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welche 57 Brüderschaften '(lcermanclackes) enthalten. Die Quakrillas sind Vitoria, Salvatiera, Avala, la Guardia, Zupa und Mendoza. Nichts gibt einen freundlicher» Anblick, als die Gegend von Viloria, der ansehnlich sten Stadt des Landes, die lebhaften Handel treibt und 6500 betriebsame Einwohner zählt, deren steigenden Wohlstand ihr gesundes kräf tiges Aussehn, ihre gut gebauten Wohnungen nnd die Entfernung aller Bettler verrathen, die in dem benachbarten armen Castilien eine so drückende Landplage sind. Von zahllosen Dörfern und lachenden Landhäusern einge faßt, ist der Weg von Viloria nach Vergara einer Stadtgasse eher als einer Heerstraße gleich. Die Schönheit des Weges, der rei- zende Anblick der Zalorra, die gern in dieser Gegend zu verweilen scheint, und in tausend Windungen sich längs des Weges schlängelt, der Wohlstand, der fick in dem Aeußern der Landlcute verräth, die Reinlichkeit derWirths- hauser, alles bezaubert den Reisenden, der dieß Feenland durchwandert. Sieben Stun den von Vitoria liegt Salinas deAnana, dessen reiche Salzgruben jährlich 60,000 Fa- negas *) Secs-'lz liefern. Man könnte noch zehnmal mehr gewinnen, ohne das Salz wasser zu erschöpfen, das 3 ansehnliche Quellen, aus einem unermeßlichen See von Salzwasser entspringend, der südlich von Salinas in einem Hügel liegt, in die Bas- pns ergießen. Die Gränzen des Königreichs Navarra waren in verschiedenen Zeiten verschieden nach dem Glücke der Fürsten, die es besaßen. Das jetzige spanische Navarra, von Frank reich, Guipuzcoa, Alava, Castilien und Ara gon begranzt, und 23 Stunden lang bei 19 Stunden Breite, **) ist in fünf Landschaften (Morinclucles), Pamplona, Estella, Tudela, Sanguesa und Olit getheilt, und ward durch einen Vieekönig regiert. Ein großer Theil der Provinz ist bergig und in den Gebirgen sind Getreide, Oehl und Wein selten, welche dagegen die Ebenen. besonders das Uferlaud des Ebro, reichlich erzeugen. Aber noch mehr könnte, bei fleißigerm Anbau, der Bo den des Landes hervorbringen. Am linken Ufer des Ebro liegt eine sehr große Ebene un- angebaut, welche die ganze Gegend mit Ge treide versorgen könnte. Weideland gibt's so reichlich hier, wo Regen so häufig fällt, als selten im südlichen Spanien, und es nähret zahlreiche Heerden. Die vorzüglichsten Er zeugnisse des Landes sind Weitzen, Wein, Olivenöhl und Flachs. Es gibt einige Maul beerbäume, aber man gewinnt bei weitem nicht so viel Seide, als man in einem Kli ma, das der Zucht der Seidenwürmer so an gemessen ist, erwarten könnte. Man findet hier Eisen - und Kupferbergwerke, Salzquel len und zu Valtierra eine berühmte Grube von Dergsalz, deren Hauptstollen 1200 Fuß lang ist und auf beiden Seiten mehrere Ne benstellen von 240 bis 300 Fuß Länge hat, die von Salzsäulen gestützt werden. Die Bevölkerung des Landes nimmt schnell zu, ') Maaß für trockne Sachen, 29 Pfund haltend; der Inhalt desselben ist an verschiedenen Orten verschieden. Nach andern Angaben ist der Flächeninhalt 170 Onadratmeilen,