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der stehen, und an eine Qnerstange befestigt sind, die in einen hölzernen Sricl ausläuft. Der Boden wird sehr sorgfältig gedüngt mit M:ste oder Kalk, oder mit Sande, den das Meer bedeckt hat, mit allerlei vegetabilischen oder animalischen Stoffen, welche die Flut anspült, und mit Mergel. Die immer grünen Walder, die steilen Felsen, die lieblichen Thalgründe, die zahl losen Dache, welche sie nach allen Richtun gen durchschlängcln, die Ströme, die gewaltig von den Bergen herabrauschen, die Aussicht aufs Meer, das man von allen Höhen er blickt, bas Geräusch der Schmieden und Hammerwerke, die in den wildesten Gegen den liegen, welche die Natur bloß zum Auf enthalt von Daren zu bestimmen scheint: al les dieß macht das kleine Land zu dem pitto reskesten Erdstrich. In den Bergen gibt's Wild in Ueberfluß, besonders Zugvögel; auch Hirsche, Rehe und Bären sind hier, aber keine Kaninchen. Der Pachtzins steigt nicht über zwei vom Hundert, und davon sind noch die Unterhal tungskosten der Wohnung des Bauers abzu- rechnen, welche der Grundbesitzer tragen muß. Die Grundstücke sind sehr zerstückelt, was aber hier, wo der Landbau ganz allein durch Menschenhände betrieben wird, äußerst vor- theilhaft ist. Bei dem blühenden Zustande ihrer Eisen-Bergwerke, ihrer Manufakturen und ihres Handels, können sich die Bewoh ner dieses, von der Natur so wenig begün stigten, Landes alle ihre Bedürfnisse in Ue- berfluß und zu wohlfeilen Preisen verschaf fen. Die Eisenhammer geben jährlich 100,000 Zentner vortreffliches Eisen. Man zählte vor einigen Jahren 94 Hämmer, die in Thä- tlgkeit waren, aber die Anzahl derselben steigt noch immer, und sie werden stets mehr vervollkommnet. Nicht alles Eisen wird ausgesührt, ein großer Theil desselben wird im Lande zu Nägeln, Hufeisen, Schlössern und dergl. verarbeitet. Die Nahe des Mee res mußte dieß betriebsame Völkchen früh zu Schifffahrt und Fischfang einladen, und die Geschichte erzählt, daß sie im i6ten und i?ten Jahrhunderte die Küsten von New-Found- land besuchten. Heutzutage sind diese See reisen, wie der Wallfischfang, in Abnahme gekommen, aber noch immer haben die Gui- puzcoaner eine bedeutende Fischerei an ihren Küsten, wo sie Thunfische, Sardellen, Ro chen und Stockfische fangen, die sie an ihre Nachbarn verkaufen. Schon im I3ten Jahr hunderte war der Handel der Guipuzcoaner, nahmentlich mit Eisen, Aepfetwein und Wein, sehr ausgebreitet, und ihre Seemacht so bedeutend, daß im Jahre 1350 ein See- treffen zwischen der vereinigten Flotte der Guipuztoaner und Brscayer und der engli schen verfiel. Einen Beweis von der Aus dehnung ihres Handels gibt der Umstand, daß die Guipuzcoaner im Jahre 1348 eine Börse für ihre Nation zu Brügge errichte ten. Diesem Handelsgeists und dieser Nei gung zu fernen Seereisen, wodurch diese Bergvölker sich auszeichnen, verdankt man die Entdeckung der Canarifchen, der Philip pinischen und Marianischen Inseln. Die Städte und Flecken von Guipuzcoa sind im Allgemeinen sehr gut gebaut, die Straßen gerade und gut gepflastert, die Häu ser bequem eingerichtet, von Bausteinen oder von Ziegeln. Selbst die kleinsten Flecken ha ben nächtliche Straßenbeleuchtung, in St,