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Spaten breite/ nicht sehr tiefe Locher, jedes zwei Fuß von dem andern entfernt, und legt in jedes 3 bis 4 Maiskörner, mit einigen Kürbiß-Kernen oder einigen Bohnen. Das Loch wird alsdann mit Dünger angefüllt und mit Erde bedeckt. Einige Tage später, wenn die Maiskörner hervorkommen, wird das ganze Feld mit dem Spaten um die neuen Pflanzen aufgegraben, und sobald der Mais blüht, bricht man den Theil des Stengels ab, der über die Aehrenkolbe htnaussteht, wel cher getrocknet gutes Futter für die Ochsen gibt. Der Mais reift am Ende des Septem bers oder im Anfang des Oktobers. Die Halme werden dicht über der Erde abgeschnit- ten. Die verfaulten Wurzeln geben guten Dünger; die Blätter frißt das Vieh und die Stengel werdm, wenn sie als Streu im Stalle genutzt sind, ebenfalls zum Düngen ge braucht. Nach der Maisernte wird sogleich auf dasselbe Feld Weitzen gesaet und bloß mit dem Pfluge darüber weqgefahren. Im Win ter wird der Boden mit schmalen langen Spa ten leicht aufgelockert, und gegen den Mai oder Junius das Feld von dem häufig wachfen- Len Unkraute gereinigt. Im August erntet man Len Weitzen, und beim Eintritte des Winters wird die beschriebene Reihe von Arbeiten wie der angefangen. Nur guter und wohl gedüng ter Boden ist zu solchem Anbau geschickt; das schlechtere Land aber läßt man jedesmal nach zwei Jahren brach liegen. Nach solchen mühsamen Arbeiten, die Noch besch werlicher auf gebirgigen Landern sind, gewmnen die Bischer noch immer nicht so viel Getreide, als das Bet ürfniß des Landes erfcdert. Ihr Gemüse ist vortrefflich, ihre Muskatellertrauben sind sehr gut, aber der Wein, den man daraus preßt, ist sehr schlecht, weil man vor vollkommener Reife Wcinlese hält und bei der Bereitung des Weines wenig Sorgfalt anwendet. Der Wein ist sauer und schwach. Aber wie könnte der Weinbergsbe» siher Lust haben, sorgfältiger zu sepn! Auf den Wein ist eine Abgabe gelegt, und es be steht das Verbot, denselben an Jemand an ders als die Mitglieder der Gemeinde zu ver kaufen, in deren Pflege der Weinberg liegt. Die Biscaper bauen viele Obstbaume am Ihre Aepfel, Birnen und Feigen sind trefflich, und sie machen sehr guten Aepfelwein. Die Kirsch bäume sind so hoch wie Ulmen, und die Kasta nien ein Handelsartikel, den die Hamburger nach Teutschland abholen. Holz hat daS Land in großem Ueberflusse, und die Discayer ver stehn sich sehr gut auf die Forstwirlhschast. Die Küstenbewohner treiben rüstig den Flsch- sang, und die Fische, welche das Biscapifche Mcer liefert, sind die beßten in Spanien. In seinen Sitten gleicht das Volk fast ganz den Bewohnern des nachbarlichen Gui- puzcoa. Der Diseaner ist fröhlich und höflich, aber übertrieben eigensinnig, so daß man sprüch- wörtlich in Spanien sagt: eigensinnig wie ein Biscaper. Die Weiber helfen den Männern bei den härtesten Arbeiten, und oft sieht man Frauen vom höchsten Range so leicht auf den steilsten Felsen klimmen, daß der: unerschrockensten Bewohner der Ebenen Schrecken anwandelt. Biseaya wird in das Hochland und das Niederland (inchnLonu-lo) abgethcilt. Das letztre, der reichste und beste Theil des Lan des, besteht aus fünf Aewtern: Uribe, Du- sturra, A-rana, Bedia und Marquina, llriöe, die ansehnlichste dreser Abteilungen, enthält