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wie in allen Gränz- und Seeprovinzen Spa niens. Zm Jahre 1725 zählte man nur 34,715 Familien, 1777 aber 43,220, wor unter sich 6623 adelige befanden, und im Jahre 1797 zählte man 226,467 Einwohner, wovon 4739 Priester, Mönche und Nonnen waren. Pamplona, die Hauptstadt des Landes, liegt an dem Flusse Arga, in einer, von ho hen Bergen umschlossenen, Ebene, und hat über 14,020 Einwohner. Die Polizei sorgt aufmerksam für die Reinlichkeit der Gassen, aber sie verbindet mit solchen nützlichen Ein richtungen manche einschränkende lächerliche Anordnung. So dürfen z. D. die Kaffee häuser nur auf einer Gasse Eingänge ha ben, wenn sie mit mehrer» in Verbindung stehn, und es ist den Männern verboten, nach Sonnenuntergang Frauenzimmer dahin zu führen. Anordnungen dieser Art, die sehr gewöhnlich in Spanien sind, geben die sem Lande das Ansehn eines wetten Klosters, dessen Bewohner, Mönchen gleich, den strengsten Regeln unterworfen sind. Tudela, mit 7295 Einwohnern, ist nach Pamplona die bedeutendste Stadt in Navarra, am Zu sammenfluß des Ebro und des Ueyles. Rei zende Spaziergänge und üppige Felder, die Weitzen, Gerste, Gartensrüchte, Hanf, Oehlbäume und köstliches Obst in Uebcrfluß erzeugen, machen die Umgegend zu einer freundlichen Landschaft. -h s. Naivetäten und P la i sa n te ri e n. Zwei Matrosen wanden ein Seil in die Höhe, ohne bald damit fertig werden zu kön nen. Wo zum Teufel, rief der eine unge duldig, bleibt denn das Ende? — Gieö Acht, versetzte der andere, sie haben's gewiß abgeschnitten. Ein Mann, der sehr im Ruse der Plau- derhaftigkeit stand, erzählte Jemanden ein wichtiges Geheimniß, das er selbst kaum erst erfahren hatte. Aber ich bitte Sie, setzte er hinzu, wenn Sie mein Vertrauen ehren wollen, so erzählen Sie es Niemandem wei ter. Sein Sie ruhig, versetzte dieser, ich werde gewiß nicht minder verschwiegen seyn als Sie. Ein Blinder begegnete einem Lahmen, und fragte ihn: wie gcht's, mein Herr? — Wie Sie sehen, mein Herr! antwortete der Lahme. Herr von Louvois erzählte in einer Ge sellschaft, man habe acht Marschälle an Türen ne's Stelle ernannt. Jemand be merkte daraus: Wohl bedarf es vieler Schei demünze, um einen Louis voll zu machen. N 0 t Der bis zu einer so übertriebenen Höhe ge steigerte Preis der Colonialwaaren hat zu eimgcn gelungenen Versuchen/ sie durch inländische Stoffe tu ersetzen, Anlaß gegeben, die auch für die Folge nützlich bleiben und vielleicht viel dazu beitragen werden, die bedeutende Ausfuhr an baarcm Gelde, düs Teutschland jährlich für den Einkauf jener i Z e n. Erzeugnisse verlor, zu verringern. Unter diesen prciSwurdigen Erfindungen verdient derBirne n- Syr uv vorzüglich einer besonder» Erwähnung. Man bedient sich desselben bereits in mehreren Gegenden Deutschlands, vorzüglich in Böhmen, und die Art, ihn zu bereiten, ist sehr einfach. Man wählt dazu die sogenannten Sveckbirnen