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Schwämmen zu Markte bringen dürfen und daß dir Käufer selbst weniger servM»WSsÄig fein mögen, als dies häufig der Fall ist. Der erste Verdacht, daß man giftige Schwämme gegessen habe, wird durch ein brennende- und kratzende? Gefühl im Halse emieckt. Die nächsten Erscheinungen find dann Uebelkeit, Angstgefühl, Schwindel und kulter Schweiß. In stärkeren Fallen treten dazu heftiger Magenschmerz, Anwandlung von Ohnmacht, stierer Blick und Verfärbung des Gesichtes. Wem ein solches M l- heur passiert, der thut Mt, noch vor der Ankunft des Arztes sofort irgend welches Mittel zu nehmen, welches geeignet ist, den Magen zu entleeren, da in demselben das Gift sogar noch nach zwei Tagen vorhanden sein kann. Zwischenhinein soll starker schwarzer Kaffee, der ja am ehesten zur Hand ist, und Eisschlucken von gün stigem Erfolge gekrönt sein. Manchmal entstehen Magenbeschwerden gar nicht durch giftige Schwämme, sondern auch durch eßbare, welche man einfach zu lange liegen und dadurch verderben ließ. Auch schmecken sie selbst wenn sie noch nickt zersetzt sind, doch schon am Tage nach dem Sammeln nicht mehr so fein, als ganz frisch gesuchte. Schon beim Sammeln soll übrigens beachtet werden, daß man dies nicht bei nassem Wetter unternimmt, da dann die Schwämme rasch schlecht werden. Auch soll darauf geseben werden, möglichst junge Pilze zu suchen, die festes Fleisch haben. Ferner muß man in Betracht ziehen, daß die Schwämme, wenn man sie aus dem Boden reißt, ausgerottet werden, woraus folgt, daß sie der Sammler am besten einige Zentimeter über dem Boden abschneidet. Dies gilt natürlich nicht von der Trüffel, welche unterirdisch, manchmal bis zu einem Drittelmeter tief unter der Erde wächst und in den meisten Trüffelgegenden mittels abgerichteter Hunde aufgesucht wird. Nur in Süd frankreich werden für diesen Zweck Schweine dressiert, um das Nachgraben zu ersparen. Da diese aber selbst sehr warme Verehrer der Trüffel sind, so muß die Beute, sobald sie zum Vorschein kommt, sofort weg. genommen und den Schweinen an deren Stelle etwas anderes, zum Beispiel Eicheln, als Lohn und An sporn gegeben werden. Der Hund läßt den Fund ganz unberührt. Die Gelehrten haben schon recht eifrig debattiert über den Nährwert der Pilze. Einige behaupten ge radezu, daß der starke Eiweißgehalt die Schämme zu einem Ersatzmittel des Fleisches mache; andere rühmen sie wegen des hohen Gehaltes an Nährsalzen, namentlich an Kali- und Phosphorsäure. Wie dem aber auch sei — thatsächlich ist das wesentlichste an den eßbaren Schwämmen der feine Geschmack, welcher sie einen so hervorragenden Platz auf den Tischen aller Stände cin- nehmen läßt. Nur bedürfen alle einer sorgfältigen Reinigung. Blätter, Röhren oder Stacheln müssen natürlich entfernt, bei älteren Pilzen auch die Oberhaut abgeschält werden. Nach dem Reinigen sollen sie mit lauwarmem, ja nicht mit kaltem Wasser, wie dies so oft geschieht, übergossen werden. Läßt man sie dann abtropfen, so verschwindet der dumpfe Geschmack voll ständig. Morcheln und Hahnenkämmchen (die rötliche Bärentatze) erfordern speziell ein Abbrühen mit heißem Wasser, sonst bringt