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4 Eine eigenartige Sparbüchse wurde in Honncf entdeckt. Ein armer alter Weber, der im Hospital Unterkommen gefunden hatte, verkaufte seinen alten Webstuhl für 5 Mk. an einen Drechsler. Als dieser dieser die Balken auseinanderschlug, rollte ein Päckchen Goldstücke im Betrage von über 1100 Mk heraus. Wie das Geld in das sonderbare Versteck gekommen, ist noch nicht klargestellt. * Eine China-Expedition will auch die Heilsarmee ausrichten. Sie hofft auch in Ostasten gute Erfolge zu erzielen. * Wegen einer Pflaume erschaffen. Kürzlich er eignete sich in Belgrad ein Aufsehen erregender Vorfall. Drei Knaben waren über den Zaum des dem Mnjor Kosta Schamanovitsch gehörigen Gartens geklettert und hatten einen Pflaumenbaum bestiegen, um einige noch unreife Früchte zu naschen. Als der genannte Offizier, der als jähzornig bekannt ist, die drei Kinder auf dem Baume erblickte, stürzte er wütend mit einem Gewehr in der Hand in den Garten und feuerte das Gewehr ab. Er traf einen der drei Knaben und dieser fiel mit einem Aufschrei tot vom Baume, während die beiden anderen Kinder die Flucht ergriffen. Die Polizei er stattete gegen den Major die Anzeige bei der Militär behörde. Der erschaffene Knabe war der einzige Sohn einer Arbeiterwitwe. * Neue heftige Erderschütteruugen haben in diesen Tagen im Senkungsgebiet zu Eisleben stattgefunden. Die Erschütterungen wiederholten sich mehrmals und übertrafen an Stärke alle bisherigen. * Das erste Denkmal für die Gefallenen in Takn wurde auf der Hainsberghöhe bei Hain im Riesen gebirge errichtet. Es besteht aus Felsstücken, die von den gegenwärtig in der Sommerfrische dort weilenden Fremden zusammengebracht und kunstgerecht in Form eines Kegels aufgebaut worden sind; die Krönung bildet ein Findling in der Form eines Dreiecks, auf dem die Inschrift angebracht wurde: „Den gefallenen Helden von Taku. 17. 6. 1900." Das Ganze ist außen mit Boden belegt und mit Immergrün und Farnen be pflanzt. Ueber dem Denkmal, d s auf einem weithin sichtbaren Vorsprung der Hainsberghöhe errichtet ist, weht die deutsche Flagge in's Thal. * In Ronneburg ereignete sich der gewiß seltene Fall, daß ein Elternpaar vier Söhne mit nach China schickt. Ein Sohn befand sich schon vor Ausbruch des Krieges als Schiffsschlofser auf einem Schiffe in den chinesischen Gewässern und drei seiner Brüder, die der Rudolstädter und hiesigen Garnison, folgen ihm jetzt als Freiwillige nach. Verzweifelter Kampf auf einer Lokomotive. Ein furchtbares Abenteuer hat kürzlich ein Lokomotivführer der Lancashire- und Aorkshire-Bahn in England erlebt. Er hatte einige Tage vorher seinen Heizer wegen einer Pflichtvernachlässigung angezeigt, weshalb dieser ihm Rache geschworen hatte. Bei der nächsten Fahrt griff er den Lokomotivführer im Sowerby Bridge-Tunnel an, schlug ihn mit der Schaufel auf den Kopf und suchte ihn von der Maschine zu drängen. Der Lokomotiv führer verteidigte sich so gut wie es ging, ohne den Griff des Ventils loszulasien. Zum Glück war gleich, hinter dem Tunnel ein Bahnhof. Dort wurde der Heizer verhaftet und der schwer verletzte Lokomotivführer verbunden. * Im Postgebäude zu Suwalki (Rußland) stürzte die Decke ein, wobei 8 Personen ihren Tod fanden. * (Bor de« Ferien). Lehrer: Also Kinder, ich wünsche Euch, daß Ihr hübsch gesund bleibt, viel Ver gnügen habt, und Euch recht brav und artig während der Ferien aufführt! — Die ganze Klaffe: Danke, Herr Lehrer, gleichfalls! * Ein komisches Mißverständnis hätte den Redakteur Quarck in Frankfurt a. M. beinahe hinter