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63 6^ N o k Die Vestandthcile deS Knallfidibus find oft ein Gegenstand deS Rathens und Dcrmuthens gewesen/ zumal da die Verfertigung desselben als ein nur durch Gold zu lösendes Geheimnis ausge- schrieen wurde. Verschiedene glaubten, der Knall stoff bestehe aus Schießpulver, andere, auS Knall pulver, und wiederum andere, auS Knallgold, und alsdann manche, auS Knallsilber. Allein diese Vcrmuthungen inSgesammt bestätigten sich nicht- Dahingegen hat der französische Chemiker DesevnLi! den Knallstoff untersucht und gc- funden, daß er eine etwas veränderte Bereitung des von Bcrtholet erfundenen Knallsilbers sei, welches er detonirendes nennt, um es von demjenigen zu unterscheiden, welches Berthollet fulminirendcs nannte. Dasselbe ist eine Verbin dung von Silbcroxyd mit Ammoniak und einem Pflanzcnstoffc, folglich eine dem Howards chen Knallquecksübcr ähnliche Verbindung. Durch Schlagen und starkes Reiben detonirt es auch Mit einer Hellen Flamme. Es werden in der Gewehrfabrik zu Zella im Herzogthum Gotha gegenwärtig Flintenschlösscr für Jagdgewehre verfertiget, welche auf Verlan gen deS Liebhabers mit Vorrichtungen verschiede ner Art versehen werden, wodurch der Schuhe das unzcitige Losgchen und das unvorsichtige Abdrücken seines Gewehrs verhüten kann. Möchte dieses doch allgemein eingeführt werden! Am 3. Septbr. 1308 Nachmittags gegen 4 Uhr hat sich zu Lissa in Böhmen bei umzogenen Himmel und mit starkem Knalle ein Steinfall ereignet- Ein von dem böhm. Gubernium an i z e ri. die vereinigte k. k. Hof-Canzlei eingcschicktes Bruchstück wog 5 Pfund Loth- Es unter scheidet sich von den mährischen Meteorsteinen durch eine größere Schwere, durch die häufig cin- gesprengten, ziemlich großen, blätterigen, metal lisch-glänzenden Theile, wahrscheinlich Schwefel kies, und durch eine matte, schwarze Oberfläche, welche bei den mährischen verglast und glänzend erscheint. Der Bergrath v. Reuß ist gemein schaftlich mit dem Kreisamt beauftragt, dicß Na- tur-Ereigniß aufs genaueste zu erheben, und dar über Bericht zu erstatten. Curaudeau gibt folgendes Mittel zur Rei nigung des Rüböhls an. Man thut zu 100 Theilen Oehl io Theile Mchlwasscr, und wenn die Mischung wohl umgcschüttelt ist, läßt man sie so lange auf dem Feuer, bis das Wasser ver dampft ist. Nach 24 Stunden ist das Oehl ganz klar und gar nicht verschieden von demjenigen das mit Säuren abgeklärt ist. Man hat bei die sem Geschäft darauf zu sehen, daß man das Oehl allmählig erhitze, aber den Grad der Hitze nicht über 80 ° nach Reaumür steigen lasse. Eine grö- Hitze würde das Oehl färben. In Brüssel sieht man ein sehr niedliches Zwergenpaar. Das Weidlern, Rahmens Christi ne, iü Jahre alt, ist 25 Zoll lang, tanzt vortreff lich, singt in 3 Sprachen, ist sehr artig gebaut, und 22 Pfund schwer. Sie ist aus dem Schwarz walde. Das Männlein, auS derselbigen Heimath, Rahmens Akencil, 33 Jahre alt, 36 Zoll lang, munter, lebhaft, immer in Bewegung, spricht teutsch, englisch, französisch, italienisch.