man den ihnen eigentümlichen bitteren Geschmack nicht fort. Ist man mit diesen Manipulationen zu Ende, so werden die Schwämme leicht mit Salz bestreut, sofort einige Minuten auf. gekocht und dann entweder mit Butter oder Oel als Gemüse geichmmt oder K'braten oder gebacken. Von der KochVMe gewinnt man dabei, da sie wertvolle Salze enthält, durch Zusatz einer Messerspitze voll Fleischextrakt eine bedeutende Sauce, welche, falls die Schwämme gebraten werden, sich ganz vortrefflich zum Nachgießen an geschmortes Rindfleisch und Hammel fleisch eignet. Sie verleiht diesen Speisen ein höchst duftiges, feines Aroma. L. Vermischtes. * Ein moderner Cardillac. Zu den genialsten Gestalten, welche der phantasiereiche Th. A. Hoffmann in seinen Erzählungen geschaffen hat, zählt die des ver rückten Pariser Goldschmiedes Cardillac in der Novelle „Das Fräulein von Scudery". Cardillac liebte die Geschmeide, welche seine Kunst verfertigte, er kann sich von ihnen nicht trennen, und deshalb mordet er die adeligen Käufer seiner Schmucksachen und raubt ihnen das Gut, das er in seinem Hause aufstapelt. Ein ganz analoger Fall beschäftigt jetzt die Pariser Gerichte. Seit einiger Zeit häuften sich bei dem Polizei- kommisfariate des Viertels Ptzre-Lachaise die Anzeigen von Ladeninhabern, Budikern, Weinwirten, daß nach verübtem Einbruch in ihre Lokale die Uhr gestohlen worden sei. Der Dieb nahm sonn anderes nicht, ob wohl sich sonst Gold und sonstige Wertsachen im Lokale befanden. Gerade nur die Uhr wurde gestohlen. Man organisierte einen Aufsichtsdienst und ertappte den Blei- arbeitet Ernst Derichon beim Einbruch in einen Wein laden. Der Dieb ließ sich ohne Widerstand zur Polizei führen. Die Durchsuchung seiner Wohnung ergab nun ein merkwürdiges Resultat. In einer dunklen Kammer neben seinem Zimmer fand man in einem großen Holz schrank ein ganzes Museum von Uhren, wertlose Wand uhren, Wecker und nur wenige Taschenuhren. Alle gestohlenen Uhren waren hier angesammelt. Als der Dieb hörte, daß man sein Versteck gesunden hatte, ge riet er in wilde Raserei. „Ich will nicht altern. Diese Uhren sind Dämonen, sie töten uns, sie zählen uns die Stunden und Tage vor, man sollte sie alle vernichten, um ewig jung zu bleiben! Laßt mich sein, ich will nicht altern!" Der Wütende schlug um sich und stürzte sich auf die Polizisten, die ihn fesseln mußten. Man hat ihn den Gerichtsärzten zur Prüfung seines Geisteszustandes übergeben und zweifelt nicht, daß hier ein seltsamer Fall von Wahnsinn vorliegt. Cardillac mordete, weil er seine Arbeit liebte, Derichon stiehlt, weil er die Stundenzeiger haßt. * Blaue Hortensien. Damit die gewöhnlichen roten Hortensien blau werden, setzt man der Erde Eisen feilspäne zu oder begießt sie mit gelöstem Eisenvitriol im Frühjahr, sobald die Vegetation beginnt und das Experiment hat zuweilen Erfolg. Gewisser erreicht man das Ziel, wenn man Erdarten nimmt, die blaue Färbung erzeugen, als z. B. Torf- und Moorerde, welche Eisen enthält, Erden, die mit Wasser behandelt, dieses braunrot färben oder braunroten Niederschlag absetzen. Es könnte wohl auch der Versuch gemacht werden mit der Begießung von Wasser, welches über Eisenfeilspä