf den folgende» Tag zwecks Festsetzung vertagt. Die Stimmung im Auditorium hatte sich mehr für die Angeklagten zürn Günstigen geneigt; man nahm cm, daß die beiden Angeklagten unmöglich so ohne weiteres verurteilt werden könnten. Auch die Angeklagter» schien neue Hoffnung zu beleben, da» heißt: einer hoffte für de» anderen. An'S eigene Schicksal dachte keiner. Al» beide abgeführt wurden, gelang e- Seipel, der Geliebten einige Worte zuzuflüstern: „Fasse Mut! Mich ver zehrt da- Verlangen nach Dir, da»Leben ertrage ich nicht." Da riß ihn der Wärter hinweg. * * * Frau Geipel jun. in S... war au» dem Krankenhause als geheilt entlassen. Laubell war in seinen Hoffnungen sehr getäuscht und seine Geduld ging fast zu Ende. Ans dem Munde der Krankenschwester hatte er erfahren, daß diese Frau Schweres erlebt haben müsse, in den Fieberdelirien hatte sie fortwährend von ihrem Manne gesprochen, der ihr keine Ruhe lasse und sie peinige. Oft war sie aufge sprungen mit den Worten: „Fort muß ich, er findet mich sonst!" Dann sank sie jedeSmal kraftlo» nieder. Und al» sie wieder hergestellt war, war sie verschlossen und still. Und wo war sie jetzt? Auf- Land sollte fie gezogen sein, sie hoffte dort Villiger leben zu können. Go hatte sie Laubell noch nicht gefunden. In welchem Dorfe hielt sie sich nun aus ? Da suche einer. ?S,1S