Schloß und Riegel gebracht. Er sprach in einer Ver sammlung von Beamtenpöftchen. Da aber Quarck Thüringer war, die gleich den Sachsen p und b, ö und e kaum unterscheiden, so verstand der überwachende Polizist „Beamtenbestien", und die Folge war die Er hebung eines Strafverfahrens gegen Quarck Glück licherweise gelang es ihm, den Staatsanwalt von dem Mißverständnis zu überzeugen. * Eine Königin als praktischer Arzt. Nach der Mitteilung einer ärztlichen Zeitschrift bat die Königin Maria Amalia von Portugal ihre medizinischen Studien beendet und wird demnächst ihr Diplom als praktischer Arzt erwerben. * Eines der angesehensten thüringischen Blätter, die „Hildburghäuser Dorfzeitung", macht den sehr billigens- werten Vorschlag, in di.sem Jahre von allen lärmenden Festlichkeiten zur abzusehen. Sie empfiehlt als würdigste Sedanfeier einen ernsten Bittgottesdienst, aa dem auch die Kriegervereine mit ihren Fahnen teil nehmen sollen; auch in den Schulen soll die Feier einen ernsten Charakter tragen, wie sich das in Zeiten bei einem ernsten Volke empfiehlt. Sächsisches. - j- Landleute, versichert Eure Ernte! Es ist leider unumstößliche Thatsache, daß sich die Brände unheim lich mehren. Aus Unbedachtsamkeit, Fahrlässigkeit mit Feuer, durch Rachsucht, durch Blitzschläge und wie die Ursachen heißen mögen, werden die gefüllten Scheuern, wie die im Felde aufgestellten Diemen, Feimen und Schober in großer Zahl vernichtet. Daher sollte jeder mann seine Erntevorräte frühzeitig versichern. 1- Königin Carola von Sachsen hat sich gelegent lich eines kurzen Aufenthaltes in Villa Strehlen bei Dresden durch AuSgleiten auf der Treppe bedauerlicher weise eine leichte Quetschwunde am Hinterkopfe zuge zogen. Zu irgendwelchen Besorgnissen giebt dieselbe jedoch, wie aus Dresden gemeldet wird, keinen Anlaß, auch ist das Allgemeinbefinden der hohen Frau ein be friedigendes; Wundfieber hat sich nicht eingestellt. -ß Eine Versuchsfahrt wurde dieser Tage seitens der sächsischen Staatsbahnverwaltung in Bezug auf die Fahrgeschwindigkeit unternommen, und zwar auf der Strecke Dresden-Bodenbach. Es wurde dabei eine Grundgeschwindigkeit von 90 Kilometer pro Stunde erreicht. Von Dresden bis Pirna fuhr der Zug netto 13 Minuten. Der schnellste Eilzug durchfährt diese Strecke nach dem Fahrplan in 17 Minuten. In Penig wurde ein Geichirrführer von einem durch Insektenstich gequälten Pferde derart an den Leib geschlagen, daß er bald darauf an den Folgen verstarb. In Annaberg sollte der Korrektionär Schneider aus Buchholz in der Bezirksanstalt Frohnau wegen einer Ungehörigkeit von der Direktion zurechtgewiesen werden; bei dieser Gelegenheit widersetzte sich derselbe und ging auf den Direktor der Anstalt, Herrn Major a. D. Zeunig mit einem Messer und einer Butterdose los, der hinzueilende Oberaufseher Globig, welcher dem renitenten Menschen das Messer entwinden wollte, er hielt zwei nicht unbedeutende Stiche in den Rücken, so daß er krank darniederliegt. Mit Hilfe hinzueilender anderer Aufseher konnte der Wüterich alsdann un schädlich gemacht werden. Zeitgemäße Betrachtungen. Nachdruck verboten. „Die schöne Zeit, die theure Zeit." Ob auch die Hundstagssonne glüht, — ein rechter Sänger singt sein Lied, — er singt sein Lied aus voller Brust, zumal wenn er sich sagt: du mußt- — Mein heut'ger Sang, er sei geweiht — der schönen aber teuren Zät, — denn teuer sind uns ohne Frage — die jetz'gen wie die künft'gen Tage. — Zum Beispiel währt die Hitze fort, — dann wird die Kehle auSgedorrt, — und Groß und Klein und Alt und Jung, — schwärmt mehr wie je