nen, Hammerschlag, rostigen Nägeln rc. steht. * Gegen das Schwitzen der Hände empfiehlt es sich, Morgens und Abends einen Kaffeelöffel voll Seifen- spiritus zwischen den Händen zu verreiben und über Nacht waschlederne, innen mit Talgpulver bestreute Handschuhe zu tragen. — Dem namevtlsth bei Handarbeiten sehr lästig,» Schweiß der Hände begegnet man durch öfteres Einreiben der letzteren mit Speckstein. * Das Schiff „Bessin Whineray" ist auf der Fahrt nach Beckton in der Nordsee gesunken und der EspitLa und 14 Mann sind ertrunken; die übrige Mannschaft, darunter ein Sohn des Capitäns, wurden durch den Dampfer „Etruria" gerettet. Tageskalender Mr Naunhof. Bürgermeisteramt: Wochentäglich von 9—12 Uhr Vorm., 3—6 Uhr Nachm. im Rathause, in der Privatwohnung wird nicht expediert. Stadtsteuereinnahme Mittwoch und Sonnabend von 9—12 Uhr Vorm., 2—5 Uhr Nachm. Stadtkaffe: Wochentäglich von 8—12 Uhr Vorm., 2—6 Uhr Nachm. Städtische Sparkasse: Montag und Donnerstag von 8—12 Uhr Vorm. Einlagen auf neue Bücher werden stets angenommen. Krankenkaffe: Wochentäglich von 8—12 Uhr Borm-, 2—5 Uhr Nachm. Kaiserliches Postamt: Der Postschalter ist geöffnet: u) im Sommerhalbjahr 7—12 Vorm-, 2—7 Nachm., d) im Winter halbjahr 8—12 Vorm., 2—7 Nachm., an Sonn- und Feier tagen 7/8—9 Vorm., 12*/?—1V- Nachm. Nur für den Telegraphen- und Fernsprechdienst von 5—6 Nachm. Der Fernsprechdienst wird wahrgenommen Werktags von 7/8 Vorm, bis 9 Nachm., Sonntags von 7/8—9 Vorm-, 12*/,—1^ u. 5—6 Nachm. Die öffentliche Fernsprechstelle im Postamt kam» von jedermann während der gewöhnlichen Schalterdienststunden benutzt werden. — Einschreibbriefsendungen und gewöhnliche Packetsendungen können auch gegen eine besondere Gebühr von 20 Pfg- für jede Sendung außerhalb der Schalterdienststunden bis V4 Stunde vor Abgang der betreffenden Post aufgeliefert werden. Außerhalb der gewöhnlichen Schalterstunden werden die Telegramme im Dienstzimmer angenommen. Eingang zu demselben durch den Hof. Dringende Telegramme können auch des Nachts eingeliefert werden. VorkommendensallS hat der Aufgeber den Beamten unter Benutzung der Nacheltkling am Hauseingange zu wecken. Die Bestellung im Orte beginnt: u) an Wochentagen für Briefe, Geldbriefe, Postanweisungen, Pallete 7'/?, 9 Vorm., 1V« Nachm., 6^ Abend; d) an Sonn- und Feiertagen 71/2 Vorm. 9 Uhr Vorm, nur für Pallete. Die Abfertigung der .Landbriefträger findet statt: Tour I nach Ammelshain—Staudnitz—Klinga 7V? Vorm. u. 1V? Nachm. Rückkehr 12°° Nachm. u 5°° Nachm. — Tour II noch Erd mannshain—Eicha—Albrechtshain 7'/z Vorm. u.1/> Nachm. Rückkehr lO^" Vorm. u. 4^ Nachm. — Tour III nach Lind hardt 8" Vorm, u- 4 Nachm. Rückkehr10"° Vorm.u. 5^Nachm. Die Bestellung von Packeten nach dem Lanobestellbezirke findet an Sonn- und Feiertagen nicht statt. Am Charfreitag, Buß tag, HimmelsahrtStag, am ersten Oster-, Pfingst- u. WeihnachtS- tag ruht die Bestellung nach dem Landbezirke gänzlich. - Amtliche Verkaufsstellen für Postwertzeichen befinden sich bei folgenden Privatpersonen im Orte der Postanstalt: 1- bei Kaufmann Felix Steeger, Langestr. 