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Dieses Bild ist von schwarzem Holze, wie das im Allerheiligsten zu Toledo und mehrerer Madonnen in Italien; seine Züge sind edel und gleichen den Gemahlden, die man auf den griechischen Manuscripten der spatern Zeiten des griechischen Reichs sicht. Auch giebt es zwei Kapellen, die noch besonders zur Deichte und zum Gebrauche für die fran zösischen Pilgrimme bestimmt sind. Die Kir che ist sehr reich; das Chor und das Allerhei ligste sind mit den kostbarsten Stoffen bedeckt, die unter dem Roste und Rauche noch einen höhern Werth zu haben scheinen, womit sie die Zeit und der Weihrauch belegt hat. Die Lampen, die an Säulen um das Chor herumgehen, vereinigen alle ihr Licht auf diesem reichen Allerheiligsten und machen eine Wirkung wie Rembrandts Gemählde. Man wüßte ein ganzes Buch schreiben, wenn man alles anführen wollte, was sich in diesem Kir chenschatze, einem Geschenke der Frömmig keit der Könige und anderer großer Herren Not In Roßwein hat der Schönfärber Mütter aus besonderer Liebe für alles Gute ein Spital er bauen und sehr bequem und zweckmäßig cinrichten lassen. Dazu hat er es mit 2 Capitalfundatio- nen beschenkt, wovon die eine das Spital in gu tem Stande erhalten/ und die andere dasselbe verassekurircn soll. Jeder Einwohner segnet den Greis, der für Roßwein ein so schönes Denkmal setzte, welches für diesen Ort so nothwendig war. In St. Malo zeigt ein junges Frauenzim- rner 4 afrikanische Schlangen, 6 bis 7 Fuß lang, welche sie so sehr gezähmt hat, daß sich jeder ge fahrlos nähern kann- Auf ein Wort kriechen sie i - der Christenheit, befindet. Leuchter, Brust bilder, Kreuze, Rauchfässer , Neliquien- kästcn, Kelche, prangen von Gold und Edel steinen; nichts aber kommt dem Glanze der Kronen und anderer Verzierungen der Jung frau gleich. Mitten unter diesen Reichthü mern bemerkt der Kunstliebhaber eine schöne antike Camee, die einen Medusenkopf rwrstcllt. Die Jungfrau des Montserrat hat Kir chen zu Wien, Madrid und selbst zu Rom, wo man sich an sie wendet. Kaiser und Kö nige haben oft Wallfahrten zu ihrem Aller heiligen gemacht. Karl V. begab sich neun mal dahin, und starb mit der Wachskerze in der Hand, die an ihrem Altäre geweihet wor den war. Johann von Oesterreich, sein Sohn, hatte ebenfalls eine besondere Ehrfurcht gegen diese Jungfrau; er besuchte auch die Einsie deleien, und gab den Wunsch zu erkennen, seine Tage da zu endigen, wie sein Vater die seinigen in dem Kloster des hetl. Iustus in Estremadura beschloß. G. M. i z e ri. um ihre Gcbieterinn her, winden sich über ihre Schultern ihr um den Hals, zeigen ihre Zungen und scheinen ihre Lehrerin zu liebkosen, wenn sie ihre Köpfe an das Gesicht derselben legen. Diese Schlangen zeichnen sich durch 4 von crnem Ende bis zum andern gehende Streifen aus, und glei chen in Ansehung des Kopfs der kleinen Land schildkröte. Herr Cate! in Berlin, Besitzer einer Fabrik von Mosaik- hat eine neue Art von Fußboden in Mosaik erfunden, die sehr elegant und dabei wohlfeiler sind, als die sonst in Putzzunmcrn gebräuchlichen fournirttn hölzernen Fußböden.