für einen Trunk, — schon mancher machte sich nichts draus — und gab den letzten Heller aus, — dieweil er in den heißen Tagen — die Trockenheit nicht könnt' ertragen! — Wer eine Ferienzeit erhält, — reist jetzt vergnüglich durch die Welt, — er läuft und fährt sich müd' und matt — und ißt an fremdem Tisch sich satt, — den Beutel öffnet er jetzt weit, — o Reisezeit, o teure Zeit, — du blühst ja einmal nur im Jahre, — das ist der Trost der einzig wahre! — doch eine wirklich teure Zeit — erlebt die Welt jetzt weit und breit, — denn sehn wir auf den Kohlenpreis, — dann wirds uns gleich noch mal so heiß — und dadurch kommt auf'S Neu in Schwung — die allgemeine Steigerung, — es steigen wohl in gleicher Weise — auch alle sonst'gen Waarenpreise! — Der Schneider kommt; — es thut mir leid, — wir leben jetzt in teurer Zeit, — weshalb er etwas schmerzbewegt — ein Plus auf jeden Anzug schlägt! — Auch CriSpin'S Jünger seufzen schwer — das Schuhzeug kostet etwas mehr, — selbst mein Barbier ließ annoncieren — erhöhte Preise für Rasieren! — Nun zeigt mir auch mein Hauswirt an, — daß er am End' nicht anders kann, als zu verkünden trüben Sinn'S: — Ich steig're hiermit Ihren Zins. — Der Zinsfuß steigt ja in die Höh — wie an der Hypothek ich seh, — das Steigen steht nun mal in Blüte, darum erhöht sich Ihre Miete! — Die Steigerung nimmt überhand, — sogar der Bier krieg ist entbrannt, — nun klingt und singt es weit und breit: — O schöne Zeit, o teure Zeit! — Doch übel dran ist da der Mann, — der keinen Preis auf- schlagen kann, — dazu gehören auch die Reiter — des alten Pegasus! — Ernst Heiter. Astronomischer Kalender. Sonntag, de« SS. J«li 1SSS. Sonnenaufgang 4 Uhr 16 Mn. Sonnenuntergang 7 Uhr 66 Min. Mondaufgang 7 Uhr 37 Min. Monduntergang 8 Uhr 30 Mn. Spielplan der Leipziger Stadttheater. Neues Theater. Sonntag: Die GeiSha. Anfang 7 Uhr. Montag: Der Veilchensresier. Anfang 7 Uhr. Dienstag: Gutenberg. Anfang 7 Uhr. AlteS Theater. Sonntag: Der Herr Senator. Anfang 7 Uhr. daß die in und nur bei Hax Xrsuse, klsundof, I.eiprigek'8li'a888 4 08 im früher Reifegerste'schen Geschäftshause ist. Neu ausgenommen: m //, a//e^ Um von s ritz. bis 1,50 Alk. l-volkLm, «tv. Alle an «/e. schnell und billig. Ein gebrauchter SEnekLen für 3,50 Mk. zu verkaufen. A« der Großsteinberger Straße und in Grotzsteinberger Flur, in unmittelbarer Nähe des Staatswaldes gelegene Baustellen, (idyllische Landschaft) 20 Minuten ab Bahnhof Naunhof, sind preiswert zu verkaufen. Die bereits vermessenen Stücke« sind zu 974, 800, 647 und 648 Meter abzugeben. Die Straßenfront beträgt 14^, 14,7, 16 und 39 Meter. Hierbei wird bemerkt, daß für das zu bebauende Areal, Straßenbaukantio« und Abtretung von Land, zu etwa zu verbreiternder Straße den hier Bauenden nicht auferlegt wird. Näheres durch die Exp» d. Bl. K ^sotttos Valins. ULiwvr v. krauen Momrmck voroLume, LumalEini ertrübsaOrill bewerbt, 2ur sieb. LrbermrwZ wöZI LrbrLllbuogev seinen ebemiseb wibrosbopieeb llntersnok. r. lassen. ^Ue äureb ^ussebeiä. v. ruvkve, Liwviso, «senoäoro, kitoervllva, kalionookrvtsn u. s. w. beäwKtev Lr- brMbuoZea neräeu sieber erknnnt. Lister Mrxea-Ormp. kost erbeten an 0710 I.MVULK, vereiä. npxrob. ^xotb. Orosöov-8, Oetkentl. vbew. I/nborLt. Aushilfskellner sucht Beschäftigung. Näheres Leipzigerstraße 48 V. Einfach Bier, Liter- und Faßgebinde giebt ab. Kssiüof rum golänsn Litern. jlerrensMilseji! aller Damen ist ein zartes, reines Gesicht, rosiges, jugendfrisches Aussehen, weiße, sammetweiche Haut und blendend schöner Teint. 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