124; 2. bei Kaufmann C. Hofmann, Markt; 3. bei Buchhändler Heller, Bahnhosstr. Kgl. GAterexpedttio«: Die Expeditionslokale sind dem Publikum an den Wochentagen im Sommerhalbjahr von 7 Uhr Vorm, bis 7 Uhr Abend, im Winterhalbjahr von 7 Uhr Vorm, bis 7 Uhr Abend mit Unterbrechung der Mittagszeit von 12— 2 Uhr geöffnet. Eilgüter können auch an Sonn- und Fest tagen mit Ausschluß der Zeiten des Gottesdienstes abgegeben bezw- angenommen werden. Kgl. Standesamt im Rathause: Wochentäglich von 9—12 Uhr Vorm, und von 3—6 Uhr Nachm. Kgl. Steuerrezeptnr, Bahnhofstr. Wochentäglich von 8—12 Uhr Vorm., 2—6 Uhr Nachm- Geschäftsstelle deS Gewerbe-VereinS und Geschäftsstelle des Verschönerungs-Vereins in der Buchhandlung von Günz A Eule, Markt 79. Botenfuhrwerk «ach Leipzig. Gustav Ebersbach, Langestr. Dienstag, Donnerstag und Sonnabend. Annahmeschluß für Sendungen Montag, Mittwoch, Freitag Abend 7 Uhr. Botenfuhrwerk «ach Grimma: verw. Heßler, Langestr Mittwoch und Sonnabend. Annahmeschluß an diesen Tagen bis früh 7 Uhr. Irem des Mrot. Roman von Walter Allenstein. S3 Aber der Professor ließ sich diesmal von diesem Zei chen des Unwillens seiner Frau nicht im geringsten beein flussen. „Ich begreife Dich nicht," entgegnete er herb. Hast Du denn nicht selbst das Verlangen, die Beleidigung, die Du dem armen Mädchen zugefügt, ungerechter Weise, wie Du von Otto weißt, zurückzunehmen? Ich sollte meinen, es müßte Dir doch keine Ruhe lassen, bis Du dieser ein fachen Anstandspflicht genügt hast." Der Professor maß seine Frau mit Blicken, in denen sich staunende Entrüstung und ein so lebhafter Tadel misch, ten, daß sie nun doch ihre Haltung und ihr Selbstbewußt- sein einbüßte. „Aber was, wa« soll ich denn thun?" fragte sie mit weinerlicher Stimme. „Das Fräulein aufsuchen.sie um Entschuldigung bitten and sie zu uns zurückführen." „Zu uns zurück? Aber wir haben ja bereit» ein neue» Kindersräulein." „Sagtest Du mir nicht, daß Du dem Fräulein schon wieder gekündigt habest, da sie sich für ihre Stellung gar- nicht eigne?" „Allerdings. Aber bis ihre Zeit um ist, vergehen noch Vierzehn Tage." Auch dieses Argument, an das sich die Frau Professor, der es immer unbehaglicher mld schwüler zu Mute wurde, in ihrer Angst'klammerte, verfing nicht. „Dann wird Fräulein Könitzer bi» dahin eben unser Gast sein," entschied der Professor streng. „DaS ist da» we- mgste, wa» wir als Entschädigung bieten können." Er hielt ihr von neuem den Zettel, den Jack au» dem Meldeamt mitgebracht, entgegen. Aber die Frau Professor konnte sich noch immer nicht entschließen, sich dem Gebot ihre» Gatten zu unterwerfen, das eine so unerhörte Selbst. Verleugnung von ihr forderte. Trotzig den Kopf in den Stacken werfend, hielt sie die Hände demonstrativ hinter dem Rücken und erklärte mit krampfhaftem Eigensinn: „Aber Du kannst doch unmöglich wollen, daß ich mich vor dem Mädchen, das bei mir im Dienst gestanden, so weit demütige! Da» höchste wäre doch, daß ich ihr ein paar Zeilen schreibe . .." Der Professor schüttelte sehr enerMch mit dem Kopfe, aber noch ehe er etwas entgegnet hatte, erhob sich der Afrikaforscher von seinem Stuhl. „Laß nur," sagte er zu seinem Bruder, welcher rasch besorgt an ihn herantrat. „Wenn Miezi sich doch durch- au» nicht dazu verstehen