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Schichten von Osten nach Westen liegen, durch welche das Wasser hindurch tröpfelt, das aber blos dann zum Vorschein kommt, wenn es in großem Ueberflnsse vorhanden ist: die Son derbarkeiten dieses Berges erstrecken sich bis in sein Inneres; er ist eigentlich mit langen großen unterirdischen Gängen in verschiede nen Richtungen durchschnitten, und enthält sehr schöne Grotten von Tropfstein. Der Montserrat ist gewöhnlich von Wolken um ringt, die seine Spitze einhüllen oder sich auf seine Grundlage herabsenken. Auf diese Art, mitten auf eine Ebene hingestellt, scheint er ein natürlicher Tempel der Gottheit zu seyn; auch wird er blos von Denedictinermönchen und Einsiedlern bewohnt, die das Gelübde thun, ihn nie zu verlassen; hier stehen die religiösen Ideen in einem herrlichen Einklän ge mit der Größe der Natur. Fast in der Mitte des Berges, steht am Felsen das Klo ster, und auf den Pyramiden, welche es um geben, die Einsiedeleien, die dazu gehören, und die als so viele Wohnungen von Missio- narierr anzufehen sind, die an den steilsten Felsen dieser Wüste zerstreut liegen. Ein wun derbares Marienbild, das man in den Höh len des Berges gefunden hat, giebt dem be- sonbern Cultus, den man ihm erweiset, einen geheimnißvollen Ursprung; dieser Umstand, dessen die Catalonischen Schriftsteller erwäh nen, gründet sich hauptsächlich auf eine Zu schrift vom I hre 1259, die sich in dem Klo ster unterhalb eines großen Gemähldes aus dem nämlichen Zeiträume erhalten hat. Fol gendes ist ein Auszug davon. „Unter der Regierung des Grafen von „Barcelona, Gottfried des Behaarten, fand „ man tm Jahre 880 das Bild unserer Frau, „der heiligen Maria, das man am Hauptal- „tare der Kirche sieht. Drei Kinder, die „aufdem Berge die Heerde weideten, sahen „eines Abends vom Himmel einen großen „Glanz herabfahren, und vernahmen eine „angenehme Musik; sietheilten die Nachricht „davon ihren Aeltern mit, die eine ähnliche „Erscheinung gehabt hatten, und die den „ Schultheiß von Olera und den Bischof von „ Monresa davon unterrichteten. Diese Per» „ sonen begaben sich sämmtlich an die Stelle, „ wo sie, jeder für sich, das Wunder gesehen „hatten, und näherten sich dem himmlischen „Lichte, worauf sie eine Höhle entdeckten, „die oben am Llobregat (ein Fluß) zwischen „derSt. Michaelekirche und dem Kloster tag.' „Sie traten hinein, und fanden das Bild der „heiligen Jungfrau, das sie nach der Stadt „ Monresa schaffen wollten; als sie aber an „den Ort kamen, wo das Kloster steht, konn- „ten sie nickt von der Stelle kommen. Da „sie dieß neue Wunder sahen, legten sie auf „der Stelle eine neue Capelle an, wo heut „Zu Tage der Hauptaltar der Kirche steht; als „im Jahre 976 der Graf Borrel auf den „Gedanken gerieth, die Frauenzimmer möch- „ten in dieser Einöde in Gefahr kommen, ver- „ legte er sie nach Barcelona in das Kloster „ der Nonnen des heiligen Petrus ckes puel- „Uer, und that an ihre Stelle Mönche von „dem Orden des heiligen Benedict aus dem „Kloster Ripoll, dem er den Derg, das Klo- „ ster, und alles, was dazu gehörte, schenkte." Die Stiftung mehrerer Klöster zelcknet sich durch ähnliche Umstände aus. Das Fol gende von dieser Inschrift bezieht sich auf die Stiftung des Klosters, welche sie dem Bru der Johann Guarin zuschreibt, dessen sonder-