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heiter glänzendes Licht des Heilandes Ankunft an: selbst die ärmsten Maronenverkäuferin- nen bestecken ihren Sitz mit einigen Lampen. Ohne Blumenstrauß läßt sich nichts werbli ches sehen: die Freudenmädchen tragen die größten Orangen und ungeheure Nelkenbü schel. Der Glanz der Vorstellungen im Thea ter wird erhöht; man gibt die schönsten Bal lets: in den Spielhausern gibt man Bälle und Soupers. Allenthalben mischt sich der Ton der Violine mit dem lärmenden tArn- kcnrriir und dem gellenden ßaloubot, und allenthalben hört man die proven^alischen Weihnachtslieder nach den alten Melodieen singen. Die Straßen wimmeln von Men schen, eins eilt hrn, das andre her: aber alles ist Freude, Lust und Leben: Lichter und Blumen, Dust und Früchte geben dem Feste einen unvergleichlichen Zauber, ganz wie ihn die LievUche Milde des provenoalischcn Him mels erwarten läßt. D. Nach gemachtes Mahagoni-Holz. Zuerst wird das Holz, das man am beß- ten von Nun- oder Birnbaum nimmt, ob gleich auch fast alle andere Holzarten gewählt werden können, geglättet. Darauf wird es mit etwas verdünnter Salpetersäure (acide nitnitjni?) gerieben. Während cs trocknet, Löset man in i Kanne Weingeist r Unzen gutes Drachenblut auf und r Unzen c^rbo- riule cke soritie, siltrirt die Auflösung und trägt sie mit einem feinen Pinsel auf das Hotz. Hst das Holz hinlänglich damit ge tränkt, so läßt man es trocknen. Alsdann wer den i ; Unze Pl^ttlack gleichfalls in i Kanne Weingeist aufgelöset, und diese Auflösung, worin man noch 2 Quentchen kohlenstoffsaures Natrum (Miueralkali, cac- (le Sonde) zergehen läßt, wird wir jene aufgetragen. Hst die Oberfläche des Holzes vollkommen trocken, so wird sie mit Bimsstein und einem Stücke Buchenholz, das in Leinöhl gesotten ist, geglättet. Die Nachahmung ist so vollkommen, daß die Täu- schuttg selbst durch Vergleichung mit echtem Mahagoni-Holz nicht leicht gestört wird. Historische Miscellen. Das feste Schloß F-camp (in der Norman die) hatte sich dem Marschall Biron ergeben. Emer der aufrührischeu Liguisten, Boierose' ge nannt, der in der Festung gelegen hatte, fand Mittel, zwei Soldaten von der neuen könig lichen Besatzung in Fecamp zu gewinnen. Das Schloß liegt dicht am Meerr, auf einem ZOO Ellen hohen steilen Felsen, um dessen Fuß die wilden Wogen brausen. Nach eini gen Monaten kam Boierose' in einem klei nen Kahne mit Zo entschlossenen Kriegern an den Fuß des Felsen. Auf das verabredete Zeichen warfen die zwei bestochenen Soldaten ein Seil herab, an welchem man ein gekno tetes Kabeltau, das Doisrose nntgebracht, hinaufzog. Das Tau ward oben auf des Felsens Gipfel fest angcheftet. Boisrose ließ seine Gefährten hlnanklimmen und folgte zu letzt. Die anströmende Flut führte den Kahn hinweg. Da hingen die Krieger, den Ab grund des Meeres unter sich, über sich viel leicht dw Schwerter der wachsamen Feinde. Eine furchtbare Lage? Die Nacht war fin ster, das Tosen des Meeres schlug betäubend hinauf; das angestrengte Klimmen erschöpfte ihre Kräfte. Hetzt blieb d>r voran klimmen de Krieger stehen, und sprach zum Hinter-