kann, werde ich selbst das Fräu lein aufsuchen! Jack soll mir einen Wagen besorgen." Er wollte sich dem Arm des Professors, der ihn er schrockenfesthielt, entwinden, um nach der Thür zu gehen. Aberder Professor drückte ihn gewaltsam in seinen Stuhl zurück. „Da» fehlte noch," sagte er dabei in sanftem, verwei- senden Ton. „Du bist wohl nicht recht gescheit! Willst Du Dir einen Rückfall zuziehen!" Und sich zu seiner Frau wendend, setzte er in einem so erregten, befehlenden Ton hinzu, wie man ihn dem mil den, ruhigen Mann nicht zugetraut hätte : „Willst Du, daß sich Otto Deine» Eigensinns wegen den Tod holt?" Die Frau Professor biß sich die Lippen wund, ihre Brust keuchte, aber ihr Widerstand war gebrochen. Sie riß den Zettel au» der Hand ihre» Gatten und stürzte, vor Aerger in Thronen ausbrechend, hinaus. -l * Eine halbe Stunde später befand sich die Frau Pro- fessor auf dem Wege zu Clara. Als sie in die Droscht» ge- stiegen, war ihr plötzlich der Gedanke gekommen, sich der Begleitung der Cousine auf dem martervollen Gange zu versichern. ' Clara schien anfangs von dem Verlangen der Frau Professor gar nicht erbaut. Als sie vernahm, wie weit die zarte Rücksichtnahme des Afrikaforschers und des Profes. forS auf die Empfindungen de» ehemaligen Kinderfrau, lein» gingen, lachte ste höhnisch auf. Aber e» war ein Lachen mit zornig verzerrtem Gesicht, wie da» Fauchen einer wütend gewordenen Katze. Sie war schon nahe daran, ihre Mitwirkung bei der feierlichen Ehrenerklärung rundweg zu versagen, als sie einen Blick auf den Zettel warf, den ihr die Cousine mit einem verächtlichen Nasenrümpfen hinhielt. „Maurermeister Maidorn, Gneisenaustr. Und vor sol chen Leuten soll ich mich demütigen!" Clara stieß einen Ausruf der Ueberraschung aus. „Maidorn, sagst Du?" entschlüpfte eS ihr unwillkür lich. „Du, das interessiert mich. Maurermeister Maidorn, kein Zweifel, das ist Lisbeths Vater." „Lisbeth? Welche Lisbeth ?" „Ach, nur eine Pensionsfreundin." „Du kennst also die Familie?" „Nein Aber ich bin neugierig, sie kennen zu lernen. Komm'! Ich begleite Dich." Als sie unterwegs waren, nahm Clara wieder bas Wort. „Weißt Du," sagte sie mit einer geheimnisvoll wich. Ligen Miene, „diese Familie Maidorn, bei der Dein ehe maliger Kinderfräulein eine Zufluchtsstätte gefunden zu haben scheint, wird möglicherweise in allernächster Zeil in verwandtschaftliche Beziehungen zu un» treten." Das Erstaunen der Frau Professor wuchs; ste wußte nicht, was ste zu der überraschenden Mitteilung sagen sollte. „Ich verstehe Dich nicht," brachte ste endlich achsel zuckend heraus. „Die Sache liegt sehr einfach," erklärte Clara. „Ich erzählte Dir schon neulich, daß Udo auf Urlaub in Ilme nau ist. Mir ahnte gleich, daß seine Reise einen ganz be stimmten, praktischen Zweck habe. Wahrscheinlich setzenihm seine Gläubiger wieder einmal so stark zu, daß er sich über Hals und Kopf verheiraten will. Lange genug hat er'» ja hinausgeschoben. Nun denke Dir, bekomme ich nicht vor ein paar Tagen einen Brief aus Ilmenau, eine der be kannten, kurzen Episteln Udos, die sich wie ein Telegramm lesen! Er bestellt mir einen Gruß Lisbeth Maidorn», ich war nicht wenig erstaunt."